Vor lauter Wut schlug Chasko seine Faust so fest gegen einen Schrank, dass dieser in seine Einzelteile zerbarst.
*Sie versteht einfach nicht, dass ich mir doch nur Sorgen um sie mache, verdammt nochmal. Wenn ihr böses Ich sie dazu bringt, etwas Dummes zu tun - und irgendwann wird es das mit Sicherheit - dann habe ich keine andere Wahl mehr.*
Seine Hand, mit der er den Schrank zerlegt hatte, blutete. Aber er ignorierte es einfach.
*Schön... von mir aus geh jagen. Aber pass auf, dass du nicht irgendwann die Beute wirst.*
Trotzdem beschloss er ihr zu folgen. Er konnte einfach nicht riskieren, dass sie einen Schüler angriff. Aber wenn sie so weit gehen würde, würde er keine Gnade mehr kennen.

=> Vorwald Finsterholzwald

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See => Krankenflügel (Kein Post) =>

Müde legte sich Chasko in seinen Sarg. Er hatte sich schon lange nicht mehr so ausgelaugt gefühlt.
*Bestimmt, weil ich tagelang nur in diesem unbequemen Bett geschlafen habe... wie soll ein Vampir auf einer Matraze denn auch Erholung finden?*
Er schloss seine Augen und war bald darauf eingeschlafen.

Einige Stunden später wachte er wieder auf.
*Ich sollte allmählich in den Park gehen, sonst verpasse ich die Kämpfe...*

=> Park

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Krankenflügel =>

Nachdem Chasko die schlafende Lillith auf sein Bett gelegt hatte, warf er einen sehnsüchtigen Blick zu seinem Sarg. Wie gemütlich so eine maßgefertigte, ausgepolsterte Kiste, mit einem Deckel, der den Schläfer von der Außenweld abschottete, doch sein konnte...
Aber trotzdem zog der Vampir es vor, neben Lillith zu liegen. So war der Schlaf zwar nur halb so erholsam, aber immerhin waren es einige Stunden mehr, die er in ihrer Nähe sein konnte.

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(Krankenflügel-->Chasko Schlafzimmer)

Verschlafen öffnete Lillith ihre Augen und sah sich verwirrt um.
"Mh? Wo bin ich?"
Als ihr Blick auf Chasko fiel, dämmerte es ihr langsam. Sie war in seinem Schlafzimmer! Natürlich, er musste sie mitgenommen haben als er den Krankenflügel verlassen hatte!
Vorsichtig setzte sie sich auf und bewegte ihre Arme ein wenig, um festzustellen, dass sie noch immer ein wenig schmerzten. Aber was wunderte sie sich, solange war das Turnier jetzt auch noch nicht her und sooo schnell heilten aufspießte Schultern und aufgeschlitzte Arme und Rücken nun auch wieder nicht, schon gar nicht wenn sie kein rohes, blutiges Fleisch zu essen bekam!
Sie sollte wohl bald mal wieder auf die Jagd gehen... allerdings nicht jetzt, Chasko könnte jederzeit aufwachen, schließlich schlief er mindestens schon fast genauso lang wie sie. Außerdem sollte sie vielleicht bei Gelegenheit mal ihre Verbände wechseln... oder wenigstens ablegen, die waren voll mit eingetrocknetem Blut!

