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Alt 11.10.2015, 23:37
Minuial Weiblich Minuial ist offline
Simlisches Orakel
 

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Hallöchen und ein erneutes Dankeschön für eure lieben Kommentare! Ehrlich, ihr macht mir damit so eine riesige Freude, ich kann das gar nicht in Worte fassen! Und, Lukinya, was die Nebensatzsache angeht: Das tut mir wirklich furchtbar leid, ich weiß, dass ich oft dazu neige, alles in tausend Nebensätze zu stopfen... Ich bemühe mich auch immer, das nicht so oft zu tun, aber irgendwann rutscht es mir doch immer wieder durch. Also wenn dir das auffällt, dann darfst du das auch gern weiterhin ansprechen, damit ich mich da korrigieren kann. Ich bin echt dankbar für solches Feedback, also bloß keine falsche Scheu, wenn jemand etwas findet, was ihm nicht zusagt!
Achja: Was den letzten Satz angeht... Naja, ein bisschen Drama irgendwann muss ja auch mal sein, oder...? Be prepared... irgendwann trifft es euch!

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Part VI

"Du bist dir im Klaren darüber, dass die Temperatur draußen im zweistelligen Minusbereich liegt?", riss mich Emmas spöttische Stimme aus meinen Gedanken.

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Für eine Sekunde fror ich mitten in der Bewegung ein, dann fuhr ich so heftig herum, dass ich beinahe die Vase mit den Plastikblumen, die Emma bei unserem Einzug auf dem Beistelltisch abgestellt hatte, heruntergefegt hätte.
"Ich ... was?"
Emma nickte mit zu einem Grinsen verzogenen Lippen zum Fenster hinüber, das mit Eiskristallen überzogen war und musterte mich dann demonstrativ.
Sicher, dass es kalt war, war mir schon vorher aufgefallen, aber dank meines Fitnessprogrammes schwitzte ich ohne Ende und registrierte die winterliche Kälte nicht in dem Ausmaß wie meine in einen dicken Pullover gehüllte Freundin.
"Ach, das. Ich muss dir doch auch etwas bieten können", feuerte ich zurück und zwang meine Mundwinkel zu einem herausfordernden Grinsen.
Was allerdings gründlich misslang, deshalb ließ ich es auch nach wenigen Sekunden wieder sein und widmete mich mit Feuereifer der Fernbedienung, um das penetrante Gequäke des Coaches hinter der Scheibe abzuwürgen.
"Ist alles in Ordnung?", hakte meine Freundin mit gerunzelter Stirn nach - ein Ausdruck, der in den letzten Tagen, die seit Leilas Besuch vergangen waren, erschreckend häufig über Emmas Gesicht gehuscht war - und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Klar. Es ist nur ... ich bin es nicht gewohnt, so viel Kontakt zu Leila zu haben. Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll", gab ich zurück und rieb mir über die Arme, die jetzt, wo ich mich nicht mehr bewegte, erstaunlich empfindlich gegenüber der Kälte geworden waren.
"Ach Liam", seufzte Emma nur und überbrückte die Distanz zwischen uns mit ein paar ihrer leichtfüßigen Schritte, legte mir eine Hand auf die Schulter und schob die andere in meinen Nacken. "Du warst schon immer gut darin, dir über irgendwelchen Blödsinn den Kopf zu zerbrechen. Sei doch einfach du selbst. Bis jetzt scheint es doch ganz gut funktioniert zu haben, meinst du nicht auch?"
Ich zog Emma wortlos an mich, drückte meine Lippen auf ihre Stirn.
"Du bist ein Schatz, Emma."
"Weiß ich doch", erwiderte sie grinsend und boxte mir gegen die Schulter, "und jetzt zieh dir irgendetwas an, sonst muss ich dich morgen mit einer tödlichen Männergrippe ins Krankenhaus verfrachten."
Ich schnitt ihr eine Grimasse und tat, was sie mir aufgetragen hatte; allerdings nicht, ohne ihr noch einmal durch die offene Schlafzimmertür vorzuhalten, wie quengelig und nervig sie selbst war, wenn sie auch nur einen Schnupfen hatte.


