Katan
Sharon hatte Recht, es war zu einfach gewesen. Manchmal dachte Katan selbst darüber nach, wie sehr seine Fähigkeit sein Leben vereinfachte. Zumindest in solchen Situationen. Andererseits gab es dafür zig andere Schwierigkeiten die sich nicht mit seiner Fähigkeit lösen ließen. Und sie war auch nicht immer so zuverlässig wie in dieser Situation gerade. Ähnliches galt für die Aktion mit den Türen. Auch das war unter bestimmten Umständen schwieriger als es klang und ganz gewiss nicht jedes mal möglich. Vor allem wenn Objekte mit starken Zaubern verändert oder belegt worden waren, konnte es durchaus mal sein, dass es ihn zu viel Kraft kosten würde sie auf diese Weise zu lösen. Aber auch gewöhnliche Gegenstände ließen sich nicht immer verändern. Manchmal gab es Objekte oder scheinbare Lebewesen, welche keine Seele mehr besaßen und das geschah nicht mal so selten wie man auf Anhieb vermuten würde. In solchen Fällen konnte seine Fähigkeit absolut nichts bewirken. Er konnte keine Hülle verändern, er konnte nur Seelen verändern welche daraufhin Auswirkungen auf die Hülle hatten. Wenn diese allerdings längst nicht mehr war, gab es nichts was verändert werden könnte.
Allerdings sprach er diese Gedanken nicht laut aus, sondern konzentrierte sich nun lieber auf das was vor ihnen lag und das war das Gespräch von Sharons Eltern. So ganz sicher war Katan sich nicht wie er damit umgehen sollte, zumal er nicht so viel Interesse daran hatte wie Sharon. Für ihn spielte ihre Vergangenheit nur dann eine Rolle, wenn sie jetzt noch Einfluss auf Sharon hatte und das Wissen darüber etwas auf eine vorteilhafte Weise beeinflussen könnte. Ob das in diesem Fall der Fall war, war schwer für ihn zu sagen. Es könnte sein, dass es in Sharon etwas zum Positiven bewirken würde. Einfach nur weil sie die Wahrheit wissen wollte. Es konnte auch negative Wirkungen haben, wenn es nicht das war was sie sich wünschte oder hoffte. Es konnte auch gar keinen Einfluss haben. Aber da Sharon dieses Wissen in Erfahrung bringen wollte, war das für ihn Grund genug es mit Sharon herauszufinden.
Kurz kam ein ungutes Gefühl in ihm auf als Sharons Mutter so laut schrie aber glücklicherweise war die Tür nicht SO lärmdurchlässig, dass die Lautstärke ein Echo verursachte. Und wenn, dann hatte Sharons Vater es offenbar nicht wahrgenommen. Glücklicherweise. Aber sie sollten wohl vorsichtig sein und darauf gefasst sein, dass sie vielleicht doch nicht in eine Zelle sondern komplett aus dem Gang flüchten mussten. Für den Fall, dass ihr Vater sich nach den ungebetenen Besuchern umsehen wollen sollte. Die für die Probleme mit der Tür verantwortlich waren. Vorausgesetzt, er dachte sich nicht einfach sie wäre vorher schon kaputt gewesen oder aus altersbedingten Gründen etwas beschädigt.
Mit dem Gespräch konnte er wenig anfangen. Er verstand zwar was gesagt wurde und schmeckte auch die Gefühle der beiden Sterblichen auf der Zunge, etwas dazu zu sagen hatte er allerdings nicht. Er konnte weder die einen, noch die anderen nachvollziehen. Sterbliche waren immer sehr dramatisch. Sein Blick fiel kurz auf Sharon und er fragte sich wohl wie er reagieren würde wenn er entweder an Stelle ihres Vaters, oder ihrer Mutter war und Sharon an der des jeweils anderen. Allerdings kam er nicht wirklich zu einem Ergebnis. Es war unwahrscheinlich, dass er sich den Tod wünschte. Ebenso war es unwahrscheinlich, dass er so viele Unschuldige abschlachtete nur weil Sharon ihn verletzt und verlassen hatte. Sicher wäre er wütend aber er liebte sie und würde ihr nichts antun was sie unglücklich machte, nur weil sie ihn nicht mehr liebte. Und sich vorzustellen er würde sich von Sharon trennen, sie nicht mehr lieben und ein mögliches gemeinsames Kind einfach ihr vorbehalten... das war für ihn nicht vorstellbar. Allein dass seine Gefühle für sie verschwanden befremdete ihn. Warum sollte das passieren? Das ergab für ihn keinen Sinn.
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Booba Schnooba Biebelboo
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