Thema: (Fotostory) Schatten der Vergangenheit
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Alt 29.05.2014, 00:12
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Standard Kapitel 19 - Besorgter Anruf einer Freundin -


Zunächst noch eine kurze Info:

Ich bin bis Sonntag weg und während dieser Zeit auch nicht Online. Weiter geht es dann wieder, wenn ich zurück bin. Ich denke, frühestens am Montagabend, spätestens aber Mittwoch oder Donnerstag. Mal schauen. Die anderen FS werde ich dann ebenfalls kommentieren, sowie ich dazukommen werde.

LG cheli24 (Marga)

So und nun wünsche ich viel Spaß beim Lesen!

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Kapitel 19



Besorgter Anruf einer Freundin


Am nächsten Tag


Trish war schon früh in die Redaktion gefahren, so dass sie bereits um 7 Uhr an ihrem PC saß, um im Mordfall Peter Chapman zu recherchieren. Sie hatte fast die halbe Nacht kein Auge zugetan und sich immer wieder die Frage gestellt, ob sie gestern Morgen in Kyle‘ s Büro nicht zu weit gegangen war. Kyle‘ s eiskalte Abfuhr hatte sie sehr enttäuscht. Dabei hatte sie sich so auf den Abend gefreut und wäre gerne mit ihm Essen gegangen. Kyle zu verärgern war das letzte, was sie gewollt hatte. Aber sie konnte seine Ablehnung nicht gestehen. Dabei war sie sich sicher, ihm hilfreich im Mordfall Chapman sein zu können. Warum wollte er ihre Hilfe nicht annehmen?

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Schneller als erwartet, hatte Trish herausgefunden,
dass Peter Chapman tatsächlich Jason‘ s Vater gewesen war. Nun wollte sie unbedingt wissen, was sich vor rund vierzehn Jahren ereignet hatte. Sie hatte sich eine Liste mit verschiedenen Kontaktpersonen angefertigt, die sie dazu befragt hatte und auf deren Rückruf sie nun ungeduldig wartete. Ferner hatte sie im Archiv nach Informationsmaterial geschaut und war schnell fündig geworden. Es hatte sie nicht überrascht zu lesen, dass sowohl Carlo Vincenti als auch Enzo DeMarco seinerzeit mit dem Mord in Verbindung gebracht worden waren. Erstaunt hatte sie jedoch, dass Jasons‘ s Vater als V-Mann gearbeitet hatte. Aber wer hatte ein Interesse gehabt, ihn aus dem Weg zu räumen?

Nachdenklich sah sie vor sich hin. Von Kyle konnte sie sich keine Hilfe erhoffen. Das hatte er ihr gestern deutlich zu verstehen gegeben. Ethan wäre eine Option, aber zum Einen war er Kyle‘ s Kollege und zum Anderen wollte sie Ethan nicht für ihre Zwecke missbrauchen und in Schwierigkeiten bringen. Zudem war die Gefahr zu groß, dass Kyle somit von ihren Recherchen erfuhr. Aber wen sollte sie sonst befragen? Vincenti oder DeMarco? Letzteren kannte sie nicht persönlich, bliebe also nur Carlo.

Letztendlich kam ihr der Zufall zu Hilfe, als ihre Freundin Julie sie am späteren Vormittag anrief.

„Hallo Julie, schön dass Du anrufst.“ Bevor Trish noch weiter reden konnte, wurde sie von Julie unterbrochen.

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„Trish, kannst Du bei mir vorbei kommen? Ich muss Dich unbedingt sprechen.“

Trish hatte die Sorge in ihrer Stimme heraus gehört und fragte neugierig: „Ist etwas passiert? Geht es Dir nicht gut?“

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„Doch mit mir ist alles in Ordnung. Ich kann Dir das nicht am Telefon erklären, da Carlo noch im Haus ist. Aber er hat jetzt gleich einen Termin und ist bis abends weg.“

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Trish sah auf die Uhr. „Julie, ich habe hier noch einiges zu erledigen. Aber ich denke, ich werde es bis gegen 15 Uhr schaffen. Danach komme ich bei Dir vorbei.“

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„Ich danke Dir, Trish. Bis später.“

Nachdenklich sah Trish auf ihr Handy und beendete per Tastendruck das Gespräch. Was hatte das zu bedeuten? Julie würde sie nie wegen irgendwelchen Nebensächlichkeiten belangen. Ihre Stimme hätte ängstlich und sorgenvoll geklungen, so kannte sie ihre Freundin nicht.

