„Hm… zwei Mädchen auf einmal? Welche Schülerin hier findest du denn nett und sieht einigermaßen gut aus?“, fragte Azazel dann bloß, um Dawn zu ärgern. Aber sie ein wenig mit solchen Vorstellungen aufzuziehen konnte ja ganz witzig sein.
Azazel richtete sich auf, um sich zumindest mal wieder die Boxershorts anzuziehen.
„Oder doch gleich drei? Hmm... doch, das krieg ich hin. Und das wäre doch jetzt mal durchaus interessant. Wir müssten nur noch zwei andere Mädchen finden. Nate und…?“
Er beugte sich wieder über sie und hielt kurz ihre Hände fest, während er sie küsste, damit sie ihm nicht gleich an die Gurgel sprang. Aber dann war er wieder grinsend zwei Meter davongehuscht.
„Oh ja, oder ich biete mich gleich öffentlich an und kassiere dafür. Die Wartezeiten werden zwar immens sein, aber hey, dann können wir uns alles leisten, was wir wollen.“
Natürlich hatte Azazel nichts in der Richtung ernst gemeint. Weder mehrere Mädchen – oder überhaupt ein anderes, als Dawn – noch die Sache mit dem sich-selbst-verkaufen.
Das war ihm schon völlig zuwider. Aber zum Dawn-aufziehen würde es genügen.

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"Vergiss es! Glaub ja nicht, dass ich dich mit irgendwem auf die Art teile! Weder mit Nate noch mit irgendjemand anderem! Eher lasse ich mich noch zwanzig mal wahnsinnig machen von dir oder-"
Eigentlich war Dawn längst nicht fertig mit ihrer kleinen Ansprache, aber Azazel brachte sie mit dem Kuss zumindest kurzzeitig zum Schweigen.
Auch, wenn er das wahrscheinlich nur sagte, um sie zu ärgern.
Auf keinen Fall würde sie irgendein anderes Mädchen an Azazels Körper herumtatschen lassen.
Allerdings blickte Dawn ihren Freund dann nur mit schiefgelegtem Kopf und hochgezogener Augenbraue an.
"Na du bist ja sehr von dir eingenommen. Was macht dich so sicher, dass dich jedes Mädchen hier genauso anziehend findet, wie ich? Vielleicht sollte ich ja den Teil mit dem Geld verdienen übernehmen. Dann hätten wir sicher schneller mehr Geld", gab sie nur zurück, verschränkte ihre Arme.
Nicht, dass sie das je in Erwägung gezogen hätte. Aber sie konnte das ja nicht einfach so auf sich sitzen lassen.
"Und überhaupt bist du ganz schön gemein, mich einfach so zu überfallen!", stellte sie schließlich schmollend fest, "du hättest mir ja auch einfach sagen können, dass du mich vermisst hast..."

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„Oh, komm schon, ich bin groß, jung, dunkelhaarig und habe einen scheiß Ruf, darauf stehen alle. Gaaz davon abgesehen, dass mein Körper einmalig ist.“, gab Azazel gespielt überlegen von sich, „Und du hast doch gerade gesehen, wozu ich in der Lage bin. Wenn sich das erstmal rumspricht, wars das.“
Er grinste gemein. Heute war wirklich ein Tag, an dem er Dawn mehr ärgerte, als sonst und er generell fies drauf war. Aber er meinte es nicht ernst oder böse.
Sacht küsste er Dawn auf di Stirn.
„Und du könntest das nicht, weil ich jeden kastrieren würde, der es nur in Erwägung zieht, dich anzufassen. Da klappt das dann nicht mehr.“
Er schlang seien Arme wieder um sie und zog sie mit sich aufs Bett, um wieder liegen zu können, so, dass sie über ihm war.
„Und dich zu überfallen macht einfach Spaß, das kannst du mir nicht nehmen. Nächstes Mal wieder so… nur woanders. Und zwar nicht in meinem Zimmer.“, drohte er ihr schon an, um sie weiter zu necken.

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"Da gibt es nur einen Haken: Wenn du rumerzählst, wozu du in der Lage bist, klingt es wie Prahlerei, die Jungs gerne draufhaben. Und ich werde das sicher nicht einfach so herumposaunen...", gab Dawn zu bedenken.
Klar, Azazel war mit Sicherheit in der Lage, auch Leute mit mehr Beherrschung als sie aus dem Konzept zu bringen. Daran zweifelte Dawn gar nicht. Aber wenn er das tatsächlich an einem anderen Mädchen austesten wollte, dann wäre es wohl die längste Zeit an der Schule gewesen. Oder am Leben.
*Ach ja, da war ja was...*
Und tatsächlich fiel ihr da ein, dass Azazel schon einmal gedroht hatte, das zu machen. Und da hatte es nicht einmal die Situation gebraucht, dass irgendwer sie angefasst hatte. Aber Dawn würde sich hüten, das noch einmal zur Sprache zu bringen.
"Du willst doch nur Vorteile haben in dem Geschäft..."
Dawn ließ sich von ihm mitziehen, allerdings starrte sie ihn dann fast schon entgeistert an - zumindest im ersten Augenblick. Dann, als sie es tatsächlich begriff, flammten ihre Wangen rosa auf.
"Nein! In deinem Zimmer, okay, aber... das kannst du nicht machen. Vergiss es. Da mach ich nicht mit. Mir hat es gereicht, einmal erwischt zu werden und da war Nate ein vierjähriges Kind, der es nicht verstanden hat!"

