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Alt 08.02.2015, 17:06
Minchen Weiblich Minchen ist offline
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Standard 1. Generation, Yuki/Jared

Kapitel 2 - Beißende Schildkröten und besoffene Blumengießer

Da war er... der Augenblick in dem man sich nahe steht und wie in einem kitschigen Film sich küsst. Jareds Herz schlug mit jedem Wimpernschlag schneller und schneller. Seine Nervosität nahm zu. Ihre Gesichter waren nur ein paar Zentimeter voneinander entfernt, zwischen ihnen lag nichts anderes als ein lautes knistern in der Luft. Jetzt oder nie!
"Oh Shit! Ich muss ja los!" Erschrocken riss Yuki die Augen auf und wich einen guten Meter von Jared zurück. Völlig perplex stand er da und schaute sie an.
"Wie...wie bitte?"

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"Ja, ich bin noch Verabredet und wir wollten uns gleich treffen. Also..." sie deutet mit einem Finger zur Tür und sprach leise den Satz zu ende. "Ich geh dann mal." Im nächsten Moment war sie dann auch schon verschwunden und ließ einen gekränkten Jared zurück.

Ich muss mich beeilen, sonst komm ich noch zu spät!
Wie eine Irre lief sie die Straße runter. Ihr Herz schlug wie wild. Was war das gerade? Völlig in Gedanken versunken bemerkte sie nicht, dass sie fast auf etwas rauf getreten wäre. Bei ihrer Tollpatschigkeit wäre das auch kein Wunder gewesen. "Huch?" Yuki blieb stehen und ging langsam in die Knie. "Wer bist denn du?" Behutsam hob sie die kleine wehrlose Schildkröte auf, die schon seit Stunden versucht den Gehweg zu überqueren. Sie war schon alt und nicht mehr die schnellste.

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"Ohhhh du bist aber eine Hübsche. Jaaaa, das bist du! Ich würde dich ja gerne mitnehmen, aber unser Vermieter erlaubt keine Haustiere. Außerdem hat Jared Angst vor euch." Sachte streichelte sie der kleinen Kreatur über den Panzer und über den kleinen schrumpeligen Kopf. Bei dem Versuch, der kleinen Schildkröte den Bereich unter dem Maul zu streicheln, wie sie das auch bei Hunden gerne tat, schnappte das kleine Ding zu.

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"Ey, du Salatfresser! Das tat weh!" Schimpfend setzte sie die kleine Schildkröte wieder ab. "Du spinnst doch, du!"
Können Schildkröten eigentlich Tollwut bekommen?
Ein Blick auf ihre Armbanduhr (die sie nur imaginär trägt) verriet ihr, dass sie sich mit diesem kniffligen Thema ein andermal auseinandersetzen musste. Schnell eilte sie die letzte Straße entlang und bog in Richtung Arboretum ab. Mit suchendem Blick hielt sie Ausschau nach ihrer Verabredung.

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Sie wartete und wartete. Aus 5 Minuten wurden 10, und aus 10 eine ganze Stunde. Ihre Entschuldigungen für sein Verhalten neigten sich dem Ende und Wut breitet sich in ihr aus. Das war jetzt schon das vierte Mal, dass er sie unentschuldigt versetzte. Deprimiert nahm sie sich auf einer kleinen rostigen Parkbank platz.

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Sie war fast alleine in dem großen Park und es war stockduster. Yuki konnte in der Dunkelheit einen Mann wahrnehmen, der sich zu ihrer Enttäuschung leider als einen Betrunkenen Spaziergänger entpuppte und nicht - wie gehofft - als Tobi. Ein leises, plätscherndes Geräusch machte ließ sie aufmerksam werden.
Der wird doch nicht... "Hey Sie da!", schrie sie zu dem betrunken Mann rüber. "Pinkeln sie ernsthaft hier vor meinen Augen in die Blumen?" Entsetzt starrte sie den Mann an, der sich verwirrt um sah. "Bischt du das Gott?", lallte er zurück und schaute in den Himmel. "Isch hab nischt gmacht. Isch gieße nur die Blumen. Die brauchten Wascher! Tschuldige!" So schnell er konnte, torkelte er durch den Park Richtung Ausgang. Yuki hatte das warten satt, stand auf und verließ ebenfalls den Park. Was für ein merkwürdiger Abend.

