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  #521 (permalink)  
Alt 07.04.2012, 18:50
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Assassinenprinzessin
 

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Benommen blieb Nouk gegen die Wand gelehnt am Boden hocken und strich sich fassungslos über das Gesicht, wo Shady ihn geschlagen hatte. Das tat sie eindeutig zu oft… sie ohrfeigte ihn ja fast täglich… und obwohl es Nouk nie gefiel, im Moment hatte sie sogar Recht damit gehabt.
Er hatte den Satz leichtfertig gesagt, einfach, um Ruhe zu haben. Aber es nie ernst gemeint. Er wollte Miklas niemals hergeben.
Zum Glück nahm Shady ihm diese Widerlegung aber wieder ab. Und Taminee hatte nur noch einen kalten Blick als Erwiderung übrig.
„Deine Meinung interessiert nur niemanden in dem Fall, Kleines.“, meinte sie leise, „Aber schön, ich werde deine freundliche Bitte zum Teil erfüllen. Ich werde verschwinden, aber nicht für immer, keineswegs.“
Nouk sah nicht hin, aber er spürte die violetten Augen auf sich ruhen.
„Und du… du wirst auch noch einsehen. Deinen jugendlichen Leichtsinn hast du ja nie verloren. Noch etwas, das ich so an die geliebt habe.“
Dann wandte sie sich um und verschwand mit kaum hörbaren Schritten aus dem Raum, dem Keller, dem Schulgelände.
Nouk blieb einfach sitzen. Er hatte keine Lust auf diese ganzen Streitereien. Warum musste das ausgerechnet jetzt losgehen. Am besten, er versaute es sich jetzt nochmal mit Chasko, begegnete seiner Mutter oder seinem Vater und noch einem irren Geschwisterchen… oder Taminees Mann! Dann war das Chaos perfekt.
*Oh Gott… erschieß mich doch einfach einer!*
Mit einem Seufzen erhob Nouk sich wieder und rieb sich noch einmal das gesicht.
„Warum musst du mich immer schlagen?“
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  #522 (permalink)  
Alt 07.04.2012, 19:08
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Shady hatte Taminee nichts mehr zu sagen und ihre Worte hätten dem Drachenmädchen nicht egaler sein können.
Nachdem sie weg war atmete sie erst mal tief durch, um sich wieder zu beruhigen. Nouks Worte schienen im ersten Moment ganz weit weg zu sein.
"Weil du es verdienst. Darum."
Sie sah ihn nicht an. Langsam trat sie an den Spiegel und begann die Haarnadeln aus ihrer Frisur zu lösen. Nicht, weil diese zerzaust gewesen wäre. Nein, jede Strähne war da, wo sie hingehörte. Shady brauchte einfach eine Beschäftigung, um nicht... keine Ahnung. Sie wusste nicht, ob sie heulen oder alles kurz und klein schlagen sollte. Erst jetzt wurde ihr so richtig bewusst, was eben passiert war. Taminee spukte in ihrem Kopf, wie ein bösartiger Geist. Und vor ihren Augen sah sie immer wieder Nouks Reaktion auf den Ring, den Taminee am Finger trug. Ein Ehering.
Sie wollte das Bild zur Seite schieben, es als unwichtig abtun, aber es ließ sie einfach nicht los.
"Wie konntest du so etwas nur sagen? Du kannst Miklas nicht her geben. Das ist..."
Sie spürte, wie ihr Tränen in die Augen stiegen und schluckte sie eilig hinunter. Da war sie wieder. Die Ungewissheit. Sie wusste noch immer nicht, was zwischen Nouk und Taminee war. Was für Gefühle sie verbunden hatten. Vielleicht noch immer verbanden.
"Du kotzt mich an."
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  #523 (permalink)  
Alt 07.04.2012, 19:24
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„…wieso das denn jetzt schon wieder?“, fragte Nouk verständnislos und hob die Arme leicht zur Seite.
Er hatte es zwar schon geahnt, dass Shady es nicht gut aufnehmen würde, wenn Taminee hier auftauchte, aber so derbe… Er war ihre Stimmungsumschwünge ja schon gewohnt und nahm sie nur dann ernst, wenn er sie als ernstzunehmend einschätzte. Leider war das im Moment der Fall.