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Aber sie kam nicht mehr dazu, sich weiter darüber Gedanken zu machen, da in der Folgezeit das Telefon ununterbrochen läutete. Endlich kam die Geschichte ins Rollen und sie erfuhr immer mehr Neuigkeiten zu dem Mordfall Chapman.


Währenddessen, irgendwo in Bridgeport

Die Stimme klang rau und kalt, als er sich am Telefon mit einem knappen „Ja?“ meldete. Gebannt lauschte er, was der Anrufer ihm mitzuteilen hatte. Schließlich kam der Befehl: „Du weißt, was Du zu tun hast. Ruf‘ ihn an und gib ihm Bescheid.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, hatte der Angerufene aufgelegt.

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Fieberhaft dachte er nach. Was hatte das zu bedeuten? Wer konnte ihm gefährlich werden? Spontan fielen ihm nur zwei Personen ein, denen er so etwas zutrauen würde. Aber wäre das nicht zu einfach? Er beschloss gleich morgen früh einigen seiner früheren „Bekannten“ einen kleinen Besuch abzustatten. Danach würde er sich um die allzu redseligen Personen kümmern, ehe sie ihm gefährlich werden und ihn belasten konnten. Wer schnüffelte in Vergangenem herum und zog Erkundigungen über ein Ereignis ein, das schon so viele Jahre zurücklag? Wer hatte ein Interesse daran, den Fall neu aufzurollen?

Es durfte einfach nichts schief gehen. Er hatte bereits einen gut ausgeklügelten Plan in der Tasche. Somit würde er zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen können, denn mit ihm würde man nicht rechnen. Für die Polizei waren Campinelli und Zaboti nur kleine Mafiosi gewesen, die aus Rache ermordet worden waren. Und er hatte sie in dem Glauben gelassen. Jedoch war ihm nicht bekannt gewesen, dass auch sie ihre Hände im Spiel gehabt hatte. Oh ja, sie war raffiniert und klug obendrein. Aber sie hatte eine Schwachstelle und das war ihr gemeinsamer Intimfeind. Ihn hinter Gittern zu sehen oder tot in der Gosse liegend, auf diesen Tag hatte er so lange gewartet. Niemand würde ihn dahinter vermuten und das war ihm eine Genugtuung. Nach so vielen Jahren…


Wenig später bei Julie


Nervös schaute Julie ihre Freundin an, als diese gegen halb vier vor der Haustür stand. Julie bat sie ins Haus hinein und wurde liebevoll von Trish umarmt. „Hallo Julie, es ging leider nicht früher.“

„Ach, das ist doch nicht schlimm, Hauptsache, Du bist da.“


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Prüfend schaute Trish ihre Freundin an und fragte: „Was ist denn so dringend, dass Du es mir am Telefon nichts erzählen konntest?“

Julie entschuldigte sich kurz und kam kurz danach mit einigen Dokumenten wieder. Bevor sie diese Trish zur Ansicht gab, sagte sie: „Das habe ich heute Morgen bei Fabio gefunden. Bitte lies‘ es Dir durch und sag‘ mir, was Du davon hältst.“

Neugierig las sich Trish die Schriftstücke durch, um immer wieder erstaunt zu Julie zu sehen. Schließlich legte sie die Schreiben auf den Tisch und fragte: „Woher willst Du wissen, dass Fabio etwas damit zu tun haben könnte?“ Argwöhnisch sah sie Julie an.


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Nervös stand sie auf und erwiderte: „Ich habe heute Morgen zufällig ein Gespräch der beiden mitbekommen. Carlo hatte Fabio angewiesen, endlich in die Offensive zu gehen. Er könne sich das nicht ständig gefallen lassen.“

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„Um was geht es eigentlich, Julie?“ wurde sie von Trish unterbrochen.

