Thema: (Fotostory) Schatten der Vergangenheit
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Alt 29.06.2014, 19:55
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Standard Kapitel 24 Um keine Antwort verlegen - Teil 1 -

Achtung, die Kommentarbeantwortung befindet sich einen Post davor!


@heffa: Deinen Kommentar beantworte ich das nächste Mal. Da haben wir uns beim Posten überschnitten. Aber vielen Dank schon einmal im Voraus.


So, weiter geht es mit Kapitel 24, das wie bereits angekündigt in 2 Teilen gesplittet ist.


Kapitel 24


Um keine Antwort verlegen



„Wo hast Du es denn hingelegt, Onkel Carlo?“, fragte Fabio neugierig.

„Ich hatte es auf dem Ablagetisch liegen und muss es dann in der Eile vergessen haben. Bleib Du da, ich geh‘ schnell rein.“

Mit schnellen Schritten lief Carlo auf sein Arbeitszimmer zu und schaltete das Deckenlicht ein. Sein Blick ging suchend zum Ablagetisch, ehe er laut rief: „Ah, ich hab‘ s Fabio. Es lag tatsächlich auf dem Tisch neben dem Drucker.“ Er wollte gerade wieder nach draußen laufen, als er ein leises Geräusch wahrnahm. Neugierig sah er auf den Drucker und stutzte.

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Täuschte er sich oder war dieser zuvor noch in Betrieb gewesen? Er legte eine Hand auf das Gerät und sein Verdacht bestätigte sich.

„Ist alles in Ordnung?“, hörte er seinen Neffen rufen. Als Carlo keine Antwort gab, kam er neugierig in dessen Büro. „Was ist denn, Onkel Carlo?“

Dieser zuckte die Schultern und erwiderte: „Irgendjemand scheint am Kopierer gewesen zu sein. Hörst Du nicht, Fabio? Er läuft immer noch nach und warm ist er auch.“

Fabio dachte angestrengt nach: „Hm, vielleicht war es die Putzfrau, die dringend eine Kopie benötigt hatte.“

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Carlo schnaubte: „Die wissen genau, dass gewisse Dinge hier für sie tabu sind. Zudem hätten sie mich vorher fragen können und sich nicht einfach bedienen. Aber ich werde der Sache morgen früh gleich einmal nachgehen.“

Er nahm seinen Schlüssel aus der Hosentasche und sagte: „Solange das nicht geklärt ist, werde ich die Türen abschließen. So und nun lass‘ uns gehen. Ich habe entsetzlichen Hunger.“

Er löschte das Licht im Zimmer und verschloss die Tür zu seinem Arbeitszimmer. Danach verließ er zusammen mit Fabio die Büroräume…



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Trish hatte es gerade noch rechtzeitig ins angrenzende Badezimmer geschafft, ehe Carlo so unverhofft in seinem Büro aufgetaucht war. Gebannt hatte sie auf die Tür gestarrt, während sie das Gespräch, das Carlo mit seinem Neffen geführt, mitangehört hatte. Erst als Carlo zusammen mit Fabio das Zimmer wieder verlassen hatte und sie kurz darauf den Aufzug nach unten rauschen hörte, war sie aus ihrem Versteck hervorgekommen. Entsetzt musste sie wenig später feststellen, dass Carlo die Tür verschlossen hatte. Mist, dachte sie, ehe sie ans Fenster trat. Angestrengt sah sie nach draußen und atmete erleichtert auf, als sie Carlo zusammen mit Fabio in seinem Wagen davon fahren sah.

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Stellte sich jetzt nur die Frage, wie sie aus dem verschlossenen Zimmer kommen sollte. Sie befand sich im 20. Stockwerk und Carlo' s Büro hatte keinen Balkon. Fieberhaft suchte sie nach einem Ausweg. Sie probierte sämtliche Schlüsseln, die ihr in die Hände fielen. Doch keiner war dabei, der ihr den Weg nach draußen ebnen konnte.
Na toll, dachte sie resigniert. Sollte sie bis auf den nächsten Morgen warten und wie sollte sie sich da rechtzeitig aus dem Staub machen, ehe sie von jemandem entdeckt werden konnte? Noch einmal ging sie zur Tür und besah sich das Schloss. Es war eines der moderneren Art und ließ sich nicht so einfach öffnen. Nachdem sie einige Hilfsmittel, die ihr in die Hände gefallen waren, ohne Erfolg ausprobiert hatte, gab sie es schließlich auf. Einen Schlüsseldienst konnte sie auch nicht so einfach verständigen, ohne dass Carlo davon erfuhr.

