Etwas benebelt wachte Keith auf und öffnete zögernd seine Augen als er spürte, wie ein leichtes Gewicht in seinem Arm lastete. Er erkannte Robyn, doch musste er sich durch einen Blick durchs Zimmer erst wieder vergewissern, wo er sich derzeit überhaupt befand. Nun erinnerte er sich auch wieder, dass er gestern bei ihr im Bett eingeschlafen war.
Keith befreite seinen Arm unter Robyn und hievte sich vom Bett, auf der Suche nach seinen Klamotten, die er schnell fand und sich diese überzog. Vorsichtig schlich er sich aus ihrem Zimmer, um in seinem Zimmer die nötige Tageshygiene durchzuführen, ehe er wieder vor ihrem Bett auftauchte. Allerdings nicht alleine, denn in seiner Hand hielt er ein Glas Wasser, welches er ohne auch nur mit der Wimper zu zucken über Robyn Gesicht ergoss. Mittlerweile hatte er richtig tolle Aufweckmethoden entwickelt! Das Glas stellte er vor sich hin kichernd auf den Nachttisch ab, bevor er sich vor dem dunkelhaarigen Mädchen hockte.
"Schlag mal vor, was wir heute unternehmen können. Mir ist scheiße langweilig."

__________________

Ihr Traum handelte diesmal von einem Schokoladenland. In einer aus Schokolade bestehenden Badewanne hatte sie gelegen, die mit flüssiger Schokolade gefüllt war. Ununterbrochen hatte sie davon getrunken, bis alles leer war. Seufzend und mit vollem Bauch hatte sie sich erhoben und war zu einem Schokobaum gegangen, um an einem Blatt zu naschen. Doch damit endete ihr Traum, als sie plötzlich etwas Kaltes in ihrem Gesicht spürte. Kalt und nass. Sie riss die Augen auf und war drauf und dran, um sich zu schlagen, als sie schon den Auslöser erblickte. Wow ... die Methoden werden ja immer netter...
"Lach nicht so!", schnauzte sie ihn an und wischte sich das Wasser aus dem Gesicht. Ihr Blick glitt zum Fenster und sie konnte erkennen, dass es leicht regnete. "Moah, bei dem Wetter ... wie kannst du schon so voller Tatendran sein?", fragte sie verzweifelt und rollte sich auf den Bauch, was nicht so ne gute Idee war, denn sie lag mit ihrem Gesicht in einer Wasserpfütze. Etwas Elanlos kämpfte sie sich aus der Bettdecke frei und setzte sich auf. Mit den Händen fuhr Robyn sich durch das Gesicht und wischte den Schlaf aus ihren Augen.
Nach einer ausgiebigen Streckung zog sie sich dann auch ein Kleid, mit Schmetterlingen besetzt, an und steckte sich die Haare hoch. Auch wenn der Regen nicht wirklich für Wärme sprach, es war Sommer und sie würde verdammt nochmal ein Kleid tragen!
"Wir könnten in die Stadt und shoppen gehen und du darfst dann die Tüten tragen!", schlug sie mit einem Grinsen vor und vor ihrem Auge bildete sich das Bild ab, wie Keith mit Eselsohren und Taschen beladen durch die Stadt trabte.

__________________

Keiths Grinsen wurde noch ein Tick breiter als Robyn vor Schreck aufwachte und ihn sogleich anzuschnauzen begann. Er folgte ihrem Blick zum Fenster und erkannte wie sie, dass es draußen regnete. Doch Keith zuckte nur die Schultern und widmete sich wieder Robyn zu, die sich ohne jegliche Motivation auf dem Bauch drehte, nur um zu erkennen, dass sie sich gerade in die Wasserpfütze mit ihrem Gesicht wälzte. Keith lachte amüsiert auf und rappelte sich vom Boden hoch um ziellos durch ihr Zimmer zu latschen und die Dinge zu inspizieren, die ihre Kommode zierten. In der Zeit kleidete sich Robyn mit einem Kleid ein, was Keith dazu veranlasste missbilligend seine Augenbraue hochzuziehen.
"Du hast gerade rausgeguckt, oder? Es regnet, Madame."
Als sie dann ihren Plan für den heutigen Tag vorschlug, presste Keith seine Lippen aufeinander, während seine Augen groß wurden. Shoppen? Er? Tüten tragen? Also bitte, für was hielt Robyn ihn bitte? Für ihren persönlichen Packesel? Na das konnte sie sich nun wirklich abschminken. Und doch stimmte er mit einem zögernden Nicken zu, wollte sie aber noch auf eines hinweisen. "Ich würde dir ja gerne so manches bezahlen, aber mein Portemonnaie verspürt im Moment eine innere Leere, weswegen mir dies unmöglich sein wird." Nachdem Robyn alles in einer Tasche eingepackt hatte, was sie für den Ausflug benötigte, griff Keith nach ihrer Hand und zog sie hinter sich her zur Stadt.