Vorsichtig trat er von hinten an Shady heran. Er hätte ihr Gesicht im Spiegel sehen können, aber er sah sie nicht an, vielleicht, weil er wusste, dass sie den Tränen nahe stand und so nicht gesehen werden wollte.
Seine Hände legten sich über ihre, folgten kurz ihren weg und nahmen dann selbst Haarnadeln aus Shadys Frisur, eine nach der anderen, bis viele, weiße ins Pinke überlaufende Strähnen über ihre dunklen Schultern fielen.
„Hör auf, dir darüber Sorgen zu machen.“, sagte er dann ruhig, fuhr mit einer Hand durch das lange Haar und spürte die Wirbelsäule darunter.
„Es gibt keinen Grund. Ich bin fertig mit ihr. Sie hat mich so verraten, dass ich ihr das nie verzeihe. Egal, was sie tut.“, setzte er dann hinzu, hielt inne und küsste Shady sacht auf die rechte Schulter, ehe er über diese hinweg doch in den Spiegel sah.
„Ich hab doch dich. Was will ich mehr?“
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  #524 (permalink)  
Alt 07.04.2012, 19:55
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Sie ließ die Hände sinken und schloss die Augen, als sie Nouks Hände in ihrem Haar und auf ihrer Haut spürte.
In diesem Moment wünschte sie sich nichts sehnlicher, als ihm einfach zu glauben. Aber in ihrem Kopf tauchte unweigerlich diese Frage auf, die sie wieder ins Schwanken brachte. Wenn Taminee ihm nicht so weh getan hätte, wäre er dann noch mit ihr zusammen? Hätte er überhaupt je auch nur einen Blick für Shady gehabt, wenn es zwischen ihm und Taminee nicht so außeinander gegangen wäre? War sie... die Falsche?
Der Gedanke daran ließ sie leicht erzittern. Sie drehte sich herum, krallte sich in Nouks Oberteil fest und vergrub ihr Gesicht darin.
*Nein, ich will das nicht denken... ich will doch nur... das ist nicht fair...*
"Nouk... eigentlich... ich wollte nicht wissen, was zwischen dir und ihr war. Ich meine... das ist doch Vergangenheit. Oder? Aber... wenn sie dann plötzlich vor mir steht... dann macht mich diese Unwissenheit ganz wahnsinnig, verstehst du? Ich..."
*Ich will nicht, dass du noch Gefühle für sie hast.*
Nein, das konnte sie nicht sagen. Oder? Im Grunde war genau das ihre Angst. Aber es war so... kindisch. Und trotzdem konnte sie sich nicht gegen die Angst wehren.
"Wenn sie dir nicht so weh getan hätte... dann würdest du sie noch mögen, oder?"
*Und ich wäre dir egal...*
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  #525 (permalink)  
Alt 07.04.2012, 20:17
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Shady zweifelte wieder. Ganz eindeutig. Und damit brachte sie Nouk nahe dem verzweifeln. Er seufzte und straffte dann aber seine Schultern, um aufrichtig zu antworten.
„Wenn sie mir damals nicht so wehgetan hätte, dann wäre ich nie hier her gekommen. Ich würde mit ihr und Miklas irgendwo in Russland oder Asien leben und versuchen ein halbwegs normales Leben zu führen. Entweder im Klan oder außerhalb. Aber unter Vampiren. Ich hätte erst später wieder nach Chasko gesucht, erst, wenn Miklas erwachsen gewesen wäre. Und du wärst hier dann schon wieder von der Schule gewesen.“, antwortete er vollkommen ehrlich und ruhig.
„Aber sie hat mir weh getan. Ich bin nicht in Russland. Ich habe jetzt nach Chasko gesucht. Miklas wird nie erwachsen. Und ich habe dich jetzt hier gefunden.“
Er legte seine Arme um Shady, hielt sie fest, damit sie ihm ja nicht entkam und ihm ja genau zuhörte.
„Ich will ehrlich sein. Ich könnte dir jetzt sagen, dass da seit dem nichts mehr war und ich sie vergessen hab und dann wärst du vielleicht zufrieden. Aber das wäre nicht die Wahrheit.
