(Keller =>)

Die klare Nachtluft war mehr als wohltuend, aber allzu lange konnte Nouk sich nicht mehr voll und ganz darauf konzentrieren. Stattdessen zog seit wenigen Minuten etwas anderes seine Aufmerksamkeit auf sich:
Er konnte spüren, dass er beobachtet und gar verfolgt wurde. Von drei Kerlen, wenn er sich nicht täuschte.
Eigentlich war er auf dem Weg in die Stadt gewesen, warum, wusste er nicht genau. Jedenfalls war er auf halber Strecke einigen zwielichtigen Typen begegnet, denen er nicht weiter Beachtung geschenkt hatte. Offensichtlich hielten die drei ihn jetzt für ein einfaches Opfer, das sich lohnte auszurauben.
*Wenn sie sich da mal nicht grob verschätzt hatten.*
Nouk wartete schon beinahe vorfreudig auf ihren Angriff und als es endlich so weit war spielte er sogar mit. Der Kerl, der plötzlich mit lächerlich bemüht leisen Schritten schnell hinter ihn schlich – oder in den Ohren des Vampirs eher trampelte – war derjenige, der ihn von den Füßen riss.
Nouk konnte durch die Wucht und den Aufprall eindeutig sagen, dass er schwerer und größer war als er selbst, kräftig, für einen Menschen keine zu verachtende Statur. Doch er war ein Vampir, und auch, wenn er in seinem jugendlichen Körper schwächer als andere Vampire war, so konnte er es doch leicht mit so jemandem aufnehmen.
Gespannt wartete Nouk auf die Show, die ihm die drei gleich zweifellos bringen würden.
„Du bist der Bastard, der unseren Bruder beinahe umgebracht hat… wo steckt die kleine Schlampe, die noch dabei war?“, zischte ihm der Erste ins Ohr, der ihn auf den Boden gedrückt hielt. *Ah, jetzt weiß ich, woher die mir bekannt vorkamen.*
Sein Atem war warm und schwer und roch widerwärtig, er passte eindeutig zu dem Kerl, den Joy und er letztens in der Stadt als ihr Opfer auserkoren hatten.
„Beinahe? Der Typ lebt also noch? Erstaunlich… ich dachte der räudige Hund wär erfroren.“, entgegnete Nouk ruhig und freute sich schon auf die Reaktion der drei Gestalten.
Entsprechend seiner Provokation fiel diese auch aus. Einer der drei Bruder fauchte einen Schwall an Beleidigungen, der andere starrte ihn hasserfüllt an, während der dritte von Nouk abließ und dann mit einem Knacken seiner Fingerknöchel und einer knappen Geste bedeutete, dass sie nun mit ihrem Vorhaben endgültig anfangen würden.
Die Tritte und Schläge ließ Nouk ohne Gegenwehr über sich ergehen. Statt Wut oder Schmerz zeichnete sich nur ein beinahe sanftes Lächeln auf seinen Lippen ab. Alle Gefühle, die in diesem Moment in ihm aufstiegen sammelte er und bündelte sie zu einem brennenden Bündel aus purer Energie.
Wofür alles jetzt verschwenden, wenn es später doch so viel mehr brachte?
Irgendwann hatten die drei Narren wohl vorerst genug von ihrer albernen Prügelei. Der Kerl, der ihn schon vorher niedergerungen hatte, packte ihn jetzt am Kragen und zwang ihn wieder auf die Beine, nur um ihn gegen sich selbst zu pressen und ihm ein Messer mit einer schäbig silbernen Klinge an den Hals zu halten.
„Du hältst dich wohl für besonders schlau… aber sich dann nicht einmal wehren können, was für eine schwache Leistung. Wenn ihr also nicht zu mehreren betrunkenen Männern auflauert, seid ihr nicht mehr als hilflose Feiglinge.“
Nouks Grinsen wurde noch eine Spur breiter. Als der Mann hinter ihm das bemerkte, war seine Reaktion natürlich weniger erfreut. Er drückte ihm die kalte Klinge noch tiefer in den Hals und für einen Moment wartete der Vampir nur auf das knackende Geräusch, mit dem er ihm die Luftröhre zerschneiden würde.
Aber es blieb aus.
Der Mann zögerte einen Moment lang. Und das war der Moment, in dem sein Tod besiegelt wurde.
Nouk brauchte nur den Bruchteil einer Sekunde, um den Spieß vollkommen herumzudrehen. Die beiden Brüder vor ihm bekamen Tritte gegen die Schläfen, die sie zumindest für eine kurze Zeit benommen außer Gefecht setzten. Der dritte Mann hatte nicht mehr den Hauch einer Chance zu reagieren, als ihm auch schon eine kleine, schmale Spiegelscherbe im linken Augapfel steckte.
Tief genug, dass er höllische Schmerzen empfand und sein Auge auslief wie ein nasser Teebeutel, aber nicht tief genug, dass sein Gehirn Gefahr lief verletzt zu werden. Da wäre der Spaß doch viel zu schnell vorbei.
Stattdessen nahm Nouk noch mehr seiner Scherben zur Hilfe und begann damit Haut abzureißen, Muskeln von den Knochen zu schaben oder Sehnen an den widerlichsten Stellen zu durchtrennen.
Als Nouk vorerst mit ihm fertig war und er sich umdrehte, konnte man hinter ihm nur noch ein röchelndes, ersticktes Grunzen hören. Die Versuche des Kerls, durch eine völlig zerfetzte Luftröhre zu atmen und Luft in seine zerschnittenen Lungen zu zwingen.
Das Lächeln auf seinem Gesicht war eisig, als er die zwei Schritte zu den anderen beiden ging, die zwei dolchähnlichen Scherben in seinen Händen reflektierten blutrot ihre vor Angst aufgerissenen Augen, als sie erkannten, in was für einer Situation sie sich befanden. Zu spät, viel zu spät.

