Dawn setzte einen gequälten Gesichtsausdruck auf, als die Hintertür aufsprang und die wohl fähigste Krankenschwester der Welt den Krankenflügel betrat. Natürlich mit einem Tablett ihrer Kekse. Und Dawn fragte sich ernsthaft, wo sie all die Kekse, die sie immer zu backen schien, deponierte. Nicht, weil sie unbedingt welche haben wollte. Aber wenn sie keiner aß... Dann mussten sie doch irgendwo herumliegen, nicht?
Sie setzte sich ebenfalls ganz auf, erstarrte dann aber, als sie hörte, was Nate zu Lilly sagte und dass sie kurz darauf schon näher kam.
Dawn warf Azazel einen resignierten Blick zu, ließ kurz den Kopf hängen, bevor sie sich vom Bett erhob.
"Zum Teufel mit meiner Höhenangst. Ich würde glatt freiwillig aus dem Fenster springen, um dem da zu entgehen...", meinte sie leise, aber Lilly musste es wohl trotzdem hören.
"Kekse? Ich... Nein, wirklich nicht.", winkte sie dann ab, wich einen halben Schritt zurück, damit Lilly nicht auf die Idee kam, ihr das Tablett direkt ins Gesicht zu klatschen, immerhin war sie jetzt schon viel zu nah... "Und... wir wollten sowieso gerade wieder gehen, alles wieder in Ordnung! Wirklich! Nicht wahr, Azazel?", fügte sie dann eilig hinzu, schob sich an der blonden Krankenschwester vorbei und warf Nate einen bösen, aber nicht wirklich ernst gemeinten Blick zu.
Okay. Ich weiß, dass ich selbst blond bin, aber Lilly erfüllt wirklich alle Kriterien, um als waschechte Blondine durchzugehen...

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Nate war ganz schön fies… aber das würde er schon noch irgendwie bereuen, jetzt war erstmal Flucht angesagt.
„Ja… uns geht’s prima.“, pflichtete Azazel Dawn bei und war schon auf halbem Weg nach draußen, zusammen mit ihr. Dann aber kam ihm noch eine Idee. Mit einem fiesen Grinsen im Gesicht lief er zu der Krankenschwester zurück, um so zu reden, dass nur sie beide verstanden.
„Aber wissen Sie, Nate ist leider liebeskrank… und… naja, ich weiß, das klingt jetzt doof, aber er hat sich furchtbar in Sie verguckt. Da Sie allerdings zum Personal gehören... der Arme ist ganz verzweifelt.“, flüsterte Azazel mit einem Blick, als könne er kein Wässerchen trüben. Natürlich fiel Lilly mit ihrer Naivität darauf herein. Ihre Augen wanderten von Azazel zu Nate und wieder zurück, ehe sie wohl begriff, dass das doch wirklich nicht ging! Und sooo traurig war!
Lilly machte ein bestürztes Gesicht, dann sah sie wieder zu Nate, stöckelte dann auf ihn zu und streckte dabei ihre Arme aus. Ein Bild bloßen Schreckens.
„Ohh… du bist doch wirklich ein süßer, kleiner Mann! Wirklich zu süß! Aber ich fürchte, da können wir nichts machen! Wenn du willst in Ruhe reden... ja! Das werden wir tun!“, meinte sie übertrieben und troff dabei vor Liebe und Naivität. Sie schlang ihre Arme um Nates Kopf und drückte ihn an sich – oder einfach ziemlich fest an ihr nicht zu verachtendes Dekolletee.
Azazel ging grinsend an ihnen vorbei, diesmal gar nicht eilig, weil Lilly ja erst das gebrochene Herz heilen musste. Dann aber hatte Azazel doch noch Gnade und zog den Rothaarigen mit Dawn und sich nach draußen mit.
„Danke, ich bin sicher, dass er jetzt lernt darüber hinwegzukommen! Auch, wenn das noch hart wird!“, gab Azazel noch fröhlich zu verlauten, ehe sie verschwanden, Nate mit einem Trauma mehr im Gepäck.

(=> Flure und Gänge? Kantine? Park? See? Mir egal xDD)

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Keller =>

Nachdem Chasko Shou auf eins der Betten gelegt hatte, suchte er nach fiebersenkenden Medikamenten, einem Kühlkissen und allem, was ihm sonst noch irgendwie sinnvoll erschien. Lillys Hilfe würde er dafür nicht brauchen.
Er versorgte Shou so gut es ging, schnappte sich einen Stuhl und setzte sich mit verschränkten Armen neben das Bett des Jungen. Er würde hier sitzen bleiben, koste es, was es wolle. Er würde ihn nicht aus den Augen lassen.
*Du entkommst mir nicht...*

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Brooke hatte die Nase voll. Hier wurde es irgendwie immer unruhiger. Wer sollte denn dabei gesund werden?
Ausserdem war das Bett bei weitem nicht so gemütlich wie ihr eigenes Bett.

