Anders als erwartet, kam nichts mehr. Entweder hatte der Angreifer keine Lust mehr, war zu schwach oder hat sich ein anderes Opfer gesucht.
Seine letztere Vermutung wurde darin bestätigt, dass ein Mädchen neben ihm auf einmal aufschrie, was Jin ebenfalls erstmal ein Grinsen aufsetzte. Bloß dass sie ihren Tee umkippte und der über seine Hand lief, war nicht so schön. Er stand auf und ging zu einem Waschbecken, um seine Hand zu waschen, um mit Handtuchpapier zurückzukommen und ihr beim Saubermachen zu helfen. Er sah Azazel so an, dass sie es nicht bemerkte und grinste, bevor er sich wieder ums Saubermachen kümmerte.
Was mit ihr war, interessierte ihn nicht sonderlich, er hatte wichtigere Gedanken. So setzte er sich nun zwischen sie und Azazel, und schaute sich um. So andere quälen zu können, war bestimmt richtig cool, das würde er am liebsten auch können, bloß er war ein schnöder Metallbändiger.
Das Mädchen bliebaber sitzen, in der Hoffnung, dass ihr Verstand nur kurz einen Scherz gespielt hatte.

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Azazel nahm einen großzügigen Schluck von seinem Tee. Irgendwie wurde ihm das zu langweilig. Es war keine Herausforderung mehr, jemanden mit seinen Ängsten zu quälen. Es war geradezu lächerlich einfach geworden, durch das viele Training.
Azazel sah seine Blindheit als viel größeres Problem, obwohl er damit schon länger zu tun hatte.
Seufzend stellte er die Tasse wieder ab. Jin saß nahe bei.
Vielleicht hatte er bemerkt, dass Azazel mit seinen Ängsten gespielt hatte.
„Na, Jin, Bauchweh?“, fragte er dann in schwarzem Humor.

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Jin sah zu Azazel und antworte: "Ach, iwo, das war ja noch relativ harmlos im Gegensatz zu manch anderem, was wahrscheinlich in meinem Kopf rumgeistert. Aber ein wenig weißt du ja eigentlich schon, als ich hier als kleiner Junge herum gestreunt war"
Ihm war eigentlich relativ egal, was die Leute von ihm dachten. Solange sie ihn in Ruhe ließen, sollten sie doch denken, was sie wollen, er würde sich da nicht einmischen.
Dann schaute er zu der Tasse von Azazel und fragte: "Was für nen Tee trinkst du?" Er wusste nicht, wie er jetzt darauf kam, aber besser, als gar nichts zu sagen. Bei seiner aktuellen Stimmung wäre ein hervorgerufener Albtraum oder so doch mal eine willkommene Abwechslung.
Er holte ein Metallstück aus seiner Tasche und formte daraus eine Kugel und dann eine Minikatze. Die ging Richtung Azazels Hand auf dem Tisch, um sie dann anzustupsen.
Jin grinste währenddessen und schaute zu Azazel.

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„…Rooibos.“, antwortete Azazel skeptisch und zog fragend eine Augenbraue hoch.
*Mit zwei Kilo Zucker…*
Er wusste nicht so recht, wie er auf Jin reagieren sollte und das machte ihn erst recht vorsichtig. Jin überflügelte ihn an Lebenserfahrung und trotzdem wollte Azazel sich nicht unterordnen. Auf keinen Fall.
Er nahm gerade noch einen Schluck, als er spürte, wie etwas gegen seine Hand stieß, es war kalt. Reflexartig schlug Azazel das kleine Ding weg. Es war rein aus lauter Vorsicht, weil er nicht erkannte, was ihn da berührte.
Leise knurrend blickte er wieder in Jins Richtung.
„Lass den Scheiß. Nächstes mal schlag ich dir vielleicht deine Eckzähne für sowas aus.“

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Jin musste auf Azazels Reaktion immer noch grinsen. Es war schon interessant, wie bestimmte Menschen auf bestimmte Sachen reagieren. Oder er selber hatte nichts anderes zu tun, sodass es 'interessant' war.
Auf Azazels Worte musste er ein wenig nachdenken. Eckzähne ausschlagen, wenn man sich eh nur von dem Kantinenblut ernährte, war das ja kein großes Hindernis.
"Ich bitte um Verzeihung", sagte er, dann überlegte er. Er würde in der nächsten Zeit etwas mehr Spannung brauchen, vielleicht sollte er mal schauen, was er in der nächsten Zeit in der Stadt tun kann.
"Wie geht es dir und Dawn eigentlich so?", fragte er Azazel dann.

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„Das geht dich nichts an.“, meinte Azazel dann kühl. Er spürte, dass Jin ihn amüsiert ansah. Dieses leichte Kribbeln auf der Haut. Er hasste es.
Jin war ihm nicht geheuer. Aber er könnte ja trotzdem vielleicht seinen Spaß mit ihm haben.
„Sag mal, wie viel Vampir steckt noch in dir? Oder haben sie dich schon mit dem Kantinenblut gezähmt?“, begann Azazel provozierend zu fragen, als hielte er Jin für den lächerlichsten Vampir aller Zeiten.
„Was hältst du vom Wald? Ich würde dir Rückendeckung geben und du könntest Monsterblut abbekommen.“
Natürlich gingen Azazels Gedanken in ganz andere Richtung, als Jin irgendwie zu helfen, irgendein armes Vieh zu erlegen.

