Sonntags verlief unser Familienleben immer recht unspektakulär. Morgens brüllte Miriam erst mal das ganze Haus zusammen, weil sie Hunger hatte, aber sobald sie an ihrem Fläschchen nuckeln konnte, war sie wieder ganz glücklich und zufrieden.
Ich kümmerte mich fast den ganzen Tag um meinen kleinen blühenden Garten. Bald werde ich wohl den Zaun vergrößern müssen. Am liebsten würde ich das ganze Grundstück in einen Park verwandeln, aber das ist sehr viel Arbeit…
Eva, die ja zum dritten Mal schwanger war, kümmerte sich liebevoll um Susannah und tat nebenbei etwas für ihre Bildung. Sie schaute sich Kochsendungen im Fernsehen an. Ich persönlich hatte ja gehofft, sie würde einfach mal etwas kochen, aber anscheinend hatte sie Rückenschmerzen…
Miriam konnte jetzt ganz alleine aufs Töpfchen gehen, worauf sie sehr stolz und worüber Eva und ich sehr froh waren. Wir mussten sie zwar manchmal immer noch daran erinnern, aber im Großen und Ganzen klappte das sehr gut.
Abends, als die Kinder im Bett waren und ich die Wanne geschrubbt hatte, fanden Eva und ich auch ein bisschen Zeit für uns.
Ich versuchte, an Evas Bauch zu lauschen, ob von dem Krümel dort drinnen ein Geräusch zu hören war, und ich bin der festen Überzeugung, dass ich tatsächlich etwas gehört habe. Könnte aber auch Evas Bauchknurren gewesen sein.
Weil Eva solche Rückenschmerzen hatte, versuchte ich ihr zu helfen und massierte ihr den Rücken. Ich weiß nicht, ob das wirklich so gut funktioniert hat, aber Eva freute sich auch über den guten Willen.
Danach las ich noch ein wenig in dem neuen Schwangerschaftsratgeber, den Eva angeschleppt hatte, während sie ihr neu erworbenes Kochshow-Wissen in der Praxis anwandte.
Und ja, es war wirklich sehr, sehr lecker. Mit so einer tollen Köchin an meiner Seite kann ich mich wirklich glücklich schätzen.