Es war eine dieser Situationen, in denen man genau weiß, dass man träumt. Schon allein deswegen, weil man an einem anderen Ort eingeschlafen war. Und doch war dieser Traum eigenartig real. Als wäre es kein 'normaler' Traum...
Der Geruch des kalten Todes lag in der Luft. Alles um den Vampir herum war in dichten, grauen Nebel getaucht. Er konnte kaum weiter sehen, als zwei Meter. Und doch war er sich sicher, dass da irgendetwas war. Oder irgendjemand. Er spürte die Gegenwart eines anderen Wesens, das direkt vor ihm stehen musste. Versteckt im Nebel. Er musste nur ein paar Schritte darauf zu gehen und es packen. Aber er konnte nicht. Erst jetzt bemerkte er, dass er an ein Kreuz gefesselt worden war. Er versuchte sich loszureißen, doch die Fesseln waren aus Maschendraht und mit jeder Bewegung bohrten sich die langen, feinen Zacken nur noch tiefer in seine Haut. Als ob das nicht schon reichen würde, wuchsen nun aus noch aus dem Boden lange Schlingen aus Maschendraht, die sich um seinen Körper schlängelten. Je mehr er sich wehrte, umso mehr wurden es.
Chasko konzentrierte seine Kraft auf die Schlingen und gut die Hälfte von ihnen stoben zur Seite, um dann tot zu Boden zu fallen. Die anderen aber beschleunigten ihren Angriff und klammerten sich immer enger um die Brust des Mannes, bis auch hier tiefe Narben entstanden, aus denen das Blut hervor quoll.
"Lange nicht gesehen, Darling."
Chasko schreckte auf. Er kannte diese Stimme. Auch, wenn er sie schon lange nicht mehr gehört hatte, gab es doch keinen Zweifel darüber, wem sie gehörte.
"Was willst du, Nemesis?"
Aus dem Schatten trat eine attraktive Frau, deren fliederfarbene Locken kunstvoll und doch verspielt zusammengesteckt waren. Sie hatte ein feines, weibliches Gesicht aus dem Augen in dem selben Farbton, wie ihr Haar, leuchteten. Auch ihr langes Kleid war fliederbarben. Und als sie lächelte gab sie ihre spitzen Vampirzähne preis.
"Wie schön! du erinnerst dich an mich! Ich dachte schon, du hättest deine Begleiter der Vergangenheit restlos aus deinem Gedächtnis gestrichen."
Sie ließ ihre Hüften lasziv hin und her schwingen, als sie auf ihn zuging, um das Blut von seiner Brust zu schlecken.

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Sie bemerkte das Chasko begann sich unruhig im Schlaf zu bewegen. Ob er einen Albtraum hatte?
Sollte ich ihn wecken?
Willst du ihn den wecken?
... hm... es macht Spaß ihn leiden zu sehen....
Dann lass ihn uns beobachten! Aber entsorg vorher diese ekligen alten Verbände!
Ok!
Schnell stand sie auf und machte sich daran, sich die Verbände zu entfernen. Sehr versichtig ging sie dabei vor, um auch ja keine Wunde mehr zu öffnen. Natürlich rissen sie trotzdem alle auf. Allerdings war das nicht sonderlich schlimm, da sie nicht sehr weit aufrissen.
Nachdem sie alle Verbände entfernt und auf den Boden gelegt hatte, besah sie sich ihre Verletzungen. Sie waren mittlerweile schon ganz gut verheilt und würden sicher bald vollständig verschwunden sein, spätestens wenn sie wieder ein wenig Fleisch zu sich genommen hatte.
Leise schlich sie sich aus dem Raum, schnappte sich noch schnell ein Feuerzeug und zündete vor der Tür ihre blutverkrusteten Verbände an.
Feuer Feuer brenne schön~
Pass auf das die Flammen nirgend wo übergreifen!
Jaja~
Nachdem das Feuer wieder erloschen war und die Verbände vollständig verbrannt, ging sie wieder in Chaskos Schlafzimmer und setzte sich neben ihn aufs Bett. Noch immer wälzte er sich unruhig hin und her.
Mit einem leicht amüsiertem Lächeln im Gesicht beobachtete sie ihn.
Ich weiß nicht warum... aber ich liebe es einfach ihn leiden zu sehen...
Da bist du nicht die Einzige...

Chasko ließ ein bedrohliches Knurren hören, aber das beeindruckte die junge Frau nicht im Geringsten. In ihrem Blick war sogar ein kleiner Vorwurf, als sie zu ihm aufsah.
"Eigentlich solltest du mir dankbar sein! Ich bin hier, um dich zu warnen."
Sie trat wieder ein Stück zurück, um ihn zu mustern.
"Äußerlich magst du dich nicht verändert haben. Du bist immer noch einer der stärksten Vampire, die derzeit am Leben sind. Nur deshalb bist du überhaupt noch am leben."
"Ja, ich bin noch am Leben und ich gedenke es zu bleiben.", knurrte der Vampir.
"Aber du wirst bald nicht mehr am Leben sein, wenn du nicht sofort aus meinem Kopf verschwindest!"
Die Absicht, diese Drohung wahr zu machen, war nicht zu überhören. Aber Nemesis ließ sich nicht einschüchtern. Sie fand ihn sogar eher erheiternd.
"Du sollst mich töten? Darling, ich bin nicht Diejenige, die gefesselt ist. Und außerdem..."
Ihr Blick wurde wieder ernst.
"Wunderst du dich denn gar nicht, dass ich es geschafft habe, überhaupt in deinen Kopf einzudringen? Du weißt doch sicher, wie oft ich genau das in den letzten Jahrhunderten versucht habe. Ohne auch nur den geringsten Erfolg verzeichnen zu können. Aber jetzt war es so leicht, wie einem Baby den Schnuller wegzunehmen. Und soll ich dir auch sagen, warum es so leicht war?"
Chasko antwortete nicht, sondern ließ nur ein leises, verächtliches Schnauben hören. Aber das reichte Nemesis vollkommen aus.
"Es war so leicht, weil du schwach bist! Und nicht nur ich nutze deine Momentane Schwäche aus. Auch dein alter Klan spürt, dass deine Verteidigung schwankt. Sie warten nur noch auf den rechten Moment. Dann werden sie zuschlagen und dich vernichten."
Chasko lachte leise auf, allerdings nur kurz, denn mit jeder Bewegung seines Brustkorbs bohrten sich die dünnen Zacken des Maschendrahts noch tiefer in sein Fleisch.
"Sollen sie doch kommen. Ich bin stärker, als sie."
Nemesis schüttelte den Kopf und sah ihn ernst an. Doch da war noch mehr in ihrem Blick. Eine Spur aus... Sorge.