In kurzen Sätzen klärte Julie ihre Freundin auf. Als sie geendet hatte, fragte Trish neugierig:
„Und von wem soll Fabio sich nichts gefallen lassen?“

Kleinlaut antwortete Julie: „Von Craig.“

Entsetzt sprang Trish auf und fuhr ihre Freundin erbost an: „Himmel noch mal, Julie. Was hat Craig denn schon wieder damit zu tun? Wie oft muss er denn noch auf die Schnauze fallen?“

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„Ich weiß, aber er ist kein schlechter Kerl“, versuchte Julie Partei zu ergreifen.

Trish hob abwehrend die Hand. „Nein, Julie. Es ist nicht das erste Mal, dass er Mist baut und ich verstehe nicht, dass Du ihn ständig in Schutz nimmst. Auch wenn er Dein Bruder ist. Er arbeitet für Carlo und ich dachte eigentlich, die Haftstrafe hätte ihn geläutert. Stattdessen reitet er sich von einer Scheiße in die nächste. Entschuldige, aber ich muss es Dir endlich mal so krass vor Augen führen.“

Zerknirscht unterbrach Julie Trish: „Ja, ich weiß. Aber er hat sich geändert, seit er mit Sophia zusammen ist.“

Trish schnaubte verächtlich: „Ja, mit DeMarco‘ s Tochter. Glückwunsch an Craig, Julie. Damit hat er sich selbst übertroffen. Was glaubst Du denn, wie lange die beiden das noch verheimlichen können? Ich will mir gar nicht ausmalen, was passiert, wenn er davon erfährt und mit wem sich seine Tochter herumtreibt.“

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Etwas milder gestimmt, fuhr Trish fort, nachdem sie Julie‘ s sorgenvolles Gesicht gesehen hatte: „Also, wenn ich das richtig verstanden habe, geht es um diese beiden Bauprojekte.“

Julie nickte: „Ja, die brach liegenden Grundstücke, die die Morgan und Millers erworben haben.“

„Ja aber… Die befinden sich doch in Texas. Was will Carlo denn damit?“

Doch dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen: „Geht es um die Ölbohrungen in San Antonio?“ Als Julie sie fragend ansah, sagte Trish: „Ich habe davon gehört. Carlo hatte eine Pipelinefirma in Dallas damit beauftragt. Unser größter Konkurrent. Aber wie passt Craig in diese Geschichte?“

Julie schüttelte den Kopf: „Ich weiß nicht, Trish. Aber ich befürchte, er soll wieder ein krummes Ding für Carlo drehen.“

„Ach so, verstehe. Mit anderen Worten, wenn Craig sich weigert…“

Sie hielt inne und schaute ihre Freundin neugierig an, da sie auf eine Erklärung hoffte. Als Julie sich nicht dazu äußerte, sagte Trish schließlich mit verschärfter Stimme: „Ich kann nicht hellsehen, Julie. Wenn Du mir nicht erzählst, was Du weißt, dann kann ich Dir nicht helfen. Also, um was geht es jetzt genau?“

Julie schluckte nervös, ehe sie erwiderte. „Carlo hat Craig mit irgendetwas in der Hand und er kennt seine Schwachstelle.“

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„Sophia“, kombinierte Trish blitzschnell.

„Ja. Wenn Craig nicht mitspielt, dann will Carlo die Affäre der beiden auffliegen lassen.“

„Das heißt, er erpresst ihn.“ Julie nickte.

„Und wie sieht Craig‘ s Auftrag aus?“

„Er soll dafür sorgen, dass da unten nicht gebohrt wird.“

„Und wie will er das machen?“, unterbrach Trish Julie ungeduldig.

„Also ich kann es Dir nicht genau sagen. Aber so wie ich mitbekommen habe, darf auf dem Grundstückt nicht gebohrt werden, solange die Bohrrechte nicht vorliegen.“

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„Ja, aber die Morgan und Millers haben doch dort schon investiert, soweit ich weiß“, warf Trish hastig ein. Wer besitzt denn die Bohrrechte?“, wollte sie neugierig wissen.

