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Sharon
Nachdem Sharon dem Schwarzhaarigen ihre Gedanken erklärt hatte, schien der einen anderen Plan zu haben, der definitiv besser klang und mit weniger Risiko verbunden war! Vielleicht auch ein bisschen langweiliger, immerhin hätte die Vampirin auch gerne mal wieder einen Grund gehabt, ihre Fähigkeit einzusetzen, aber sicherer war wohl Katans Methode.
Sie nickte zustimmend, ließ sich von ihm die Haare wieder schwarz färben und schenkte ihrem Freund ein flüchtiges Lächeln, als der sie mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck betrachtete. Aber nun mussten sie sich beeilen! Sie wollte nichts von der Unterhaltung verpassen. Deshalb machte sie sich auch schon auf den Weg in Richtung der Wachen und beobachtete gespannt wie diese sich urplötzlich in ihrem Kartenspiel verloren. Etwas zögerlich schlich die Brünette sich mit Katan an ihnen vorbei, schon darauf vorbereitet, von ihnen entdeckt zu werden. Aber tatsächlich schienen die beiden sie gar nicht zu beachten, sondern starrten gebannt auf die Karten in ihren Händen, der eine lachte sogar triumphierend, als er sein Deck auf den Boden schmiss. Als sie also nun außer hörweite waren, sah Sharon belustigt zu den Älteren und meinte leise aber amüsiert: „Das war ja schon fast zu einfach!“ Auch Sharon bemerkte die vielen Türen in dem Komplex in denen sie sich befanden und spürte die noch lebenden Körper, die hinter diesen Türen verschlossen waren. Kurz fragte sie sich, weshalb diese wohl hier drin saßen. Aber dafür gab es wohl alle möglichen Gründe. Der Gedanke daran, wie lange sie hier wohl saßen und wie furchtbar ihr Leben im Moment wohl war, behagte der jungen Frau nicht und kurz überlegte sie, wie sie die Gefangenen retten konnte, oder ob sie sie vielleicht anderweitig von ihrem Leid befreien sollte.. aber gerade waren sie nicht für die Gefangenen hier, sondern um Informationen aus ihrer Mutter zu bekommen. Dieser kamen sie nun auch deutlich näher. Ihr Vater war auch nun befand sich, als sie zu der Tür kamen, auf die Katan gedeutet hatte, auch schon direkt vor dem Raum, in dem ihre Mutter gefangen gehalten wurde. Er hielt ganz offensichtlich einen Moment inne, um sich auf die bevorstehende Situation vorzubereiten und wie es aussah, war er doch ein bisschen aufgeregt. Zumindest war sein Puls deutlich höher, als er für einen Vampir sein sollte. Verständlich, wie Sharon fand. Immerhin würde er nun gleich ein Gespräch mit einer Frau führen, die er wohl mal geliebt hatte und von der er nur ein paar Stunden her die Familie getötet und mit der er vermutlich das letzte mal vor über 20 Jahren gesprochen hatte. Während Katan ihren Plan erklärte, hörte sie aufmerksam zu. Es war erstaunlich, was der Mann mit seiner Fähigkeit alles machen konnte und sie fragte sich, ob sie wohl irgendwann mal den kompletten Umfang seiner Fähigkeit kennen würde. Er konnte Türen Geräuschdurchlässiger machen? Das war wirklich verrückt und Sharon kam nicht umhin ihm einen kurzen irritierten Blick zuzuwerfen, als er ihr das erklärte. Alles andere hingegen unterschrieb sie mit einem weiteren nicken in seine Richtung. Sie sah keinen Grund noch etwas hinzuzufügen und so sagte sie nichts weiter dazu. Es war ganz gut dass sie beide eine Fähigkeit hatten, bei der sie es recht schnell bemerken würden, wenn ihr Vater das Verließ verlassen wollen würde. Der schien sich mittlerweile so weit überwunden zu haben, nun die Tür zu der Zelle zu öffnen, in dem ihre Mutter lag. Diese regte sich im ersten Moment gar nicht und schien nicht mal neugierig, wer sich in ihre Zelle gewagt hatte. Erst als ihr Vater ihren Namen nannte, zuckte sie heftig zusammen, ganz offensichtlich seine Stimme erkennend. „Du hast dein Versprechen gebrochen..“ gab er ihr in einem ruhigen aber bestimmten Tonfall zu verstehen, während Sharon den beiden gebannt lauschte. Ihre Mutter antwortete nicht. Sie lag weiterhin zusammengerollt auf etwas, was vermutlich ihr Bett war und hielt ganz offensichtlich mit hämmerndem Herzen den Atem an. „und du hast mir unsere Tochter verwehrt..“ erklärte er ihr weiterhin ruhig, aber mit etwas Nachdruck nach einem Moment der Stille, ganz so, als würde das rechtfertigen, was er mit der Familie von Sharon und ihrer Mutter getan hatte. Aber auch diese Worte entlockten ihrer Mutter nichts, die ganz offensichtlich noch immer schockiert darüber war, was heute Abend passiert war. Es folgte ein weiterer Moment der Stille. Umso überraschender war es, dass ihre Mutter dann doch von ihrer Wut gepackt wurde. „Du wagst es hier herzukommen!“ Nun drehte sie sich um und ging entschlossen auf ihren früheren Liebhaber zu. „Du wagst es herzukommen, nachdem was du getan hast. Was du meiner Familie angetan hast!“ Energisch schubste sie gegen den Mann, schlug ihn gegen die Brust, gegen die Schulter und in den Bauch, was, wie sich jeder denken konnte, dem Vampiren nichts anhaben konnte, aber wohl aus purer Verzweiflung ihrer Mutter geschah. „VERSCHWINDE, VERSCHWINDE, VERSCHWINDE!! ICH WILL DICH NIE WIEDER SEHEN!!