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„Pff… uns muss ja niemand erwischen.“, meinte Azazel sorglos. Tatsächlich machte ihm das wohl uch weniger aus, weil er die anderen nicht so, mit ihren komischen Blicken dann oder überhaupt.
Natürlich hatte er seine Grenzen, aber um Dawn zu necken zog er alles heran.
„Überleg mal… das macht’s doch grad aus, erwischt werden zu können. Jetzt gerade hätte doch auch jemand reinstürmen können, dein Bruder zum Beispiel. Aber in so nem Klassenzimmer… stell dir das mal vor. Auf dem Pult, jawohl. Am besten vom Mathelehrer, den mag ich eh nicht.“
Azazel grinste unverhohlen.
„Das wäre zu genial, ich könnte ihn nicht mehr hören, ohne zu lachen. Aber das stimmt, das könnte ich dir nicht antun… du wärst sicher immer ganz rot dann.“
Er strich über Dawns Gesicht und ihre Wangen, die tatsächlich jetzt schon etwas wärmer waren, als sonst.
„Oh… allein der Gedanke macht dich so nervös! Und du behauptest, du könntest deinen Körper besser verkaufen, als ich…“

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Natürlich musste sie theoretisch niemand erwischen. Aber an einem öffentlicheren Ort war die Gefahr wohl um ein Vielfaches größer als in einem privaten Zimmer.
Und ein kleiner Teil von Dawns Gehirn nahm die Aufforderung, sich das vorzustellen, zu wörtlich. Nur Sekunden später wurden ihre Wangen noch heißer als vorher.
Gut, sie hatten sich schon am See vergnügt, aber da hatte das Wetter eine entscheidende Rolle gespielt. Da konnte sie doch nichts dafür! Aber so, wie Azazel das erzählte... dann wäre sie wetternüchtern. Und überhaupt ging das einfach nicht. Das war einfach so.
Sie könnte nicht mehr in das Klassenzimmer gehen, ohne daran zu denken. Und wenn der Lehrer am Pult saß... dann war das noch schlimmer!
*Hör auf, dir das vorzustellen! Das mach ich nicht... ganz einfach!*
"Natürlich wäre ich rot! Ich meine, es ist ein Klassenzimmer! Öffentlich! Das... das macht man einfach nicht!", meinte sie, am Anfang noch ziemlich bestimmt, zum Schluss hin eher einfach nur unsicher.
"Oder zumindest nur dann, wenn man ganz sicher ist, nicht erwischt zu werden..."

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Dawns „verklemmte“, niedliche Art, ihr Gesicht zu wahren fand Azazel äußerst amüsant. Er legte die Arme um sie und biss ihr wieder am Hals herum, als hätte er vor, gleich nochmal über sie herzufallen.
„Na, das hört sich doch schon besser an!“, gab er dann auf ihre kleine Einlenkung hin zu verstehen.
Dann aber schob er sie etwas weg und sah sie gespielt traurig und beleidigt an.
„Heißt das… dass du mich nicht so scharf findest, dass du es mit mir dort treiben willst? Dann… dann ist mein ganzes Leben ja eine Lüge! Ich dachte, niemand könne mir widerstehen, besonders du nicht.“, jammerte er, als wäre das tatsächlich ein herber Rückschlag für ihn, „Ich meine… ich würds sofort tun! Ohne zu zögern! Und wenn uns einer erwischen würde, würde ich ihm eben die Augen herausstechen.“
Azazel wusste nicht, warum er solch zeug laberte, was er sonst selbst nicht von sich gegeben hätte.
„Ich mein, solange das alles neun Monate später keine Konsequenzen hat, finde ich das genial… und du jetzt doch ganz sicher auch? …gibt es eigentlich eine Steigerung zu Schreien?“

