Das wäre natürlich auch noch eine Möglichkeit. Dass Cassiel die Briefe an ihn einfach versteckt hatte. Oder gleich verbrannt oder so. Da wusste Azazel aber noch nicht, ob es ihn dann wegen seiner Mutter freuen oder wegen seinem Vater noch mehr ärgern sollte...
Wenigstens stand Dawn voll und ganz hinter ihm...
Er war seiner Freundin ein paar Schritte gefolgt, hielt dann aber inne und legte den Kopf leicht zur Seite.
„...warum? Also, nein, nicht, warum. Ich weiß, dass das ein ganz besonders toller Tag für dich ist...“, ergänzte Azazel dann und grinste leicht, „Aber... was hast du vor? Es klingt fast beunruhigend, wenn du so davon redest...“

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Dawn wollte schon dazu ansetzen, ihn gespielt beleidigt darauf hinzuweisen, was er da zu vergessen haben schien - aber Azazel rettete sich ja geschickt aus der Affäre.
"Ich hab überhaupt nichts vor! Was du mir gleich unterstellst...", gab sie stattdessen schmollend zurück, ließ einen Stein über die tintenschwarze Wasseroberfläche springen.
"Ich will den Tag nur mit den zwei Menschen verbringen, die mir am wichtigsten hier sind. Und ja, keine Sorge, du stehst über Nate in der Liste", setzte sie hinzu, streckte Azazel die Zunge heraus.
Was genau sie plante, wusste sie ja nichtmal selbst. Irgendetwas eben. Das war ihr gar nicht so wichtig, Hauptsache, sie hatte ihre beiden Lieblingsmenschen um sich.
"Du musst uns auch nicht den ganzen Tag ertragen. Nur ein paar Stunden, in denen du ihn nicht anmeckern darfst. Ihm sag ich das gleiche. Wahrscheinlich schleppe ich euch eh nur in die Stadt oder hierher oder so.", umriss sie grob ihren Plan - beziehungsweise gab es nicht mehr Details bisher.
Dawn erhob sich, überbrückte die Distanz zu Azazel und küsste ihn federleicht, ststreckte ihm dann die Zunge heraus. Bitte? Alternativ kannst du auch oben ohne vor mir trainieren, das akzeptiere ich auch als Geschenk."

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Kirche SimSoreal mit Robin =>

Ethan bemerkte das Zittern von Robin gar nicht, er wusste nicht, wie kalt ihr war. Ihm war zwar auch kalt und seine Lippen färbten sich blau, doch er gewöhnte sich relativ schnell an die Temperatur, so dass es einigermaßen aushaltbar war.
Als sie auf den See hinaus schwommen, konnte er dank dem Mond endlich wieder weiter gucken, aber nur 3 Meter um sich rum. Der Finsterholzwald schien an den See zu grenzen, zumindest waren zu seiner Linken dichte Baumreihen. Auf der anderen Seite sah es hingegen ganz ander aus, viel schöner, ein Ort um an warmen Tagen zu entspannen. Entspannen war gut, sehr gut, das könnte er jetzt auch gebrauchen. Dennoch gefiel ihm das Schwimmen besser als das Gehen, so konnte sich sein Bein ein wenig ausruhen, wurde gleichzeitig gekühlt und gesäubert. Doch er entschied sich schnell wieder um, als ein paar Nixen die Wasseroberfläche durchdrangen. Wäre er nicht so paranoid und hätten die Nixen nicht sofort angegriffen, hätte es eine dieser bezaubernd schönen Kreaturen mi sicherherit geschafft Ethan zu umgarnen. Doch er kannte Nixen, wusste worauf sie hinaus waren und er wusste, dass sie verdammt gefährlich waren. Würde seine Kraft nur ein bisschen mehr als ein paar Sekunden anhalten, wie z.b. ein paar Minuten, könnte Ethan die beiden hier rausholen, doch wenn er jetzt seine Fähigkeit einsetzen würde, würde er nach ein paar Metern wie eine Leiche im Wasser schwimmen und wäre zu leichte Beute, also musste er sich was anderes einfallen lassen. Fürn anfang musste seine Harkenwaffe reichen, aber es schien wirklich keinen anderen weg zu geben. So konnte er zumindest die Algen durchtrennen, die zu ihm rüberschnellten, doch das würde Robin nicht retten. Es waren zu viele Nixen, die immer wieder ihre Geschosse auf sie abfeuerten, er konnte nicht für zwei. Seine Beine versuchte er außerdem immer in Bewegung zu halten, für den Fall, dass eine von unten angreift. Außerdem kam er nicht nah genug an die Nixen ran, so dass er ihnen die Waffe durch den Kopf rammen konnte, genug schwung würde er ohne festen boden unter den füßen auch icht kriegen, so wären nur kleinere Verletzungen möglich. Als eine Nixe kurz vor ihm auftauchte, um sich an seinen Nacken festzusetzen, schaffte er es den Harken durchs Auge zu schlagen, so dass die Nixe das Kreischen anfing und die Flucht ergriff.