Ich habe sie geliebt. Und vor ein paar Wochen, vielleicht erinnerst du dich, da saß ich hier mit einem Schwert im Bauch, weil mich die Erinnerung an sie so fertig gemacht hat. Ich habs nicht ertragen, dass sie mich so hintergangen und mich verletzt hat, wo ich gehofft habe, mein Leben mit ihr verbringen zu können. Aber gleichzeitig hab ich sie schon da für all das gehasst. Und dann kamst du ins Spiel und hast mich vergessen lassen und mir aufgezeigt, dass es doch noch geht, dass ich mich jemandem so anvertraue. Verstehst du?“
Nouk löste sich von Shady, zog eine lange, scharfe Spiegelscherbe, sichelförmig.
„Wenn du willst gehe ich und töte sie.“
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Alt 07.04.2012, 20:41
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Shady blickte Nouk lange an. Ja... das würde vielleicht die Zweifel in Shady lösen. Vielleicht.
*Wenn sie weg ist gehört er mir allein...*
Natürlich war ihr klar, wie lächerlich, egoistisch und dumm dieser Gedanke war. Und trotzdem. Dieses Angebot war mehr als verlockend. Sie hatte Taminee erst ein einziges Mal gesehen, aber das hatte für Shady gereicht, um diese Frau zu hassen. Nicht nur, weil sie Miklas weg nehmen wollte.
Shadys Finger legten sich um die Spiegelscherbe in Nouks Hand. Vorsichtig, um sich nicht selbst daran zu verletzen, nahm sie ihm die Waffe ab und ließ sie zu Boden fallen, wo sie neben Shadys Füßen in zahlreiche kleine Splitter zersprang.
"Nein... es ist egal, ob sie lebt oder nicht. Sie ist egal. Sie soll... einfach nicht wieder kommen. Ansonsten kriegt sies mit mir zu tun und wenn ich sie dabei aus Versehen töte... Pech. Aber du sollst das nicht machen. Nicht meinetwegen."
Sie blickte zu Nouk auf. Ihre Augen waren trocken und ihr Blick klar.
"Ich weiß nicht, ob ich die sein kann, mit der du dein Leben verbringst. Ehrlich gesagt weiß ich überhaupt nicht, was ich mir hiervon erhoffe. Ich weiß nur, dass ich wahnsinnig werde, wenn dich eine andere anfasst. Ich... hab einfach Angst, dass ich dir nicht genüge."
Sie löste sich etwas von ihm. Sie erwartete keine Antwort. Er hatte ihr oft genug gesagt, was sie ihm bedeutete. Oft genug, dass sie ihm endlich glauben sollte. Und eigentlich tat sie das auch. Aber das alles half nicht gegen die Angst.
Wortlos und nach außen hin vollkommen ruhig ging sie an ihm vorbei in den Flur, schloss die Tür hinter sich, ging ein paar Schritte, bis sie um eine Ecke bog und in einen der angrenzenden Räume trat, der mit alten Schulbänken voll gestellt war. Dann erst hielt sie es nicht mehr aus. Etwas in ihrer Brust schien explodieren zu wollen. Wütend schrie sie auf und schlug gegen einen Tisch, der scheppernd umfiel und dabei ein Bein verlor. Noch einige weitere Möbelstücke wurden Opfer von Shadys Wutausbrauch, ehe das Mädchen nicht mehr konnte und sich zu Boden sinken ließ, um dort flach auf dem Rücken liegen zu bleiben.
Das war doch alles scheiße.
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  #527 (permalink)  
Alt 07.04.2012, 21:10
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Kurz wurde Nouk doch ein klein bisschen wütend. Shady hatte also Angst, dass „sie ihm nicht genüge“? Das war… unglaublich! Wie konnte sie sowas nur denken! Als würde er sie nur benutzen, um irgendetwas zum mit schlafen zu haben und sie bei der nächstbesten fallen lassen!
Gut, das hatte er vielleicht schon ein zwei Mal getan, aber da waren ihm die Mädchen egal gewesen und er ihnen wahrscheinlich auch. Und Shady… sie war ihm überhaupt nicht egal! Sie war wichtig!
Aber ehe er etwas sagen konnte, war Shady einfach gegangen. Still, fast schon zu still.
