Kapitel 27
1. Generation - Amy/Florian
Thea
Was war denn mit Felicity los?
Erst total in sich gekehrt und nun auf einmal wollte sie ganze Welt umarmen?
Solche Stimmungsschwankungen waren mir unheimlich und ich hoffte, dass ich diese niemals wirklich erleben würde.
Es war irgendwie seltsam, dass Dana von nun an ein kleiner Teil unserer Familie war.
Nichts gegen die Walshs … ich mochte sie … vor allem meine Oma Vala … aber bisher war ich der festen Überzeugung, dass Zuneigung nur in eine Richtung geht: zu sich selbst.
Ich war eben ein Hans Dampf in allen Gasen.
Warum auch nicht?
Was war so schlimm daran, dass eine Frau auch mal etwas Geschicklichkeit an den Tag legte. Außerdem war mein Erfindertalent unerschöpflich … die Hiebe des Hammers auf meine zarten Fingerchen ignorierte ich. Das waren die normalen Leiden auf dem Weg zum Genie.
Was mich allerdings schockierte, war die Tatsache, dass mir keiner half, als ich lichterloh in Flammen stand und hilfe-schreiend die nächste Dusche suchte.
Meine tolle Familie bastelte lieber weiter an simplen Tonfiguren.
Grmpf.
Aber ich mochte meine Tiere.
Sie waren immer sehr treu und lieb zu mir und ich gab dies sehr gern zurück. In ihrer Nähe fühlte ich mich geborgen.
Stern mochte ich über alles.
So ein eigenes Pferd: das war mein größter Wunsch.
Aber Mama meinte, das dies nicht in Frage käme, schließlich sei ich noch zu klein. Aber an Stern durfte ich "üben".
So ein großes Pferd zu drücken war gar nicht so einfach.
Aber das Führen hatten wir zwei schon richtig gut drauf.
Aber Tiere sind nun mal nur ein Teil der Familie.
Da ich, tapfer wie ich war, meinen brennenden Hintern selbst löschen konnte, war ich auch nicht mehr grummelig wegen meiner nicht-helfenden Familie.
Also opferte ich mich und spielte das Spiel, was ich eigentlich nicht mochte: Bowling.
Selbst da machte ich eine prima Figur.
Felicity und Dana waren ein Herz und eine Seele … sie zeigten es auch.
Irgendwie war das trotzdem eigenartig, aber meine Schwester war glücklich und nur das zählte.
Ich war schließlich noch ein Kind und verstand noch nichts von solch seltsamen Dingen ... dass sich zwei Menschen verstehen und lieben.
Mir war die Liebe zu mir schon anstrengend genug.
Lacht nicht ... es war nicht einfach, immer die Beste zu sein. Dazu gehörte eine Menge Enthusiasmus und Zähigkeit.
Also stieg ich ins Training ein.
Training für Körper ...
... und Lob.
Ich war schon ein toller kleiner Hecht.
Das meinte auch diese seltsame Biene über mich.
Das machte irgendwie Spaß ... auch, wenn es total kindisch war auf einer Biene zu reiten. Aber so konnte ich üben, wie das auf einem Pferd wohl sein würde.
Lange blieb ich nicht allein.
Oliver wollte unbedingt mit mir wippen ... also tat ich ihm den Gefallen.
Felicity dagegen war noch kindischer als ich auf der Biene: sie buddelte im Sandkasten.
Mom gesellte sich da sogar noch zu ihr.
Also: wenn ich diese beiden peinlich kichernden Frauen so betrachtete, dann wünschte ich mir, dass ich niemals so werden würde wie sie.
Ich scheuchte lieber Mr. Spock mit einem Stöckchen. Das war keineswegs kindisch ... es war lehrreich ... für Mr. Spock.
Am Ende war dann der ganze Garten mit meiner Familie belegt.
Selbst Blueberry ließ das Jagen sein und gesellte sich zu uns.
Es war ein wirklich schöner Abend.
Ich genoss ihn ...
... denn der nächste Tag begann zwar noch ganz normal für mich ...
...aber er sollte etwas ganz Besonderes werden: mein Geburtstag stand an.
Vielleicht könnt ihr erraten, was ich mir wünschte.
Nein: kein Pferd ... naja ... vielleicht ein bisschen.
Torte natürlich.
Was denn sonst.
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Thea Clarke
Künstlerisch
Athletisch
Diva
Tierlieb