“ brüllte sie in einer Tonlage, die verzerrt aus Schmerz und Tränen war. Emotionen, die Sharon den Hals zuschnürten und auch ihren Vater ließ diese Energie nicht kalt. Er trat einen Schritt zurück und sein Puls ging nochmal ein Ticken schneller. Da brach sie auch schon zusammen und ließ sich unter bebenden Tränen auf den Boden fallen. So ganz wusste Sharon nicht, was ihr Vater sich vorgestellt hatte, das es passieren würde. Aber offensichtlich war dieser dann doch überrascht über die Intensität der Gefühle, die es einer Frau bereitete, wenn man ihre Familie ermordete. Oder hatte er jetzt doch so viel Schuldgefühle, dass es ihm die Sprache verschlag? Selbst Sharon verschlug es den Atem, wie sehr ihre Mutter litt. Auch wenn sie sie zuvor ihrem Vater noch ausgeliefert hatte. Es blieb einen ganzen Moment ruhig, bis auf ihre Mutter, die auf dem Boden hockend winselte und jammerte. „Jennifer..“ in der Stimme des Vaters lag etwas Sanftes, schon fast als würde er sie trösten wollen. „Ich habe nie verstanden, warum du dich für ein Leben mit diesem Mann entschieden hattest, wenn ich dir doch so viel hätte bieten können. Ich will nur, dass du weißt, dass das noch nicht verloren ist! Ich bin noch hier, du kannst immer noch ein Vampir werden. Ich kann dir sogar deine Jugend zurückgeben!“ Er schwieg noch einmal, ganz so, als würde er darüber nachdenken, was er als nächstes sagen wollte. „Du hast noch eine Tochter und du hättest hier einen Neubeginn.“ Seine Stimme war weiterhin ruhig, wenn auch deutlich emotionaler als zuvor. „Ich will kein Leben.. ich will sterben!“ brachte sie unter verzweifelten Tränen hervor und raufte sich die Haare. Eine weitere Aussage, die ihrem Vater die Sprache verschlag. Es fühlte sich an als würde die Luft vibrieren. Ihr weinen war unfassbar laut und bohrte sich erbarmungslos in Sharons Seele, so dass nun auch ihre Augen sich mit Tränen füllten.
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Katan
Sharon hatte Recht, es war zu einfach gewesen. Manchmal dachte Katan selbst darüber nach, wie sehr seine Fähigkeit sein Leben vereinfachte. Zumindest in solchen Situationen. Andererseits gab es dafür zig andere Schwierigkeiten die sich nicht mit seiner Fähigkeit lösen ließen. Und sie war auch nicht immer so zuverlässig wie in dieser Situation gerade. Ähnliches galt für die Aktion mit den Türen. Auch das war unter bestimmten Umständen schwieriger als es klang und ganz gewiss nicht jedes mal möglich. Vor allem wenn Objekte mit starken Zaubern verändert oder belegt worden waren, konnte es durchaus mal sein, dass es ihn zu viel Kraft kosten würde sie auf diese Weise zu lösen. Aber auch gewöhnliche Gegenstände ließen sich nicht immer verändern. Manchmal gab es Objekte oder scheinbare Lebewesen, welche keine Seele mehr besaßen und das geschah nicht mal so selten wie man auf Anhieb vermuten würde. In solchen Fällen konnte seine Fähigkeit absolut nichts bewirken. Er konnte keine Hülle verändern, er konnte nur Seelen verändern welche daraufhin Auswirkungen auf die Hülle hatten. Wenn diese allerdings längst nicht mehr war, gab es nichts was verändert werden könnte.
Allerdings sprach er diese Gedanken nicht laut aus, sondern konzentrierte sich nun lieber auf das was vor ihnen lag und das war das Gespräch von Sharons Eltern. So ganz sicher war Katan sich nicht wie er damit umgehen sollte, zumal er nicht so viel Interesse daran hatte wie Sharon. Für ihn spielte ihre Vergangenheit nur dann eine Rolle, wenn sie jetzt noch Einfluss auf Sharon hatte und das Wissen darüber etwas auf eine vorteilhafte Weise beeinflussen könnte. Ob das in diesem Fall der Fall war, war schwer für ihn zu sagen. Es könnte sein, dass es in Sharon etwas zum Positiven bewirken würde. Einfach nur weil sie die Wahrheit wissen wollte. Es konnte auch negative Wirkungen haben, wenn es nicht das war was sie sich wünschte oder hoffte. Es konnte auch gar keinen Einfluss haben. Aber da Sharon dieses Wissen in Erfahrung bringen wollte, war das für ihn Grund genug es mit Sharon herauszufinden. Kurz kam ein ungutes Gefühl in ihm auf als Sharons Mutter so laut schrie aber glücklicherweise war die Tür nicht SO lärmdurchlässig, dass die Lautstärke ein Echo verursachte. Und wenn, dann hatte Sharons Vater es offenbar nicht wahrgenommen. Glücklicherweise. Aber sie sollten wohl vorsichtig sein und darauf gefasst sein, dass sie vielleicht doch nicht in eine Zelle sondern komplett aus dem Gang flüchten mussten. Für den Fall, dass ihr Vater sich nach den ungebetenen Besuchern umsehen wollen sollte. Die für die Probleme mit der Tür verantwortlich waren. Vorausgesetzt, er dachte sich nicht einfach sie wäre vorher schon kaputt gewesen oder aus altersbedingten Gründen etwas beschädigt. Mit dem Gespräch konnte er wenig anfangen. Er verstand zwar was gesagt wurde und schmeckte auch die Gefühle der beiden Sterblichen auf der Zunge, etwas dazu zu sagen hatte er allerdings nicht. Er konnte weder die einen, noch die anderen nachvollziehen. Sterbliche waren immer sehr dramatisch. Sein Blick fiel kurz auf Sharon und er fragte sich wohl wie er reagieren würde wenn er entweder an Stelle ihres Vaters, oder ihrer Mutter war und Sharon an der des jeweils anderen. Allerdings kam er nicht wirklich zu einem Ergebnis. Es war unwahrscheinlich, dass er sich den Tod wünschte. Ebenso war es unwahrscheinlich, dass er so viele Unschuldige abschlachtete nur weil Sharon ihn verletzt und verlassen hatte. Sicher wäre er wütend aber er liebte sie und würde ihr nichts antun was sie unglücklich machte, nur weil sie ihn nicht mehr liebte. Und sich vorzustellen er würde sich von Sharon trennen, sie nicht mehr lieben und ein mögliches gemeinsames Kind einfach ihr vorbehalten... das war für ihn nicht vorstellbar. Allein dass seine Gefühle für sie verschwanden befremdete ihn. Warum sollte das passieren? Das ergab für ihn keinen Sinn.
