Thema: (Fotostory) Schatten der Vergangenheit
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Alt 29.06.2014, 20:56
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Standard Kapitel 24 Um keine Antwort verlegen - Teil 2 -


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Am nächsten Morgen



Fabio und sein Onkel saßen sich in dessen Büro gegenüber. Fabios Onkel hatte ihm gerade berichtet, was sich gestern in den Büroräumen der Firma ereignet hatte. Fabio war nach dem Essen noch mit Julie im Kino gewesen, ehe sie in ihrem Wagen nach Hause gefahren waren.


Nachdenklich fragte Fabio: „Und die Putzfrau war es nicht, sagst Du?“

Carlo schüttelte den Kopf. „Nein und es gibt auch keinen Grund, ihr nicht zu glauben. Entweder der Kopierer hat von sich aus ein automatisches Update eingeleitet oder…“

„Oder?“, hakte Fabio nach.

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„Nichts oder, Fabio. Ich habe sonst keine andere Erklärung. Aber ich habe veranlasst, dass ab sofort alle Büroräume nach Feierabend zu verschließen sind.“

Fabio zeigte sich damit jedoch nicht zufrieden. „Ja, aber das löst ja nicht das Problem, denn die Putzfrau muss ja in die Räume. Ist es denn normal, dass der Kopierer ein automatisches Update macht? Hast Du mal bei der Firma nachgefragt? Wenn Du willst, rufe ich dort einmal an und erkundige mich.“


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Doch Carlo winkte ab. „Nein, das musst Du nicht. Wir werden ab sofort abschließen. Die Putzfrauen werden kurz vor Büroschluß sauber machen und dann sollte das nicht mehr vorkommen.“

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Aber Fabio ließ noch nicht locker. „Denkst Du, es ist jemand hier eingebrochen? Fehlt denn irgendetwas? Das ist doch irgendwie seltsam. Erst die zerbrochene Fensterscheibe bei uns zuhause und nun das. Umsonst wäre Kyle doch nicht hier her gekommen.“

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Carlo stutzte, ehe er fragend mit seinen Händen gestikulierte. „Glaubst Du, das hängt mit dem Einbruch zusammen? Soweit ich das aber überblickt habe, wurde wohl nichts gestohlen. Aber Du hast Recht, Fabio. Das ist schon irgendwie seltsam.“

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Fabio erhob sich und sagte: „Na ja, wie dem auch sei. Ich muss los, noch einiges für unser morgiges Gespräch in die Wege leiten.“

Carlo hatte sich ebenfalls erhoben und nickte Fabio zu. „Ich muss dann auch mal los. Wir sehen uns spätestens heute Abend. Cioa Fabio.“

„Ciao Onkel Carlo.“

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Trish saß derweil tief versunken vor ihrem Computer und las noch einmal den Bericht, den sie gestern verfasst hatte. Dabei hätte sie fast ihr Telefon überhört, bis ihr Kollege fragte, der gerade hereinkam: „Willst Du nicht dran gehen, Trish?“

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Ohne aufzusehen fragte sie: „Was hast Du gesagt, Billy?“

Lächelnd wies dieser auf das klingelnde Telefon, das just in diesem Moment verstummte. Er grinste, während er näher trat und ihr über die Schulter sah. „Na ja, vielleicht meldet sich derjenige noch einmal. Was machst Du denn Schönes, Süße?“ Er deutete fragend auf den Computer.

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Als sei es das selbstverständlichste auf der Welt, legte er seine Hand auf ihre Schulter. Dabei kam er ihr so nahe, so dass sie seinen warmen Atem an ihrem Ohr verspürte. „Recherchierst Du immer noch im Mordfall Peter Chapman?“ Als sie kurz nickte, meinte er: „Wenn ich Dir helfen soll, dann gib‘ Bescheid.“

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„Danke, Billy. Das ist nett. Aber irgendwie komme ich nicht weiter.“

Er berührte leicht mit seinem Zeigefinger ihren Nacken und fragte: „Seit wann sitzt Du denn schon hier? Trish, Du solltest nicht so viele Überstunden machen. Amüsier‘ Dich mal wieder. Du bist ganz verspannt.“

Trish lächelte ihn freundlich an: „Ja, ich weiß. Aber es will mir einfach nicht aus dem Kopf gehen, dass ein Mordfall nach 14 Jahren immer noch nicht aufgeklärt ist.“

Er zog sie von ihrem Schreibtischstuhl hoch und grinste: „Dreh‘ Dich mal um, Süße. Du bekommst jetzt eine „Billy-Spezial-Massage“ und keine Widerrede.“

„Spinner“, lachte sie scherzend. Sanft legten sich seine Hände um ihre Schultern, während er beginnend bei ihrem Nacken sanft seine Massage begann.