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Im Gegensatz zu Robin schien Ethan sich ganz gut zu schlagen aber er war auch kein Drache und geschwächt durch die Kälte des Wassers. Nicht dass es Robin so extrem zu schaffen machte in kaltem Wasser zu baden. Das nicht. Aber sie hatte langsam doch einen gewissen Blutverlust zu verkraften, in der Höhle war es kalt gewesen und sie war schon verdammt lange in dem kalten Wasser. Nacht war es auch noch und so gab es nicht mal ein paar wärmende Sonnenstrahlen für sie. Dafür allerdings viele viele Schatten...
Das würde wohl auch ihre einzige Chance sein sich zu befreien. Zuerst warf sie einen Blick auf Ethans Messer Teil welches er in Händen hielt, verwarf dem Gedanken aber recht schnell wieder. Damit würde sie hier nicht rauskommen. Sie brauchte schon etwas kräftigeres. Vielleicht den Schatten einer der Wassernixen... aber das würde sie gewiss viel Kraft kosten. Aber was sollte sie machen? Sie hatte ja gar keine andere Wahl als es zu probieren! Sie konzentrierte sich mit aller Macht auf den Schatten der Nixe die ihr am nächsten war und zerrte dann mit einer ruckartigen Bewegung ihrer freien Hand den Schatten von seinem Besitzer. Mit viel Konzentration und sich kurzzeitig nicht gegen das ziehen der Seetang Schnüre wehrend, schaffte sie es den Schatten zu materialisieren und eine düstere Version der Blonden Nixe zu schaffen die sie sich als 'Opfer' erwählt hatte.
Die Schattennixe die Robin materialisiert hatte, hatte pechschwarzes Haar und einen ebenso schwarzen Fischschwanz der übersät mit giftig aussehenden, blutroten Stacheln und Dornen war. Graue Muster zogen sich über die schokoladenbraune Haut und die Augen leuchteten düster Blutrot in der Dunkelheit. Die Zähne der Schattennixe glichen denen eines Hais und bestanden aus drei Reihen und waren rasiermesserscharf. Alles in allem gab sie ein sehr unheimliches, düsteres Bild ab... und zerrte an Robins Kräften. Ihr wurde schon leicht schwindelig während die Nixe die Schnüre trennte welche sie festhielten und einen Arm um Robins Taille schlang. Wortlos und in einem affenzahn schwamm sie nun auch auf Ethan zu, packte diesen mit der freien Hand am Handgelenk und tauchte kurz ab um schneller an Land zu kommen. In Richtung des ungefährlichen Seeufers selbstverständlich. Die anderen Nixen versuchten ihr natürlich zu folgen, schafften es aber nicht, da Robins Schattennixe etwas schneller und kräftiger war. Ein paar Herzschläge später waren sie auch schon in ungefährlichen Gewässern und nur noch wenige Meter vom Ufer entfernt. Nur verließ Robin da auch schon die Kraft und die Nixe löste sich in das auf was sie eigentlich war, einen Schatten der augenblicklich zu seinem Besitzer zurückkehrte. Und Robin hatte nun alle Hände voll damit zu tun weder das Bewusstsein zu verlieren, noch zu ertrinken, noch sich von den Schatten überwältigen zu lassen die nach ihren Gedanken zu greifen begannen.

