Thema: (Fotostory) Schatten der Vergangenheit
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Alt 20.11.2016, 20:47
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Standard Kapitel 87 Aus allen Träumen gerissen - Teil 1 -

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Hallo zusammen,

ich mache es kurz. Hier nun Kapitel 87 und ich befürchte, Ihr werdet etwas anderes erwartet haben.


LG cheli24 (Marga)



Kapitel 87



Aus allen Träumen gerissen - Teil 1 -




Bridgeport, zwei Tage später



Trish’ s Rückkehr nach Bridgeport begann gleich mit einer Hiobsbotschaft. Mit Bedauern hatte sie zur Kenntnis nehmen müssen, dass Julie und Fabio vorrübergehend nach Starlight Shores ziehen würden. Fabio sollte den Vorsitz der dortigen Zweigstelle einer Carlo‘s Baufirmen übernehmen. Dessen bisheriger Vorstandschef war überraschend in seinem Urlaub verstorben, weshalb Carlo auch so dringend aus Sunlit Tides hatte abreisen müssen. Fabio‘s und Julie‘s Aufenthalt war zunächst für ein halbes Jahr terminiert. Danach würden sie entweder nach Bridgeport zurückkehren oder aber nach Monte Vista ziehen. Diese Entscheidung wollten sie sich noch offen lassen.

Da dies alles sehr schnell und überraschend gekommen war, hatte es nicht einmal zu einer Abschiedsfeier gereicht. Insgeheim hatte Trish gehofft, ihre beiden Freunde würden in der Vincenti-Villa wohnen bleiben. Zumindest vorerst, bis sie sich ein wenig mit der Situation vertraut gemacht hatte. Aber dass die beiden nun auch noch weg gehen würden, das war einfach zu viel für sie gewesen.

Mit Tränen in den Augen standen sich die beiden Freundinnen beim Abschied im Wohnzimmer gegenüber:

Schluchzend sagte Trish: „Du wirst mir fehlen, Julie. Erst Anjelica, dann Anna und jetzt auch noch Du und Fabio. Zu wem soll ich denn jetzt gehen, wenn ich mal reden will? Alle, die mir lieb sind, verlassen mich, lassen mich alleine.“

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Aufmunternd sah Julie Trish an und erwiderte: „Aber Du hast doch noch Carlo, Trish. Und wenn irgendetwas sein sollte, dann kannst Du mich jederzeit anrufen oder besuchen kommen. Wir können mailen oder skypen und so weit ist Starlight Shores doch nicht entfernt. In einem halben Jahr sind wir ja wieder da und dann musst Du mir alles erzählen, was sich so zugetragen hat.“

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„Aber es ist nicht dasselbe, Julie“, wandte Trish sich ab, die nach Kräften bemüht war, stark und tapfer zu bleiben. Aber es wollte ihr einfach nicht gelingen.

„Hat sich denn Deine Mum schon gemeldet?“, fragte Julie leise.

Doch Trish verneinte. Warum auch, dachte sie enttäuscht und verbittert, hatte Anjelica doch das erreicht, was sie gewollt hatte. Sie war frei, lebte unbehelligt in London, während Trish die schwere Bürde auf sich genommen und den Mann geheiratet hatte, den sie nicht liebte.

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„Du wirst sehen, sie wird sich bestimmt bald melden, Trish“, versuchte Julie ihre Freundin aufzumuntern.

Auch wenn Trish selbst nicht daran glaubte, so zeigte sich doch ein Anflug eines Lächelns auf ihrem Gesicht, als sie murmelte: „Ja, vielleicht hast Du Recht. Vermutlich hat sie nur noch keine Zeit gefunden. Es ist bestimmt viel Arbeit liegen geblieben. Sie arbeitet in einer leitenden Position. Das hat sie mir in Monte Vista erzählt.“
Oder war das auch eine Lüge gewesen, wie so viele anderen? War überhaupt etwas wahr gewesen, von dem, was sie mir erzählt hatte?

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„Vielleicht kannst Du sie ja mal in London besuchen“, schlug Julie ihrer Freundin vor.

„Dazu müsste ich erst einmal ihre Adresse haben. Aber morgen werde ich wieder in der Redaktion anfangen. Ich bin froh, dass man Chef einer kurzweiligen Beurlaubung zugestimmt hatte. Irgendwie habe ich es vermisst.“

„Das wird Dich auch auf andere Gedanken bringen, Trish. So und jetzt komm‘ mal her und lass’ Dich nochmal knuddeln.“

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Ein letztes Mal nahmen sich die beiden Freundinnen in den Arm, ehe Trish sagte: „Ich wünsche Dir alles Gute, Julie. Mach‘ s gut und lass‘ etwas von Dir hören“.

Julie lächelte die aufkommenden Tränen weg. „Das werde ich, Trish. Und wie gesagt, wenn irgendetwas sein sollte, dann rufe mich an. Okay?“

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Trish nickte und schluckte schwer. „Ich werde es versuchen.“

„Du schaffst das, Trish. Und Carlo ist ja auch noch da. Du bist nicht alleine.“

Fabio stand derweil am Fenster und wartete auf das Taxi, das sie zum Flughafen bringen würde. Das Gepäck, das aus drei Koffern und zwei Trolleys bestand, hatte er bereits nach draußen gebracht. Just in diesem Moment sah er auch schon das Taxi die Einfahrt herauf fahren. Schnell sagte er: „Das Taxi ist da. Ich gehe schon mal raus und helfe beim Einladen.“

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Während Fabio das Gepäck zum Auto trug, nahm Julie ihre und Fabios Jacke und ging nun ebenfalls nach draußen. Nachdem Fabio zusammen mit dem Taxifahrer das Gepäck in den Kofferraum geladen hatte, ging er noch einmal zusammen mit Julie ins Haus zurück, um sich von Trish zu verabschieden.

