Sharon
Sharon hatte schon öfter den Gedanken, dass sie gerne so wie Katan die Gefühle von anderen spüren können würde. Und so auch wieder als sie sich küssten. Es musste wirklich intensiv für ihn sein, denn zumindest waren es Sharons Gefühle, wann immer sie ihn küsste. Ob er das wohl auch so empfand? Zumindest schien er sie ja auch sehr gerne zu küssen.
Dann lenkte er das Thema aber auch schon wieder auf ihre Gefühle. Ihre Antwort schien ihn ein wenig zu irritieren, zumindest zog er die Augenbrauen so hoch, als hätte er ihre Worte nicht erwartet. Als wolle er ihre Vermutung nur noch bestätigen, sagte er dann auch schon, dass er früher sehr gerne Zeit alleine verbracht hatte. Sharon empfand es als sehr bewundernswert, dass er absolut kein Problem damit hatte, alleine zu sein. Zwar hatte Sharon das auch ab und zu. Aber sie kannte auch Zeiten in denen sie so furchtbar einsam gewesen war, dass es schon weh tat. Und das wollte sie nicht nochmal erleben.
Kurz darauf ergänzte er auch schon, dass er jetzt die Zeit mit ihr sehr genoss. Etwas, was ihr Gesicht in einem strahlenden Lächeln erhellte. Es tat immer gut so etwas von ihm zu hören. Sie wollte sich schon an seine Schulter schmiegen und ihm das selbe wiedergeben, als er auch schon weitersprach und stattdessen von ihr abließ.
Neugierig folgte die Vampirin ihm mit ihrem Blick, blieb aber so lange sitzen, bis sie erkannte, was er vor hatte. Denn er holte ein Bündel aus dem Bücherregal, das sehr nach einem Geschenk aussah. Interessiert nahm sie das Geschenk entgegen, noch immer mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht. „Da bin ich ja mal gespannt!“rief sie interessiert auf seine mysteriösen Worte hin und fing an das sehr niedlich aussehende Papier von dem Geschenk zu lösen. Der Gedanke dass er extra Geschenkpapier für sie gekauft hatte, ließ sie die ganze Zeit schief grinsen. Als sie das Papier entfernt hatte und erkannte was sich darin verbarg musste sie dann doch laut auflachen. Nicht weil sie das Geschenk albern fand oder ihn auslachte, aber es war doch ein Zufall, dass sie ihm etwas recht ähnliches schenken wollte. Sie drückte die Puppe, die Katan ihr gemacht hatte, an ihre Brust und kippte so zur Seite weg, dass sie mit ihrem Kopf auf Katans Schoß liegen blieb und ihn von unten hinauf ansehen konnte. „Hast du die Puppe selbst gemacht? Das ist ja süß.“ lachte sie zufrieden. Katan war wirklich ganz anders, wenn man ihm nahe kam. Es überraschte sie doch immer wieder, wie lieb und umsorgend er sein konnte. „Danke..“ sagte sie schließlich gerührt und wieder ruhiger und leiser, jedoch weiterhin mit einem breiten Grinsen im Gesicht und konzentrierte sich nun wieder auf die Puppe, die sie von ihrer Brust hochhob und mit lang gestreckten Armen musterte. Ihr Grinsen schien gar nicht mehr aus ihrem Gesicht schwinden zu wollen. Damit hatte sie wirklich nicht gerechnet. „Du hast dich gut getroffen.“ schäkerte sie weiter, ehe sie die Puppe wieder in die Arme nahm und gegen die Brust drückte.
„Dann muss ich dir ja jetzt auch mein Geschenk geben..“ Der Teil ließ sie wieder ein bisschen nervös werden. Denn es gab ja immer noch die Möglichkeit, dass ihm das Geschenk nicht gefiel, was sie für ihn ausgesucht hatte. Damit sprang sie dann auch schon vom Sofa auf, setzte die Katanpuppe für einen Moment neben ihn ab und lief ins Wohnzimmer, um auch schon eine Sekunde später wieder vor Katan zu stehen und ihm eine kleine Dose aus Aluminium entgegenzustrecken, die dunkelblau lackiert war mit kleinen silber glitzernden Sternen drauf. In der Dose befand sich auch eine kleine Puppe aus teils gefilzter Wolle und Stoff, die Sharon abbilden sollte. Diese war jedoch viel kleiner, als die, die Katan ihr gemacht hatte. Sie war eher so in Schlüsselbundgröße und hatte auch eine keine Öse am Kopf, an der man sie irgendwo dran befestigen konnte, wenn man es wollte. Sie war wegen ihrer doch geringen Größe viel simpler gehalten und doch war es unverkennbar Sharon. Das eigentliche Geschenk lag jedoch in dem Schoß der kleinen Puppe. Es war ein Ring aus schwarzem Stahl mit feinen Verzierungen und in der Mitte befand sich eine schmale dunkelrote Linie, die nur auffiel, wenn man drauf achtete.
Sie wartete einen Moment bis Katan ausgepackt hatte um zu ergänzen: „Weil du mir die Kette ja mit deinem Blut geschenkt hattest, dachte ich, es wäre nur passend, wenn du auch etwas mit meinem Blut hast.“ Die Worte ließen sie wieder auffallend rot anlaufen, denn es irgendwie war es schon aufregend. Als würde sie seine Reaktion zu dem Ring gar nicht hören wollen, plapperte sie auch sogleich weiter: „Ich hätte dir ja gerne etwas mit einem Teil meiner Seele geschenkt, einfach weil es poetischer ist. Aber da nur Voldemort und du Seelen spalten könnt und ich nicht glaube, dass das so eine gute Idee ist, bin ich doch bei Blut geblieben.“ Mit jeder Sekunde die sie Sprach, wurde sie schneller und ihr Gesicht schien roter zu werden, bis ihr nichts mehr einfiel zu sagen und sie zwanghaft aufhören musste. Was sie Katan nicht verriet, war dass sie den Ring von dem Geld besorgt hatte, dass sie durch gelegentlicher Aushilfe als Krankenschwester im Krankenflügel des Internats angespart hatte. Zudem war in der Innenseite des Ringes eine kleine Gravur, die fast schon nicht mit einem menschlichen Auge zu erkennen war und die sich lesen ließ als, so kitschig es wohl auch war: Ich bin Dein.
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Sadness just wants to show how beautiful happiness is. [SIGPIC][/SIGPIC]
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