|
||||
Chasko Trinadzatch Draculea
"Verfluchte..."
Chasko stieß einen Fluch aus. "Neera, lass mich fahren." Er griff nach dem Steuer, hielt den Wagen auf der Straße, bis Neera - nicht ohne Protest - vom Fahrersitz und zu Azazel auf die Rückbank geklettert war. Dann kletterte - noch immer unter der Fahrt - selbst auf den Fahrersitz und gab Vollgas. Seine Reflexe waren sicher besser, als die von Neera. Außerdem konnte er im Dunklen besser sehen. Er holte alles aus dem Wagen, was ging, versuchte den Verfolger irgendwie abzuhängen. "Haltet euch gut fest..." Er riss das Lenkrad herum und trat kräftig auf die Bremse. Der Wagen schlitterte mit quietschenden Reifen über den Asphalt, die hintere Achse überholte die vordere, der Wagen driftete einmal um 180° um die eigene Achse. Dann gab Chasko wieder Vollgas, sauste an dem überraschen Fahrer des anderen Fahrers vorbei und in die Gegenrichtung davon. Wenn er dieses Manöver nicht mindestens genauso gut hin bekam, dann brachte ihnen das einen guten Vorsprung.
__________________
Bin nicht da, bin mich suchen gegangen. Falls ich wieder da bin, bevor ich zurück komme, sagt mir, dass ich auf mich warten soll |
|
||||
Neera keuchte entsetzt, als Chasko zu dem Manöver ansetzte. Kaum war der Wagn wieder in einigermaßen gerade Fahrlinien, blickte sie hinter sich. Es dauerte eine ganze Weile, bis überhaupt wieder Lichter zu sehen waren. Aber sie kamen eindeutig näher, langsam, jedoch beständig.
„Er ist immer noch dran!“ Azazel hatte die Hände fest in das Polster verkrallt. Ihm gefiel Autofahren ohnehin nicht sonderlich, jetzt noch viel weniger. Es war wie eine Strafe. Und er wollte es unbedingt beenden. Er schloss die Augen und versuchte sich zu konzentrieren, tastete nach Cassiels Geist, weit hinter sich. Die Entfernung und die Bewegung kosteten ihn einiges an Kraft und machten das ganze schwieriger und langwieriger, als sonst, aber es gelang ihm. Azazel hasste sich selbst dafür und wollte nicht hinhören oder zusehen, was seinen Vater innerlich quälte. Aber er musste. Und er blieb verbissen dran. So lange, bis Cassiel wegen all den Illusionen und Schreckensvisionen vor sich die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor, von der Straße abkam und an den nächsten Bäumen hängen blieb. „Halt an! Stopp! Wir müssen ihm helfen!“, verlangte Azazel sofort und packte Chasko an den Schultern, „Bitte!“
__________________
|
|
||||
Chasko Trinadzatch Draculea
Chasko wollte schon vor Begeisterung jubeln, als ihr Verfolger von der Straße abkam. Aber Azazel war nicht begeistert davon.
"Was? Verdammt, Azazel, er hat... das ist... ach scheiße!!!" Er stieg auf die Bremse und drehte wieder um, wenn auch dieses Mal langsamer. Er wollte nicht zurück fahren. Aber für Azazel würde er es tun. Es war seine Angelegenheiten. Und wenn er seinem Vater helfen wollte, dann wäre Chasko ein Schwein, ihm das zu verweigern. "Ihr bleibt im Wagen. Und wenn er euch droht, dann haut ihr ab." Noch während er den Befehl erteilte, kletterte Chasko aus dem Auto und ging zu dem verunglückten Fahrzeug. Das dichte Gebüsch hatte den Aufprall gebremst, aber bei der Geschwindigkeit, die der Wagen gehabt hatte, war so ein Unfall trotzdem nicht ohne. Vielleicht hatte Cassiel es nicht einmal überlebt. Chasko kämpfte sich durch das Gestrüpp bis zur Fahrertür. Sie war offen. Der Platz hinter dem Lenkrad war leer.