„So, es ist soweit“, begann er, während er einen dicken Kloß im Hals hatte. „Du kannst auch mich jederzeit anrufen, wenn Dir danach ist. Ich werde Dich sehr vermissen. Aber, wie es Julie schon gesagt hat, ehe Du Dich versiehst, sind wir schon wieder zurück. Halt, die Ohren steif, Schatz und lass‘ Dich nicht unterkriegen.“

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Trish wandte sich mit Tränen überströmtem Gesicht zur Seite. „Ihr werdet doch kaum Zeit haben, Fabio. Du wirst vermutlich in Arbeit ersticken. Aber danke für Dein Angebot.“

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Doch Fabio warf energisch ein. „Die Zeit für meine beste Freundin und einen der liebreizenden Menschen, die ich je kennengelernt habe, werde ich mir nehmen. Du wirst immer einen Platz in meinem Herzen haben und das weißt Du auch. Vergiss‘ das bitte nie, Trish.“

Julie stand etwas abseits und hatte sich noch nie so hilflos gefühlt. Tief in ihrem Innern spürte sie, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. Ungern ließ sie ihre Freundin alleine.

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„So und nun komm‘ mal her und lass‘ Dich noch einmal drücken.“

Innig nahm Fabio seine beste Freundin in den Arm, der schon wieder die Tränen über die Wangen liefen. „Hey, Du kleine Heulsuse, so kenne ich Dich ja gar nicht“, neckte er sie zärtlich und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange, ehe er ihr prüfend in die Augen sah.

„Schade, dass das mit Kyle nicht geklappt hat. Ihr hättet wirklich gut zusammen gepasst. Ich hoffe, ich erfahre irgendwann den Grund, Trish.“

Verwirrt starrte sie ihn an: „Wie… was meinst Du damit?“

Doch Fabio schüttelte nur den Kopf und drückte sie noch einmal: „Wenn die Zeit gekommen ist, wirst Du es mir erzählen.“

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Noch lange dachte Fabio über dieses Gespräch auf der Fahrt zum Flughafen nach. So vertraut ihm Trish beim Abschied auch gewesen war, irgendetwas hatte ihn zutiefst beunruhigt. Ein Umstand, den er sich nicht hatte erklären können. Er hatte keinen sechsten Sinn und auch nie irgendwelche Vorahnungen gehabt. Aber der Abschied von Trish hatte ihn mehr mitgenommen, als er es sich eingestehen wollte. Und da war etwas gewesen, als er sie im Arm gehalten und sie sich schluchzend an ihn gedrückt hatte. Nur einen Moment hatte er dieses Gefühl, diese innige Vertrautheit verspürt, ehe es auch schon wieder verflogen war.

Dass er sich erst sehr viel später daran zurückerinnern sollte, konnte Fabio in diesem Moment noch nicht ahnen. Auch nicht, dass sein inneres Gleichgewicht total aus den Fugen geraten sollte.


***


Das Zusammenleben mit Carlo indes erwies sich nicht so schwer, als sich Trish anfangs gedacht hatte. Sie waren in den kommenden Tagen vor Weihnachten sehr oft auf irgendwelchen Events, auf Partys und auch ihrem Beruf konnte Trish weiterhin nachgehen. Carlo ging sogar mit ihr in ihren Lieblingsclub, zudem war ein ausgezeichneter Tänzer. Sie mochte ihn zwar, aber Liebe empfand sie weiterhin nicht für ihn.


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Manchmal überraschte er sie einfach spontan, wenn es seine Zeit zuließ. Mal waren sie in einer Bar oder in irgendwelchen modernen Clubs,

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in denen man nicht nur tanzen, sondern auch die dortigen Whirlpools aufsuchen…

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…und anschließend noch Essen gehen konnte.

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An einem eisigen Sonntagmorgen hatte er sie mit einem Besuch auf dem Winterfest überrascht. Sogar Schlittschuhlaufen war er mit ihr gegangen und im Tiefschnee spazieren.

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Er hätte ihr sogar den kleinen Hund geschenkt, der ihnen eines Nachmittags über den Weg gelaufen war. Aber schließlich stellte sich heraus, dass der kleine Racker seinem Herrchen ausgebüxt war und er diesen schon verzweifelt gesucht hatte.

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Trish hatte es sehr bedauert, jedoch den Vorschlag Carlos, im Tierheim nach einem ähnlichen zu suchen, abgelehnt. Beide hatten nicht so viel Zeit, die so ein kleiner Hund benötigte. Außenstehende hätten nie vermutet, dass die beiden kein richtiges Paar waren, sondern die Ehe mehr oder weniger auf dem Papier bestand.

Carlo hatte nie den Versuch unternommen, mit ihr zu schlafen, was ihr im Grunde genommen mehr als Recht war und dennoch sehnte auch sie sich nach Zärtlichkeiten. Immer häufiger musste sie dabei an Kyle denken, von dem sie bis dato nichts mehr gehört oder gesehen hatte. So verfahren die Situation mit Carlo auch war, sie konnte seine Beweggründe nicht verstehen. Aber sie wollte auch keinen Versuch unternehmen und ihn danach fragen. Allerdings spürte sie seinen fragenden Blick, wenn sie ihm den Rücken kehrte. Irgendetwas stand zwischen ihnen, das fühlte sie, auch wenn sie sich nicht erklären konnte, was das hätte sein können.

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gleich geht es weiter...




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Meine Fotostory: Schatten der Vergangenheit (aktuell)

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Meine Kurzgeschichten: Where ist Leslie? (abgeschlossen), The Miracle of Love (aktuell)
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