=> Stadt (mit Robyn)

__________________

=> Gemeinschaftsraum Energie/Macht (kein Post)

Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen und einer Tüte M&Ms bewaffnet marschierte Kylie fröhlich durch die Gänge des Internats, bis sie schließlich vor dem Gemeinschaftsraum Geist stehen blieb.
Sie hatte vor Keith zu besuchen. Besuchen bedeutete in ihrem Fall, dass sie ihm eigentlich nur auf die Nerven fallen wollte, weil ihr langweilig war. Und M&Ms eigneten sich außerdem sehr gut dazu, um damit andere Leute zu bewerfen... Nicht, dass sie das vorgehabt hätte...
Kaum hatte sie den bodenlosen Raum betreten, suchten ihre Augen bereits nach der Tür, die sie in Keiths Zimmer führen würde. Sie wusste nicht einmal, ob er überhaupt hier war. Aber einen Versuch war es ja wert.
Sie musste noch eine Weile suchen, ehe sie schließlich doch den Namen 'Keith' auf einer der Türen entdeckte.
Kylie spurtete los, um die Tür rechtzeitig zu erwischen, bevor sie wieder verschwand und bekam schließlich den Türgriff zu fassen. Was sie jedoch aus irgendwelchen Gründen nicht mitbekommen hatte, war, wie sich die Tür in letzter Sekunde wo anders hin verschoben hatte, so dass sie nun gar nicht Keiths Zimmertür öffnete, sondern die von einem anderen Geistschüler.
Doch das ahnte Kylie ja nicht, so dass sie nur kurz anklopfte, ehe sie die Tür mit Schwung aufstieß und einfach ins Zimmer trat, nur, um kurz darauf mitten in der Bewegung zu erstarren und irritiert halt zu machen.
Die Person vor ihr sah nicht unbedingt wie Keith aus. Nein, sie stand einem weißhaarigen Mädchen gegenüber, welches vielleicht nicht so erfreut war, dass sie einfach so in ihr Zimmer geplatzt war.

__________________
The "earth" without "art" is just "eh".

Lana hatte heute beschlossen, ihren Kleiderschrank auszumisten, weshalb sie mit einem mittlerweile viel zu kleinem Top in der Hand zwischen drei unterschiedlich großen Haufen aus Kleidung hockte. Wegschmeißen wollte sie es eigentlich nicht, da es das Logo ihrer Lieblingsband trug und sie dementsprechend sehr daran hing, aber wann sollte sie es noch tragen? Es war nicht nur löchrig, sondern auch noch viel zu klein, was die Weißhaarige feststellen musste, als sie sich probehalber das Top überziehen wollte. Also konnte sie es auch nicht mehr zum Schlafen benutzen...
Schließlich warf sie es auf den wesentlich kleineren Haufen, der aus den Sachen, die sie nicht mehr brauchte, bestand. Wenn das so weiterging, war die Ausmist-Aktion relativ nutzlos, da sie sowieso das meiste ihrer Sachen behalten würde.
Beim nächstem Kleidungsstück, einem einfachem Holzfällerhemd, musste sie gar nicht lange überlegen, wo es hingehörte.
Achtlos warf sie es nach hinten, wobei sie sich nicht gerade größte Mühe gab, den Haufen zu treffen.
Und in dem Moment ging die Tür auf. Ruckartig fuhr sie mit dem Kopf herum und musterte ihren Besucher, dessen Gesicht sie aber nicht erkennen konnte, da das Hemd auf seinem Kopf gelandet war und die Ärmel ihm ins Gesicht fielen. Erst als es langsam runterrutschte, konnte sie das Gesicht des Mädchens sehen.
War das nicht das Mädchen... Das sie zusammen mit Sharon im Wald getroffen hatte? Und Claire war auch dabei gewesen? Wie hieß sie nochmal...?
"Du bist... Ähm..."
*Irgendwas mit K und Y.*
"Kylie, oder?"

__________________

Reality is a prison.

