Thema: (Fotostory) Klaudia - Farben der Sehnsucht
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Alt 22.06.2014, 20:11
Stev84 Männlich Stev84 ist offline
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Kapitel 23: Nur ein Mann

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Ich war mit Jamie in der Galerie und hängte meine Bilder für die Ausstellung auf. In letzter Zeit hatte ich viele kleine Gemälde gemalt, da diese bei den Kunden besonders gut ankamen. Mit fachmännischem Blick überprüfte ich, ob die Bilder auch schön gerade an der der Wand hingen. Inzwischen hatte ich gelernt, wie wichtig es war, die Gemälde richtig zu präsentieren, wenn man sie verkaufen wollte. Da klingelte auf einmal Jamies Handy. „Hi Magda, was gibt es?“, meldete er sich direkt, als er Magdas Nummer im Display las.

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„Klaudia hat ihr Handy zuhause liegen lassen? Warum bringst du es ihr nicht vorbei?...Ah, verstehe, gut, ich sag ihr Bescheid.“ Als ich seine Worte hörte, fasste ich umgehend erschrocken an meine Hosentaschen, aber dort war tatsächlich kein Handy zu spüren. Oh nein, und dabei wollte Melinda mich doch noch anrufen, um die Details der Ausstellung zu besprechen. Wie gut, dass Magda mir Bescheid gegeben hat, sonst hätte ich ihren Anruf womöglich verpasst. Jamie legte wieder auf. „Magda sagt, dass Handy liegt bei ihr auf dem Nachttisch. Sie muss zu einer Bandprobe, daher kann sie es nicht vorbei bringen. Soll ich es holen?“ „Nein“, schüttelte ich den Kopf. „Häng du lieber die restlichen Bilder auf. Du weißt doch, wie unsicher ich mich auf der Leiter fühle. Ich fahre dann schnell nach Hause und bin gleich wieder zurück.“

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Ich nahm mir ein Taxi um fuhr umgehend in die Celia Gade. Ich konnte nur hoffen, dass Magda das Hady gut sichtbar irgendwo hat liegen lassen. Nicht auszudenken, wenn Melinda bereits mehrmals angerufen hätte, ohne mich erreichen zu können. Ich schloss die Haustür auf und betrat die Küche. Nanu? War das das ein Geräusch aus Magdas Zimmer? Aber, nein, das konnte nicht sein. Sie war ja bei der Arbeit. Außerdem wäre die Haustür nicht abgeschlossen, wenn sie noch zuhause wäre. Also marschierte ich zielstrebig auf Magdas Zimmertür zu und drückte die Türklinke herunter.

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Aber ich war nicht im Geringsten auf den Anblick vorbereitet, der sich mir da bot. Magda war vollkommen nackt und sie war nicht allein. Ein Mann lag auf ihrem Bett, ebenfalls unbekleidet und Magda beugte sich über ihn und küsste ihn leidenschaftlich. Dieser Anblick allein wäre schon schlimm genug gewesen, doch bei dem Mann handelte es sich um Gernot. Um meinen Gernot! Meinen Freund! Meinen!

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Entsetzt riss ich die Augen auf. „Was tut ihr denn da“, schrie ich schrill. Die Frage war überflüssig, denn es war eindeutig, was dort auf dem Bett vor sich ging. Aber mein Verstand wollte es einfach nicht begreifen. Es war einfach unmöglich. Meine Cousine würde mir so etwas nie antun. Und auf gar keinen Fall wäre Gernot zu so einem Betrug fähig.

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Bei Klang meiner Stimme riss Gernot sich augenblicklich von Magda los. Er schubste sie regelrecht zur Seite. „Oh mein Gott, Klaudia, Schatz. Was machst du denn hier?“, stammelte er. „Du müsstest doch in der Galerie sein.“ Ohne es zu wollen, bekam ich bei seinen Worten ein schlechtes Gewissen. Wäre ich brav in der Galerie gewesen, wäre weiterhin alles gut. Es war meine Schuld…Doch dann wurde mir schlagartig klar, dass das natürlich Blödsinn war. Ich hatte nichts getan. Gernot war fremd gegangen und ich hatte ihn gewiss nicht dazu gezwungen.