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Dawn wusste zuerst nicht, was sie sagen sollte. Natürlich kapierte sogar sie, dass Azazel wohl nicht wirklich beleidigt war. Wenn sie allerdings jetzt die Wahrheit sagte, dann konnte sie ihm auch gleich anbieten, das nächste Klassenzimmer zu suchen und es für keine jugendfreien Zwecke zu missbrauchen.
"Kann ich im Normalfall auch nicht...", nuschelte sie auf seine letzten Worte hin nur, aber eher an sich selbst gerichtet.
Trotzdem traf ihn ein vorwurfsvoller Blick. Sie wollte sich das gar nicht vorstellen! Gut, zugegeben, bis zu einem gewissen Grad gefiel ihr die Vorstellung. Aber sie war nicht so wagemutig wie Azazel, dass sie das tatsächlich durchgezogen hätte. Sich für das revanchieren, was er getrieben hatte, um sie wahnsinnig zu machen war kein Problem, das würde sie tun - vorausgesetzt, sie waren in einem Zimmer, das man abschließen konnte.
*Natürlich find ich das genial! Aber einen Teufel werd ich tun und dir das auf die Nase binden!*
Dawn stöhnte entnervt auf, drehte Azazel den Rücken zu und vergrub das heiße Gesicht in den Kissen.
"Du bist schrecklich!", zischte sie dann, "keine Ahnung, ob es noch eine Steigerung gibt! Ich wills auch nicht rausfinden, wenn das nächste Mal da stattfindet, wo du es gern hättest!"

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Azazel blieb stumm, als Dawn ihn so zurückwies.
Wahrscheinlich hatte er es einfach übertrieben mit seinen Andeutungen und Neckereien, die nur dazu gedacht waren, Dawn etwas zu ärgern.
Vorsichtig fasste er nach ein paar Strähnen ihres gelockten Haares, um mit den Fingern dort hindurch zu streichen. Wie ernst sie das gerade insgesamt gemeint hatte, wusste er nicht. Aber er hatte ein klein wenig auch ein schlechtes Gewissen.
*Vielleicht sollte ich die Witze lassen… sie mag das offensichtlich gar nicht.*
Azazels Blick war bedauernd, aber er wollte jetzt nichts sagen, sich nicht so einfach entschuldigen. Weil eigentlich hatte er ja nur seine Späße mit ihr getrieben… nachdem er sie so verwöhnt hatte!
Warum war sie dann jetzt sauer?
Sein jugendliches, männliches Gehirn jedenfalls kapierte das nicht ganz. Vielleicht wollte er es auch nicht verstehen. Azazel hielt inne und wandte sich ebenfalls um, überlegte, ob er einfach still verschwinden sollte. Aber auch das erschien ihm unfair.
*Man, ich kann nichts richtig machen!*

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Nicht, dass sie ihm tatsächlich böse gewesen wäre. Es war nur ihre durch und durch unschuldige Ader, die zum Vorschein gekommen war und die ihr sagte, dass das absolut nicht okay war.
Eine ganze Weile war Dawn einfach so mit dem Rücken zu Azazel liegen geblieben. Und hatte überlegt, ob sie etwas sagen sollte und wenn ja, was. Sie wollte nicht, dass er glaubte, sie wäre sauer. Denn irgendwie auf eine zwar versteckte, aber immerhin vorhandene Art gefiel ihr die Vorstellung ja sogar ein wenig.
Schließlich hatte sie ihn doch leise gebeten zu bleiben und ihm erklärt, dass sie auf keinen Fall böse war. Und ihm, kurz bevor sie eingeschlafen war, noch gedroht, dass er den Überfall zurückgezahlt bekommen würde.

Und als sie am nächsten Morgen die Augen aufschlug, war sie wohl tatsächlich noch vor Azazel wach.
Die Zeit nutzte sie natürlich, um sich nach einem kurzen Blick aus dem Fenster ein Kleid aus ihrem Schrank zu angeln und unter der Dusche zu verschwinden.
Vor dem Spiegel betrachtete Dawn schließlich murrend die tollen, blauen Flecken auf ihrem Hals.
*So klar. Und er hat keine. Na toll...*
Gut, wenigstens hatten sie Ferien. Dann musste sie nicht allzu viel unter Leute gehen.
Sie trat wieder aus dem Badezimmer, betrachtete Azazel kurz. Dann schnappte sie sich einfach eins der kleineren Kissen, um es ihm kurzerhand ins Gesicht zu klatschen und ihn in die Seite zu pieken.
"Aufstehen, Schlafmütze!"
Aber sie wartete gar nicht darauf, dass er aufstand. Stattdessen ließ sie sich draußen im Gemeinschaftsraum auf einen Stuhl plumpsen, schnappte sich irgendeins der Bücher, die jemand dort hatte liegen lassen. Aber das war ja nur Tarnung. Denn eigentlich zermaterte sie sich den Kopf darüber, wie sie Azazel das tatsächlich heimzahlen konnte.

Sie war tatsächlich auf dem Stuhl eingepennt. Wunderbar. Und als wäre die unbequeme Haltung nicht schon genug Strafe gewesen, kribbelten auch ihre Beine ziemlich unangenehm.
Ein Umstand, den man am leichtesten wohl mit Bewegung ändern konnte. Und da ihr ja ohnehin langweilig war, konnte sie ja auch draußen nach einer Beschäftigung suchen!

(=> Flure)

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