Kylie hatte sich gerade dafür entschuldigen wollen, dass sie einfach in das Zimmer des Mädchens geplatzt war, als ihr etwas auf dem Kopf landete. Es sah aus, wie eines dieser Holzfällerhemden.
Mit einem leichten Grinsen zog sie sich das Hemd vom Kopf und ließ es schließlich auf dem Stapel fallen, auf dem das Hemd wohl ursprünglich landen hatte sollen.
Als sich das Mädchen, dem das Zimmer gehörte, zu ihr umdrehte, fiel Kylie auch sofort wieder ein, wie sie hieß. Lana.
"Jup, ich heiß' Kylie.", bestätigte sie grinsend.
"Sorry, dass ich einfach rein geplatzt bin...", meinte sie und hockte sich dann einfach neben Lana auf den Boden. Wenn Lana vollkommen fremd gewesen wäre, wäre sie nun einfach wieder gegangen... aber das war sie ja nun mal nicht. Also kam es Kylie vorerst gar nicht in den Sinn, wieder aus Lanas Zimmer zu verschwinden. Und wenn Keiths Tür einfach verschwand... dann war sie ja auch nicht Schuld daran.
Kylies Blick fiel auf die M&Ms Tüte. Keith würde sie an diesem Abend wohl nicht mehr damit bewerfen können. Wie gut, dass die Dinger auch noch einen anderen Verwendungszweck hatten.
"Willst du welche?", fragte Kylie grinsend und schob Lana die Tüte rüber.
Man konnte die Kennenlernphase ja auch einfach überspringen und so tun, als ob man sich schon besser kennen würde. Denn langsam ging Kylie der Smalltalk, den sie jedes Mal mit ihrem Gegenüber führte, wenn sie jemand neuen kennenlernte, ein wenig auf die Nerven. Denn es lief immer gleich ab.
Wie heißt du? Was kannst du? In welchem Haus bist du?
"Räumst du deinen Schrank auf?", fragte Kylie und grinste.

__________________
The "earth" without "art" is just "eh".

Das Mädchen hieß also wirklich Kylie und schien nicht beabsichtigt zu ihr gekommen zu sein. Wär ja auch komisch, schließlich kannten sie sich nur flüchtig.
"Nich' schlimm, hier... verirrt man sich öfters", grinste Lana.
Das war wirklich lästig. Jedes Mal musste man suchen und dann auch noch schnell genug sein, um die richtige Tür zu bekommen, bevor diese wieder ihren Platz wechselte.
"Willst du welche?"
"Klar", meinte sie und griff in die Tüte, wobei sie darauf achtete, nicht zu viele M&M's zu nehmen. Das würde wahrscheinlich nicht so gut kommen.
Genüsslich leckte Lana den Kopf in den Nacken und ließ sich ein paar in den Mund fallen.
Heute hatte sie bis auf ein kleines Päckchen Gummibärchen, das sie in den Tiefen ihres Schranks gefunden hatte, noch nichts gegessen. Dementsprechend hungrig war sie auch, trotzdem hatte sie es nicht für nötig gehalten, in die Kantine zu gehen, denn dafür hätte sie sich ja bewegen müssen.
"Räumst du deinen Schrank auf?"
Nachdenklich warf die Weißhaarige einen Blick über ihr Zimmer, das aufgrund der herumfliegenden Kleidung einem Schlachtfeld glich, und nickte.
"Ja... Das hatte ich eigentlich vorgehabt. Aber irgendwie bringt's nicht viel. Wahrscheinlich werd ich das ganze Zeig sowieso behalten", lachte sie.
"Und, was machst du hier? Also wo wolltest du eigentlich hin?"

__________________

Reality is a prison.

Lana räumte also wirklich ihren Schrank auf. Und sie ging dabei genau so vor, wie Kylie. Sie räumte alles aus, sortierte alles, nur um anschließend zu dem Schluss zu kommen, dass sie sowieso alles behielt, bis auf vielleicht ein oder zwei Shirts.
Als Lana sie fragte, was sie hier machte, zuckte Kylie mit den Schultern.
"Eigentlich hatte ich vor, Keith - kennst du ihn? - zu nerven. Aber irgendwie... ist seine Tür verschwunden. Stattdessen bin ich jetzt in deinem Zimmer gelandet."
Kylie fischte sich ein paar M&Ms aus der Tüte und legte, genau wie Lana zuvor, den Kopf in den Nacken, um sich die M&Ms dann in den Mund fallen zu lassen.
"Wahrscheinlich ist er sowieso nicht da. Aber was solls, ich glaub, er wäre sowieso nicht besonders glücklich darüber gewesen, wenn ich ihn mit M&Ms beworfen hätte, oder so... dafür können wir sie jetzt essen!", meinte Kylie und grinste.
Allerdings sah die Tüte nicht wirklich so aus, als ob sie noch lange halten würde. Besonders, wenn sich statt einer nun zwei Personen an ihrem Inhalt bedienten.
"Was hältst du davon, wenn wir in die Kantine gehen?", fragte Kylie, nachdem ihr Magen mit einem lauten Knurren bekannt gegeben hatte, dass er definitiv etwas Richtiges zu Essen verlangte.
Und nachdem Lana schließlich zugestimmt hatte, half Kylie ihr auf die Beine und packte sie am Handgelenk, um sie mit sich in Richtung Kantine zu ziehen.