__________________
Bin nicht da, bin mich suchen gegangen. Falls ich wieder da bin, bevor ich zurück komme, sagt mir, dass ich auf mich warten soll |
|
||||
Azazel
Azazel wollte nicht warten. Er wollte mit, er wollte wissen, was mit seinem Vater los war. Dennoch wagte er es nicht, sich direkt zu widersetzen. Und Neera hielt ihn fest. Sie spürte, dass die Situation mehr als gefährlich war.
Nach einigen Augenblicken kletterte sie nach vorn, auf den Fahrersitz, um Chaskos Anweisung notfalls Folge zu leisten. Es war still. Für Azazel zu still. Er wollte nicht länger warten und dann von Chasko erfahren, was los war, möglicherweise etwas Schlimmes... Vorsichtig öffnete er die Tür, doch ehe er auch nur einen Schritt hinaus machen konnte, traf ihn etwas im Gesicht, warf ihn rittlings auf die Sitzbank zurück und ließ die Tür nahezu geräuschlos wieder zufallen. Cassiel kniete halb auf Azazel, in der rechten Hand eine Pistole, die er zuerst nach vorn auf Neeras Kopf richtete, um sie mit einem triumphierenden Grinsen zu begrüßen und ihr mit dem Zeigefinger seiner freien Hand zu bedeuten, ja still zu sein. Allerdings wusste Cassiel, dass da draußen ein Vampir lauerte und er keine zeit verlieren durfte. Und er wusste, wie Neera tickte. Also legte er den Lauf auf Azazels Brust. „Fahr.“, war die kühle Anweisung, der Neera mit zitternden Händen nachkam, die vor Schreck aufgerissenen Augen bis zum letzten Moment auf den Fleck gerichtet, wo Chasko im Gebüsch verschwunden war. Wie sollte er den Fehler bemerken...
__________________
|
|
||||
Chasko Trinadzatch Draculea
Es war nicht schwer, eins und eins zusammen zu zählen. Und als er das Brummen des Motors hörte, wusste er, was passiert war. So schnell er konnte, hechtete Chasko zurück. Neera wollte gerade auf die Straße abbiegen, als der Vampir auch schon beim Wagen war, die Tür aufriss und nach Cassiel griff, um ihn zurück auf die Straße zu zerren.
"Bring ihn weg, Neera! Bringt euch in Sicherheit!" Mit einem gezielten Hieb schlug er seinem Gegner die Pistole aus der Hand, die über den Asphalt schlitterte und einige Meter entfernt zum Liegen kam. Dann rang er ihn zu Boden.
__________________
Bin nicht da, bin mich suchen gegangen. Falls ich wieder da bin, bevor ich zurück komme, sagt mir, dass ich auf mich warten soll |
|
||||
Azazel
Neera zögerte einen Moment, genauso, wie Azazel. Einfach wegfahren und Chasko die Sache erledigen lassen. Sich nicht umdrehen. Egal, was passierte...
Cassiel war zwar viel schwächer, als Chasko, aber nicht hilflos. Er kannte die gemeinsten, hinterhältigsten Tricks und zögerte nicht, sie gegen den Vampir zu verwenden. Es war kaum abzusehen, wer gerade direkt die Oberhand hatte, ob Cassiel teilweise überhaupt kämpfte oder nur versuchte, sich aus Chaskos Griff zu winden. Es war ein Schuss, der ihn dazu brachte, stillzuhalten. Die Kugel hatte die beiden Männer nur knapp verfehlt. Azazel stand wenige Schritte vor ihnen und hielt die Pistole, die sein Vater hatte fallen lassen. Neera war hinter ihm. „Azazel... lass das...“ Sie wollte nicht, dass er das tat. Er hatte keine Ahnung, auf was er genau zielte, aber genau das machte es ziemlich unberechenbar. Er wollte keinen von beiden töten, aber auch, dass keiner von beiden den anderen ernsthaft verletzte. „Auseinander.“, forderte er, „Sofort! Wir... wir gehen. Du lässt uns gehen und bleibst hier, dann passiert dir nichts. Aber du lässt uns in Ruhe. Ich will das nicht mehr.“
__________________
|
|
||||
Chasko Trinadzatch Draculea
Chasko zuckte zusammen, als die Kugel nur um wenige Zentimeter an ihm vorbei sauste und in den Asphalt einschlug. Zuerst rechnete er damit, dass Cassiel doch einen Komplizen hatte. Dann erst erkannte er Azazel. Zähneknirschend ließ er von Cassiel ab. Er hielt das für keine gute Idee. Aber er wollte nichts tun, was für Azazel und Neera Folgen hätte, die die beiden zu sehr belasten würden. Vor allem, weil Azazel offensichtlich immer noch nicht wusste, auf welcher Seite er stand.
