Thema: (Fotostory) Culpa
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Alt 06.12.2011, 15:17
CittyCat Weiblich CittyCat ist offline
Die Katze, die drei Namen hat
 
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1. Kapitel

Geschafft! Zufrieden lenkte ich mein Auto auf den Parkplatz neben dem Haus und stieg aus. Ich reckte mich ein wenig; nach so einer langen Fahrt fühlten sich die Knochen doch ziemlich steif an.

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Neugierig sah ich mich um. Das Haus, vor dem ich stand, schien zu einem dreiteiligen Gebäudekomplex zu gehören. Hier würde ich nun also die nächsten Jahre verbringen, wenn alles gut ging.
Entschlossen ging ich auf die Haustür zu. Meine Sachen konnte ich auch später aus dem Auto holen.

Auf mein Klingeln hin öffnete mir eine ältere Dame.
„Guten Tag.“ Sie sah mich fragend an.
„Guten Tag.“ Ich lächelte sie freundlich an. „Mein Name ist Paige Lewis.“
„Ah, Miss Lewis. So früh hatte ich Sie noch gar nicht erwartet.“ Sie lächelte nun auch und reicht mir die Hand. „Ich bin Mrs. Winters, wir haben telefoniert. Kommen Sie herein.“

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Sie deutete zur Treppe und ging voraus. Wir kamen in einen grossen, hellen Raum. Küche, Esszimmer und Wohnzimmer gingen hier nahtlos ineinander über. Die Wände waren hell gestrichen, alles wirkte wesentlich wohnlicher, als ich es erwartet hatte.
„Gut für Sie, dass sie so früh sind. Ich hatte Ihnen ja gesagt, dass ausser Ihnen noch eine junge Dame neu hier einzieht. Da Sie als Erste da sind, können Sie sich nun auch das Zimmer aussuchen.“
Sie führte mich in den hinteren Bereich des Hauses und zeigte mir die beiden Zimmer. Beide waren in einem zarten Orange gestrichen und identisch ausgestattet mit hellen Holzmöbeln. Das hintere Zimmer war ein wenig grösser, daher entschied ich mich dafür.

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„Fein, dann wird Miss Banks das vordere Zimmer bekommen.“, entschied Mrs. Winters.
„Hatten Sie nicht von einer grösseren WG gesprochen?“, wunderte ich mich.
„Ja, insgesamt sind Sie zu fünft. Es wohnen auch noch drei Herren hier. Sie haben ihre Zimmer in der oberen Etage.“ Sie sah auf die Uhr. „Ich bin zwar nicht über den Stundenplan der Herren informiert, aber ich gehe davon aus, dass sie gleich nach Hause kommen.“
Sie überreichte mir meinen Schlüssel. „Was wollen Sie studieren?“
„Kunstgeschichte.“
„Ah, das ist der Fachbereich meines Sohnes. Er unterrichtet hier an der Uni.“
Sie gab mir einen Zettel.
„Hier, ich hab Ihnen mal die Telefonnummern von mir und meinem Sohn aufgeschrieben. Allerdings werde mich in nächster Zeit erst mal nicht um das alles hier kümmern können, da ich für einige Zeit in Kur fahre und direkt danach auf eine mehrwöchige Kreuzfahrt gehe. Aber mein Sohn wird hier ab und an nach dem Rechten sehen. Und wenn irgendetwas ist, können Sie sich ruhig an ihn wenden.“
Bevor ich etwas erwidern konnte, klingelte es.
„Ah, das ist vielleicht Miss Banks.“
Mrs. Winters eilte zur Treppe.
„Ich komm mit runter. Dann kann ich gleich ein paar meiner Sachen aus dem Auto holen.“ meinte ich und ging ihr hinterher.

Vor der Haustür stand eine junge Frau. Sie machte einen netten Eindruck mit ihren langen braunen Haaren und ihrem offenen, herzlichen Lächeln.
„Sie sind bestimmt Mrs. Winters, unsere Vermieterin, oder?“
„Ja. Und Sie sind Miss Banks?“
„Stimmt.“ Sie schüttelte Mrs. Winters die Hand und wandte sich dann mir zu.

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„Hi, ich bin Sophie.“
„Ich bin Paige. Hi!“ Wir grinsten uns an.
„Wohnst Du schon länger hier?“
Ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich zieh auch grad erst ein.“
„Miss Banks, können wir dann?“ Mrs. Winters wartete ungeduldig an der Treppe auf Sophie.
Ich lächelte sie an. „Ich geh dann mal zum Auto, meine Sachen holen.“
Während Mrs. Winters Sophie ihr Zimmer zeigte, räumte ich meine Taschen aus dem Kofferraum. Gerade, als ich kopfüber im Kofferraum steckte, um etwas aus der hintersten Ecke zu fischen, sprach mich jemand an.
„Nettes Fahrgestell. Hey, brauchst Du Hilfe?“
Ich sah mich erschrocken um. Ein rothaariger junger Mann stand neben mir und grinste mich frech an.
„Hi, ich bin Ryan. Ich wohn hier.“ Er deutete auf unser Haus. „Und wenn ich mich nicht sehr irre, bist Du eine meiner neuen Mitbewohnerinnen, oder?“
„Ja, genau. Hi, ich bin Paige.“
„Okay, Paige, dann will ich mich mal gleich von meiner besten Seite zeigen. Aber gewöhn Dich nicht zu sehr dran, ich weiss die meist gut zu verbergen.“

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Er grinste mich an und nahm sich dann ein paar meiner Sachen.
„Welches ist Dein Zimmer? Das vordere oder das hintere?“
„Das hintere.“ Ich schloss den Wagen ab, schnappte mir die verbliebenen Sachen und rannte hinter ihm her, so schnell es ging.

Schwer schnaufend kam ich in meinem Zimmer an. Ryan hatte die Sachen, die er für mich hochgetragen hatte, schon abgestellt.
„Hey, danke, das was echt lieb von Dir.“
„Kein Problem. Du wirst sehen, für was Anständiges zu essen tun wir Drei eigentlich fast alles.“
„Okay, gut zu wissen.“, grinste ich.
Ich ging hinüber zu Sophie. Mrs. Winters verabschiedete sich gerade von ihr.
„Ah, Miss Lewis, gut dass Sie kommen. Ich muss jetzt nämlich fort, ich hab gleich noch einen dringenden Termin. Ihre Schlüssel haben Sie, alles andere werden Ihnen Ihre Mitbewohner erläutern.“
Sie hatte es scheinbar wirklich ziemlich eilig. Sophie und ich grinsten uns an.
„Na denn, auf gute Nachbarschaft, oder was sagt man zu solchen Anlässen?“
Ich zuckte die Schultern. „Keine Ahnung.“
Es klopfte an der Tür.
„Hi!“ Ryan steckte den Kopf zur Tür herein. Nachdem er sich auch mit Sophie bekannt gemacht hatte, meinte er: „Die beiden anderen hab ich grad die Treppe raufpoltern hören. Kommt mit, dann lernt Ihr sie auch gleich kennen.“
Wir gingen ins Wohnzimmer und machten uns mit den beiden anderen bekannt: Oliver und Fabrice. Beide machten einen netten Eindruck.

Ich beobachtete die anderen vier verstohlen. Wenn alles gut lief, würde ich mit diesen vier Leuten die nächsten Jahre meines Lebens hier verbringen.

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"Katzen erreichen mühelos, was den Menschen versagt bleibt,
durchs Leben zu gehen ohne Lärm zu machen."
(Ernest Hemingway)

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