Angestrengt dachte sie nach, ehe sie ihre Augen eng zusammen zog. Sie sah auf die Digitaluhr, die auf Carlos Schreibtisch stand. Es war 20 Uhr, vielleicht hatte sie ja Glück. Mehr widerwillig als begeisternd zog sie ihr Handy aus der Tasche und drückte auf eine der Schnellruf-Tasten. Mit klopfenden Herzen wartete sie und lauschte. Es hatte schon eine Zeitlang geklingelt und sie wollte ihre Handy schon enttäuscht einstecken, als plötzlich eine Stimme fragte: „Ja?“…


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Kyle war kurz zuvor nach Hause gekommen und hatte sich gerade umgezogen, als sein Handy läutete. Ein kurzer Blick sagte ihm, dass es Trish war, die ihn da anrief. Neugierig ging er dran und fragte amüsiert.

„Ja? Was verschafft mir denn die Ehre, Miss Hudson?“


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Die Ironie in seiner Stimme war dabei nicht zu überhören. Doch Trish beschloss, dies zu ignorieren. Sie atmete einmal tief ein und aus und sagte schließlich, sich leicht räuspernd: „Sie müssen mir helfen, Kyle. Ich weiß nicht, wen ich sonst anrufen soll.“

„Was ist denn passiert? Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“ In seiner Stimme lag Besorgnis, wenngleich er noch nicht wusste, was sie überhaupt von ihm wollte.


„Hören Sie“, kam es zögernd vom anderen Ende der Leitung. „Können Sie zu Carlo‘ s Büro kommen?“


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Noch bevor sie weitersprechen konnte, unterbrach er sie: „Was soll ich denn da?“

Trish hielt den Atem an, ehe sie erwiderte: „Ich kann nicht raus, er hat die Tür abgeschlossen und ich habe keinen Schlüssel.“


„Wo können Sie nicht raus?“
Kyle klang ziemlich überrascht.

Leicht ungeduldig antwortete sie: „Aus seinem Büro, habe ich doch eben gerade gesagt.“


„Wie? Er hat sie in seinem Büro eingesperrt?“, fragte Kyle ungläubig.


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„Nei- Nei- Neiiiin, äh-, er hat mich nicht direkt eingesperrt, aber die Tür ist zu“, stotterte sie.

„Und warum haben Sie ihn dann nicht gerufen?“


„Weil…“ Sie stockte, oje, jetzt kommt der unbequeme Teil, ehe sie kleinlaut fortfuhr: „Er weiß nicht, dass ich in seinem Büro bin.“
So jetzt ist es raus!

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„Moment mal. Können Sie mir das jetzt bitte einmal genauer erklären?“

Aufgeregt rief sie: „Nein, kann ich nicht. Helfen Sie mir jetzt oder nicht?“


„Sagen Sie jetzt nur nicht, Sie sind bei ihm eingebrochen.“ Seine Stimme hatte einen scharfen Unterton angenommen. „Trish, ich höre!…“ Ungeduldig wartete er auf ihre Antwort.

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„Na jaaaa, äh- also, nicht wirklich.“ Fast hatte er Mühe, sie zu verstehen, so leise hatte sie ihm geantwortet.