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Ethan war weiter mit den Nixen beschäftigt, die ihn versuchten mit den Schnüren einzufangen. Es ging soweit ganz gut, keine Nixe traute sich näher zu ihm ran, dennoch würde er das nicht ewig durchhalten und es waren zu viele, um sich alle durch zufall oder glück zu treffen und zu verjagen.
Er achtete gar nicht darauf, wie Robin eine Nixe materialisierte, die ihren Befehlen gehorchte. Als sie Robin unter dem Arm trug und sie so k.o. aussah, wollte Ethan sich zuerst losreißen um sie zu befreien, doch sie schien auch auf ihn zuzuschwimmen, um ihn unter den Arm zu klemmen.. was zum.. keine Nixe würde so handeln. Sie würden zuerst das eine Opfer verspeisen und nicht gleich zwei auf einmal versuchen mitzuschleppen. Dennoch versuchte Ethan auf die Nixe einzuschlagen, um sie zu töten, doch sie war viel stärker und hatte schnellere Reflexe als er. So konnte sie einfach seinen Arm packen und ihn umdrehen, so dass er machtlos war. Erst ein paar Momente später, als die Nixe ans Land schwomm mit den beiden, sah er ein, dass sie versuchte die beiden zu retten und nicht versuchte, sie an den Grund des Sees zu ziehen. Fast am Ufer angekommen entmaterialisierte sich die Nixe und Ethan begann langsam zu verstehen. Er konnte in diesem Gewässer gerade so stehen, dass sein Kopf aus dem Wasser guckte, Robin hingegen schien ein paar Probleme zu haben.. Also trug Ethan sie so auf den Armen, dass sie gerade so mit dem Kopf über Wasser war. Es war nicht schwierig sie so zu halten, immerhin waren sie im Wasser. Je näher sie dem Ufer kamen, desto niedriger wurde das Wasser und desto mehr tat es wieder weh aufzutrumpfen. Gott sein dank hatte sie die Nixe weiter am Waldesrand abgesetzt und nicht mitten im Wald, so konnte Robin dort erstmal eine Pause machen, ohne groß gefahr zu laufen, von irgendwelchen Monstern angegriffen zu werden. Er setzte sie auf den Boden und versuchte sein Gewicht auf das gesunde Bein zu verlagern.

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Robin bekam gar nicht viel von dem mit was gerade um sie herum geschah weil ihr immer schwindeliger wurde und die Schatten immer stärker nach ihren Gedanken und ihrer Seele zu greifen begannen. Es kostete sie einiges an Konzentration nicht das 'Bewusstsein zu verlieren' wie es für andere ausgesehen hätte. Sie war auch mehr als froh und dankbar darüber, dass Ethan sie auf den Armen trug und ans Ufer brachte. Das war wirklich lieb von ihm und hätte Robin gar nicht erwartet. Nicht dass sie gedacht hätte er wäre irgendwie scheiße oder so, sie mochte ihn sogar sehr gern! Für sie war er schon so eine Art guter Freund. Wie Sharon! Jetzt hatte sie schon zwei Freunde hier am Internat gefunden. Naja und Nayell aber mit der war sie nicht so wirklich befreundet.
Als sie nun am Ufer abgesetzt wurde von Ethan, vergrub sie ihr fahles und mittlerweile mit dunklen Augenringen gezeichnetes Gesicht in ihren Händen und gab ein vollkommen erschöpftes Stöhnen von sich. Ihre Seiten schmerzten höllisch, ihre Konzentration schwand von Sekunde zu Sekunde mehr und eiskalt war es auch noch. Wo sie gerade bei eiskalt war... ihr ganzer Körper begann zu zittern und nun schlang sie ihre Arme um ihren Körper. Den stechenden Schmerz in ihrem Kopf als die Schatten härter nach ihrer Seele und ihren Gedanken zu greifen begannen, versuchte Robin dabei weiterhin zu bekämpfen und hielt zur Sicherheit die Augen geschlossen. Sie wollte nicht unbedingt, dass Ethan sah wie ihre Augen sich langsam schwarz zu verfärben begannen. Immerhin wollte sie ihn nicht unnötig beunruhigen. Und solange sie es schaffte sie zurückzudrängen bestand ohnehin kein Grund zur Sorge.
Erstaunlicherweise gelang es ihr tatsächlich, auch wenn sie sich danach noch schwächer fühlte als sowieso schon. Sie rollte sich zur Seite und schlang die Arme wieder um ihren Körper, zog die Knie eng an sich und versuchte das Zittern zu unterdrücken. Ihre Lippen waren schon ganz schlau und sehr dunkel als sie zittrig stotterte: "W-wir... s-soll-t-ten r-rein.... sch-schnell..." Mühsam richtete sie sich nun wieder auf und war heilfroh dass keines ihrer Beine verletzt war. Ihr Blick wandte sich Ethan zu und sie lächelte ihn zwar schwach aber aufmunternd zu. Als sie ihn ansprach mit einem Zähneklappern hörte man deutlich die Sorge aus ihrer Stimme: "I-ich..h-hoffe... du k-kannst.. noch... b-bis zur... Sch-schule laufen...?" Sie wartete seine Antwort ab und trottete dann falls er noch in der Lage dazu sein sollte - was wohl anzunehmen war - zitternd und Zähne klappernd neben ihm her in Richtung des Krankenflügels.

