Thema: (Kurzgeschichte) Traumtänzerin
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Alt 25.11.2013, 10:39
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Erst mal Dankeschön für eure Kommentare
Freut mich, dass euch die Story gefällt

Zitat:
Ich hätte nur zu gern gewusst, was genau mit ihr passiert ist...
Tatsächlich hatte ich ein paar konkrete Szenarien für Alice's Vergangenheit im Kopf, die ich aber bewusst raus gelassen habe. Zu erklären, warum sie zu dem geworden ist, was sie heute ist, wäre wie eine Rechtfertigung. Und Alice rechtfertigt sich nicht. Das ist einer ihrer vielleicht wichtigsten Charakterzüge. Sie steht hinter allem was sie sagt und tut. Jede Bewegung ist überlegt. Was andere darüber denken ist ihr egal. Dementsprechend muss sie sich auch nie rechtfertigen.

Eigentlich wollte ich ja abwarten, bis ein paar mehr Kommentare da sind, bevor ich selbst was zur Geschichte schreib, aber mir brennts zu sehr unter den Fingern xD
Ich liebe so Storys, in denen der Hauptcharakter vor lauter Ehrgeiz im Wahn verschwindet. Nennt mich verrückt, aber ich kann sowas immer gut nachvollziehen xD Natürlich ist Alice ein viel zu extremes, brutales Beispiel, als dass man sie noch in irgendeiner Weise mit sich selbst oder der Realität in Verbindung bringen wollen würde. Aber ich finde, gerade in unsrer Gesellschaft, in der jeder nur noch nach seinen Leistungen gemessen wird, ist die Grundthematik präsenter als je zuvor. Beim Ballett weiß man, dass es nur die zu was bringen, die den Tanz mit voller Leidenschaft betreiben. Dass es für viele erfolgreiche Tänzerinnen nichts anderes im Leben gibt - davon gehen wir automatisch aus. Aber dieses Schema lässt sich auf nahezu alles übertragen.
Wie viele Leute leben nur für ihren Beruf und wissen im Urlaub oder während der Krankenzeit nichts mit sich anzufangen? Wie viele Mütter müssen wieder arbeiten gehen, kaum dass das Kind die ersten Schritte gemacht hat, weil ihnen daheim die Decke auf den Kopf fällt? Ich weiß, dass das viele nachvollziehen können, weil ich so etwas immer und immer wieder höre. Es geht mir selbst genauso. Obwohl ich seeehr viele abwechslungsreiche Hobbys habe und immer was zu tun finde, komm ich mir total schäbig und nutzlos vor, wenn ich auch nur ein paar Tage lang nichts Produktives für meinen Job getan habe. Natürlich ist das andere Extrem - die, die gar nichts tun und sich aushalten lassen - genauso schlimm. Dennoch ist diese Haltung ein Armutszeugnis. Wir reduzieren uns auf das, was wir machen und ignorieren, was wir sind. Die Folgen sind Stress, Burnout, Depressionen - psychische Erkrankungen aller Art. Und sowas kann uns endgültig aus der Bahn werfen.
Alice hat sicher all das durchlaufen, bevor sie ihrer Leidenschaft nicht mehr nach gehen konnte, die ihr jetzt so sehr fehlt, dass sie gar nicht anders kann.
(Oh ja, ich hab mir bei der Story wirklich was gedacht)
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Bin nicht da, bin mich suchen gegangen.
Falls ich wieder da bin, bevor ich zurück komme, sagt mir, dass ich auf mich warten soll

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