-Zensiert-

Sein Gesicht war von Blutspritzern besprenkelt, aber nur die Tropfen, die seine Lippen benetzten, leckte er hinfort. Seine gelben Augen funkelten in der Dunkelheit und unter sie mischte sich eine Spur spöttischen Wahns.
Nouk ging leicht gebeugt, die Arme ließ er zu den Seiten pendeln, während sein Atem einen keuchenden Rhythmus einschlug. Dann richtete er sich auf, verkrampfte die Finger klauenartig und lachte kehlig in die Nacht hinaus.
Von seinen Händen tropften zähe Fäden aus Blut, wobei man nicht mehr sagen konnte, ob es das seiner entstellten Opfer oder sein eigenes war.
Als der erste Rausch, den ihm das Adrenalin und die pure Mordlust verliehen hatten, vorbei war, konnte Nouk sich dazu bewegen, wieder einigermaßen normal den Weg zurück zur Schule entlangzugehen.
Ihm war es egal, ob man die Leichen – oder was davon übrig war – so finden würde. Wenn, dann würden sie höchstens anfangen ihn zu hassen. Und was bedeutete Hass schon? Hass war genauso ein mächtiges und ignorierbares Gefühl wie Liebe. Wenn er bisher so spielend ohne das eine auskam, dann konnte ihn das andere auch nicht groß interessieren…
Er fühlte sich so viel lebendiger, nachdem er den Tod anderer gerichtet hatte. Leise summte er die Melodie des uralten sibirischen Liedes vor sich hin und betrachtete den sternklaren Nachthimmel.

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==> Saal

Draußen war es kühl und Alex fröstelte.Der Nieselregen durchnässte ihre Kleidung und sie bereute es,keine Regenjacke dabeizuhaben.
Ok,der Sommer ist echt vorbei...Schade eigentlich...
In Gedanken versunken bemerkte sie zuerst nicht den Jungen,den sie schon einmal gesehen hatte.
Oh,das ist der Junge aus der Kantine!
Als sie ihm näher gekommen war,nickte sie ihm kurz zu und begrüßte ihn.

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Rpg-Alex J.
Haus-Geist

Nouk hatte wenig Lust verspürt wieder sofort zurück zur Schule zu gehen, viel eher war er noch durch die angrenzenden Wälder gestriffen, um den kurzweiligen Blutrausch völlig auszuleben.
Als dann der sachte Regen eingesetzt hatte, während er ziellos herumgelaufen war, wurde ihm das Blut zumindest von der Haut gewaschen, auch wenn es noch in seinem Hemd festsaß.
*Zum Glück bevorzuge ich dunkle Kleidung, da fällt das auch nicht mehr so auf.*
Wie praktisch das ganze war, bewies sich, als ihm plötzlich die Schülerin über den Weg lief, die er schon vorgestern in der Kantine gesehen hatte.
Ihre Begrüßung erwiderte er mit einem leichten Lächeln.
*Hm... eine Vampirin, vielleicht nicht so gut, wenn sie noch viel weiter läuft und die drei Toten da liegen sieht.*
"Wo willst du denn noch hin, bei dem miserablen Wetter?", lenkte er ein, als er vor dem Mädchen stand.

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Als der Junge ihr entgegen kam und sie fragte was sie bei dem miserablem Wetter hier machen würde,erwiderte sie:
"Weiß ich eigentlich nicht wirklich...Ich hatte Lust rumzulaufen."
War aber auch ne blöde Idee von mir,bei der Kälte rumzulaufen.
"Und was machst du bei diesem Wetter hier draußen?",fragte sie ihn.
Würde mich ja auch interessieren...er kommt ja aus dieser Richtung,was hat er dann wohl gemacht...