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Booba Schnooba Biebelboo |
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Sharon
Der Vampir schien nicht recht zu wissen, wie er auf die Aussage der Mutter reagieren sollte. Ganz offensichtlich hatte der ja noch Gefühle für sie. Hätte er sich einfach nur rächen wollen, hätte er sie wohl einfach in der Zelle hier verrotten lassen. Aber wie es schien, wollte er erneut versuchen ein Leben mit ihr zu Gründen. Die Brünette schüttelte den Kopf und fragte sich, wie er sich das Vorgestellt hatte. Er war der Mörder ihrer Familie. Der Mörder der Menschen, die ihre Mutter am meisten geliebt hatte. Sie würde ihn vermutlich für immer hassen. Ob sie wohl deswegen mal ein Gespräch mit ihrem Vater suchen sollte? Sharon hatte nicht vor mit ihm den Kontakt abzubrechen. Immerhin war er ihr Vater und er würde ihr vermutlich als einziger bleiben, wenn ihre menschliche Seite der Familie vollends verstorben war. So wie es schien dürfte es aber noch ein langer Weg sein, bis Sharon ihrem Vater vertrauen konnte und bevor der damit aufhörte Liebe von anderen zu erzwingen. Nachdenklich schüttelte die Vampirin den Kopf und schaute kurz zu Katan rüber und versuchte zu analysieren, worüber er wohl gerade nachdachte. Einen Reim aus seinem Blick konnte sie sich jedoch nicht machen.
Für einige Momente tat sich nichts zwischen ihren beiden Eltern teilen. Ihr Vater konnte ganz offensichtlich nicht mit der Situation umgehen. Ob er seine Tat mittlerweile bereute? Jetzt wo er sah, was er wirklich angerichtet hatte? Jetzt wo er verstand, dass er immer noch Gefühle für diese Frau hegte? Vermutlich wäre es besser, wenn Sharon ihn wirklich mal darauf ansprach, dass es keine Zukunft mehr für ihn und seine Mutter gab. Das was er getan hatte war nunmal unverzeihlich. Vielleicht sah er das einfach nicht. Da unterbrach ihr Vater auch schon das Schweigen und Sharons Gedanken. „Vielleicht überlegst du es dir ja doch nochmal. Ich lasse dich erstmal in Ruhe.“ und damit drehte er sich um und ging. Das war auch schon Sharons Zeichen dafür nun mit Katan in dem Gang zu verschwinden, zu dem Katan die Tür geöffnet hatte. Sie blickte ihn kurz an und verschwand mit ihm in dem Schatten des Ganges und schloss die Tür hinter sich und ihrem Freund. Einen guten Moment lang verharrte die Vampirin auf dem Boden des Ganges und blickte zu Katan so lang es eben dauerte, bis ihr Vater weit genug weg war. Kurz darauf taute sie auch schon wieder auf und packte den Schwarzhaarigen am Arm, um ihm mitzuteilen, dass sie noch einen Moment warten sollten. Nicht weil sie Angst hatte, dass ihr Vater wieder zurückkommen könnte, sondern weil Sharon selbst die Unterhaltung verdauen musste. „Was hältst du von der Situation?“ fragte sie ihren Freund interessiert, weiterhin leise. Sie würde doch schon gerne wissen, was er sich bei dem Gespräch gedacht hatte. Immerhin hatte er keine so emotionale Bindung zu dem Geschehen, wie Sharon und konnte es vielleicht etwas besser überblicken, als sie. „Viel erfahren haben wir nicht, aber meine Mutter wirkt auch nicht gerade so, als wäre sie daran interessiert ein Gespräch zu führen.“ Sie würde dennoch kurz reingucken. „Lass uns warten, bis sie sich wieder etwas gefasst hat, dann will ich ihr zumindest erzählen, dass Levi überlebt hat.“ Vielleicht konnte sie ihre Mutter dann ja auch dazu überreden mit ihnen mitzukommen. Sie brauchte Levi und Levi brauchte sie.
