Kapitel 30
1. Generation - Amy/Florian
Thea
Ich war glücklich.
Wirklich.
Ich war auch zufrieden.
Wirklich.
Und falls ihr jetzt ein "aber" erwartet, muss ich euch enttäuschen.
Denn ich hatte alles, was ich brauchte: eine liebe Familie, ganz tolle und treue Tiere und ein eigenes Pferd. Und ich hatte mich.
Was brauchte ich also mehr?
Freunde?
Das war aber kein Problem.
Ich war ja total umgänglich und ab und an besuchte ich auch meine Schulfreunde ... Ramon zum Beispiel. Er wohnte wenigstens gleich nebenan.
Er hörte mir immer zu, wenn ich von meinen Hunden erzählte. Ob es ihn interessierte? Das war mir egal.
Wie zum Beweis für meine wahren Worte, kam Graf um die Ecke geschlichen und umschmeichelte meine Beine.
Das war eine wirklich liebe Katze. Also bekam sie auch gleich ein Leckerli ... Katjes.
Mit Ramon verstand ich mich prima.
Manchmal ging er mir mit seiner Überemotionalität zwar auf den Senkel, aber er war ein guter Freund. Wir hatten schon unseren Spaß ... er machte auch alles mit, was ich so wollte.
So ganz alleine waren wir aber nie.
Olivia zum Beispiel kam auf die Idee, ihre Hausaufgaben direkt vor unserer Nase zu erledigen.
Ich wette, mein super Gesang inspirierte sie.
Hüpfkästchen war nicht mein Ding.
Ich mochte das schon seit Kindestagen nicht.
Warum?
Das verrate ich euch doch nicht.
Aber zumindest das Gnubb-Spiel konnte meine Laune wieder etwas erhellen. Es gesellte sich auch Dana hinzu.
Aber irgendwie war sie mit den Gedanken wo ganz anders und so verloren wir. Felicity war schuld. Punkt.
In der Zwischenzeit, in der ich die Walshs mit meiner Anwesenheit beehrte, waren meine kleinen Tiere ebenfalls nicht untätig.
Vor allem Mr. Spock und Vala lebten ihren Ball-Bespringungs-Drang hemmungslos aus.
Und es war so unfassbar süß.
Nur: warum besprangen sie die Bälle immer im Dunkeln?
Hmmmm ....
Der Rest der Familie vergnügte sich im Keller.
Dort hatten wir eine kleine Rollschuhbahn aufgebaut, die auch ausgiebig genutzt wurde.
Ich brauchte das nicht üben: ich konnte das.
Naturtalent nennt man so etwas.
Sonst war aber alles wie immer.
Felicity konnte ohne ihre Dana scheinbar nicht mehr leben.
Wenn sie sich mal für 5 Minuten nicht sahen, schrieb sie entweder Liebesbriefe oder aber sie telefonierten.
Keine Ahnung, was ich von so viel Zuneigung halten sollte ...
Sam hatte sich gut bei uns eingelebt.
Wenn ich mal keine Zeit für sie hatte, weil ich in die Schule musste, nutzte sie die Thea-freie Zeit, um sich zu bewegen.
Manchmal bekam sie aber auch einen Rappel und wälzte sich lange auf dem Boden.
Aber da ich das eher lustig fand, war es auch nicht schlimm, dass ich sie danach sauber bürsten musste.
Ich liebte eben meine Sam.
Mit Stern verstand sie sich auch prima.
Mom war dahingehend sehr erleichtert. Denn zwei Stuten in einem Stall ... da hätte es auch Hauen und Stechen geben können.
Aber Sam war eben gut erzogen ... ein echtes Thea-Pferd.
Außerdem hatten sie Stern und Sam auch keine Zeit, sich zu bekappeln.
Denn entweder trainierten sie, wurden gepflegt oder von den restlichen tierischen Mitbewohnern unseres Hauses belagert.
Vala und Blueberry verstanden sich auch immer besser.
Blueberry hatte nun endlich wieder Spielkameraden. Mr. Spock war ja, als Vala noch ein Welpe war, eher mit seiner Tochter beschäftigt als mit seiner alten Freundin.
Aber nun war unsere Katze richtig happy ... und das merkte man.
Aber auch Mom war glücklich.
Sie hatte wieder viel Zeit für Stern und die Ausritte mit ihr wurden immer ausgedehnter.
Ich würde die beiden sicherlich bald begleiten.
Aber dafür war noch Zeit.
Bis dahin gab sich Sam auch mit Streicheleinheiten zufrieden.
Seht ihr: ich war rundum zufrieden.