Chasko ging ein paar Schritte zurück, behielt Cassiel aber im Auge. "... ab sofort pass ich auf die beiden auf, kapiert? Und wenn du ihnen zu nahe kommst, dann kriegst dus mit mir zu tun.", zischte er leise. "Schön. Wir gehen... Neera, Azazel, steigt in den Wagen." Noch immer ließ er Cassiel nicht aus dem Blick. Aus den Augenwinkeln beobachtete er Azazel. Dass ausgerechnet er mit einer Pistole hantierte gefiel ihm nicht.
__________________
Bin nicht da, bin mich suchen gegangen. Falls ich wieder da bin, bevor ich zurück komme, sagt mir, dass ich auf mich warten soll |
|
||||
Azazel
Diesmal war wohl alles gesagt. Neera führte Azazel an den Schultern zurück zum Wagen, wo sie Platz nahmen. Die Waffe hielt er trotzdem weiter fest in den Händen, wenn er auh dann im Wagen den Abzug wieder sicherte.
Cassiel blieb am Boden und starrte ihnen hasserfüllt hinterher. Aber er gab auf. Im Moment konnte er nichts tun. Chaskos Drohung nahm er zwar zur Kenntnis, aber bisher hatte ihn keine Drohung von irgendetwas abgehalten. Und er war nach wie vor der Meinung, dass die sache den Vampir nichts anging. Kein Stück weit. „....wo gehen wir jetzt hin?“, tauchte in dem Wagen die Frage auf, nachdem sie die ersten hunderte Meter wieder zurückgelegt hatten.
__________________
|
|
||||
Chasko Trinadzatch Draculea
Chasko fuhr sich durchs Haar, dachte einen Augenblick nach. Der Klan kam ihm in den Sinn. Aber das war Blödsinn. Er konnte keine zwei Menschen, die im Grunde nicht wirklich etwas mit ihm zu tun hatten, in einen Vampirklan bringen.
"Zurück zur Schule." Ganz wohl war ihm dabei nicht. Cassiel war dort nicht fremd. Aber wenn alle Lehrer gleichermaßen darauf achteten, dass er weder an Neera noch an Azazel heran kam, konnte es klappen. "Zumindest im Schulgebäude kann er euch gar nicht angreifen, ohne aufzufallen, wenn er auc hnur versucht einen Fuß über die Schwelle zu setzen. Und draußen... ihr dürft einfach nicht allein raus. Zumindest vorerst." Eine dauerhafte Lösung war das sicher nicht. Sicher gab es Mittel und Wege, um einen Spinner wie Cassiel für immer los zu werden. Aber die gängigste Methode, die Chasko in den Sinn kam, wollte er Azazel gegenüber noch nicht einmal erwähnen. => Gemeinschaftsraum Geist, Keller
__________________
Bin nicht da, bin mich suchen gegangen. Falls ich wieder da bin, bevor ich zurück komme, sagt mir, dass ich auf mich warten soll |
Lesezeichen |
Stichworte |
außenwelt |
Themen-Optionen | |
Ansicht | |
|
|