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Katan
Katan konnte nur den Kopf schütteln über dieses Gespräch. Ob Sharons Vater wohl daraus lernen würde? Vermutlich nicht. Aber wer wusste das schon so genau. Manche Sterbliche waren jedenfalls unverbesserlich. Allerdings hatte er nicht vor sich auf irgendeine Weise einzumischen solange es keinen Grund dazu gab. Deshalb schwieg er auch weiterhin und als der Vampir das Verließ verlassen wollte, verzog er sich mit Sharon recht schnell in den leeren Zellengang und wartete darauf, dass ihr Vater weit genug entfernt war. Sharon schien der Moment der Ruhe vermutlich auch gut zu tun, er konnte sich vorstellen, dass sie über ein paar Sachen nachdenken musste.
Nach einer Weile brach Sharon die Stille indem sie Katan nach seiner Meinung fragte. Etwas was ihn ein wenig irritierte, immerhin hatte er keinerlei Bindung zu diesen Sterblichen. Außer natürlich Sharon selbst. Interessant war es natürlich trotzdem gewesen, Katan beobachtete schließlich gern die Sterblichen. Er schwieg einen Augenblick und erwiderte schließlich mit einem Achselzucken: "Sterbliche sind sehr dramatisch. Ich kann ihr Verhalten und ihre Gefühle nicht nachvollziehen." Er schwieg einen Augenblick, musterte Sharon dabei sehr intensiv und nachdenklich bevor er schief schmunzelnd seine vorherigen Gedanken aussprach: "Die Vorstellung meine Gefühle für dich würden verschwinden ist befremdlich und ergibt keinen Sinn für mich und die Vorstellung, dir so etwas anzutun wie dein Vater es deiner Mutter angetan hat, nur weil du mich nicht oder nicht mehr liebst, erscheint mir ebenso sinnlos. Schließlich wünsche ich mir dass du glücklich bist, selbst wenn es ohne mich wäre." Er schüttelte den Kopf kurz nachdenklich und ging dann auf das ein was Sharon noch gesagt hatte, bezüglich ihrer Mutter und ihrem Wunsch danach wie sie weiter vorgehen sollten. Den Kopf gedankenverloren schräg gelegt fragte er: "Vielleicht würde sie dir mehr erzählen wenn du ihr von Levi erzählst. Du könntest ihr sagen dass wir sie retten wenn sie dir die Wahrheit erzählt. Vielleicht würde sie es sogar tun wenn du ihr versprichst es ihm nicht zu erzählen. Schließlich hat sie nichts davon es vor dir geheim zu halten oder? Und wenn sie erfährt, dass dein Bruder noch lebt, sieht sie vielleicht auch wieder etwas mehr Sinn in ihrem Leben." Das hatte er bei Sterblichen schon öfter festgestellt. Dass deren Kinder bei vielen den Lebenswille erhöhen. Nicht bei jedem aber vielleicht zählte ihre Mutter ja zu dem Teil der sich nicht aufgibt obwohl es noch Menschen gab denen sie etwas bedeutete und für die sie wichtig war. Auch wenn Sharon als diese Person ihr wohl leider nicht genügte. Eine Tatsache die Katan tatsächlich ein wenig verärgerte. Nicht weil er es nachempfinden konnte, sondern weil er sich vorstellen konnte, dass es in Sharon negative Gefühle wecken könnte. Wenigstens hatte sie ihren Bruder und offensichtlich liebte auch ihr Vater sie.
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Booba Schnooba Biebelboo Geändert von Nekon (21.09.2023 um 18:38 Uhr). |
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Sharon
Ihrem Freund schien das Gespräch zwischen den beiden nicht sonderlich nahe gegangen zu sein. Aber das hatte Sharon auch nicht erwartet, immerhin hatte er keine Verbindung zu diesen beiden. Zudem war Katan grundsätzlich nicht so der Typ für große Gefühle. Nicht dass es Sharon wirklich störte, aber manchmal wäre eine größere Gefühlsregung ganz angenehm. Aber so war er nunmal.
So fiel Katans Antwort auf ihre Frage eher nüchtern aus. Erstmal zumindest. Sharon runzelte auf seine Aussage ihre Stirn und ließ ihn trotzdem weiter über ihre Frage nachdenken, erwiderte seinen Blick nicht weniger intensiv und wartete darauf, dass noch etwas kam. Er schmunzelte schief und es kam tatsächlich noch etwas und das was er sagte, war ungewöhnlich süß wie Honig. Je länger er sprach, desto weicher wurde der Blick, mit dem sie ihn musterte. Seine letzten Worte ließen ihre Augenbrauen gerührt nach oben wandern. „Oh Katan..“ gab sie leise von sich, ehe sie ihm näher kam, ihre Hand an seine Wange legte und ihm sanft mit dem Daumen über den Bart fuhr. „Wie könnte ich jemals glücklich ohne dich sein?..“ Dann zog sie ihn zu sich und drückte ihre Nase gegen seine Wange, um die Gefühle tief ein und auszuatmen, die er in ihr entfachte. „Ich sehe keine Zukunft in der ich dich nicht lieben werde.“ hauchte sie ihm gefühlvoll gegen die Haut, nur um ihm kurz darauf die Wange zärtlich zu küssen und sich dann wieder ein Stück von ihm zu lösen, um ihm ein glückliches Lächeln zuzuwerfen, das jedoch für einen Moment in sanfte Wehleidigkeit abdriftete. „Selbst wenn wir uns aus den Augen verlieren würden..“ Für immer war ein starker Ausdruck, selbst wenn man ein Mensch war. In Sharons und Katans Fall war Für immer jedoch eine ganz andere Hausnummer. Und trotzdem konnte sie sich nicht vorstellen, dass ihre Gefühle für den Mann jemals schwinden würden. Immerhin hatte sie bereits eine sehr lange Zeit Gefühle für ihn gehegt, auch wenn sie es sich zu dem Zeitpunkt nicht unbedingt eingestanden hatte. Kurz darauf gab sie ein amüsierten Laut von sich und wischte sich mit ihrer Hand über eines ihrer feucht gewordenen Augen. Schien ganz so als wäre sie in diesem Moment die dramatische Sterbliche. Die Vampirin nutzte die Zeit in der Katan ihr den Tipp gab, ihrer Mutter von Levi zu erzählen, um ihre Gefühle wieder einigermaßen zu verdrängen und sich stattdessen auf das wesentliche zu konzentrieren. „Ja ich denke auch, es wird das Beste sein, wenn ich ihr von Levi erzähle. Und dann.. mal sehen. Am liebsten würde ich mit meinem Vater nochmal über die Situation reden. Er scheint zwar schwierig zu sein, aber irgendwie habe ich das Gefühl, es würde es nicht besser machen, wenn wir einfach verschwinden..“ Einfacher wäre es natürlich mit ihrer Mutter zu verschwinden und sie in Sicherheit zu bringen. „Vielleicht würde es aber auch nach hinten losgehen und es nur noch schwieriger machen, meine Mutter zu befreien… Ich bin mir noch nicht sicher, schauen wir einfach mal, wie sich das Gespräch entwickelt.“ Kurz vergrub sie eine ihrer Hände in den Haaren seines Hinterkopfes und kraulte ihn nicht länger als einen kurzen Moment andächtig, ehe sie ihre Hand wieder zurückzog.