Ungläubig starrte Nouk ihr hinterher und folgte dann nach einigen Minuten selbst auf die Gänge. Aber da war sie nicht mehr. Er konnte nur ein wütendes Schreien hören und Poltern, ganz dumpf, aber eindeutig voller Zorn.
Vorsichtig schlich er dem Geräusch nach und fand sich bald vor einem unbenutzten Klassenzimmer wieder. Shady musste da drin sein und sich an… Bänken abreagieren.
Nouk zögerte, wollte erst eintreten und sie beruhigen, ließ die Hand dann doch wieder sinken. Nein, das würde er nun nicht tun.
Er verstand nicht, wieso sie sich so benahm, zumindest nicht vollkommen und er wollte sie mit seiner… einfacheren Art nicht wütend machen. Sollte sie wieder runterkommen, das mit Taminee war wohl einfach zu viel.
Nouk wandte sich um und wollte nach Miklas suchen, ehe er sich einfach herleitete, dass er wohl in seinem kleinen Zimmer verschwunden war und ebenso seien Ruhe haben wollte… oder eher brauchte. Nur eine gelbe Plüschente, die auch schon in Chaskos Aufbewahrsarg gelegen hatte, lag da vor der Tür des Kleinen. Nouk hob sie auf und trug sie erstmal mit sich rum. Irgendwie war das alles aus dem Ruder gelaufen und das nur, weil SIE hier aufgetaucht war.
Also ging er die Kellerflure entlang, bis zu Chaskos Schlafzimmer, nur leider war sein Bruder nicht da. Schade… Chasko schien ihm gerade hier im Keller am intelligentesten und logischsten.
Der Vampir wollte schon wieder gehen, als sein Blick an Chaskos Sarg hängen blieb.
Nouk war müde, verdammt müde. Es fühlte sich an, als wäre mehr als eine Woche vergangen, das ganze Gespräch oder halt das Zusammentreffen mit Taminee. Er fühlte sich, als würde er gleich sterben, wenn er nicht schlief. Und Nouk hatte seit Monaten in keinem Sarg mehr geschlafen.
Also dachte Nouk auch überhaupt gar nicht über sein weiteres Tun nach und kaum eine Minute später lag er in dem Sarg seines Bruders, Miklas´ gelbe Stoffente an seien Wange geknuddelt und schlief friedlich vor sich hin.
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  #528 (permalink)  
Alt 07.04.2012, 22:07
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Allmählich beruhigte Shady sich wieder. Sie wusste nicht mal mehr, warum sie eigentlich so ausgerastet war. Alles kam ihr so fremd, so weit weg vor. Es war fast ein wenig, als ob sie unter Drogen stehen würde. Dabei hatte sie seit ner ganzen Weile nichts mehr geraucht, Nouk zuliebe. Trotzdem hätte sie in diesem Moment alles für einen Dübel getan, der das aufkommende Gefühl der Schwerelosigkeit und des Abstands zu allem, was um sie herum passierte noch zu verstärken. Aber so schön diese Art der Realitätsflucht auch war, sie wollte Nouk nunmal einfach nicht noch einmal enttäuschen. Also richtete sie sich seufzend auf und beschloss schlafen zu gehen. Ob es für Nouk ok war, wenn sie sich nach der ganzen Sache trotzdem zu ihm kuschelte?
Aber sie hatte sich kaum aufgesetzt, als ihr schlagartig schlecht wurde. Das ganze ging so schnell, dass sie gerade noch Zeit hatte, den Kopf zur Seite zu drehen und sich so zumindest nicht selbst anzukotzen.
Da sie noch immer zu wenig aß, bestand das Gemisch größtenteils aus Magensäure und hinterließ brennende Halsschmerzen. Angewidert wischte Shady sich über den Mund. Toll. Dabei hatte sie gedacht, sie wäre wieder gesund.
*Bestimmt werd ich wegen dieser blöden Hure jetzt schon wieder krank! Gott, die nervt.*
Shady rappelte sich auf, versuchte sich nicht gleich wieder zu übergeben und beschloss, sich erst mal was zu Trinken zu holen, um die Halsschmerzen loszuwerden.

