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Nouk sah überhaupt nicht auf von seiner Arbeit, als Shady sich dazu setzte.
„...keine Ahnung, ich kenn mich nicht sonderlich mit Drachen aus. Aber es ist doch jetzt schon wärmer geworden, oder?“, hakte er nach und zuckte dann mit den Schultern, „Vielleicht geht es ja schnell.“ So gern Nouk sich um Kinder kümmerte und jetzt sicherstellen wollte, dass es den Knirpsen gut ging, so sehr wollte er aber auch wieder hier weg. Diese Hitze machte ihn noch irre und ließ sein Denken viel langsamer werden. Zum Schluss setzte er sich trotzdem, wider besseren Wissens, zwischen die Kleinen und sah zu Shady. Auf den Schoß nahm er keins. Er war zu kühl. „Hm... Spielzeug.“ Und schon war Nouk wieder aufgesprungen, um Spielsachen zu holen, damit die Kinder was zu tun hatten und sich selbst etwas bewegten.
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Shady lächelte sacht. Sie ahnte, wie unangenehm es für Nouk sein musste, hier zu sein. Aber vielleicht würde es den Drachen bald gut genug gehen, dass sie zurück konnten. Shady konnte ja öfter mal vorbei sehen und helfen. Aber dauerhaft hier bleiben - das war einfach nicht möglich. Selbst wenn Shady das wollen würde, könnte sie es nie von Nouk verlangen.
Das Kind in ihren Armen regte sich und kuschelte sich dichter an ihre Brust. Es schlief. Das war gut. Besser, als Bewusstlosigkeit. Vorsichtig legte Shady es zurück auf das Bett. "Siehst du? Es geht ihnen viel besser, jetzt wo du da bist." Shady zuckte leicht zusammen, als Novula plötzlich hinter ihr stand. "Ja... mag sein. Du musst mich nicht mehr zu irgendwas überreden. Es ist ok. Ich helfe." Aber Novula schüttelte den Kopf. "Das wird nicht reichen, Shady. Nicht so. Du willst mit Nouk zurück gehen, oder? Und dann? Was, wenn es ihnen sofort wieder schlechter geht und sie doch alle sterben? Du musst hier bleiben." Shady biss die Zähne aufeinander. Das hatte sie befürchtet. "Das geht nicht." Schon allein, weil Nouk es nie erlauben würde, dass sie allein hier blieb. Und er konnte nicht ewig hier bleiben. Es ging einfach nicht. "Shady, wenn du uns wirklich helfen willst, dann musst dus auch durchziehen... sonst bringt das alles nichts." Shady senkte den Blick, dachte kurz nach. "Meine Kinder kann ich auch nicht allein lassen. Und ich will sie nicht her bringen. Das ist Nouk gegenüber nicht fair." "Aber es ist fair, wenn fast 100 Drachen deinetwegen sterben? Nur, damit dein Freund dir nicht böse ist?"
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![]() Bin nicht da, bin mich suchen gegangen. Falls ich wieder da bin, bevor ich zurück komme, sagt mir, dass ich auf mich warten soll ![]() |
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Nouk hatte das Spielzeug – größtenteils Plüschtiere – schon verteilt und stand nun auf der anderen Seite des Bettenlagers, einige Meter von Shady und Novula entfernt.
Er hörte die Unterhaltung ganz genau. Und es passte ihm überhaupt nicht. Er wollte mit Shady zurück... in der Schule waren ihre drei Kinder. Novula konnte das nicht verlangen... was, wenn es dann den Zwillingen ohne Shady schlecht ging? Shady und die Kinder allein hier zu lassen – das ging überhaupt nicht. Nur jetzt zu meckern... das war der falsche Schritt. Das würde Novula nur helfen. Also stand Nouk nur da, mit geschlossenen Fäusten, zusammengepressten Lippen und den Blick starr zu den beiden Stiefschwestern hinüber gerichtet.
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Shady schnaubte leise, stand auf und ging zu Nouk. Sie wusste nicht, wie viel er gehört hatte. Aber vermutlich mehr als genug.
"Hier sind erst mal alle ausreichend versorgt. Ich komm morgen wieder, keine Sorge. Aber ich kann und ich werde nicht hier bleiben." Sie ließ ihren Blick über die Bettenlager schweifen. Einige hatten sich sogar schon aufgerichtet und manche der Kinder lachten, während sie sich mit ihrem Spielzeug beschäftigten. "Es werden alle wieder gesund. Das versprech ich."
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Nouk war sehr zufrieden mit Shadys Entscheidung, aber sein Blick blieb skeptisch, als er von Novula zu den anderen sah.
Irgendwie befürchtete er, dass die Sache nicht so einfach erledigt war. Immerhin schien es tatsächlich an Shadys Anwesenheit zu liegen, dass es dem Hort besser oder schlechter ging. Morgen wollte sie wieder kommen. Und übermorgen? Nächste Woche? Wollte sie jetzt jeden Tag hier vorbei schauen? Nouk schnaubte. Das konnte ja nur witzig werden... sie hatte es nicht so gern, wenn er zum Klan ging. Und den hatte er noch nicht in die Luft sprengen wollen...