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Katan
Sharons Stirnrunzeln wurde von dem Schwarzhaarigen natürlich bemerkt und er konnte sich schon denken woher es kam. Allerdings schienen seine nächsten Worte sie deutlich milder zu stimmen, sogar zu freuen. Das war zwar nicht sein vorrangiges Ziel dabei gewesen, er hatte lediglich seine Gedanken ausgesprochen, ein angenehmer Nebeneffekt war es allerdings trotzdem. Schließlich mochte er es wenn es Sharon gut ging. Naja... manchmal mochte er es auch wenn sie sich ärgerte, solange es nicht allzu starkes, negativ ärgern war.
Ein schiefes aber sehr liebevolles Lächeln schlich sich auf seine Lippen, ohne es zu wollen, als Sharon ihm so gerührt näher kam und er ihre Worte hörte. Mit einer Spur Belustigung aber doch eindeutig scherzhaft erwiderte er: "Natürlich gar nicht, schließlich gehörst du zu mir." Er kam nicht umhin das warme Gefühl zu genießen welches ihre weiteren Worte in ihm entfachten. Er legte kurz sanft die Arme um sie während sie ihm einen Kuss auf die Wange gab und legte seinerseits kurz seine Lippen auf ihre Stirn um ihr einen Kuss dorthin zu hauchen. Sie löste sich jedoch recht bald wieder von ihm und ihre sanfte Wehleidigkeit ließ ihn nachdenklich den Kopf schräg legen. Aus den Augen verlieren? Was redete sie da? Katan würde sie gewiss nicht aus den Augen verlieren. "Warum sollten wir uns aus den Augen verlieren. Das ist sehr unwahrscheinlich." Und der Gedanke gefiel ihm erstaunlicherweise auch absolut nicht. Eine Tatsache die ihn ein wenig beunruhigte weil es ihm klar machte was für eine riesige Schwachstelle Sharon darstellte. Eine Schwachstelle auf die er zwar nicht mehr verzichten wollte, niemals, trotzdem war es etwas was er früher unter keinen Umständen zugelassen hätte. Wie also konnte es soweit kommen? Und war es wichtig? Früher hätte er wohl gesagt, dass die Gefühle die er für sie empfand, die Schwachstelle die sie darstellten nicht wert waren. Jetzt hingegen, nachdem er wusste wie es sich anfühlte sah die Sache anders aus. Allerdings auch nur in Bezug auf Sharon. Sie war das einzige lebende Wesen für das er sich diese Art von Gefühlen vorstellen konnte. Sharons amüsierter Laut und das Wischen über ihre feucht gewordenen Augen, riss ihn aus seinen Gedanken und er betrachtete sie mit einem leicht schief gelegten Kopf, nachdenklich. Allerdings sagte er nichts weiter dazu sondern konzentrierte sich auf das folgende Gespräch, strich ihr nur kurz sanft über den Kopf als wolle er sie mit der Geste ein bisschen trösten. Auch wenn er nicht verstand weshalb sie sich fühlte wie sie sich fühlte. Er ließ sie ihre Pläne aussprechen und dachte seinerseits darüber nach. Vermutlich wäre es tatsächlich keine schlechte Idee wenn sie versuchen würde aus ihrem Vater noch ein paar Informationen herauszukommen. Immerhin schien es ihr sehr wichtig zu sein. Er schwieg eine Weile und nickte schließlich, nach wie vor grübelnd. "Ich denke du könntest schon mit deinem Vater reden. Selbst wenn deine Mutter dir viele Informationen gibt. Du weißt ja nicht wie viel sie preisgeben wird und ob es alles ist was für dich wichtig zu wissen ist. Du könntest die Informationen danach mit deinem Vater abgleichen. Er muss ja nicht wissen, dass du sie gerade erst herausgefunden hast weil du in seine Verließe eingebrochen und deine Mutter ausgefragt hast. Er weiß ja nicht wie viel du weißt." Einen Augenblick dachte er nach und fragte dann nachdenklich: "Warum denkst du, dass es das Befreien deiner Mutter erschweren könnte wenn du ihn nach Informationen befragst? Glaubst du er würde vermuten, dass du versuchst zu deiner Mutter zu laufen und sie auszufragen? Kann natürlich sein, dass er die Sicherheitsvorkehrungen verstärken würde..." Abermals schwieg Katan... nur um dann amüsiert zu grinsen und hinzuzufügen: "Aber so ein bisschen Herausforderung kann ja nicht schaden. Er würde deiner Mutter seinem Verhalten nach zu urteilen wohl eher nichts antun, sonst hätte er es längst getan." Er nickte in Richtung der Tür nachdem er geendet hatte und warf ihr daraufhin einen fragenden Blick zu. Ob sie sich auf den Weg machen und ihre Mutter befragen wollte. Die Türen hatte er bereits so manipuliert wie er es mit den anderen getan hatte, so dass sie die Zelle einfach betreten können würden.