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„Was heißt nicht wirklich? Es klang gereizter, als von ihm beabsichtigt. Als sie ihm darauf keine Antwort gab, fuhr er sie scharf an. Verflucht nochmal, Trish“, kam es äußerst erbost und sie wollte sich ihn in diesem Moment nicht vorstellen. „Denken Sie doch einmal nach, bevor Sie etwas tun. Rühren Sie sich ja nicht von der Stelle. Ich bin in wenigen Minuten bei Ihnen.“

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„Ja wie denn auch?“, unterbrach sie ihn gereizt. „Ich kann ja nicht raus.“ Angestrengt dachte sie nach, nachdem Kyle aufgelegt hatte. Oh oh, das wird wohl Ärger geben. Ich muss mir schnell eine gute Ausrede einfallen lassen. Aber welche? Hm, er hat irgendwie sehr sauer geklungen.

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Trish wusste nicht, wie lange sie gewartet hatte, ehe sie Schritte auf dem Flur vernahm, die sich Carlo‘ s Arbeitszimmer näherten. Schnell lief sie zur Tür und sah durch die schmalen Sichtblenden. Laut rief sie: „Kyle, ich bin hier.“

Noch ehe sie weiter sprechen konnte, vernahm sie die vertraute Stimme, die jedoch reichlich verärgert klang: „Ich hoffe, Sie haben eine gute Erklärung parat. Treten Sie bitte von der Tür weg, Trish.“

„Warum denn das?“, fragte sie überrascht. „Was haben Sie vor? Sie wollen doch hoffentlich die Tür nicht eintreten?“ Ungewollt vorwurfsvoll fuhr sie fort: „Also, Sie sollten schon so vorgehen, dass man nichts bemerkt, Kyle. Gegen die Tür hätte ich mich auch werfen können.“

Ungeachtet seiner Bitte blieb sie hinter der Tür stehen, so dass sie fast umgefallen wäre, hätte Kyle sie nicht im letzten Moment an der Schulter gepackt, als er herein gestolpert kam.

Erschrocken schrie sie auf: „Au, Sie tun mir weh!“, während sie ihre Arme gegen ihn stemmte.


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„Habe ich Ihnen nicht gesagt, Sie sollen zur Seite gehen?“, knurrte er. „Machen Sie doch einmal, was man Ihnen sagt. So und nun raus hier, ehe noch jemand kommt.“

Unsanft zog er sie am Arm, was ihr ein erneutes „Aua“ entwich und bugsierte sie zur Tür hinaus, während er die Bürotür wieder verschloss.


Draußen vor den Fahrstühlen musterte er sie von Kopf bis Fuß und wollte gerade etwas sagen, als sie ihn anklagend fragte: „Sind Sie immer so grob zu Frauen? Ich bin keine Schwerverbrecherin, Captain. Sie haben mir fast den Arm ausgekugelt.“

Brummend antwortete er: „Jetzt übertreiben Sie mal nicht.“

„Was, ich übertreibe?“ Sie zeigte ihm den Abdruck seiner Finger, der sich rot auf ihrer Haut abzeichnete. „Hier und hier, rot und hier schon blau.“

Unbeeindruckt sagte er: „Hätten Sie sich an meine Anweisung gehalten… Und so fest habe ich nun auch wieder nicht zugepackt. Da ist morgen nichts mehr zu sehen.“ Jedoch konnte er sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als er sagte: „Im Übrigen hätte ich zu gerne gesehen, wie Sie sich mit Leibeskraft gegen die Tür werfen. So und nun erklären Sie mir einmal bitte, was Sie hier verloren haben.“

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Als sie ihm keine Antwort gab und stattdessen stur auf die roten Abdrücke au ihrem Arm sah, fragte er: „Wie sind Sie eigentlich reingekommen?“ Obwohl er es fast ahnte, war er auf ihre Erklärung gespannt.

Schnippisch antwortete sie. „Durch die Tür, wie denn sonst?“

Eine Zornesfalte bildete sich auf seiner Stirn. „Warum denn so biestig, Trish? Ich hätte genauso gut zuhause bleiben und Sie Ihrem Schicksal überlassen können.“ Trish gab sich weiterhin unbeteiligt, so dass er fortfuhr: „Aber vielleicht wollten Sie ja auch zu Carlo. Wundern würde es mich nicht, so wie Sie mit ihm im Restaurant geflirtet haben. Hoffentlich haben Sie Ihr Handy nicht wieder liegen lassen.“

Seine Stimme hatte schärfer geklungen, als beabsichtigt. Bin ich denn noch ganz dicht? Was geht es mich an, mit wem sie flirtet?