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Nouks Schnauben lenkte Shadys Aufmerksamkeit auf ihn. Ein wenig verunsichert sah sie zu ihm auf. Hatte sie etwas Falsches gesagt?
"Das ist doch ok, oder?" Warum fragte sie überhaupt? Es war doch ihre Entscheidung, ob sie half oder nicht. Aber nachdem Nouk sie her gebracht und ihr geholfen hatte, wollte sie jetzt nichts einfach so über seinen Kopf hinweg entscheiden. "Es ist ja nicht für immer. Nur, bis es ihnen wieder besser geht." Jetzt war es Novula, die schnaubte. "Und dann? Haust du dann wieder ab und wartest, bis wieder alle krank sind? Kapiers einfach, du gehörst hier her!" Dann drehte sie sich zu Nouk und funkelte ihn böse an. "Und du... du bist doch ein Erwachsener Mann, oder hat sich dein äußerlicher Zustand auch in deinem Hirn manifestiert? Du solltest doch kapieren, dass wir Shady hier brauchen und nicht auch noch versuchen, sie fern zu halten." Shady stellte sich schützend vor Nouk - was nicht ganz funktionierte, weil er ein bisschen größer war als er. Aber sie versuchte es zumindest. "Red nicht so mit ihm! Er hat mit dem Hort nichts zu tun. Aber mit mir. Und deshalb darf er das sehr wohl versuchen." Unter anderen Umständen hätte Shady niemals gesagt, dass irgendjemand in ihre Entscheidungen rein reden darf. Aber in diesem Fall machte Nouks Meinung alles sehr viel einfacher. Und deshalb war sie wichtig. Wie ein Anker, der verhinderte, dass die MS-Shady aufs offene Meer hinaus trieb und am erstbesten Eisberg zerschellte.
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Wäre Shadynicht hier, hätte Nouk Novula wohl einfach verprügelt.
So aber schluckte er seinen Frust einfach nur hinunter und verschränkte die Arme. "Aber anfangs hatte sie Recht. Was soll das hier genau werden?", fragte er dann und sah zu Shady, ehe er sie wieder zu sich und dann in Richtung eines Spiegels zog. Er wollte zurück. Das Ganze hier nicht mehr hören. "Das ist doch bescheuert. Justice und sie wollen dich nur wieder ausnutzen und dann ködern..."
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Shady wusste nicht, was sie glauben sollte. Justice war auch krank immer noch mies zu ihr, Novula war die vielleicht beste Lügnerin der Welt. So gesehen war das was Nouk sagte mehr als nahe liegend. Aber andererseits waren da all die kranken Drachen. Shady kannte längst nicht alle beim Namen. Vor allem die Jüngeren nicht. Umso weniger wollte sie, dass sie ihretwegen leiden mussten.
"Ich find schon eine Lösung, wie sie gesund bleiben.", antwortete sie entschieden. "Und es wird keine sein, bei der ich nach eurer Pfeife tanz." Sie war einen bösen Blick in Justices Richtung. "Lass uns gehn, Nouk... ich glaub, für heute können wir hier nichts mehr tun." Justice lachte leise. "Du kommst wieder... ich weiß es... du kommst wieder... du kannst sie nicht fest halten, Nouk. Sie gehört dir nicht... sie gehört mir. Ich habs dir doch gesagt. Damals schon, als du auf sie aufpassen solltest und versagt hast." Shady knurrte leise... "Sie ist unterkühlt und redet Blödsinn." ... und schob Nouk in Richtung Spiegel. Sie wollte nicht, dass die Sache eskalierte. => Keller
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(Keller => )
Es war trotz des Sommers kühl im Klan, ideal für Vampire, wenn auch momentan kein Schnee lag. Vielleicht nur noch in den schattigsten Plätzen, wo er nie schmolz. Nouk ließ Chasko gar nicht los, sondern zog seinen Bruder erst durch Korridore innen, dann nach draussen, über einen Hof und dann durch kleinere Gassen der Vampirfestung. Ab und zu erkannte jemand die vorbeilaufenden Gebrüder und nickte oder grüsste sie, mehr oder weniger freundlich. Je nachdem, wie man ihnen gesinnt war.... was bei Chasko ein recht weites Spektrum bot. Mascha und Val teilten sich bereits eines der kleinen Häuser am Rande der großen, alles einschliessenden Mauer. An das niedrige Haus, halb unterhalb der Erde, grenzte ein Unterstand, wo Val seine Schmiede hatte. Er war einer der Besten seines Fachs und dementsprechend hingen dort dutzende Werkzeuge, mit denen man allein schon Leute erschlagen konnte. Und genau da blieb Nouk stehen. "Tadaaa, viel Spass!"
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