Zu Hause angekommen, erwartete sie eine weitere Überraschung. Jared saß Halbnackt -eigentlich mehr als halb- also Dreiviertelnackt auf der Bank und genoss die angenehme Wärme, die der Spätsommer mit sich brachte.
"Schon wieder zurück?", fragte er und konnte sich ein schadenfreudiges Grinsen nicht verkneifen. Deprimiert setzte sich Yuki neben ihn und erzählte ihm von dem Abend. Von der kleinen, beißenden Schildkröte bis zum besoffenen 'Blumengießer'.

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Auch wenn Jared ein großes Arschloch sein kann, zuhören konnte er wirklich ziemlich gut. Seltsamerweise ist das Yuki vorher nie so bewusst geworden. Erschöpft von all den niederschmetternden Ereignissen des Tages, setzte sie sich auf ihr Bett und dachte nach. Sehr viel nach.

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Die ganze Nacht saß sie grübelnd auf ihrem Bett, bis irgendwann die Sonne ihr Zimmer erhellte und

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Jared, der scheinbar mal wieder seine Hose verlegt hatte. Sie konnte es nicht lassen und erhaschte einen kleinen Blick auf seinen durchtrainierten Körper. Jared war schon sexy... Irgendwie.

"Hatte deine Hose einen tötlichen Unfall?", fragte sie neckend und grinste verlegen. "Keine Ahnung wo die sich schon wieder rumtreibt. Eigentlich bin ich hier um dich zu fragen, ob du das widerspenstige Ding irgendwo gesehen hast?"
"Was hab ich denn mit deiner Hose zu tun?", fragte sie lachend und ihre Augen wanderten wieder weiter runter von seinem Gesicht in Richtung ... Füße.
"Gefällt dir was du siehst?"
"Hab schon besseres gesehen!", entgegnete sie schnell und drehte ihren Kopf weg, damit er die aufsteigende Röte nicht sah.
"Spaß beiseite. Wie geht es dir denn? Hast du endlich mit der Tobigeschichte abgeschlossen?"

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Es dauerte lange bis eine Antwort kam, doch die Zeit nahm er sich. Sehr zu seiner Freude nickte sie mit dem Kopf. Endlich hatte er eine Chance bei ihr. Irgendwann.
"Ich hab überlegt, ob ich meinen alten Hobbys wieder nachgehen sollte. Du weißt schon, Fotografie und so."

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"Super Idee, Yuki. Ich weiß auch schon wo du dir Inspiration suchen kannst" dann grinste er und fügte hinzu "Abgesehen bei mir und meinem super Körper!"
"Und wo soll ich noch was besseres als DAS da finden?", konterte sie lachend. Sie hatte ihre Schlagfertigkeit wieder. "Auf dem Sommerfest. Ich such noch eben meine Hose und dann können wir los."

Gesagt getan.
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Auf dem Sommerfest zog es die Beiden auch gleich zur Rollschuhbahn.
Am Anfang war Yuki noch zu konzentriert auf ihre Füße, dass sie ihre heimliche Verfolgerin gar nicht bemerkte. Eine leichte Kühle, wie ein Windstoß, erfasste sie am Rücken und sie drehte sich um. Erschrocken sah sie, dass ein Gespenst sie verfolgte. Leider brachte sie das so aus der Bahn, dass sie das Gleichgewicht verlor.

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Als sie sich wieder aufgerappelt hatte, war das Gespenst verschwunden. Doch ihre Erleichterung hielt nicht lange, da sich das gelbe Ding ein neues Opfer gesucht hatte - Jared.

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So cool wie der war, ließ ihn dieses kleine Schreckgespenst kalt.
Was für ein seltsamer Ort. Beißende Schildkörten, betrunkene Blumengießer und stalkende Gespenster. Fehlt jetzt nur noch...

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...ein glotzender Waschbär!
__________________
Wer am Tag träumt, wird sich vieler Dinge bewußt, die dem entgehen, der nur nachts träumt.

Edgar Allan Poe
(1809 - 1849), US-amerikanischer Journalist, Dichter und Literaturkritiker

Geändert von Minchen (16.03.2015 um 20:24 Uhr).
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