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Die provokante Art von Azazel ließ ihn weiter grinsen, er war nicht der Typ, der sich von solchen Sachen aus der Fassung bringen lässt, eher fand er soetwas witzig.
"Gute Frage, wenn sie bestimmte Stoffe da drin haben, die das Gehirn umnebeln, dann werden die irgendwannn mit einer Klage rechnen müssen", sagte er belustigt.
Auf die weiteren Worte sagte er dann: "Wenn du möchtest, können wir gerne in den Wald gehen" Er stand auf, ging zur Theke und holte sich doch noch eine Konserve, bevor er zurück zu Azazel ging. "Also, ich bin bereit", sagte er grinsend.

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Azazel zog wieder eine Augenbraue hoch, ehe er spöttisch lachte.
„Bist du wahnsinnig? Jetzt in den Wald? Wenn ich mich nicht recht täusche, ist es finsterste Nacht draußen. Da draußen laufen Dinge rum, die uns als Zahnstocher benutzen, um diese Zeit! Ich bin mutig, aber nicht lebensmüde. Du willst mutig sein, scheinst mir aber recht dumm.“, meinte Azazel, trank dann seinen Tee aus.
Er schüttelte noch einmal belustigt den Kopf, als er aufstand und an Jin vorbei ging.
„Heute nicht mehr. Aber ich nehm dich beim Wort. Vielleicht morgen oder übermorgen, aber jetzt? Da können wir uns ja gleich vor einen Wendigo werfen.“
Azazel schenkte dem Mitschüler einen Blick, als wäre er ein kleines Kind, dann hob er kurz die Hand, ehe er aus der Kantine ging.

(>= Geist Gemeinschafstraum)

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=> Geist
Ihr Magenknurren wurde immer lauter, sie presste die Hand dagegen, um ihn zum Schweigen zu bringen. Einige Schüler beobachteten sie gelangweilt.
Kurz überlegte Robyn, ob sie ihnen zulächeln sollte, verwarf den Gedanken allerdings wieder ganz schnell, was sollte sie mit diesen anfangen?
Ihr Blick löste sich von den Schülern und glitt über die grauen Wände, an denen Portraits verschiedener Personen hangen, die sie noch nie gesehen hatte. Wahrscheinlich waren es alles irgendwelche Perönlichkeiten, die man eigentlich kennen musste. In Geschichte war sie zwar nicht schlecht, nein sie war sogar sehr gut, aber sie konnte sich nur schlecht Gesichter und Namen merken.
Seufzend stellte sie sich an die Ausgabe und ließ sich einen Teller Essen geben, die Kantinenfrau sah dabei griesgrämig drein. Schüchtern blickte Robyn auf ihre Schuhe, ehe sie sich schnell den Teller schnappte und wegeilte. Suchend sah sie sich im Raum um, es waren ein paar Tische schon voll besetzt von anderen Schülern. Andere wiederrum saßen alleine oder zu zweit an einem Tisch. Endlich fand sie den perfekten Platz zum Essen. Der Tisch stand in einer Ecke, sie setzte sich auf einen Stuhl und fing an einen Happen nach dem anderen herunterzuschlucken. Mit gesenktem Kopf sah sie auf den Brei vor ihr, ihre Haare fielen vor das schmale Gesicht und verdeckten die Augen, die alles beobachteten.

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Wald => Keller (kein Post) =>

Es war bewölkt. Andernfalls hätte sich der Vampir wohl kaum aus seinem düstren Keller gewagt. Normalerweise hätte er um diese Zeit geschlafen, aber das Lehrerdasein hatte seinen Tag-Nacht-Rythmus gewaltig zerschlagen. Mit weit ausholenden, festen Schritten ging er auf die Theke zu. Blut aus der Tüte war ein unwürdiger Fraß, aber egal. Es war besser, als nichts und außerdem...
"Vlasta, meine kleine Küchenfee..."
Vlasta war eine der abartigsten Frauen, die Chasko je gesehen hatte. Bevor er sich auf so eine einlassen würde, müsste er schon erblinden und alle anderen Frauen dieser Welt müssten von einer seltsamen Krankheit dahin gerafft werden. Und selbst dann würde er sich noch überlegen, ob da nicht manch andere Alternative attraktiver wär. Trotzdem war es immer ganz nützlich, sich mit der Nahrungsquelle gut zu stellen.
"Wie wärs mit etwas Wodka in meinem Blut, um den Geschmack aufzupeppen?"
Er zwinkerte ihr zu und bei dem Anblick wurde selbst die sonst so rüde Vlasta leicht rot. So murrte etwas Unverständliches, verschwand kurz in ihre Küche und kam mit einer mit Alkohol angereicherten Blutkonserve zurück.
Chasko bedankte sich mit einem leichten, charmanten Lächeln und wandte sich wieder um. Er ließ seinen Blick durch die Kantine schweifen, bis er schließlich bei einem hübschen Mädchen hängen blieb, dass ihm noch unbekannt war. Naja, nicht ganz. Er kannte natürlich ihre Akte, aber die hatte er nur grob überflogen. Immerhin war es keine Schülerin aus seinem Haus.
*Schade eigentlich...*
Mit wenigen Schritten war er bei ihrem Tisch angekommen und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Die Kerzen, die über ihm Licht spendeten bedachte er mit einem knappen Blick und der kleine Energiestoß, den er damit los schickte, pustete sie einfach aus. Dann erst fixierte er Robyn mit seinen eisig blauen Augen.
"Du bist neu hier, richtig? Ich bin Chasko Draculea. Lehrer. Aber wohl oder übel leider nicht deiner."
Er zwinkerte ihr kurz zu.
"Und du bist?"

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