Sie kletterte auf immer noch wackeligen Knien aus dem Bett und musste erst mal husten. Au weia! Das fühlte sich an, als würde ihr jemand den Brustkorb zerreissen.
Sie schlüpfte in ihre Kleidung und nahm die Medikamente, die die Schwester ihr hingestellt hatte. Dabei fiel ihr Blick in einen kleinen Spiegel.
Wow, sie war fast so weiß wie die Wand. Naja, egal.

Sie schleppte sich den Gang entlang Richtung Tür. Als sie an einem der anderen Betten vorbei kam, glaubte sie, ihren Augen nicht zu trauen. Das war doch wirklich die Höhe! Da lag Shou im Bett *Ui, dem scheint´s aber auch nicht gerade gut zu gehen!* und Chasko sass neben ihm und ...... ja, was machte er eigentlich da? Passte er auf ihn auf?

"Na sieh mal einer an, wie fürsorglich der Herr Lehrer sein kann!" Brooke konnte sich den bissigen Kommentar nicht verkneifen. Wütend funkelte sie Chasko an.
"Du solltest Händchen halten, dann geht es Deinem Kleinen bestimmt bald besser."
Unendlich wütend und enttäuscht wandte sie sich ab.

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Alles um ihn herum war so schrecklich heiß, es drehte sich und Shou hatte keine Ahnung wo er war. Lauter Bilder tanzten durch seinen Kopf, Bilder aus seiner Vergangenheit, Bilder die er nicht zuordnen konnte, alles verschwommen und durcheinander.
Irgendetwas kaltes berührte seine Stirn und ließ ihn heftig zusammen zucken. Was war das gewesen? Was hatte ihn berührt? War es Blut? Nein, Blut war warm.... aber... die Bilder... die Bilder in seinem Kopf.
Mit einem fast schon jämmerlichen Stöhnen versuchte Shou seine zitternden Arme zu heben, brauchte aber mehrere Anläufe, bis er es endlich geschafft hatte sie an seine Stirn zu heben.
Er öffnete seine Augen so halb, versuchte mit einem glasigen Blick irgendwas zu erkennen, schaffte es aber nicht. Es war für ihn alles zu verschwommen und alles sah so anders aus.
Leise murmelte er: "Vater....?" Vollkommen verwirrt griff er um sich herum, tastete das Bett ab und wurde leicht verzweifelt: "Vater? Wo..." Die Bilder in seinem Kopf waren einfach zu verwirrend, die Erinnerungen zu kräftig.
Noch viel leiser und mit einem noch etwas verzweifelterem Ton nuschelte er: "Lass sie.... ich brauch sie.... du darfst das nicht....."
Langsam und fahrig drehte er sich zur Seite und hielt seine Hände über sein Gesicht. Er wusste nicht warum aber irgendwas blendete ihn schrecklich. Es war so unglaublich hell, so strahlend... so falsch....
Wieder stöhnte er gequält auf, versuchte sein Gesicht vor dem Licht zu schützen und murmelte: "Zu... hell.... ich will nicht... das ist verboten...."
Abermals versuchte er seine Augen zu öffnen, sah mit einem glasigen Blick zu Chasko, erkannte ihn aber nicht als diesen, sondern sah jemand vollkommen anderen da sitzen. Schwächlich nuschelte er: "Warum... hast du das gemacht....?"

Erst als Brooke ihn ansprach bemerkte der Vampir, dass sie auch im Krankenflügel war. Anfangs verstand er gar nicht, warum sie so bissig war. Dann aber wurde ihm klar, um was es gehen musste.
"Brooke... entschuldige, aber ich habe momentan wirklich andere Sorgen. Ich weiß, dass es nicht gerade die feine Art war, dich links liegen zu lassen, aber ich kann dir versichern, dass ich mich um dich gekümmert hätte, sobald mein Kopf wieder einigermaßen klar gewesen wäre."
Natürlich wusste er, dass das für sie nach einer billigen Ausrede klingen musste, aber er wusste es einfach nicht anders zu erklären. Und vermutlich würde es auch keinen Zweck haben. Er erinnerte sich, wie sie damals auf sein Schwert reagiert hatte. Sie war nicht gerade begeistert gewesen, meinte, sie möge keine Waffen. Sie würde nicht nachvollziehen können, was ihm dieses Schwert bedeutete. Sie würde nicht verstehen, warum ihn sein Verschwinden dermaßen aus der Bahn warf.
Aber selbst wenn Chasko weiter hätte versuchen wollen, es ihr verständlich zu machen, hätte er doch keine Zeit mehr dafür gehabt, denn plötzlich bagann Shou sich zu rühren. Er schien einen Alptraum zu haben. Ein Alptraum von seinem Vater. Schließlich schlug er die Augen auf.
"Warum... hast du das gemacht....?"
Verwirrt zog Chasko eine Augenbraue hoch.
"Was gemacht? Wovon redest du?"