„Carlo.“

Aaach, deshalb ist er so daran interessiert. Jetzt geht mir ein Licht auf. Er will selbst da unten bohren lassen, deshalb will er diese beiden Grundstücke.“

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Als Julie sie fragend ansah, fuhr Trish fort: „Nun ja, mein Dad hatte sich gewundert, warum die Lewis-Corporation diesen Auftrag bekommen hatte. Nicht, dass Carlo bei uns angefragt hätte. Du weißt ja, wie mein Dad zu ihm steht. Irgendetwas ist in der Vergangenheit zwischen den beiden vorgefallen. Aber er spricht nicht darüber, Carlo ist ein Reizthema für meinen Dad.“

Trish schien kurz zu überlegen, ehe sie fortfuhr: „Wenn Carlo das wirklich durchzieht, dann sind die Miller und Morgans finanziell ruiniert. Soweit ich weiß, haben sie ihr halbes Vermögen in diese Bohrungen gesteckt.“

Prüfend sah Trish Julie an, ehe sie fragte: „Weißt Du, wer die alten Besitzer des Grundstückes sind? Es wäre informativ, dies zu wissen.“

„Nein, das weiß ich leider nicht, Trish.“

Eine kurze Stille trat ein, ehe Julie fast ängstlich sagte: „Trish, ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich kann doch keinen Mann heiraten, der sich auf solche Geschäfte einlässt.“

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Trish versuchte, ihre Freundin zu beruhigen. „Mach‘ Dir keine Sorgen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Fabio alles macht, was Carlo ihm anordnet. Dazu ist er auch viel zu intelligent.“

„Und wenn doch, Trish? Er ist Carlo gegenüber sehr loyal. Wenn sie Craig dran kriegen, dann wird er diesmal nicht mit einer kurzen Haftstrafe davon kommen.“

Nachdenklich sah Trish in die Ferne, ehe sie von Julie wissen wollte: „Du weißt nicht zufällig, wo Carlo die Bohrrechte aufbewahrt?“

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Entsetzt rief Julie: „Um Himmels Willen, Trish. Ich kann doch nicht einfach in sein Arbeitszimmer spazieren und danach suchen.“

Trish kam plötzlich eine Idee und sie sagte: „Du nicht, Julie. Aber ich könnte doch nachschauen. Du musst mir nur sagen, wie ich in sein Büro komme.“

Entsetzen breitete sich auf Julies Gesicht aus, als sie erwiderte: „Das kannst Du nicht machen, das ist viel zu gefährlich.“

Amüsiert fragte Trish: „Wie kommst Du denn darauf? Hat er eine Selbstschussanlage in seinem Arbeitszimmer installiert, wenn ein Unbefugter dieses betritt?“

Nein. Aber stell‘ Dir mal vor, wenn er dahinter kommt.“

Trish zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Wie sollte er das denn? Ich gehe rein, suche nach den Unterlagen und geh‘ wieder raus.“

„Ja und wenn er zufällig dazu kommt?“ Julie war nicht wohl bei dem Gedanken.

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Ungeduldig sagte Trish: „Dann stehst Du eben Schmiere und gibt‘ s mir Bescheid. Man, Julie. Er ist doch täglich unterwegs und kommt erst spät abends heim. Wir müssen nur einen günstigen Zeitpunkt abwarten.“

„Ja und dann?“

Etwas genervt verdrehte Trish ihre Augen. „Na, überleg‘ doch mal. Wenn er die Bohrrechte nicht mehr vorweisen kann, dann wird er da unten nichts mehr ausrichten können. Und Craig‘ s Aufgabe ist somit überflüssig.“

Als Julie nichts darauf erwiderte, fuhr Trish fort: „Ich werde es als Einbruch tarnen. Weißt Du, ob irgendwelche Kameras in seinem Büro installiert sind?“

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Julie schüttelte bedauernd den Kopf: „Nein, aber ich könnte Fabio danach fragen.“

„Ja, aber so, dass er nichts bemerkt“, sagte Trish in belehrendem Ton.

Bevor sie ging, nahm sie Julie in die Arme und sagte eindringlich: „Du darfst Dir nichts anmerken lassen. Weder vor Carlo, noch vor Fabio. Okay? Wir packen das, Julie. Das wäre doch gelacht. Da habe ich schon ganz andere Sachen gemacht.“

Fragend sah Julie ihre Freundin an. Doch die lächelte nur geheimnisvoll und flüsterte: „Berufsgeheimnis. Also bis dann, Julie. Und gib‘ mir Bescheid, wenn die Luft rein ist.“

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Kapitel 20 folgt


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