Zwanzig Minuten später stand ich frisch geduscht im Türrahmen zu Noelles und Fayes Zimmer und beobachtete die beiden dabei stumm dabei, wie sie miteinander an ihrem Puppenhaus spielten.

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Hin und wieder gab es einige Unstimmigkeiten, welche Puppe in welchem Bett schlafen durfte, aber ansonsten verstanden die beiden sich erstaunlich gut. Besser, als Leila und ich uns als Kleinkinder verstanden hatten - zumindest, wenn man den Erzählungen glaubte, die meine Eltern auf jeder Familienfeier zum Besten gegeben hatten. Aber war es nicht immer so bei Zwillingen? Hieß es nicht auch, dass sie irgendeine tiefere Verbindung hatten als Geschwister, die ein paar Jahre trennten?
Aber obwohl ich meine beiden Mädchen abgöttisch liebte und Stunden damit verbringen konnte, ihnen beim Spielen oder Schlafen zuzusehen, ließ mich ein Gedanke seit einigen Tagen nicht mehr los.
Genauer gesagt seit Leila mit ihrem Sohn in unser Haus geschneit war.
Es war eine Sache, zwei kleine Mädchen auf das Leben vorzubereiten. Jetzt, wo sie noch so klein waren, war ich ihr Held. Ich war ihr Daddy, der starke Mann in ihrem Leben, der sie vor jeder Gefahr beschützte. Aber in ein paar Jahren? Dann würde Emma ihre Heldin sein, weil Daddy keinen blassen Schimmer davon hatte, wie man sich mit Mädchen in der Pubertät verhielt. Was man ihnen beibringen musste, welche Hilfestellungen man ihnen geben konnte. Alles, was sie dann wissen mussten und brauchen würden, würden sie von Emma bekommen.
Und ich wäre außen vor.
Sicher, irgendeinem winzigen Teil meines Gehirnes kamen die Gedanken abstrus vor, sobald sie durch meinen Kopf schossen, aber der große, irrationale Teil hatte Angst davor.
und eben jener Teil fand immer größeren Gefallen an der Vorstellung, dass es einen dritten Zwerg im Haus geben würde. Einen, der vielleicht auch in der Pubertät noch seinen Daddy als Helden sah.
Kurzum: Ich wünschte mir, seit ich den kleinen Nate gesehen und ihn dabei beobachtet hatte, wie er Aaron vergötterte, selbst einen Sohn.
Wie ich das Emma sagen sollte, war mir allerdings ein Rätsel. Deshalb blieb ich bei dem, was ich am Besten konnte: Ich schwieg und hoffte, dass der Wunsch irgendwann wieder in der Versenkung verschwand.

Irgendwann schließlich wurde Noelle das Puppenspiel zu langweilig und mit einem absolut klingenden Schnauben - das sie sich ohne jeden Zweifel von Emma abgeschaut hatte - ließ sie die Puppen zuerst auf den Boden fallen und räumte sie dann, als sie meinen mahnenden Blick auffing, in die dafür vorgesehene Kiste.
"Daddy!", rief sie dann aus und zog für eine Sekunde Fayes Aufmerksamkeit auf sich, watschelte dann mit ihren unsicheren Schritten auf mich zu.
Mit einem amüsierten Glucksen ließ sie sich in meine Arme plumpsen und schmiegte ihren kleinen Kopf an meine Schulter.
"Hey, meine Kleine", murmelte ich und drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel, setzte sie dann auf dem Boden ab und ließ mich ihr gegenüber auf dem Boden nieder.