=> Kantine
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  #529 (permalink)  
Alt 08.04.2012, 01:42
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Sie hielt den schlafenden Miklas fest im Arm, als sie die Kellerflure entgang schritt. Der Junge hatte ganz verweinte Augen und auch jetzt, wo er endlich träumte, konnte man ihm noch ansehen, dass es ihm nicht gut ging. Aber dennoch war Ilona dankbar. Sie war dankbar dafür, dass er noch da war. Sie hatte viel zu spät erfahren, dass Taminee, Nouks Exfreundin und Miklas' Mutter, hier gewesen war. Wenn dieses Biest Miklas mitgenommen hätte... Ilona wusste nicht, was sie dann getan hätte. Wahrscheinlich hätte sie einen Krieg gegen Taminees Klan angezettelt. Aber es war ja noch mal alles gut gegangen.
Ilona erreichte Nouks Schlafzimmer und natürlich spürte sie sofort, dass er nicht da war. Der Raum war leer. Allerdings war es ihr nun wirklich zu mühseelig, ihren Sohn zu suchen. Der würde schon auftauchen. Außerdem waren das wertvolle Momente, die sie noch mit Miklas allein verbringen konnte. Und die wollte sie um nichts in der Welt missen.
Sie legte Miklas auf das Bett und strich ihm liebevoll durchs Haar. Sicher war es für ihn nicht leicht, ohne Mutter aufzuwachsen. Aber so eine Mutter, wie es Taminee war, brauchte er nicht.
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  #530 (permalink)  
Alt 08.04.2012, 02:19
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Chasko Draculea

Chasko blickte Shady so lange nach, bis sie in Nouks Schlafzimmer verschwunden war. Dann erst ging er mit Lillith auf den Armen in sein eigenes Zimmer, um sie dort aufs Bett zu legen. Er hatte vor gehabt, sich sofort zu ihr zu legen, allerdings spürte er eine Präsenz, die ihn zögern ließ. Jemand war in seinem Zimmer. In seinem Sarg. Durch das dicke, schützende Holz konnte Chasko nicht sofort erkennen wer es war. Mit festen Schritten schritt er zu dem Sarg und schob den Deckel auf, bereit sofort zuzuschlagen. Aber zum Glück tat er es nicht, denn in dem Sarg lag kein Feind, sondern Nouk.
Einen Moment lang stutzte Chasko. Unter anderen Umständen hätte er den ungebetenen Gast wohl einfach gepackt und ihn mit einem Arschtritt nach draußen befördert. Aber das Wissen darum, dass die beiden Brüder in der selben Situation steckten, ließ Chasko diese Art des Rauswurfs verwerfen. Stattdessen entriss er Nouk einfach das Entchen, um es zu Lillith aufs Bett zu werfen. Dann rüttelte er ihn wach.

Shady Dalibor

Shady wusste, dass der Vampir sie beobachtete. Sie musste also in Nouks Zimmer gehen. Sie erwartete, ihren Freund dort vorzufinden, aber stattdessen war dort eine Frau, die Shady schon einmal gesehen hatte. Verwirrt blickte Shady sie an. Was machte sie hier? Und wo war Nouk?
"Sie... Sie sind Nouks Mutter, oder?"
Ihr Blick fiel auch auf Miklas, der im Bett lag und schlief. Es schien ihm den Umständen entsprechend gut zu gehen. Immerhin etwas.
Ilona richtete sich auf und musterte das Mädchen. Sie erkannte es sofort. Anscheinend hatte Nouk seine Liaison mit ihr noch nicht beendet, sonst wäre sie wohl kaum hier.
"Ja, das bin ich."
Ilona überlegte kurz, ob es wohl lohnend war, den namen des Mädchens zu kennen. Eigentlich interessierte es sie nicht. Aber wenn sie schonmal beide hier waren...
"Wir hatte noch nicht das Vergnügen, einander vorgestellt zu werden. Mein Name ist Ilona Draculea. Und Sie sind?"
"Shady... Shady Dalibor."
Diese Frau machte Shady irgendwie nervös. Warum musste sie ausgerechnet jetzt auftauchen. Als ob sie wissen würde, was hier vorging. Aber das war doch unmöglich... oder?
Ilona musterte das Mädchen noch immer. Außergewöhnlich war sie in jedem Fall. Hübsch auch. Aber Shady?
*Um Himmels Willen, das klingt ja nach einem Kind! Das ist doch kein Name für eine Frau.*
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