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Erst jetzt bemerkte Trish, wie verspannt sie war. Während er sie massierte, erzählte er ihr nebenbei, was er gestern Abend in der Disco erlebt hatte. Trish lauschte grinsend seinen Anekdoten.

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Billy war seit einem halben Jahr wieder solo und genoss sein Single-Dasein in vollen Zügen. Trotz seiner manchmal sehr direkten Art schätzte und mochte sie ihn. Er war seinerzeit mit ihr zusammen eingestellt worden und von Anfang an hatten die beiden sich gut verstanden. Billy war vor allem bei den weiblichen Angestellten sehr beliebt, was zum Einen an seinem umwerfenden Aussehen lag, aber zum Anderen auch an seinem Charme, der jedes Frauenherz höher schlagen ließ. Er gab jeder seiner Gesprächspartnerinnen das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. Für ihn war unwichtig, ob eine Frau dick oder dünn, gutaussehend oder eher weniger gutaussehend war. Wichtig war für ihn vor allem der Charakter und Humor.

Anfangs hatte er sein Glück auch bei Trish versucht. Doch nachdem sie ihm mitgeteilt hatte, an nichts anderes als an einer Freundschaft mit ihm interessiert zu sein, hatte er es ohne weiteres akzeptiert. Seitdem pflegten sie ein sehr gutes kollegiales Verhältnis und waren darüber hinaus gute Freunde geworden. Sie war schon des Öfteren mit Billy um die Häuser gezogen und hatte ihn getröstet, als seine Freundin ihn wegen eines Anderen verlassen hatte.

„Und? Wie fühlst Du Dich?“, riss er sie aus ihren Gedanken.

Sie drehte sich zu ihm um und sagte: „Wie ein neuer Mensch. Danke, Billy.“

„Gern geschehen, Süße.“ Seine grünen Augen sahen sie liebevoll an.

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Nachdem sie sich wieder an ihren Computer gesetzt hatte, um ihre Recherche erneut aufzunehmen, schaute Billy Gedanken verloren nach draußen. Lässig lehnte er sich an ihren Schreibtisch und fragte: „Was hältst Du davon, wenn wir mal wieder um die Häuser ziehen?“

Trish seufzte. „Momentan ist es schlecht, Billy. Ich bin Ende nächster Woche auf einem einwöchigen Lehrgang in Starlight Shores und dann fliege ich ja auch schon bald nach Monte Vista.“

Billy zuckte mit den Schultern. „Nun ja, dann eben ein anderes Mal. Gib‘ mir Bescheid, wenn Du Zeit hast.“ Er sah ihr noch eine Weile zu, ehe er fragte: „Wie findest Du eigentlich die Neue aus der Sportredaktion?“

„Meinst Du die Brünette? Renee?“

Als Billy nickte, grinste ihn Trish an. „Sie scheint nett zu sein.“

Billy erwiderte ihr Grinsen. „Ja, finde ich auch.“

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Er stützte sich vom Schreibtisch ab und strich ihr kurz mit dem Zeigefinger über die Wange. „So, ich muss los, Trish. Ich habe um 9 Uhr einen Termin bei der Stadtverwaltung. Bis dann. Man sieht sich.“

„Ja, bis dann und viel Glück, Du Womanizer“, lächelte sie ihn an. Man musste Billy einfach mögen.


Als fünf Minuten später erneut ihr Telefon läutete, ging sie rasch dran. „Ja, bitte?“, fragte sie.


„Also ich hätte ja schon etwas Dankbarkeit erwartet, nachdem ich Sie gestern Abend aus Ihrer misslichen Lage gerettet habe“, erklang es reichlich angesäuert vom anderen Ende der Leitung.

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„Oh, guten Morgen, Kyle. Das tut mir Leid. Aber das hatte mir zu lange gedauert und deshalb bin ich gleich nach Hause gefahren. Also vielen Dank nochmals.“

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„MOMENT MAL! Und Sie meinen, damit wäre die Angelegenheit aus der Welt geschafft oder wie? Trish, Sie sind in Carlo‘ s Büro eingebrochen!“, sagte er vorwurfsvoll. „Könnten Sie mir vielleicht einmal erklären, was Sie dort überhaupt wollten?“

„Nein, das kann ich leider nicht. Vertrauen Sie mir bitte, Kyle.“

Laut lachte er auf. „Ihnen vertrauen? Ich habe gesehen, wohin das führt. Trish, wenn ich Sie noch einmal bei irgendetwas Illegalem erwische, dann sind Sie dran. Das verspreche ich Ihnen.“

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Trish schluckte und fragte kleinlaut: „Sind Sie jetzt sauer auf mich, Kyle?“

Schnaubend erwiderte er: „Sie haben vielleicht Nerven, mich so etwas zu fragen. War das jetzt wirklich Ihr Ernst?“

„Ja“, antwortete sie unschuldig.