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Brooke hielt inne, weil Chasko sie wohl endlich registriert hatte. Und jetzt liess er sich großmütig auch noch dazu herab, mit ihr zu reden.
Sie lachte zynisch.
"Oh, der gnädige Herr hätte sich um mich gekümmert."
Sie machte eine kleine Pause und musterte ihn mit kaltem Blick.
"Dumm nur, dass ich das vermutlich nicht mehr erlebt hätte. Wenn man dem glauben darf, was der Arzt und die Schwester gesagt haben, wäre ich dann wohl schon tot gewesen."
Sie lächelte ihn zuckersüß an. "Ich wünsch Dir viel Spaß mit Deinem neuen Spielzeug. Armer Shou!"
Während sie den Gang weiter langschlich, eine Hand dabei erhoben, um einen eventuellen Sturz abfangen zu können, wurde sie erneut von einem Hustenanfall geplagt.

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Verschwommen konnte Shou noch eine andere Stimme ausmachen, wusste aber nicht woher sie kam, was sie wollte und wem sie gehörte. Alles war so verschwommen und verwirrend.
Und es war so schrecklich hell... so unglaublich schrecklich hell. Shou hatte das Gefühl als würde das Licht versuchen ihm die Augen aus dem Kopf zu brennen. Ihm war so schrecklich heiß.
Wieder stöhnte er gequält auf, krümmte sich ein wenig zusammen und hielt sich beide Arme über das Gesicht während er nuschelnd meinte: "So... hell... meine Augen schmerzen....."
Der Blick seiner trüben Augen haftete sich wieder auf Chasko fest, noch immer konnte er ihn nicht erkennen, murmelte auf dessen Worte nur leise: "Sie umgebracht... und dann..."
Er blinzelte ein paar Mal, wischte sich kurz mit dem Handrücken über die Augen und besah sich dann die verschwommene, kaum erkennbare Gestalt vor sich noch einmal genauer, bevor er ein wenig gequält und leise flüsterte: "Du... bist nicht...." er stockte, sah wieder zu Chasko und blickte sich dann verwirrt um: "Wo ist mein Vater?"
Ein wenig erschrocken setzte er sich auf und riss die Augen auf, langsam fand er wieder zurück in die Wirklichkeit. Doch diese Reaktion war wohl die gänzlich dümmste überhaupt gewesen, denn er zuckte heftigst zusammen, presste seine Hände auf seine Augen und fiel durch ein heftiges Schwindelgefühl wieder zurück aufs Bett.
Gequält stöhnte er auf, bevor er leise fragte: "Wo bin ich? Was ist... wieso ist es so schrecklich hell? Warum ist es so heiß hier?"

*Weiber...*
Etwas anderes fiel Chasko dazu nicht ein. Er legte die Hand an seinen schmerzenden Kopf und schloss für einen Moment die Augen. Brooke war wirklich nicht die erste Frau, die so mit ihm redete. Er hatte schon vielen einen Grund dazu gegeben. Immer aus demselben Grund: Eine andere Frau. Dieses Mal ging es auch um eine Frau - zumindest wenn man dabei an Chaskos Traum dachte. Aber trotzdem war es in diesem Fall etwas anderes.
Als Brooke sich abwandte und ging, um kurz darauf einen Hustenanfall zu bekommen, stand Chasko leicht genervt auf und fasste sie sanft, aber bestimmt an den Schultern, um sie zu ihrem Bett zurück zu dirigieren.
"Verdammt, wenn du krank bist, dann leg dich hin und bleib liegen! Die Schwester und der Arzt haben gesagt, dass du dem Tod nah warst? Na prima! Ein Grund mehr, um nicht herumzulaufen und alles noch schlimmer zu machen!"
Nachdem er sie zurück ins Bett verfrachtet hatte, deckte er sie auch noch ordentlich zu.
"Und jetzt ruh dich aus und werd einfach wieder gesund."
Er bedachte sie noch mit einem Blick der klar machte, dass er keine Widerworte duldete. Er war gerade wirklich nicht zu Scherzen aufgelegt.

Dann wandte er sich wieder Shou zu. Gerade rechtzeitig, um dessen Vorwürfe an ihn zu hören, er hätte jemanden umgebracht. Das wäre ja nichts Neues... allerdings wurde Chasko schnell bewusst, dass es nicht wirklich um ihn zu gehen schien. Schließlich schien auch Shou klar zu werden, dass er nicht mit dem sprach, den er glaubte vor sich zu haben.
"Du bist im Krankenflügel. Es ist weder besonders hell, noch besonders heiß. Du bist krank, darum kommt es dir so vor.", antwortete der Vampir mit neutralem Ton, als er sich zurück auf seinen Stuhl fallen ließ. Er hatte eigentlich gerade nicht die Nerven dafür, Babysitter zu spielen. Zumal die Kopfschmerzen und das Gliederzucken immer schlimmer wurden.

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Der Hustenanfall hatte sie wieder so geschwächt, dass sie sich gegen Chaskos gespielte Fürsorge nicht wehren konnte.
Als er sich endlich wieder abgewandt hatte, stieg sie erneut aus dem Bett, nahm sich ihre Sachen und ging.
Notgedrungen musste sie dabei noch mal an ihm vorbei.
"Deine gespielte Fürsorge kannst Du Dir dahin stecken, wo die Sonne nicht hinkommt. Du hättest mich eiskalt krepieren lassen. Bastard!"
Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen ging sie.

(-> Gemeinschaftsraum Natur)

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