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Booba Schnooba Biebelboo |
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Sharon
Katans amüsierte Worte auf ihre gerührte Aussage ließ ihren Mund doch zu einem breiten Grinsen verziehen. Es störte sie wenig, dass er so besitzergreifend war. Es war sogar ein bisschen süß. Immerhin zeigte es, dass sie ihm wichtig war und ihm nicht egal, was mit ihr geschah. Vielleicht gab es ihr sogar ein bisschen Gefühl von Sicherheit. Nein, es gab ihr eindeutig ein Gefühl von Sicherheit jemand so starkes wie Katan auf ihrer Seite zu haben. Auch wenn ihr bewusst war, dass es sie wohlmöglich schwach werden ließ. Sie war nicht mehr auf sich selbst gestellt und wenn sie mit Katan unterwegs war, wurde ihr doch so einiges erleichtert. Sie durfte sich da nicht zu sehr dran gewöhnen jemanden bei sich zu haben, der ständig auf sie aufpasste.
Aber dieses Gefühl ließ sie nur sehr kurz aufkommen, ehe sie es wieder verdrängte. Viel lieber wollte sie in Katans Lieblichkeit schwelgen. „Stimmt, da hast du recht. Ich gehöre dir.“ gab sie ihm mit sanfter Belustigung zu verstehen. „Und du mir.“ Als sie den Satz aussprach, konnte man ihr die Belustigung deutlich im Gesicht und im Ton ablesen. Sie konnte sich vorstellen, dass ihm der Gedanke nicht sonderlich zusagte und eventuell würde er sich dagegen wehren, aber das war Sharon egal. Es war doch sehr offensichtlich, dass er ihr mittlerweile verfallen war. Auch wenn es bei ihm wohl etwas länger gedauert hatte. So genoss sie seine warmen Berührungen für einen kleinen Moment, ehe er den Kopf schräg legte und auf ihre Aussage antwortete. „Du hast dich 200 Jahre lang nicht blicken lassen in der Zukunft. Es graust mir davor diese 200 Jahre nochmal erleben zu müssen. Oder gar die Mögllichkeit, dass du gar nicht mehr zu mir zurückkommst.“ Ihre Worte klangen nicht wie ein Vorwurf, sondern einfach wie die Erklärung einer Tatsache. Sie legte ihre Arme um den Mann und genoss für den Moment, wie er ihr über das Haar strich. Vielleicht schaffte sie es ja irgendwann nicht mehr so stark darüber nachzudenken, so dass sie das dasein von Katan einfach nur genießen konnte. Aber momentan dachte sie doch öfter darüber nach. Wie dem auch sei, wechselte jetzt das Thema wieder zurück zu ihrer Mutter und sie lauschte Katans Gedanken. „Vor allem möchte ich den Draht zu ihm auch nicht verlieren, oder dass er mir gegenüber böse gesandt steht. Zeitgleich möchte ich aber auch nicht, dass er mir ständig auf den Geist geht oder darauf besteht, dass ich hier bleibe. Ich hoffe er lässt da mit sich reden.“ Sie dachte für einen Augenblick nach, ehe sie amüsiert hinzufügte: „Du solltest dich ihm vielleicht auch mal vorstellen. Ich bin gespannt, wie er auf dich reagieren würde.“ Gut vermutlich nicht… Dabei sollte er ja eigentlich etwas von Liebe verstehen. Es sei denn seine Verbitterung war schon so tief verwurzelt, dass er nur noch komplett egoistisch handelte. „Meine Mutter zu befreien würde wahrscheinlich einen tiefen Einschnitt in seinem Vertrauen zu mir schneiden. Aber hierlassen möchte ich sie auch nicht. Vermutlich hast du recht, sollte er nicht mitbekommen, dass wir hier waren, dürfte es kein allzu großes Problem werden, sie zu im nachhinein befreien.“ Katans deuten auf die Tür beantwortete sie nur mit einem Nicken. „Du kannst gerne mitkommen, wenn du möchtest. Sie hat sich hoffentlich einigermaßen wieder gefangen, so dass man mit ihr reden kann.“ Mit den Worten löste sie sich nun vollends von ihrem Freund und machte sich zu der Zelle ihrer Mutter. Als die Vampirin die Tür zum Zellenflur öffnete, sah man schon, dass es sich wohl um eine etwas andere Zelle handelte. Zwar befand sie sich hinter Gittern, dennoch hatte sie ein Bett mit Decke und Kissen und ein hölzernes Bücherregal. Zur Unterhaltung scheinbar. Das ergab aber auch Sinn, immerhin schien ihr Vater sie ja zurückzugewinnen wollen.. und das gelang nunmal besser, wenn man seine Liebste nicht wie Dreck behandelte. Auch wenn sich darüber streiten ließ, ob das was er tat, ausreichend war. Sehr wahrscheinlich nicht. „Mama?