Thema: (Fotostory) Klaudia - Farben der Sehnsucht
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Alt 31.08.2014, 20:23
Stev84 Männlich Stev84 ist offline
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Kapitel 32: Frühlingsgefühle

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Jamie bekam mich erst am nächsten Morgen zu Gesicht. Das Erstaunen war ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. „Klaudia, du siehst einfach fantastisch aus. Also nicht, dass du vorher schlecht ausgesehen hättest, aber…wow!“ Sofort schoss mir die Schamesröte ins Gesicht bei diesem Kompliment. Aber ich freute mich wahnsinnig darüber. Offenbar wirkte ich nun wirklich anziehender auf Männer. Vielleicht würde ich es also nun wirklich schaffen, einen Mann zu finden, der mich wahrlich liebte. Dann konnte ich das Kapitel Gernot endgültig abschließen.

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Und die Gelegenheit dazu bekam ich schon wenige Tage später. Inzwischen herrschten fast schon sommerliche Temperaturen in Rodaklippa und das Frühlingsfest war in der Stadt. Seit der Umstyling-Aktion waren Magda und ich wieder enge Freundinnen. Also gingen wir gemeinsam auf das Festgelände und genossen die Blumenpracht und das schöne Wetter bei einer Tasse Kaffee. Doch Magda hatte nicht vergessen, dass sie mich nicht nur umstylen, sondern dass sie mir auch zu einem Partner verhelfen wollte. Und eine Möglichkeit dazu bot sich just an diesem Tag. „Schau unauffällig nach links“, flüsterte sie mir zu. „Dort hinten steht ein Typ, der immer wieder zu dir herüberschaut.“

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Ich blickte mich vorsichtig um und entdeckte tatsächlich einen gutaussehenden Mann. Hastig drehte ich meinen Kopf wieder weg, als er erneut in meine Richtung blickte. Doch Magda starrte ihn weiter unverhohlen an. „Der sieht wirklich gut aus“, entschied sie. „Ich dachte ja erst, er würde zu mir rüberschauen. Nicht, dass er das nicht auch getan hätte. Aber was soll‘s, ich nehme es als Kompliment, dass ich eine ansehnliche Frau aus dir gemacht habe, Claude.“

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„Und was soll ich jetzt tun?“, fragte ich meine Cousine verunsichert. Mein Herz klopfte wie wild, aber ich hatte keine Idee, was ich tun konnte, um mit diesem Mann ins Gespräch zu kommen. Und vielleicht wollte ich das gar nicht. Irgendwie war es beängstigend, dass jemand Interesse an mir zeigte. „Du musst gar nichts tun, Claude. Das ist ja das tolle daran, wenn man gut aussieht. Die Initiative wird ganz von ihm allein kommen. Geh einfach in seine Nähe, dann ergibt sich der Rest schon. Vertrau mir.“

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Ich hatte daran ja berechtigte Zweifel. Trotzdem stand ich vom Tisch auf und ging einfach in die Richtung des Mannes. Dabei versuchte ich fieberhaft zu überlegen, was ich denn sagen könnte, wenn von ihm keine Reaktion käme. Doch das stellte sich als vollkommen unbegründet heraus. Denn er machte tatsächlich den ersten Schritt, auch wenn dieser noch recht holprig war. „Hi, ich…ich hab dich schon eine Weile beobachtet…also nicht das ich ein Stalker wäre…ich meine du siehst einfach toll aus und da wollte ich dich gerne kennen lernen. Und jetzt wo du in meine Richtung gekommen bist...“

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Als er meinen verschreckten Gesichtsausdruck bemerkte, holte er noch einmal tief Luft. „Also noch mal ganz von vorne. Hi, ich bin John.“ „Und ich bin Klaudia“, piepste ich. John, dieser Name klang wie Musik in meinen Ohren. Und er sah wirklich gut aus. Aus der Ferne hatte man das nur erahnen können. Doch er war gut gebaut und er hatte die schönsten grünen Augen, die ich je gesehen hatte. Und offensichtlich gefiel auch ich ihm aus der Nähe genau so gut wie aus der Ferne. Vor ein paar Wochen hätte das sicherlich noch ganz anders ausgesehen.

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Als ich mich zu dem Tisch umdrehte, an dem Magda und ich gesessen hatten, stellte ich fest, dass meine Cousine verschwunden war. Ich war also auf mich allein gestellt. Aber das war kein Problem, denn John stellte sich als ein sehr sympathischer Zeitgenosse heraus. Außerdem waren wir hier in der Öffentlichkeit, ich brauchte mir also wirklich keine Sorgen zu machen. Nur das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung. Es begann zu regnen. Doch zu meiner Überraschung wollte John dennoch noch nicht gehen und wir suchten Schutz unter einem Dach, unter dem sich auch einige Hufeisenwurffelder befanden.

