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Alt 25.09.2019, 14:46
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Nekon Männlich Nekon ist offline
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Standard Katan

Sharons Frage ließ ihn schief aber belustigt grinsen, so ganz recht hatte sie damit nicht aber ganz unrecht ebenso wenig. Die Frage war nur, wie viel von den Gründen wollte er preisgeben?
"Manchmal ja. Es ist allerdings auch die einfachste Möglichkeit ihn im Auge zu behalten ohne preisgeben zu müssen wer ich wirklich bin und ohne ihm klar zu machen was er wirklich ist. Schließlich hält er sich für das Original."
Bei dem Gedanken musste Katan tatsächlich hörbar bitter lachen. Es war schon traurig. Kazran dachte, er wäre das Original und soweit Katan das feststellen konnte, hatte er das Einzige was an ihm keine "Kopie" war verloren. Wie das geschehen war wusste er nicht und er konnte sich durchaus vorstellen, dass Kazran dachte es wäre besser so. Gleichzeitig dürfte er wohl trotzdem ein unverständlich großes Gefühl von Verlust verspürt haben.
Vielleicht sollte er bei Gelegenheit in Erfahrung bringen wie das geschehen war und ob es sich irgendwie rückgängig machen ließ... allerdings bezweifelte er dies und noch dazu war es unwahrscheinlich, dass Kazran diesen Teil von sich wieder haben wollte ohne, dass er ihm vorher klar machen müsste wer oder was er eigentlich war. Und das hatte Katan gewiss nicht vor.
Seine Frage danach was zwischen ihr und Kazran vorgefallen war, schien ihr nicht sonderlich gut zu gefallen. Er erwartete schon fast, keine Antwort darauf zu bekommen, doch da begann die Vampirin doch zu erzählen. Das war alles? So wirklich nachvollziehen konnte er ihre Wut nicht. Und sie schien wirklich sehr wütend darüber zu sein. Mit gehobenen Augenbrauen musterte er Sharon, dachte über diese Reaktion nach. Sie war also eifersüchtig. Aber Katan spielte oft mit verschiedenen Sterblichen, also was genau war das Problem? Dass er es verheimlicht hatte?
"Ich verstehe nicht ganz was das Problem ist. Du bist eifersüchtig weil Kazran mit noch jemandem gespielt hat außer mit dir?"
Oder war es die Art des Spielens? Zugegeben, er selbst würde mit Ethan beispielsweise nicht so spielen wie er es mit Sharon tat. Aber das wäre ja auch langweilig. Sterbliche und ihre Gefühle... aber vielleicht konnte Sharon ihre ja zumindest noch ein wenig klarer darstellen.
Als er sie darauf hinwies wo sie gerade lag und was in diesem Bett möglicherweise schon so alles passiert sein könnte, warf die Vampirin ihm einen bitterbösen Blick zu, der ihn dazu brachte amüsiert aufzulachen. Das hörte sie ganz offensichtlich wirklich nicht gern. Sie drehte sich sogar von ihm weg! Wenn auch nicht lange, denn nach einer Weile rollte sie sich einfach bis auf den Fußboden, zog das Laken ab und schnappte sich ein Feuerzeug. Was sollte das denn jetzt werden?
Mit einer gehobenen Augenbraue musterte er sie als sie neben ihm ankam, zu sprechen begann und dabei Löcher in das Laken brannte. Tatsächlich erinnerte er sich noch dunkel an das Zimmer der Jüngeren und der Gedanke daran nicht alleine in seinem Bett schlafen zu können war auch nicht gerade erfreulich. Andererseits hatte er Sharon ohnehin schon sehr lange nicht gesehen und es war besser als irgendwo im Wald auf einem Ast zu schlafen. Davon abgesehen war sie ja durchaus eine erträgliche Gesellschaft und er so hatte er mehr Gelegenheiten herauszufinden was sie mittlerweile so gelernt und erlebt hatte.
"Ich weiß, ich erinnere mich daran."
Im nächsten Moment grinste er sie auch schon schmal an, legte die Hand auf ihren Kopf und wuschelte durch ihr mehr oder weniger kurzes Haar. So funktionierte das doch viel einfacher als damals, als sie noch längeres hatte.
Er beobachtete wie das Laken nach draußen flatterte und auf dem Pflaster zu lodern begann. Es war ein schöner Anblick wie der Flammenschein die nähere Umgebung sanft erleuchtete und für wenige Herzschläge verlor er sich in seinen Gedanken. Darüber wie lange er fort gewesen war, was wohl in der Zwischenzeit alles geschehen war und wen er hier überhaupt noch kannte.
Sharons Frage beantwortete er mit einem Achselzucken, warf ihr einen undefinierbaren Seitenblick zu und überlegte seine Gedanken aussprechend:
"Ich weiß es noch nicht. Ich war nicht lange Wächter aber es war lästig. Der Lehrerjob ist auf Dauer auch nicht so interessant. Vielleicht sollte ich diesem Zerias den Job stehlen und Arzt werden. Aber es wäre langweilig sich um die vielen Schüler und ihre kleinen Wehwehchen zu kümmern. Ich beobachte lieber wie sie selbst damit fertig werden müssen. Ich könnte mich als Schüler ausgeben aber ich habe keine Lust mich unterordnen zu müssen."
Auch wenn es sicher lustig wäre. Aber so wirklich viel hielt er von der Idee nicht. Vielleicht dann doch wieder Lehrer? Oder Wächter? Er würde darüber nachdenken. Es war ja nicht so, als müsste er sich von einem Tag auf den anderen entscheiden.
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Booba Schnooba Biebelboo
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