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Rpg-Alex J.
Haus-Geist

"Hübschen Schülerinnen begegnen.", antwortete Nouk ruhig. Das Letzte, was er jetzt brauchen konnte, war eine halbwüchsige Vampirin, die das kleine Schlachtfeld knapp einen Kilometer weiter sah und dann damit begann irgendetwas zusammenzureimen. Also musste er sie ablenken, zum seinem Vorteil war er ein Meister in diesem Fach.
Er trat noch einen Schritt näher an sie, legte ihr, wie rein zufällig einen Arm um die Taille und drehte sie gekonnt wieder in Richtung Internat.
"Hättest du etwas dagegen, wenn ich dich begleite?"

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Auf seine Aussage "Hübschen Schülerinnenen begegnen" musste Alex lachen.
"So,so,na dann hast du da wohl einen Treffer gelandet."
Na toll,ob das jetzt eingebildet klingt?Naja ist ja nicht so wichtig...
Als er ihr den Arm um die Taille legte,durchfuhr sie ein kleiner Blitz,doch sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen.
"Ob ich was dagegen hätte?Nein,ich find es eigentlich sehr nett,wenn ein gutaussehender Junge mit mir spazieren geht."
Nett das war ja mal die Untertreibung schlechthin.
"Ich bin übrigens Alex.Und du?"
Sie blickte ihn kurz an.

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Rpg-Alex J.
Haus-Geist

*Das war einfach... scheint ja überhaupt nicht abgeneigt zu sein, die Kleine.*
Eigentlich hatte er das vorgehabt, was er mit den meisten Vampirmädchen machte, aber die meisten Vampirmädchen waren wehrhafter. So wie Joy, was den ganzen Reiz für ihn eigentlich ausmachte.
Für einige Sekunden wägte er ab, ob er Alex dann nicht zu Tode ängstigen sollte, damit hätte er ja auch seinen Spaß. *Aber mal sehen... vielleicht spielt sie ja auf andere Weise mit. Auch mal eine Abwechslung!*
"Mein Name ist Nouk.", antwortete er dann gelassen und ließ sich nichts von dem anmerken, was in seinem Kopf vorging. Seine Hand ließ er an ihrer Taille, zog sie vielleicht etwas näher zu sich, während er mit ihr den Weg weiter entlangging.
"Zu welchem Haus gehörst du, wenn man fragen darf? Ich glaube, ich habe dich vorgestern schon einmal gesehen.."

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Einfach,was ist einfach?Naja egal,vielleicht denkt er an Mathe oder so...
"Nouk...klingt interessant"
Als Nouk sie näher an sich ranzog,als sie den Weg entlanggingen,grinste sie.
Whow!Der geht aber ran...Na dann mach ich einfach mal mit.
"Ich gehöre zum Haus Geist.Ja vorgestern in der Kantine richtig?"
Das Mädchen neben ihm hab ich übrigens auch noch nicht gesehen.
"In welchem Haus bist du eigentlich?"
Hm...irgendwie hätt ich Lust auf Blut...Menschenblut schmeckt echt viel besser...
"SInd hier überhaupt irgendwelche Menschen in der Nähe,die man aussaugen könnte?Das Blut in der Kantine ist echt unappetitlich..."

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Rpg-Alex J.
Haus-Geist

Ihre erste Frage überging er einfach, da sie sowieso eine zweite gestellt hatte, war es nicht mal allzu auffällig.
Dass Alex Menschenblut wollte, konnte er ihr nicht verdenken, aber helfen konnte und wollte er ehrlichgesagt jetzt auch nicht.
Die Totenrate war sicher schon ein klein wenig zu hoch, Nouk wollte kein weiteres Risiko eingehen, nicht, dass Chasko doch noch alles richtig zusammentrug und ihm dann den Kopf abreißen wollte. *Vielleicht lässt er die letzten drei auch als Notwehr durchgehen...*
"Hm, Menschen sind an der Schule leider tabu... aber so unappetitlich kann das Konservenblut doch nicht gewesen sein, ich glaube mich erinnern zu können, dass du mehr als eine davon getrunken hast.", meinte er mit einem Grinsen und Seitenblick auf Alex, ehe er dann zum Wald sah, "Monster schmeckt schon etwas besser, auch, wenn es nicht an Mensch herankommt..."

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Chako und Notwehr?Musste der Vampirlehrer sich gegen irgendwas wehren?Oder ich vermische hier alles...naja egal...
"Ja aber das Konservenblut hab ich nur getrunken,weil ich nicht in den Finsterholzwald gehen wollte.Naja...Ich war an dem Tag schon da und es war nicht gerade toll..."
Auf sein Grinsen ging sie nicht weiter ein und als Nouk in Richtung Wald sah,sagte sie:
"Joa...Aber wenn du willst könnten wir da hingehen und ein Monster aussaugen,wird ja bestimmt besser schmecken als der Kantinenfraß,den Vlasta uns andrehen will.Wahrscheinlich ist das ihr eigenes Blut...So vekifft wie das riecht,wäre das nicht sehr wunderlich."
Und diesmal wird mich kein Scinsnatcher nerven.Oder diese Moiren...
"Also?"

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Rpg-Alex J.
Haus-Geist