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Und so schnell wie der Regen gekommen war, verzog er sich auch wieder. Dafür stellte ich überrascht fest, dass es bereits begann zu dämmern. Die Zeit war wie im Fluge vergangen. Auf dem Festgelände wurden die Lichter eingeschaltet und ein Streichquartett begann zu spielen. „Hättest du Lust zu tanzen?“, fragte John und ich nickte freudig lächelnd. Beim Tanzen traten wir uns zwar gegenseitig ständig auf die Füße, dennoch hatte ich mich selten so glücklich gefühlt. Magda hatte so recht gehabt, mit einem schönen Äußeren war es so viel einfacher, den richtigen Mann zu finden. Ich glaube ich war dabei, mich in John zu verlieben.

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Und ihm ging es wohl ähnlich. Denn er blickte mir tief in die Augen und auf einmal berührten seine Lippen meine. Sie fühlten sich wundervoll an. Rau und angenehm weich zur gleichen Zeit. Der Kuss lag schon den ganzen Abend lang in der Luft und trotzdem wurde ich vollkommen von ihm überrascht.

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Nicht nur überrascht, in mir stieg die Panik auf. Er hatte mich geküsst! Dieser wundervolle Mann. Wir hatten den ganzen Tag zusammen verbracht, hatten Spaß zusammen und wir hatten uns geküsst. Und jetzt…jetzt würde er sicherlich mehr wollen. Magda wäre sicherlich ohne zu zögern mit ihm mit gegangen. Aber konnte ich das? John merkte, dass ich seinen Kuss nicht so erwiderte, wie er es sich erhofft hatte. „Hab ich etwas Falsches getan?“, fragte er besorgt, als er meinen erschrockenen Gesichtsausdruck sah.

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„Nein…ich meine…du hast…“, stammelte ich, unfähig mich klar zu artikulieren. „Ich muss jetzt ganz dringend nach Hause“, brachte ich schließlich hervor. Und dann drehte ich mich auch schon um und lief davon. „Klaudia, warte doch!“, hörte ich John noch rufen. Doch mein Kopf hatte längst die Kontrolle über meine Beine aufgegeben. Und so lief ich so schnell mich meine Füße trugen zur Cilia Gade, ohne mich auch nur ein einziges Mal umzusehen.

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Zuhause angekommen stürmte ich sofort in Magdas Zimmer. Ich musste unbedingt mit ihr reden. Doch meine Cousine war nicht da, also wartete ich allein in dem dunklen Zimmer, bis Magda von ihrer Bandprobe zurückkam. Magda erschreckte sichtlich, als sie den Lichtschalter betätigte und mich in ihrem Zimmer vorfand. „Claude, ich hätte fast einen Herzinfarkt bekommen“, protestierte sie. Doch dann sah sie mein bekümmertes Gesicht und sofort war ihr Ärger verschwunden.

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„Was ist passiert“, fragte sie allarmiert. „Hat der Typ dir etwa etwas angetan?“ Ich versicherte Magda, dass John nichts falsch gemacht hatte. Dafür hatte ich mich wie eine blöde Kuh verhalten. Ich schilderte ihr die Geschichte und blickte am Ende traurig zu Boden. „Und John war wirklich nett. Ich hab alles kaputt gemacht. Es war nur…ich hatte solche Angst davor, dass er mit mir schlafen wollen würde. Ich meine, er hat es noch nicht einmal gesagt, ich hab es nur gedacht. Und jetzt werde ich ihn vermutlich nie wieder sehen. Ich kenn weder seinen Nachnamen noch habe ich eine Nummer.“

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Magda legte mir aufmunternd die Hände auf die Schulter. „Claude, du hattest einfach Angst. Das ist ok. Und vielleicht ist dieser John morgen ja noch mal auf dem Festgelände. Wenn ihm wirklich etwas an dir liegt, wird er morgen dort warten und wenn nicht, dann war er ohnehin nicht der Richtige. Und vielleicht…vielleicht solltest du dein Erstes Mal hinter dich bringen. Ich weiß, die Vorstellung ist schön es mit jemandem zu verbringen, den man wirklich liebt. Aber du hast solche Angst davor, dass du den Richtigen eher versrecken würdest. Ich sag ja nicht, dass du gleich mit dem Erstbesten schlafen sollst. Aber vielleicht wäre ein Mann, an dem dir nicht ganz so viel liegt, genau der Richtig dafür.“

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Im ersten Moment hörten sich Magdas Worte falsch an. Ich sollte mit einem Mann schlafen, den ich nicht liebte? Aber vielleicht sollte ich doch über diese Idee nachdenken. Aber nicht heute. Jetzt wollte ich nur noch schlafen. „Darf ich heute bei dir bleiben?“, fragte ich Magda zaghaft. Als Antwort lächelte sie nur sanft. „Klar, Claude. Komm aber bloß nicht auf die Idee, mit mir zu kuscheln.“

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Da es von einigen Gewünscht wurde, stehen auch nun Kinga und Olek zum Download bereit.

Geändert von Stev84 (08.11.2014 um 14:50 Uhr).
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cheli24 (01.09.2014), Simsi68 (04.09.2014)