„Nun, Sie schulden mir immer noch eine Erklärung. Was wollten Sie eigentlich dort und was haben Sie kopiert?“

„Ko- ko- kopiert?“, stotterte sie angespannt.

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„Vincenti meinte, der Kopierer muss zuvor angewesen sein, als er sein Büro betreten hatte. Also, raus mit der Sprache.“

Trish hatte sich schnell wieder gefasst und meinte: „Keine Ahnung, wie er da drauf kommt. Ich habe jedenfalls nichts kopiert“, log sie.

„Und was wollten Sie dann in seinem Büro?“, wiederholte Kyle noch einmal seine Frage.

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Trish zögerte kurz mit ihrer Antwort, ehe sie sagte: „Ich wollte wissen, wer unser Konkurrent ist, den Carlo für die Bohrungen beauftragt hat. Ich weiß, ich hätte das nicht tun dürfen. Es tut mir Leid, Kyle. Ehrlich“, entschuldigte sie sich zerknirscht.

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Kyle hakte jedoch nach: „Und wie sind Sie da hinein gekommen?“

„Ich hatte mich ins Haus geschlichen und gewartet, bis die Putzfrauen in Carlo‘ s Etage gingen und die Tür aufgeschlossen hatten. Unbemerkt bin ich hinein gegangen und habe mich in seinem Büro versteckt.“

Trish war diese geniale Ausrede gestern kurz vor dem Einschlafen eingefallen und sie war sehr stolz auf sich, auch wenn es ganz und gar nicht der Wahrheit entsprach. Aber sie konnte Kyle ja schließlich nicht beichten, dass sie sich einen Abdruck der Schlüssel gemacht hatte. Jetzt musste er ihr nur noch die Ausrede abnehmen.

„Ach und das war die einzige Möglichkeit, es herauszubekommen?“ Man musste kein Detektiv sein, um Kyle‘ s Stimme anzumerken, dass er ihr kein Wort glaubte.

Trish dachte angestrengt nach und erwiderte schließlich. „Ich wollte nicht, dass mein Vater dahinterkommt. Er ist nicht gut auf Carlo zu sprechen. Ihn konnte ich also nicht fragen. Was hätte ich denn sonst machen sollen?“

Voller Anspannung wartete sie auf seine Antwort. Nach schier endlosen Minuten seufzte er schließlich laut auf. Er klang immer noch verärgert, als er sagte: „Da ich nichts gegen Sie in der Hand habe, muss ich Ihnen notgedrungen glauben. Aber Trish, noch einmal zum Mitschreiben. Noch so ein Ding und ich lade Sie vor. Haben wir uns verstanden?“

Leicht schnippisch antwortete sie: „Ja, jaaaa, ist gut, Captain.“

Zornig schnaubte er: „Ich glaube, Sie sind sich der Tragweite Ihres Handelns überhaupt nicht bewusst. Einem kleinen Kind haut man auf die Finger. Und was mache ich mit Ihnen? Das nächste Mal werde ich Ihnen nicht mehr helfen. Wenn Sie sich die Suppe einbrocken, dann löffeln Sie sie gefällig selbst aus.“

Ohne sich von ihr zu verabschieden, hatte er das Gespräch beendet.

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Das kann doch wohl nicht wahr sein, die Frau ist unglaublich. Lügt mir hier das Blaue vom Himmel herunter und dann wird sie auch noch schnippisch. Na warte, Trish. Dich werde ich im Auge behalten. Mich wirst Du so schnell nicht mehr an der Nase herumführen.


Liebend gerne hätte er sie vorgeladen. Aber er hatte keine Beweise gegen sie. Das Handy hatte sie sich wieder genommen und den Einbruch konnte er ihr nicht nachweisen. Grimmig nahm er wieder an seinem Schreibtisch Platz und ging die Einsatzpläne für die kommende Woche durch.



Kapitel 25 folgt...




Geändert von cheli24 (13.07.2014 um 13:34 Uhr).
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