Kapitel 36
1. Generation - Amy/Florian
Thea
Ach … ihr seid es wieder?
Es ist schon erstaunlich, dass ihr euch unsere Lebensgeschichte nun schon so lange durchlest. Ihr leidet mit uns, ihr freut euch mit uns und vor allem: ihr seid uns treu.
Das erwartet man in dieser schnelllebigen Zeit eigentlich nicht, aber vielleicht entschleunigt euch unsere kleinen Geschichten?
Anders kann ich mir eure Hartnäckigkeit nicht erklären.
Wisst ihr, wie blöd ich es fand, dass es im Herbst immer zeitiger dunkel wurde.
Ich mochte eigentlich alle Jahreszeiten, auch den Herbst, aber dass ich, wenn ich von der Schule kam, nur noch im Dunkeln meine liebe Sam suchen musste, um bei ihr zu sein, das war schon hart – für uns beide.
An Ausritte war in dieser Finsternis natürlich nicht zu denken.
Selbst Vala hatte so ihre Probleme in der Dämmerung ein cooles Gespräch von Hund zu Pferd zu führen.
Da konnte man Vala auch mal schnell mit einem Meerschweinchen verwechseln.
Aber einen Abend kann man auch anderweitig nutzen und es etwas heller machen.
Ich stierte regelrecht in die Flammen unseres kleinen Lagerfeuers. Das Knistern und die Lichtspiele waren unglaublich beruhigend.
Die Wochenenden nutzte ich natürlich ausgiebig.
Ich fand die Ausritte mit Mom immer schöner. Sie waren so … befreiend. Jetzt konnte ich Mom verstehen.
Selbst Schach mit ihr war eine Herausforderung … für sie.
Ich war dahingehend einfach unschlagbar. Ich hörte von einer Frau, die durch Schachspielen die Weltherrschaft an sich riss … durch Schachspielen.
Wer
's glaubt?
Die Zeit mit meinen Eltern genoss ich, wo es nur ging.
Selbst am frühen Morgen stand ich inmitten des Nebels mit meinem Dad am See und angelte. Uns war langweilig. Da passte Angeln ganz hervorragend.
Im Endeffekt diente es aber nur dazu, um mich auf meine Rolle des Tages vorzubereiten.
Es war nämlich Halloween und die Kinder von Sunset Valley zogen verkleidet von Tür zu Tür und erbaten Süßes.
Ich hatte natürlich das zu mir passende Kostüm.
Darin war ich einfach umwerfend süß.
Also huschte ich zu meinen Lieblinsgnachbarn und erbettelte mir einen Korb voll Karies-erzeugendem Süßkram.
Justin war dahingehend auch nicht zimperlich. Scheinbar war er froh, all das süße Naschzeug los zu werden.
Ich vermutete aber eher, dass es an mir lag.
Allein an mir.
Natürlich.
Sonst war alles wie immer.
Ich war immer mal wieder im Park. Mom und Dad waren ab und an auch mit, aber nur, um sich von mir mit Beeren dreckig machen zu lassen.
Wer gewann, ist nebensächlich.
Mit meiner beerigen Schnute vertrieb ich sogar die Geister aus dem Geisterhaus.
Kommt nur her, ihr durchsichtigen flattrigen Viecher … euch zeig ichs.
Ähm … ein beeriges Foto schossen wir natürlich auch.
Irgendwie sahen wir darauf schon sehr … lustig aus.
Dann gab es Krach bei meinen Eltern.
Denn keiner wollte mir das Fahren beibringen. Also mussten Streichhölzer gezogen werden … Dad zog das kürzere.
Aber was regten sich meine Eltern überhaupt auf?
Sie wussten doch, dass ich naturtalentische Fähigkeiten hatte. Also war auch das Autofahren ein Klacks für mich.
Mit Oliver und Felicity blieb ich natürlich auch in Kontakt.
Beide waren derzeit in der weiten Welt unterwegs und schickten tolle Urlaubsfotos aus den unterschiedlichsten Winkeln der Welt.
Da wusste ich manchmal nicht, was ich dazu schreiben sollte.
Denn eigentlich war ich froh, in Sunset Valley zu leben.
Irgendwie verspürte ich nicht das dringende Bedrüfnis, die Welt zu sehen. Aber das machte jeder mit sich aus.
Ich schaute lieber in die Sterne. Da gab es mehr zu entdecken.
Okay.
Karate-technisch war ich noch nicht sooo gut drauf.
Aber jeder hat einmal klein angefangen.
Auch bei mir dauerte es nicht mehr lang und ich wurde erwachsen.
Eigentlich wollte ich das nicht, denn ich fühlte mich als Teenager sehr wohl.
Aber es half nun mal nichts …
Zumindest die kleine Feier war sehr schön.
Schaut in Valas Gesicht.
So kann sich nur mein Hund freuen, wenn Frauchen in die Tasten haut.
Ich war gespannt, wie es weiter gehen würde.
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Thea Clarke
Künstlerisch
Athletisch
Diva
Tierlieb
Kokett
Lebenswunsch: Illustre Autorin
Lieblingsessen: Hot Dogs
Lieblingsmusik: Elektro
Lieblingsfarbe: Gelb
Sternzeichen: Wassermann
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