(-->Krankenflügel mit Ethan)

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(Gemeinschaftsraum Geist =>)

Azazel hatte eigentlich Ausgangsverbot. Zusammen mit seiner Mutter. Aber Neera hatte es drinnen nicht mehr ausgehalten. Und Azazel war ihr gefolgt.
Kein plötzlich wieder aufgetauchter Nate, keine leicht gekränkte Dawn, kein merkwürdiger Brief für diesen Abend. Sonst machte Azazel sich um so etwas immer Gedanken.
Jetzt aber lenkte Neera ihn ab.
Eigentlich durften sie nicht raus, Chasko hatte es so empfohlen.
Nur interessierte Neera das gerade nicht und es war ein leichtes, ihren Sohn mit ihrer Begeisterung mitzureißen.
"Keine Sorge... nur ein paar Minuten!", kicherte sie, als sie barfuß den Hang hinab zum See lief und dort sofort in das kalte Wasser spazierte, um erleichtert aufzuseufzen.
"Tagelang eingesperrt... geht ja gar nicht."
Azazel verschränkte die Arme und grinste nur am Ufer stehend, schüttelte ungläubig den Kopf. Das war nicht zu fassen...

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Keller =>

Lautlos glitt er aus dem Wald, wie ein Schatten, der über das lange Gras am Ufer des Sees wanderte. Er rannte nicht. Seine Bewegungen waren nicht hektisch. Dennoch war er blitzschnell. Ein kalter Hauch, der wie aus dem nichts hinter Azazel austauchte und unangenehm in seinem Nacken kitzelte.
"Jetzt weiß ich, woher du den Ungehorsam hast."
Seine Stimme war ganz ruhig, als er Neera bei ihrem Fußbad beobachtete. Doch dann stürmte er los. Alle Stille war aus ihm gewichen, als er regelrecht über die Frau hinweg fegte, aus dem Gleichgewicht brachte und sie - ohne sie dabei tatsächlich zu berühren - ins Wasser schubste. Er selbst bekam nur ein paar Tropfen ab und stand sofort wieder am trockenen Ufer. Neera aber machte Bekanntschaft mit der Unterseite der Wasseroberfläche.
"Unglaublich... und ich dachte, du wärst gut darin, dich zu verstecken. Aber das lag wohl an deiner Familie. Entschuldige, mein Fehler."

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Azazel schauderte, als er Chaskos kühle Anwesenheit spürte und schlug überrascht nach dem Vampir.
Aber da war der schon weg und hatte tatsächlich seine Mutter ins Wasser geschubst.
Neera schnappte nach Luft und spuckte prustend Wasser aus, als sie wieder über Wasser kam und nun klatschnass und zitternd im knietiefen Wasser hockte.
"Hier muss ich mich ja nicht verstecken... obwohl doch. Scheinbar vor missgönnenden alten Vampiren, die keinen Spaß verstehen."
Neera streckte ihm die Zunge heraus, stand dann auf und versuchte ihren Rock auszuwringen.
"Das war nicht nötig... wir wollten nur ganz kurz raus. Nicht lange...", murrte Azazel währendessen ein wenig missgelaunt, "Stalkerei..."

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"Falsch. Ich bin hier, weil ich Dienst hatte. Schüler davon abhalten, die Regeln zu brechen und so."
Chasko verschrenkte die Arme und beobachtete sichtlicht belustigt, wie Neera versuchte ihren Rock auszuwringen.
"Doch, ich verstehe Spaß. Das eben war lustig. Findest du nicht?"
Dann drehte er sich zu Azazel. Die süße Zigeunerin war ja erst mal versorgt.
"Ich hab nie gesagt, dass ihr nicht raus dürft. Nur, dass ihr nicht unbeaufsichtigt raus sollt. Ihr hättet mich oder irgendeinen anderen Lehrer fragen können. Dass ihr so leichtsinnig seid, nachdem ich mich vor ein paar Tagen mit deinem Vater prügeln musste, damit er dich nicht wieder mit nimmt und deine Mutter umbringt, find ich nämlich echt nicht lustig."
Er klang ernst, wurde aber nicht laut.
"Wie wärs mit ein bisschen mehr Dankbarkeit?"

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