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Aber warum musste es ausgerechnet meine Cousine sein? Ich sah zu Magda hinüber, die ruhig auf der Bettkante saß. Anstatt eines erschreckten oder reumütigen Blickes, zierte ein siegessicheres Lächeln ihre Lippen und ihre Augen waren glühten frostig wie zwei Eiskristalle. Dieser Gesichtsausdruck warf mich erneut vollständig aus der Bahn. Was hatte das bloß zu bedeuten?

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Doch mein Kopf wollte sich drauf keinen Reim machen. Nicht jetzt. Und ich wollte nur noch weg. Raus aus dem Zimmer, weg von Gernot, den ich doch so geliebt hatte und er mich aufs schändlichste hintergangen hatte. Und weg von meiner Cousine und diesem kalten, fiesen Lächeln. Hinter mir hörte ich Gernots Stimme. „Klaudia, warte, ich will es dir erklären.“ Doch ich wollte nichts hören und lief einfach immer weiter, raus in den Garten.

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Dort holte Gernot mich schließlich ein. Er hatte sich hastig seine Boxershort und sein Unterhemd übergezogen, wobei er letzteres auf links trug. „Klaudia, bitte lass es mich erklären“, flehte er mich an. Ich sah ihn mit einem schmerzerfüllten Blick an. „Geh weg von mir“, schluchzte ich und kämpfte darum, meine Tränen zurückzuhalten, was mir allerdings nur mäßig gelang. Doch Gernot ignorierte meine Aufforderung und ging weiter auf mich zu. „Halt!“, rief ich und hob abwehrend meine Hände. „Keinen Schritt weiter.“

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„Klaudia, Schatz, lass es mich doch erklären“, bat er mich erneu. Ich konnte nicht anders, als in seinen Augen zu blicken. Und sie waren so voller Reue. Wie konnte man diesem Blick widerstehen? Langsam ließ ich meine Hände sinken. „Schatz, ich weiß auch nicht, wie es so weit kommen konnte“, begann Gernot umgehend seien Erklärung. „Ich kam zu euch nach Hause, weil ich dachte, du würdest auf mich warten. Und dann stand dort deine Cousine, völlig nackt. Und…und…Klaudia, ich bin doch auch nur ein Mann. Und schau dir doch Magda an. Sie ist eine Frau, von der ich nicht einmal zu träumen wage. Und dann erklärt sie mir, dass sie mich will. Wie konnte ich da nein sagen?“

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„Das ist also deine Entschuldigung, Gernot?“, fragte ich betrübt. „Meine Cousine ist so heiß, dass du ihr nicht widerstehen konntest?“ Gernot zuckte hilflos mit den Schultern. „Aber ich liebe nur dich, Klaudia“, fügte er flüsternd hinzu. „Magda bedeutet mir nichts.“ Oh, ich wollte ihm glauben. Wie sehr wollte ich es. Mein Herz schrie förmlich danach, ihm alles zu verzeihen. Aber mein Kopf ließ dies zum Glück nicht zu.

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Langsam begann ich meinen Kopf zu schütteln. „Nein!“, sagte ich schließlich bestimmt und Gernot blickte mich ehrlich überrascht an. „Klaudia, bitte…“, setzte er an, doch ich unterbrach ihn augenblicklich. „Nein! Ich werde mich von dir nicht an der Nase herumführen lassen. Das werde ich von keinem Mann und schon gar nicht von dir, Gernot!“ Mein ausgestreckter Finger richtete sich einer Lanze gleich auf Gernots verdutztes Gesicht. Erschrocken wich er zurück.

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„Und jetzt verschwinde von meinem Grundstück“, fügte ich in drohendem Tonfall hinzu. Doch Gernot wollte noch nicht aufgeben. „Bitte, Klaudia, ich liebe dich doch.“ Ich ging darauf nicht ein. Stattdessen begann ich zu brüllen. „Hau jetzt endlich ab! Ich will dich Dreckskerl hier nie wieder sehen! Wag es nicht, mir noch einmal unter die Augen zu treten. Wir beide sind fertig miteinander Gernot. Hast du das verstanden? Ich will dich nie, nie wieder sehen!“ Gernot hob abwehrend die Hände. Und schließlich sah er ein, dass er mich nicht umstimmen konnte. „Es tut mir leid“, flüsterte er betrübt, drehte sich um und schritt schnellen Schrittes zum Haus seiner Eltern.

Geändert von Stev84 (08.11.2014 um 14:03 Uhr).
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