Katan
Ihr Vater war also ein Prinz, das war ja durchaus eine interessante und wissenswerte Offenbarung. Nachdenklich beobachtete Katan das Schauspiel welches sich ihm bot. Es gefiel ihm nicht so wirklich, wie die Wachen Sharon behandelten, was ihm dafür aber umso besser gefiel war, wie sie die Beiden überwältigte. Das war seine Sharon. Ein amüsiertes Grinsen schlich sich auf seine Lippen während er beobachtete wie alle drei in dem Palast verschwanden. Das war ja eine ausgesprochen angenehme Einladung. Niemand weit und breit zu sehen, da musste er sich nicht mal rein schleichen.
Kurz überlegte er ob er wirklich einfach rein spazieren sollte, allerdings entschied er sich schlussendlich dagegen und betrat den Palast eben so lautlos und ungesehen wie er sich bisher durch die ganze Stadt bewegt hatte. Er beobachtete die Wachen wie sie aus dem Thronsaal herauskamen und wieder auf ihre Posten vor dem Gebäude gingen und folgte dann Sharon und ihrem Vater. Im Vorbeigehen warf er allerdings einen kurzen Blick auf den älteren Vampir im Thronsaal und prägte sich dessen Gesicht und Seele ein. Das war dann wohl der Anführer des Vampirklans. Interessant.
Ebenso wie Sharon und ihr Vater betrat auch Katan lautlos den Raum und machte es sich versteckt in den Schatten des Raums aber weit genug entfernt um nicht einfach so bemerkt zu werden gemütlich. Das Gespräch war... interessant? Er war sich nicht sicher. Sharons Vater schien sie auf jeden Fall zu mögen, was gut sein konnte es aber nicht sein musste. Das war etwas was sie erst noch in Erfahrung bringen mussten. Aber zumindest schien Sharon zu wissen wie sie damit am besten umging und ihre Überzeugungsversuche schienen ja ganz gut zu funktionieren. Auch wenn Katan zugeben musste, dass es ihm nicht gefiel, dass Sharon überhaupt diskutieren musste. Ihr Vater hatte nicht das geringste Recht sie hier festzuhalten. Oder ihr irgendwelche Versprechen oder ähnliches abzuverlangen. Sharon musste nicht hierher zurückkommen wenn sie es nicht wollte, sie war ihre eigene Person und nicht sein Eigentum.
Katan musste tatsächlich sogar mit den Augen rollen als Sharons Vater von ihr verlangte ihm ihr "Leben" zu zeigen. Als ob er in der Position war hier irgendwelche Bedingungen zu stellen. Wenn überhaupt war Sharon in der besseren Position. Denn sie brauchte die Liebe ihres Vaters nicht unbedingt und sie hatte nicht seine halbe Familie abgeschlachtet. Er war sich nicht sicher wie er selbst nun reagieren sollte. Er war offensichtlich ein Teil ihres Lebens aber wollte Sharon ihn jetzt vorstellen? Kurz runzelte er die Stirn, erinnerte sich aber dann daran was sie vorhin in der Höhle gesagt hatte. Dass er sich ihm auch mal vorstellen sollte und sie gerne wüsste wie er reagieren würde. Tja, das war dann wohl der passende Moment dafür.
Aus diesem Grund trat er schließlich aus den Schatten einige Schritte hinter Sharons Vater und verschränkte die Arme locker vor der Brust, seine glühenden grünen Augen kalt und durchdringend auf den Vampir gerichtet während sein Schweif sich langsam und fließend hin und her bewegte, ab und zu verärgert mit der Spitze zuckte. In einem ruhigen aber sehr kühlen Tonfall antwortete er auf die Aufforderung des Mannes:
"Ich sehe nicht weshalb du in der Position sein solltest Forderungen zu stellen. Du bist derjenige der die Liebe seiner Tochter will, obwohl du ihre Familie abgeschlachtet und sie entführt hast."
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Booba Schnooba Biebelboo
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