“ gab Sharon etwas unbeholfen von sich. Es war ein eigenartiges Gefühl sie so zu nennen. Sie fühlte sich sehr weit davon entfernt, aber so hatte sie sie früher nunmal genannt. „Ich bins, Sharon. Ich wollte mit dir reden.“ Ihre Mutter hockte noch immer auf dem Boden, diesmal still. „Es ist vielleicht nicht der beste Moment, aber vielleicht die einzige Chance, die wir haben werden… Das was vorgefallen ist, war furchtbar. Du standest ihnen allen noch näher als ich. Es muss schrecklich sein seinen Mann und seine Kinder zu verlieren.“ Es fiel Sharon schwer so zu tun, als wäre sie so sehr von der Situation getroffen, wie sie es eigentlich sein sollte, wäre sie nicht in der Zukunft gewesen. Es fühlte sich nicht richtig an, ihr Leid vorzugaukeln, das nicht da war. „Aber Levi ist noch am leben. Und die jüngsten unserer Geschwister auch. Oma ist noch am leben. Sie haben alle ihre Geschwister, ihren Vater, ihre Enkel verloren. Sie können nicht auch noch ihre Mutter, oder ihre Tochter verlieren.“ Sharon wusste nicht, wie sie am besten vorgehen sollte und wo dieses Gespräch hinführen würde. Sie gab aber ihr Bestes, nicht die Wut ihrer Mutter auf sich zu ziehen. Immerhin wollte sie noch Informationen von ihr. „Sie brauchen dich. Mach es ihnen nicht noch schwerer, indem du dich aufgibst.“ Die Vampirin legte eine Pause ein. Sie würde so lange anhalten, wie ihre Mutter eben brauchte, das Gesagte zu verarbeiten. Es dauerte einen Moment und Sharon konnte spüren, dass ihre Mutter am liebsten alleine gelassen werden wollte, aber dann hob sie doch langsam den Kopf, um ihre Tochter anzugucken. „Levi ist noch am Leben?“ fragte sie schwach. „Ja genau.. und ich bin mir sicher, sein Kind würde dann wenn es auf die Welt kommt, gerne seine oder ihre Oma kennenlernen.“ Die Vampirin lächelte aufbauend und versuchte so hoffnungsvoll wie möglich zu klingen. Ihre Mutter hingegen schien das gesagte von Sharon einfach zu übergehen, als würde es sie nicht interessieren. „Du hättest nie existieren sollen. Hätte ich dich bei ihm abgeliefert, wäre das sicher nicht passiert…“ Das was sie sagte, verpasste Sharon einen Stich, dennoch versuchte sie möglichst ruhig zu bleiben und es nicht zu nah an sie ranzulassen. „Aber es ist nunmal passiert. Du konntest ja nicht ahnen, was er tun würde.“ „Doch hätte ich..“ gab sie wehleidig wieder. Dieses Selbstmitleid brachte weder sie noch Sharon weiter. Vermutlich war es wirklich noch zu früh sie auszufragen. Dennoch blieb ihr keine andere Wahl. „Wir können dich hier rausholen! Ich würde nur gerne wissen, was damals passiert ist.“ „Spielt das eine Rolle?“ „Für mich schon.. Ich bin nunmal nun hier auf der Welt und ich würde gerne wissen, warum.“ Ihre Mutter schien alles andere als begeistert von dieser Frage zu sein, sie wurde sogar wieder wütend. „Dein Vampirvater war nunmal zeitweise mein Freund und dann bist du eben entstanden. Ich hatte keine Lust mehr auf diesen Ort und bin abgehauen.“ Nun richtete sie sich auf und setzte sich aufs Bett. Aber Sharon ließ das Gefühl nicht los, als wäre da nicht noch mehr.
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Katan
Sharons Worte ließen Katan kurz stocken, er war sich nicht sicher was er davon hielt. Der Gedanke jemandem zu "gehören" gefiel ihm nicht. Einen Augenblick überlegte er ob er etwas dazu sagen sollte, beließ es dann aber doch dabei. Ob er wollte oder nicht, es war nicht ganz falsch was Sharon sagte. Selbst wenn sie es in einem Tonfall gesagt hatte als wäre es ein Scherz gewesen.
