Katan
Auf Sharons amüsiert flirtende Antwort hatte Katan gar nichts mehr erwidert, sondern ihr nur ein belustigtes Grinsen zugeworfen das alles hätte bedeuten können. Das Thema war für ihn auch vorerst abgeschlossen und sie hatten sich dann ohnehin bereits über andere Dinge unterhalten.
Von Sharons Gedanken bekam Katan wenig mit, vom Kuss aber dafür umso mehr. Früher hätte er vermutlich ausgesprochen wenig Interesse an dieser Art von Aktivität gehabt aber Sharon zu küssen war etwas anderes. Es gab ihm ein wohliges Gefühl im Bauch- und Brustraum und er genoss ihre Nähe sehr. Etwas was er früher nie auch nur im Entferntesten erwartet hätte. Genaugenommen hätte es ihn vermutlich sogar verärgert jemanden so nah an sich heran zu lassen. Sharon war definitiv seine größte Schwachstelle, daran gab es keinen Zweifel. Deshalb würde er sehr gut auf sie aufpassen müssen.
Doch darüber wollte er sich im Augenblick keine Gedanken machen, stattdessen ließ er sich mit Sharon auf dem Sofa nieder und sprach dann das vorherige Thema noch einmal an. Offenbar sehr zu Sharons Leidwesen. Sie schien jedenfalls nicht wirklich darüber reden zu wollen. An sich war das in Ordnung und Katan hatte nicht vor sie dazu zu zwingen wenn sie wirklich nicht wollte. Aber er hatte das ungute Gefühl, dass er die Ursache für die Stimmung war. Immerhin waren es seine Worte gewesen, die das ausgelöst hatten.
Zuerst schien sie ihm zuzustimmen was das mit den Erinnerungen anging, doch ihre Seele strahlte etwas anderes aus. Ganz so als wäre sie sich nicht so sicher über diese Antwort. Und tatsächlich sprach sie dann auch schon weiter und erklärte etwas anderes. Etwas was ihn ein bisschen verwirrt und überrascht die Augenbrauen hochziehen ließ. Einsam? Er? Oder sie? Als sie weiter sprach klang es eher so als würde sie ihn meinen. Warum hätte er damals einsam sein sollen nur weil er allein gewesen war? Sie schein selbst zu merken, dass das wohl unsinnig war, zumindest zuckten ihre Mundwinkel ein Stückchen nach oben. Eine Tatsache die ihn schief grinsen ließ, bevor er in einem beruhigenden Tonfall erwiderte:
"Ich war nicht einsam, darüber musst du dir wirklich keine Gedanken machen. Ich habe das Alleinsein sehr genossen."
Er schwieg einen Augenblick und tippte ihr dann aufmunternd grinsend gegen die Stirn, während er in warmem, absolut überzeugtem Tonfall hinzufügte:
"Und jetzt genieße ich die Zeit mit dir sehr und habe auch nicht vor daran jemals etwas zu ändern."
Warum auch? Er liebte Sharon und daran würde sich auch nichts ändern, egal wie viel Zeit verging. Sie war für ihn etwas Besonderes und würde es auch für immer bleiben. Er war froh sie zu haben.
"Aber wo wir gerade dabei sind..."
Begann er nun sehr viel breiter grinsend, während er kurz von ihr abließ und zu einem der hohen Bücherregale schlenderte. Er schien kurz hinter den Büchern in einem der Regalfächer herum zu kramen und zog plötzlich ein in warmes graues Geschenkpapier mit niedlichen flauschigen Vögeln mit Weihnachtsmützen verziertes Bündel heraus. Es war schwer zu sagen was darin verpackt war aber Katan wusste natürlich, dass es ein hübsches, stabiles Stoffpüppchen war das eine verniedlichte Form seiner selbst darstellte. Er konnte sich noch gut daran erinnern als Sharon vor längerer Zeit mal so ein Püppchen gehabt und irgendjemand es beschädigt hatte. Deshalb hatte er ihr ein neues mit viel Liebe selbst gemacht. Es stellte ihn mit seinen weißen Haaren und dem weißen Schweif dar, während die Augen aus grünen Knöpfen bestanden die seiner Augenfarbe sehr nah kamen. Hoffentlich gefiel es ihr! Er hatte sich den weichsten Stoff den er finden konnte für den Schweif gesucht!
Gut gelaunt ließ er sich wieder neben ihr nieder und reichte ihr das Päckchen, mit den fröhlich aber in einem geheimnisvollen Ton ausgesprochenen Worten:
"Damit du etwas hast falls du dich doch mal etwas einsam fühlst weil ich gerade unterwegs bin oder so!"
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Booba Schnooba Biebelboo
Geändert von Nekon (29.12.2023 um 14:53 Uhr).
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