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Alt 11.03.2016, 15:27
NinaZuzanneKessler NinaZuzanneKessler ist offline
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Beitrag Tag 3.2

Aus einem unerfindlichen Grund hat sie das große Bedürfnis, über Toiletten zu reden, also bin ich selbstverständlich so freundlich, dies zu tun. Für einen Moment sieht es allerdings aus, als befände sich hinter der spülbaren Fassade etwas Gespenstisches, genauer will ich es dann allerdings ehrlich gesagt auch gar nicht wissen.

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Wir verstehen uns hervorragend. Sie ist mir, zugegeben, sehr sympatisch.

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Als ich sie danach nach einer kleinen Spende frage, stimmt sie zu und überlässt mir sage und schreibe 17 Simoleons!

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Auch etwas zu essen ist sie bereit mir zu schenken. Das ist ein absoluter Glückstreffer gewesen, würde ich einmal behaupten. Dankbar bin ich wirklich und mache mich mit meinem erworbenen Essen auf, um ein nettes Plätzchen zum Vertilgen zu finden.

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Ich geselle mich zu einer Teenagerin, welche gerade an ihren Hausaufgaben arbeitet.
„Ein Zuhause besitze ich nicht.“

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„Dieses Essen ist geschnorrt.“ In diesem Moment ist mir der Tisch nicht sonderlich wichtig.

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„Ein Tipp: Lerne fleißig und suche dir einen guten Beruf, dann endest du nicht so wie ich!“

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Ich verabschiede mich von dem netten Mädchen, welches sich für die Lebensweisheit bedankt und weiter über ihren Hausaufgabne brütet. Vermutlich hat sie den Tag sinnvoll verbracht und muss nun nachts im Park ihre Aufgaben erledigen, wobei ihr völlig fremde Obdachlose Lebensweisheiten weitergeben. Armes Mädchen. Ich halte nach einem Schlafplatz Ausschau und lege mich bereits zum Schlafen nieder, da taucht plötzlich ein Mann auf und versucht, mich aufzuwecken, während er darüber jammert, dass er selbst müde sei. Wieso verbringt er seine Zeit in diesem Fall sinnlos, neben einer sich schlafend Stellenden, und macht sich nicht auf den Weg in sein behagliches Bett?

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Meine Ohren vernehmen, neben dem Schimpfen des Mannes, Hundegebell und kurz darauf taucht meine Hündin auf. Hoffentlich schickt sie ihn ins Bett, denke ich, während ich tatsächlich einschlafe.

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Ich erwache schlagartig. Es donnert laut, sehr laut und der Wind zerrt am Dach der Hütte. Es donnert wieder, diesmal um einiges lauter. Kalt, kalt ist es. Ich kuschele mich in meinem Bett ein und versuche, nicht an die Stabilität der Hütte zu denken, als der nächste Windstoß über das Dach fegt. Ich zittere ob der eisernen Kälte. Sie umhüllt mich. Sie lässt mich bis auf die Knochen frieren. Die Decke, in die ich mich, in einem verzweifelten Versuch der Wärmeerhaltung, gewickelt habe, kann der Kälte nicht trotzen. Ein weiterer Donner dröhnt. Ich setze mich langsam auf und sehe aus dem Fenster. Blitze zucken am wolkenverhangenen Himmel. Der wütend klingende Wind braust ein weiteres Mal über mich hinweg und die Kälte kichert, während ich vor Angst zittere. Klirrend kalt ist ihr Lachen und zerschneidet meine inneren Organe schmerzhaft. Ich schreie nicht, sondern wende meinen Blick vom Tanz der Blitze ab, versuche, meine Glieder etwas zu bewegen, ohne sie der Kälte freizugeben. Wärmer wird mir dadurch nicht. Rechter Fuß, linke Hand, linker Fuß, rechte Hand, rechter Fuß, linke Hand, linker Fuß, rechte Hand. Es lenkt mich etwas ab. Trotz des Donners, welcher in meinem Kopf dröhnt und mir das Denken schwer macht. Die Kälte kichert nicht mehr. Ich höre etwas. Es hört sich an wie ein Schlag auf das Dach der kleinen Behausung. Ein Zweiter. Ein Dritter. Ich versuche, im Takt zu bleiben. Linker Fuß, rechter Fuß, rechte Hand, linke Hand, linker Fuß, rechter Fuß, rechte Hand, linke Hand. Die Schläge häufen sich stetig. Es ist Hagel. Hagel, der vom Donner begrüßt wird, Hagel, der gegen das Dach der Hütte kämpft. Ich spüre beinahe die Schläge auf meinem Körper, so präsent sind sie. Das Klirren der Kälte friert meine Haut ein. Meine Lunge schmerzt. Der Donner ist begeistert und liefert sich einen Wettbewerb der Lautesten mit dem Hagel, der fortwährend gegen die Hütte niederfällt. Linke Hand, rechter Fuß, rechte Hand, rechter Fuß, linker Fuß, rechte Hand, linker Fuß, linke Hand, rechter Fuß, linker Fuß, linke Hand, rechte Hand, linker Fuß. Es wird lauter. Die Kälte ist schadenfroh und mit einem Mal spüre ich sie nicht mehr. Ich höre keinen Wind, keinen Donner, keinen Hagel. Ich spüre keine Decke. Ich spüre nur noch, wie ich verzweifelt versuche, zu atmen. Doch meine Lunge ist aus Eis. Und dann spüre ich nichts mehr.

[Eingenommenes Geld: 26 Simoleons; Gesamtes Geld: 31 Simoleons]
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"Listen John, if I worried what the people cared about I'd never write anything." ~Charles Bukowski
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Lukinya (11.03.2016), Schattenfell (13.03.2016)