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Plötzlich stieg er der Geruch nach Blut in die Nase. Verwirrt blickte sie sich um, ob irgendjemand den Raum betreten hatte, entdeckte aber nirgends auch nur den Hauch einer Bewegung.
Komisch... wo kommt dann der Geruch her... ? Will mich jemand ärgern?! Man... da bekommt man echt Hunger....
Riecht nach Chasko
Was?
Verwirrt blickte sie wieder auf den Vampir herab und tatsächlich auf seiner Brust hatten sich Kratzer gebildet aus den langsam das Blut floss.
WTF?! Ob ich ihn vielleicht doch wecken sollte?
Willst du das denn?
.... nee... schauen wir ihm weiter zu wie er sich rum wälzt und leidet! Das gefällt mir.... ich wecke ihn nur wenn die Wunden anfangen gefährlich auszusehen....

"Du wirst nicht gegen sie ankommen. Wie gesagt, du hast ganz schön nachgelassen. Du konzentriest dich nur noch auf sie und das ist nicht gut für dich. Du bist so darauf bedacht, sie vor allem zu schützen, dass du deine eigene Verteidigung, deine Stärke vergisst. Du wirst weich, Chasko!"
"Sie?"
Chasko zog eine Augenbraue hoch und blickte Nemesis herablassend an.
"Sprichst du von Lillith? Sie hat nichts mit der ganzen Sache zu tun! Lass sie gefälligst aus dem Spiel!"
"Ah... Lillith heißt sie jetzt also. Was für eine niedliche Idee, ihr ausgerechnet so einen Namen zu geben."
Nemesis trat wieder auf Chasko zu und kuschelte sich an seinen Körper, um noch mehr seines Bluts zu trinken. Natürlich wich der Maschendraht ihrem Körper aus, um ihre zarta Porzellanhaut nicht zu verletzen. Der Draht gehorrchte ihr, genauso, wie ihr alles in ihrer Welt der Träume und der Gedanken zu gehorchen hatte.
"Eigentlich sollte ich wirklich sauer auf dich sein. Dass dir dieses Mädchen auch jetzt noch wichtiger ist, als ich, ist wirklich verletzend. Du hast meine Hilfe gar nicht verdient. Aber was soll ich sagen: Ich hatte einfach schon immer eine Schwäche für dich."
"Ich brauche deine Hilfe nicht.", antworete Chasko kalt. Und dieses Mal sorgte er mit seiner Zurückweisung zumindest für ein wütendes Funkeln in Nemesis Augen. Allerdings beschloss sie sich weiterhin zu beherrschen.
"Doch, Darling. Du brauchst meine Hilfe. Du musst dich von diesem Mädchen trennen. Sie ist das, was dich verletzlich macht. Deine Fürsorge macht dich unvorsichtig und angreifbar. Das ich hier bin, ist der Beweis dafür. Ich wette, du hast noch nicht einmal bemerkt, wie ich in deinen Geist eingedrungen bin."
Zu Chaskos Ärger entsprach das der Wahrheit. Er hatte es tatsächlich nicht gemerkt.
Sein Schweigen war für Nemesis die einzige Zustimmung, die sie erwartet hatte.
"Siehst du, Darling? Ich will nur dein Bestes. Auf mich müsstest du nicht rund um die Uhr aufpassen. Ich würde einfach nichts tun, um in Gefahr zu geraten. Du weißt, wie diskret und unauffällig ich arbeite. Nicht wie dieser Trampel, der immer gleich ein Blutbad hinterlassen muss."
"Hör auf damit!", fuhr Chasko sie wütend an. Augenblicklich schloss sich der Maschendraht noch enger um seine Brust. Die Narben wurden zu tiefen Schnitten, aber er ignorierte den Schmerz und wurde sogar noch lauter.
"Ich liebe sie! Sie ist die einzige Frau, die ich je geliebt habe und ich werde sie niemals verlassen. Ich habe Jewa versprochen, ewig bei ihr zu bleiben."