Nun schien plötzlich wieder Leben in sie zu kehren und sie sagte erstaunt, während sie ihn durchdringend ansah. „Wenn ich es nicht besser wüsste Kyle, dann müsste ich annehmen, Sie wären auf Carlo eifersüchtig.“


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Entgeistert starrte Kyle sie an: „Ich bin… WAS?“ Er wollte gerade anfangen zu lachen, als er plötzlich den Fahrstuhl heraufkommen hörte. Schnell rief er Trish zu: „Da kommt jemand. Schnell Trish… hier raus“, stupste er sie zur Tür, die ins Treppenhaus führte. „Und ziehen Sie Ihre Schuhe aus, damit man das Klappern der Absätze nicht hört.“

Hastig riss Trish die Tür zum Treppenhaus auf, zog sich schnell die Schuhe aus und rannte die Stufen nach unten. Die Tür war gerade ins Schloss gefallen, als sich auch schon die Tür zur Fahrstuhlkabine öffnete. Verdutzt hörte Kyle eine bekannte Stimme hinter sich fragen:

„Was machen Sie denn hier, Captain?“

Entschlossen drehte sich Kyle um und sah in Carlo‘ s überraschtes Gesicht, während er schnell nach einer Ausrede suchte. Man Trish, Du bringst mich in Situationen...

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„Guten Abend, Mr. Vincenti“, begann er höflich. „Irgendetwas hatte den Alarm ausgelöst, so dass ich gleich hierher gefahren bin. Schließlich wurde ja auch in Ihrem Haus eingebrochen. Ich vermute, dass es da einen Zusammenhang gibt.“

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Als Carlo darauf nichts erwiderte, fragte Kyle neugierig: „Und warum sind Sie jetzt hier?“

„Ich war mit meinem Neffen essen und war gerade auf dem Nachhauseweg, als ich oben im Flur Licht gesehen hatte. Ich dachte, dass es eventuell die Putzfrau wäre. Ich hatte heute Abend mein Handy vergessen und bin noch einmal hier hergekommen. Nun ja, irgendjemand musste am Kopierer gewesen sein. Normalerweise schließen wir die Büroräume nicht ab, nur die Eingangstür. Aber jetzt wollte ich auf Nummer sichergehen.“

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Kyle erwiderte darauf: „Nun ja. Wie gesagt, mir ist nichts aufgefallen. Dann noch einen schönen Abend.“

Carlo murmelte: „Gleichfalls, Captain.“


Während Carlo noch einmal durch die Bürozimmer ging, fuhr Kyle mit dem Aufzug nach unten. Suchend sah er sich in der Lobby nach Trish um. Aber er konnte sie jedoch nirgendwo entdecken. Kurz danach kam auch Carlo herunter, um nach Haus zu fahren. Missmutig stellte Kyle fest, dass sich Trish offensichtlich schon aus dem Staub gemacht hatte.

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Etwas verärgert ging er zu seinem Wagen und dachte, dass sie auch auf ihn hätte warten können. Immerhin war sie ihm noch eine Erklärung schuldig und auf diese war er gespannt. Er seufzte. Was wohl als nächstes kommt? Was wollte sie denn in seinem Büro? Erst der Einbruch in seinem Arbeitszimmer und jetzt das hier. Wie sie sich aufgeführt hatte, als hätte ich ihre Arme in einen Schraubstock gespannt. Ich hatte sie ja gewarnt, wegzugehen. Aber nein, sie musste ja stehenbleiben. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Trotz allem hat sie wieder verdammt süß ausgesehen. Oh man, Trish. Du bringst mich mit Deinen Eskapaden noch in Teufels Küche. Was wird das erst in Monte Vista? Was wird sie sich denn da einfallen lassen? Er entschloss sich, sie gleich morgen früh in der Redaktion anzurufen.



gleich geht es weiter...




Geändert von cheli24 (13.07.2014 um 12:33 Uhr).
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