=> Kantine (mit Lana)

__________________
The "earth" without "art" is just "eh".

(Kirche SimSorael => sonstwo =>)


Azazel hatte versucht, nicht weiter an Uriels Vorschlag zu denken. Nachdem er den Erzengel noch ein wenig aufgezogen hatte, von wegen gefallene Engel und Glauben, war er gegangen und war wieder seinen alltäglichen Beschäftigungen nachgegangen.
Bis er am Abend in sein Zimmer kam und sich aufs Bett warf.
Erst da fiel ihm die kühle Kreuzkette um seinen Hals wieder auf. Er hatte sie die ganze Zeit angehabt. Aber eher, weil sie ein Geschenk von Uriel gewesen war, nicht, weil er plötzlich otal gläubig war...
Nachdenklich drehte Azazel das winzige Kreuz zwischen den Fingern, überlegte fieberhaft, dann faltete er zögernd die Hände darum.
*Schaden kanns ja nicht, oder?*
„Also... wer auch immer da zuhört... oder auch nicht... danke für... den Tag? Und... das heute mir nichts Schlimmes passiert ist? Und... muss ich jetzt nach was fragen? Ich mein... das macht man doch so, oder?
Also: es wär ganz cool, wenns weiter so läuft, wie bisher... schön ruhig und nett. Am besten bleiben mir sämtliche Himmelsschergen vom Hals. Und die Noten können auch so bleiben... aber das ist ja eigentlich mein Verdienst. Das ist voll sinnlos... aber, wenn mir schon einer da oben zuhört: morgen was mit Fleisch in der Kantine fänd ich klasse. Und neue, bequeme Schuhe, die alten fallen außeinander... und wenn Dawn mal wieder sowas anziehen könnte, wie da bei dem einen Mal, wow, das wär...“, Azazels halbsarkastisches Gebetsgemurmel ging noch eine ganze Weile so weiter, bis es ihm endgültig reichte und er das Gesicht in den gefalteten Händen vergrub.
„Oh Gott, das ist so sinnlos und bescheuert...“

__________________

Robyn wälzte sich unruhig im Bett umher. Es war viel zu heiß, um zu leben, um zu atmen. Na gut, eventuell übertrieb sie da, aber in ihrem Zimmer war es trotz offenem Fenster ziemlich warm. Und auch die Tatsache, dass sie nur ihre Unterhose trug, änderte nichts daran, dass sie tausend Tode schwitzte. Stöhnend richtete sie sich auf und tapste ins Badezimmer, wo sie sich einen Waschlappen schnappte und ihn im eiskalten Wasser tränkte. Robyn klatschte sich diesen gegen die Stirn und rieb dann über ihr Gesicht und ihren Körper. Das brachte tatsächlich einiges. Jetzt war ihr nicht mehr ganz so warm. Etwas zufriedener ließ sie sich aufs Bett fallen, landete auf dem Bauch und streckte alle Viere von sich, den Waschlappen hatte sie irgendwie auf ihren Rücken drapiert, während ihr Gesicht die Wand anstarrte. Die Braunhaarige schloss die Augen und überlegte sie, wie sie wohl diesen Tag überleben würde. Ihre Mutter meinte mal, man solle heißen Tee trinken, das würde abkühlen. Aber Robyn verstand da die Logik nicht. Würde ihr dann nicht noch heißer werden? Seufzend stützte sie sich auf ihren Ellenbogen ab, allerdings hatte sie in dieser Position ein ziemliches Hohlkreuz, was auf Dauer nicht so angenehm war. Schließlich ließ sie sich wieder auf den Bauch fallen und tastete nach ihrem Handy, um die Kontakte zu durchsuchen. Bei Keiths Namen blieb sie stehen, tippte diesen an, um ihm eine SMS mit dem Wort „Kuscheln?“ zu schicken. Auch wenn das wohl eher suboptimal war, wenn man bedenkte, dass ihr zu warm war. Dann legte sie das Handy wieder beiseite und rollte sich auf den Rücken. Sie stierte die Decke an, in der seltsamen Hoffnung, ein Loch würde sich öffnen und Eiswürfel regnen. Hier im internat war schließlich alles möglich. Doch leider passierte nichts und Robyn schloss enttäuscht die Augen.

__________________