Ein Grinsen erschien auf den Lippen der schönen Frau. Genau auf dieses Stichwort hatte sie gewartet.
"Jewa... ja. Sie hast du wohl wirklich sehr geliebt. Aber ist die kleine Lillith denn überhaupt noch diese Jewa?"
"Worauf willst du hinaus?"
Nemesis Lächeln wurde breiter.
"Lillith ist nicht die Wiedergeburt der Jewa, in die du dich einst verliebt hast. Sie ist die Wiedergeburt des Monsters, in das deine Liebste sich verwandelt hat. Warum sonst wäre sie so kalt und so scharf auf rohes Fleisch? Und sei ehrlich, Darling? Hast du Jewa auch noch geliebt, als sie angefangen hat, Menschen zu töten? Hättest du sie so noch zur Frau genommen? Oder hättest du nicht alles daran gesetzt, die alte Jewa zurück zu holen?"
Nemesis musste nicht weiter sprechen. Chasko wusste längst, worauf sie hinaus wollte. Lillith war nicht die Jewa, die er geliebt hatte. Die Jewa, die er geliebt hatte, war an dem Tag gestorben, an dem sie zu einem Wendigo geworden war.
"Du hast es verstanden? Nicht wahr? Siehst du jetzt ein, dass es nichts bringt, sich länger an dieses Mädchen zu klammern? Sie ist nicht deine Liebe. Nur irgendein Monster. Und noch nicht einmal eins, das so gefährlich wäre, dass ein Mann von deinem Format sich darum kümmern müsste. Überlass sie doch denen, die sich für das Schicksal einer Bestie interessieren. Oder töte sie, wenn dir das lieber ist. Und dann komm zurück zu mir. Ich schwöre dir, ich werde dir nie zur Last fallen. Gemeinsam sind wir unbesiegbar. Ich schwäche die Gegner psychisch und du gibst ihnen physisch den Rest."
Sie schlang ihre Arme um seinen Körper und übersähte diesen mit Küssen.
"Ja, du hast recht...."
Murmelte Chasko leise. Im selben Moment sammelte er seine gesamte Energie in seiner Brust, um sie dann geballt auf Nemesis einschlagen zu lassen. Damit hatte sie nicht gerechnet. Vor Schmerz laut aufschreiend wurde sie mehrere Meter von ihm weg geschleudert. Ihr Körper verschwand im Nebel und Chasko konnte sie nicht mehr sehen. Aber das war egal. Es reichte, wenn sie ihn hören konnte.
"Lillith ist nicht die Jewa, in die ich mich damals verliebt habe. Aber ich bin auch nicht mehr der Selbe, der ich damals war. Die Zeit hat mich verändert. Und genau, wie Lillith mit einem anderen Mann vorlieb nehmen muss, muss ich mich an eine andere Frau gewöhnen."
Mit einem einzigen Ruck befreite er sich von den Fesseln. Er konnte spüren, wie die Kraft in seinen Körper zurück kehrte. Nemesis konnte ihn nicht länger gefangen halten.
"So gesehen habe ich dir sogar zu danken. Ich werde meine Verteidigung sicher nicht noch einmal vernachlässigen. Und das muss ich auch nicht. Lillith ist nicht Jewa. Ich muss sie nicht vor sich selbst schützen."

Dann wachte er auf...

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Mit einem interessierten Blick bemerkte Lillith wie die Schnitte auf Chaskos Brust tiefer wurden. Was er wohl träumte? Scheinbar war es kein normaler Traum, schließlich bekam man von normalen Träumen keine Verletzungen.
Warum bilden sich auf seinem Körper Wunden?
Vielleicht ist jemand in seinen Traum eingedrungen?
Interessant... und praktisch... so eine Fähigkeit...
Unsere Fähigkeit ist viel praktischer, damit kann man sich wenigstens auch im realen Leben schützen!
Da hast du Recht
Als Chasko die Augen aufschlug meinte sie nur mit einem interessierten Blick:
"Na? Schlecht geträumt?"