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Es war irgendwie beängstigend, wie schnell die beiden Mädchen wuchsen. Ich erinnerte mich noch daran, wie ich sie als kleines, haarloses Baby in den Armen gehalten hatte, wie sie mit ihren winzigen Händen nach mir getastet hatten. Wie sie nicht viel mehr getan hatten als zu weinen, nach ihrem Fläschchen zu verlangen und zu schlafen.
Und jetzt? Jetzt liefen sie herum, brabbelten ununterbrochen vor sich hin und reichten mir bis zum Knie.
Allzu lange würde es nicht mehr dauern, bis sie aus dem Gröbsten heraus waren. Und dann?
Dann hätten Emma und ich eigentlich genug Zeit, um uns um ein drittes Baby zu kümmern.
Unwohl biss ich mir auf die Lippe, verscheuchte den Gedanken wieder.
Es war Blödsinn. Was, wenn Emma gar kein Kind mehr wollte? Wenn ihr unsere beiden Mädchen reichten?
"Daddy, bist du traurig?", holte Noelle mich aus meinen Gedanken und musterte mich mit ihren großen Augen, die meine Farbe geerbt hatten.
"Was?", fragte ich reflexartig zurück und brauchte eine Sekunde, bis ich ihre Worte in meinem Kopf zu einem sinnvollen Satz zusammengesetzt hatte, "Nein. Alles bestens, Prinzesschen. Daddy hat nur gerade an seine Arbeit gedacht."
Ich lächelte meine Tochter beruhigend an und strich ihr über den Kopf, nickte zu ihrem Plastikkrokodil hinüber.
"Wollen Lady und du mit mir spielen?"
Noelle stieß ein zustimmendes Jubeln aus und watschelte quer durch das Zimmer, las Lady vom Boden auf und ließ sich dann auf meinem Schoß nieder.
"Wir erleben Abenteuer, ja?", forderte sie und setzte einen Dackelblick auf, den Emma ihr vererbt haben musste.
"Ganz viele, ja", versprach ich und rückte sie auf meinem Oberschenkel zurecht.



Am nächsten Morgen weckte mich ein ohrenbetäubender Knall.
Ruckartig fuhr ich aus dem Bett nach oben; keine zwei Sekunden später stimmte zuerst Faye, dann auch Noelle ein sirenenartiges Heulen an.
"Was zum Teufel war das?", fragte Emma deutlich verschlafen und rieb sich über das Gesicht, war bereits im Begriff, aufzustehen und nach den Mädchen zu sehen.
"Keine Ahnung", antwortete ich ehrlich und sprang ebenfalls auf, um vor Emma die Tür zu erreichen - denn mein Beschützerinstinkt überrollte mich mit der brachialen Wucht einer Dampfwalze - und auf den Flur zu treten.
Mein Herz pochte hart und schnell gegen meine Rippen, sämtliche Nerven in meinem Körper schienen auf Alarmbereitschaft gesetzt worden zu sein. Ein Einbrecher? Möglich, aber nicht besonders wahrscheinlich. Aber was war es sonst?
In der Küche stieß ich schließlich auf den Übeltäter, fuchtelte hustend mit einer Hand vor meinem Gesicht herum, um den Rauch zu vertreiben, der von unserem Geschirrspüler aufstieg und sich durch den Raum schlängelte.
Ich stieß einen derben Fluch aus, durchwühlte die Schubladen nach dem geeigneten Werkzeug.
"Liam?", konnte ich Emma nur wenig später hören, ihr heller Haarschopf erschien in der Tür, "Was ist passiert?"
"Unser Geschirrspüler hat beschlossen, in Streik zu treten", gab ich mit einem schiefen Grinsen zurück und hockte mich davor, wies dann zu dem grauen Kasten, der an der Flurwand angebracht war. "Dreh die Sicherung raus, ja? Ich bin mir sicher, du willst mich und meinen Adoniskörper noch ein bisschen länger behalten."

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Emma streckte mir die Zunge heraus, tat allerdings, was ich von ihr verlangte und verschwand dann wieder in Richtung Kinderzimmer, ließ mich meine Handwerkerpflicht erledigen - die ich dank den vielen, vielen Lektionen meines Vaters auch zufriedenstellend erledigen konnte.
Es dauerte zwar länger als erwartet, aber schlussendlich konnte ich mich auf die Suche nach Emma machen, um ihr die frohe Kunde des wieder funktionstüchtigen Geschirrspülers zu überbringen.
"Faye, schau. Es ist viereckig. Ja, genau, da rein. Gut. Und das? Welche Form hat ... Faye, hör auf, dein Spielzeug zu essen! Nimm das Ding aus dem Mund!", konnte ich Emma schon durch die geschlossene Tür hindurch hören, versuchte erfolglos, ein Lachen zu unterdrücken.
Gerade in dem Moment, als ich die Tür aufzog, stieß Emma ein entnervtes Seufzen aus, während Faye eindeutig triumphierend in die Hände klatschte.