Als Sharon dann jedoch über die Zukunft sprach wurde er ohnehin von diesen Gedanken abgelenkt und sah sie lange, nachdenklich an. Er hatte sich nicht blicken lassen? Aber nur vor der jungen Sharon nicht oder vor beiden? Und wenn vor beiden nicht, woher wusste die jüngere Sharon das dann? "Bist du dir sicher, dass ich nicht da war und nur einfach du mich nicht gesehen hast, die Sharon aus der Zeit aber schon? Wart ihr ununterbrochen zusammen?" Mehr sagte er dazu allerdings nicht, erwiderte nur die kurze Umarmung und machte sich dann mit Sharon auf den Weg zu ihrer Mutter. Unterwegs zur Zellentür antwortete sie noch auf die Worte bezüglich Sharons Vater. "Dann wirst du ihm das wohl klar machen müssen. Und wenn es dein Wunsch ist, kann ich ihm durchaus mal hallo sagen wenn du ihm das nächste Mal begegnest." Auch wenn er, ebenso wie Sharon, bezweifelte, dass ihr Vater das gut fände. Aber Katan war das nicht sonderlich wichtig. Sharon war in dieser Konstellation diejenige der die Beziehung zu diesem Mann von Bedeutung war. Katan fand ihn ausgesprochen uninteressant. Aber für seine Freundin würde er seine Existenz wohl zur Kenntnis nehmen und sich damit arrangieren. "Vermutlich. Ich kann sie auch befreien während du in deinem Zimmer bleibst oder gerade mit ihm unterwegs bist. Dann könnte er es nicht mit dir in Verbindung bringen. Aber es wäre wohl trotzdem naheliegend, dass du etwas damit zu tun hast. Weshalb das wahrscheinlich wenig Unterschied machen würde." Mehr sagte er dazu allerdings nicht. Im Endeffekt musste Sharon entscheiden was sie wollte. Warum sie allerdings einen Draht zu diesem haben wollte verstand er nicht. Der Mann musste ein Fremder für sie sein. Nur weil er sich nun als ihr Vater offenbart hatte, machte ihn das noch lange nicht emotional oder psychisch ebenfalls zu diesem. Aber er würde sich nicht einmischen. Es war Sharons Entscheidung und Katan akzeptierte das. Jetzt war es ohnehin erstmal soweit und sie betraten die Zelle ihrer Mutter. Während Sharon vorsichtig mit ihr zu reden begann, lehnte Katan sich mit verschränkten Armen gegen die Wand neben der Tür und lauschte schweigend dem Gespräch. Ihm gefiel nicht was ihre Mutter sagte. Er mochte sie von Moment zu Moment weniger, zumal er Sharons Gefühle ebenfalls mitbekam, auf der Zunge schmeckte. Mit einem düsteren Blick musterte er die Frau, hielt sich aber noch zurück. Auch wenn ihre letzten Worte ihn noch deutlich mehr verärgerten. Noch wollte er Sharon die Möglichkeit lassen ein paar weitere Informationen aus ihr herauszubekommen. Auch wenn er sich fragte ob das so gut funktionieren würde. Die Frau war ausgesprochen anstrengend.
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Sharon
„Nein, wir waren nicht ständig zusammen. Sie hat nie über dich gesprochen, ich weiß es also nicht genau.“ Vielleicht hatte er recht und er hatte sich nur ihrem älteren Ich gezeigt. Das würde vermutlich nur die Zeit zeigen. Beunruhigen tat es sie trotzdem.
Als Katan ihr nun sagte, er könne ihrem Vater ruhig mal hallo sagen, schnaubte die Vampirin amüsiert. So wie Katan das ausgedrückt hatte, klang es so banal und belanglos. Irgendwie konnte sie sich aber nicht vorstellen, dass es dann im Endeffekt so banal von statten ging. Sie antworte nicht weiter darauf, denn da sprach er schon weiter. „Das wäre vielleicht gar keine schlechte Idee. In dem Fall dürfte er dann aber nicht wissen, dass du existierst.. und er müsste wissen, dass sie weg ist, bevor ich dann abhaue. Würden wir zeitgleich verschwinden, wäre das wohl sehr verdächtig.“ Den Rest könnten sie dann noch besprechen. Jetzt waren sie nämlich bereits an der Zelle, um mit ihrer Mutter zu reden. „Also bist du deinem Mann und den Vater deiner Kinder fremdgegangen?“ Sharons Geduld und ihr Mitleid sank. Die Frau die vor ihr auf ihrem Bett saß schien nicht viel für sie übrig zu haben. Ihre eigene Mutter. Sie hatte nicht das Gefühl gehabt als wäre sie damals schon so kalt zu ihr gewesen. War sie es, weil sie nun ein Vampir war? Aber sie war noch immer ihre Tochter. Diese Frage gefiel ihr sehr offensichtlich auch nicht. „Ich wäre ihm niemals freiwillig fremd gegangen!“ gab sie empört von sich. „Das war Teil eines Deals. Er hat Levis Leben gerettet und als Einsatz wollte er ein Kind von mir und mich gleich mit.. Nur dass man es hier nicht lange aushalten kann. Also bin ich geflohen. Und da du dich ja noch in meinem Bauch befunden hattest, musste ich dich wohl oder übel nunmal mitnehmen. Damals hatte ich noch gehofft, du würdest keiner von ihnen sein. Ganz offensichtlich bist du es aber..“ Die Worte taten mehr weh, als Sharon es zulassen wollte. Sie zeigte es jedoch nicht. Auch die Wut die in ihr aufstieg versuchte sie zu unterdrücken. „Langsam bekomme ich das Gefühl, dass ihr euch beide verdient habt.“ konterte Sharon kalt. Vermutlich nicht der klügste Schachzug, aber das war Sharon egal. Langsam wurde ihr alles egal. Sie warf Katan einen Blick zu und überlegte einfach abzuhauen. Ihre beiden Eltern einfach hier versauern zu lassen. Sie schienen es nicht anders verdient zu haben. Sie ballte ihre Hände zur Faust und atmete durch. Sie würde es für Levi tun. Sie würde sie für Levi retten und dann würde sie sie nie wieder zu Gesicht kriegen müssen. Dann kam ihr jedoch ein Gedanke. Ihr Vater würde sie bis an ihr Lebensende verfolgen, selbst wenn sie sie befreien würden. Da war Sharon sich sicher. Damit würden sie Levi und seine Familie wieder in Gefahr bringen und das wollte sie nicht riskieren. Sharon senkte ihren Kopf und schüttelte ihn ruhig hin und her. Dann warf sie Katan einen bedeutenden Blick zu. „Wir befreien sie nicht. Das muss er schon aus freien Stücken tun.“ „Nein! Dann tötet mich wenigstens!!“ rief ihre Mutter laut und verzweifelt aus, aber Sharon beachtete sie gar nicht weiter. Ihre Aussage hatte sie verletzt. Ganz offensichtlich hatte ihre Mutter sie nie gewollt. Dann würde sie sie eben genauso kalt behandeln. Levis Sicherheit war ihr wichtiger, als die ihrer Mutter.
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