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Alt 04.01.2025, 11:05
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Nekon Männlich Nekon ist offline
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Standard Katan

Von Sharons Versinken in Erinnerungen bekam Katan nicht wirklich etwas mit, dafür war er zu konzentriert auf das Ritual gewesen. Aber immerhin hatte er ihr Lächeln zuvor wahrgenommen, auch wenn er nicht mehr weiter darauf reagiert hatte. Das Ritual nahm zu viel seiner Aufmerksamkeit in Anspruch.
Nachdem das Ritual beendet war, beobachtete er mit einem Anflug von Zufriedenheit und Faszination wie Sharon das restliche Blut in ihre Dolche füllte. Das war wirklich eine hervorragende Idee. Er war stolz darauf, dass sie auf die Idee gekommen war ihre Fähigkeit auf eine derart kreative Art und Weise in Kombination mit Werkzeugen, in diesem Fall Waffen in Form von Dolchen, zu verwenden. Nachdem sie auch ihre Wunder verschlossen und ihre Dolche weggepackt hatte, verspürte sie offenbar das Bedürfnis ihn über etwas aufzuklären, weshalb er sie aufmerksam musterte und interessiert ihren Worten lauschte.
Als sie ihre Hand auf sein Scheinbein legte, warf er dieser kurz einen Blick zu, konzentrierte sich dann aber wieder auf ihre Worte und blickte ihr ins Gesicht, das Gefühl ihres über seine Haut zeichnenden Fingers genießend. Ihre Worte ließen ihn sanft schmunzeln auch wenn er zugeben musste, dass es ihn auch ein wenig beunruhigte wie sehr sie ihrer Beider Wohlergehen miteinander verband. Nicht, dass es von seiner Seite her anders war aber der Gedanke sie könne sich für ihn in Gefahr bringen behagte ihm nicht so richtig. Auch wenn er nicht genau sagen konnte weshalb. Vielleicht weil er sie nicht verlieren wollte. Und schon gar nicht wenn es wegen ihm selbst wäre. Immerhin konnte er nicht sterben, sie aber schon.
Seine Grübeleien wurden von ihrem irritierten Blick unterbrochen, als sie ihm in die Augen blickte. Er konnte sich schon denken woher die Irritation kam, sagte allerdings nichts dazu, immerhin wollte er sie nicht unterbrechen. Sie schien ihm schließlich gerade etwas Wichtiges sagen zu wollen. Und tatsächlich war das was sie sagte sehr wichtig und es beunruhigte ihn noch mehr. Er empfand eine Mischung aus Zufriedenheit, Angst und vermutlich Liebe. Letzteres wusste er selbst nicht genau, nahm aber an, dass diese Wärme in seinem Herzen und die Sehnsucht genau das zu bedeuten hatte. Es war ein sehr intensives Gefühl, doch die Mischung der beiden anderen Gefühle irritierte ihn. Er fühlte sich innerlich zerrissen. So als würde ihm einerseits gefallen was sie sagte weil es bedeutete, dass er ihr wichtig war aber andererseits war da auch die Angst sie zu verlieren oder unglücklich zu machen. Es war ein unerwartetes Gefühl für ihn, dass Glück und die Zufriedenheit eines anderen Wesens über seine eigene zu stellen. Denn für ihn war es tatsächlich wichtiger, dass Sharon glücklich war als dass es ihm selbst gut ging.
Weshalb es ihm auch einen leichten Stich im Herzen versetzte als er in Sharons Augen die Emotionen sehen konnte die sie empfand und die Tränen die sie scheinbar zurückzuhalten versuchte. Unwillkürlich legte er ihr seine Hand in den Nacken und zog sie zu sich um sie in die Arme zu nehmen und ihr sanft über den Rücken zu streichen mit den Fingerspitzen. Zumindest solange bis sie seinem Gesicht so nahe kam, ihre Hände in seinen Haaren vergrub und ihm einen Kuss auf den Mund gab. Ihre Worte hallten noch in seinem Hinterkopf nach während er den Kuss sanft erwiderte und die Arme nun fester um ihren Körper schlang, eine Hand nun seinerseits in ihrem Haar vergrub, während die andere wieder sachte über ihren Rücken strich.
Ein Team. Der Gedanke war ebenfalls beunruhigend. Denn in einem Team musste man sich aufeinander verlassen und vor allem war man für das Wohl des jeweils Anderen verantwortlich. Etwas was Katan nur sehr ungern war. Zumindest nicht in diesem Ausmaß. Auf der anderen Seite war ihm das zuvor bereits bewusst gewesen, wenn auch nicht ganz so deutlich. Er seufzte kurz in den Kuss hinein und löste sich dann wieder von Sharon, vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge und spürte wie ihr Haar ihn leicht an der Nase kitzelte.
"Das weiß ich, Sharon."
Er schwieg einen Augenblick und überlegte ob er weitersprechen sollte, entschied sich dann auch tatsächlich dafür auch wenn er eigentlich ausgesprochen ungern so viele seiner Gedanken und Gefühle preisgab. Aber immerhin handelte es sich hier um Sharon und nicht "irgendjemanden". Das war vermutlich auch der einzige Grund aus dem er weitersprach.
"Der Gedanke beunruhigt mich sehr. Ich fühle mich innerlich hin und her gerissen. Einerseits entfachen deine Worte ein warmes Gefühl in meinem Herzen aber gleichzeitig machen sie mir auch Angst. Der Gedanke dich zu verlieren oder unglücklich zu sehen zerreißt mich innerlich."
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Booba Schnooba Biebelboo
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