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"Na, treibst du Mommy wieder in den Wahnsinn?", fragte ich Faye und blieb hinter meiner Freundin stehen, strich ihr durch das Haar, als sie sich gegen meine Knie lehnte.
"Ich bin ganz brav!", protestierte die Kleine sofort und ließ den dreieckigen Bauklotz, der verdächtig nahe an ihrem Mund gewesen war, wieder sinken, stopfte ihn stattdessen erfolglos in die runde Öffnung des Baukastens.
"Faye...", setzte Emma erneut protestierend an.
"Hat sie eindeutig von dir", unterbrach ich sie grinsend und hockte mich hinter sie, legte mein Kinn auf ihrer Schulter ab.
"Blödmann."
Faye krähte begeistert und wiederholte das Wort, bedachte den dreieckigen Bauklotz damit.
"Nein, Faye. Das darfst du nicht sagen", widersprach Emma und schüttelte den Kopf, warf mir einen bitterbösen Blick zu.
"Was denn, ich habe doch gar nichts gemacht. Wenn du solche derben Ausdrücke vor unseren Töchtern benutzt, kann ich doch nichts dafür", gab ich unschuldig zurück und ließ mich dann japsend auf den Rücken fallen, als Emma ihren Ellenbogen nach hinten rammte und gekonnt meine Rippen traf.
"Gewonnen", teilte Emma mir spöttisch mit - zumindest glaubte ich das, denn das Wort ging in Fayes begeistertem Krähen nahezu vollständig unter.




"Die Mädchen schlafen", teilte Emma mir drei Stunden später mit und ließ sich erleichtert seufzend neben mir auf die Couch fallen.
Die beiden hatten heute, wie es schien, einen besonders quirligen Tag. Denn von dem Brei, den wir ihnen als Mittagessen serviert hatten, war die Hälfte auf ihrer Kleidung, in ihren Haaren oder an diversen Stellen unserer Küche gelandet. Vielleicht lag es an dem Knall und dem Schock, mit dem sie geweckt worden waren. Fakt war, dass es ausgesprochen nervig gewesen war, die beiden und unsere Küche wieder sauber zu bekommen.
Umso erleichterter war Emma jetzt, dass die beiden winzigen Nervenbündel ihren Mittagsschlaf hielten.
"Gut gemacht", antwortete ich und legte meinen Arm um Emmas Schultern, zog sie an mich und drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe.
"Sie kommen ganz eindeutig nach dir. So schrecklich anstrengend bist nur du."
"Ich bin also anstrengend?", hakte ich lauernd nach und beugte mich vor, bis mein Atem über Emmas Wange strich und sie unweigerlich erschauderte, "Dafür, dass ich so anstrengend bin, bist du aber ziemlich angetan von mir."
"Ich bin überhaupt nicht angetan von dir", widersprach Emma und griff entgegen ihrer Worte nach meiner Hand, die auf ihrer Schulter lag, ließ die andere langsam über mein Knie nach oben wandern.

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Zischend sog ich die Luft ein, konnte ein Grinsen allerdings nicht zurückhalten. "Du bist schrecklich."
"Du lügst", schmunzelte Emma und strich mit ihren Lippen ganz sachte über meine, jagte eine prickelnde Gänsehaut über meine Arme.
Himmel, ganz gleich, wie oft ich Emma mittlerweile geküsst oder angefasst hatte, ihre Nähe raubte mir jedes Mal aufs Neue den Atem, machte mich nahezu wahnsinnig.
"Du bist wirklich schrecklich", stieß ich hervor, als ihre Hand weiter nach oben wanderte, ihr angepeiltes Ziel schließlich fand.
"Aber du liebst mich trotzdem, nicht wahr?"
Sie funkelte mich herausfordernd an, gluckste belustigt, als ich ergeben seufzend für einen Moment die Augen schloss.
"Über alles, ja."
"Das wollte ich hören."

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Wir verloren schon auf dem Weg ins Schlafzimmer unsere Kleidung. Vor dem Bett versetzte Emma mir einen Stoß, ließ mich rücklings auf die Matratze fallen und kroch dann über mich.
Noch bevor ich ein Wort hervorbringen konnte, küsste sie mich, zog eine kribbelnde Spur an meinem Kiefer entlang.
Und so gern ich mich auch fallen gelassen hätte, so sehr ich auch versuchte, mich nur auf Emma und ihre Berührungen zu konzentrieren - es funktionierte doch nicht.
"Emma, warte", bremste ich sie schließlich, legte eine Hand an ihre Hüfte und wartete, bis sie mich ansah.
"Sag mir jetzt bloß nicht, dass du einen Rückzieher machen willst. Ich habe keine Ahnung, wie lange die zwei Quälgeister noch schlafen und die verbleibende Zeit würde ich gern ausnutzen", mahnte Emma und wollte sich erneut ihrer Tätigkeit widmen, aber ich hielt sie auch diesmal zurück.

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"Nein, ich ... das ist es nicht. Ich würde gern ... ich meine, es ist nur so, dass ich ...", setzte ich stotternd an, brach jeden Satz nach einigen Worten wieder ab.
"Liam." Emma stemmte sich nach oben, hockte sich auf ihre Unterschenkel und bedachte mich mit einem ernsten Blick. "Das ist genau das Gehabe, das du immer hast, wenn du irgendetwas in dich hineingefressen hast. Es ging gar nicht um Leila und wie du dich verhalten sollst, nicht wahr?"
Ich wich Emmas bohrenden Augen aus, zeichnete die Linien meines Tattoos nach. "Naja. Indirekt hat es mit Leila zu tun. Eher mit Nate. Wie er Aaron ansieht. Und Fußball spielen will, obwohl er kaum laufen kann. Er will Modelle bauen und irgendetwas zerlegen und neu zusammensetzen und Aaron ist sein Held und ich weiß, dass das vollkommen bescheuert klingt, aber Faye und Noelle werden irgendwann nur noch auf dich gepolt sein, weil du ihre Mutter bist und ihnen viel besser helfen kannst als ich und ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich eigentlich sagen wollte", sprudelte ich hervor und presste dann die Lippen aufeinander, versuchte mein rotierendes Gedankenkarussell irgendwie zum Stillstand zu bringen.
Emma schwieg einen Augenblick, musterte mich einfach nur mit einem Ausdruck, den ich nicht definieren konnte und schüttelte dann leicht den Kopf.
"Du willst auch einen Sohn."
Es war keine Frage, die Emma stellte; sie verkündete mir lediglich die Schlussfolgerung, die sie aus meinem sinnbefreiten Gestammel gezogen hatte.
"Ich ... ja, irgendwie schon."
"Und das wolltest du mir nicht sagen, weil ...?"
Ich biss mir unweigerlich auf die Unterlippe, krampfte meine Finger fester in Emmas Seite.
"Weil ich nicht weiß, ob du nochmal ein Kind haben willst. Ich meine, es ist noch einmal Verantwortung und wir haben Faye und Noelle, aber die beiden sind ja sowieso bald aus dem Gröbsten heraus und dann wäre es leichter, weil sie ab und zu auf ein Geschwisterchen aufpassen könnten und ...-"
Weiter kam ich nicht, ehe Emma mir einen Finger auf die Lippen legte.
"Shhh, Liam, du redest viel zu viel."
"Aber ...", nuschelte ich an ihrem Finger vorbei und zog fragend eine Augenbraue nach oben.
"Ich habe absolut kein Problem mit einem Mini-Liam. Immerhin will ich der Frauenwelt auch einen Dienst erweisen, wo sie doch das Original schon nicht mehr haben kann."
Fassungslos blinzelte ich meine Freundin einen Augenblick lang an, dann spürte ich mein Herz in meiner Brust rasen.
"Du würdest ... ich ... ist das dein Ernst?"
"Du bist so süß, wenn du stottest", grinste Emma und zog die Decke über uns beide, "und jetzt komm her. Immerhin müssen wir die zukünftige Frauenwelt vor einer Katastrophe retten."


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Heroes aren't always the ones who win. They're the ones who lose sometimes. But they keep fighting. They keep coming back. They don't give up. That's what makes them heroes.

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