"Ich hoffe doch mal nicht!" Entgegnete sie dem Schwarzhaarigen, als der sie fragte, ob sie glaubte, die Menschen würden sie für schwach halten. Als er dann jedoch noch hinzufügte, dass sie an ihrem Selbstbewusstsein arbeiten sollte, wurde ihre Miene für einen Moment nachdenklich, lächelte aber kurz darauf wieder fast schon stolz, als Katan ihr versicherte, dass sie nicht schwach war und ihr tröstend durch die Haare wuschelte. Aufrichtig lachend versuchte die Brünette ihre wilden Haare wieder aus ihrer Sicht nach hinten zu streichen, wobei sie ihr teils einfach gleich wieder ins Gesicht fielen.
Auch seine weitere Erklärung, die fast wie ein Versuch sie aufzumuntern wirkte, ließ sie kurz auflachen. Es war wirklich witzig zu hören, wie Katan über Menschen dachte. "Manchmal sind die Statisten am ehrlichsten." gab er ihr kurz zu verstehen. "Aber du hast mit Sicherheit recht, vielleicht haben sie ihren Hass so einfach nur zum Ausdruck gebracht!" Sie schenkte ihm ein warmes Lächeln, auch wenn der Gedanke sich in ihren Kopf schlich, dass für Katan jedes Leben nur von kurzer Dauer sein würde. Selbst 10 000 Jahre waren bedeutungslos, wenn man eine Millionen Jahre alt war! Und im Endeffekt war sie mit Sicherheit auch nur ein Statist in seinem Leben, so wie jeder andere, den er kennenlernen würde! Den Gedanken ließ sie aber nicht zu sehr an sich ran und verdrängte ihn kurz darauf auch schon wieder.
Da ging es nämlich auch schon um ein anderes, in diesem Fall unangenehmes Thema: Hoffnung... und er sprach gerade so davon, als würde er auf ein weiteres Problem aufmerksam machen wollen, das Sharon hatte.. und zwar sein Doppelgänger, der ihr immer wieder Hoffnung gemacht hatte um sie danach zu zerstören. Aber so wie sie Katan einschätzte, hatte er nicht mal einen Gedanken daran verschwendet, dass Sharon es so auffassen hätte können und so würde sie das Thema auch gar nicht weiter ausführen. Dennoch konnte sie ihm da zustimmen.
"Ja, Hoffnung zerstört zu bekommen ist nicht gut!" untertrieb sie kopfschüttelnd. Nein er hatte schon recht, die Vorstellung, wie die Frau verzweifelt versuchte die Fesseln mit ihrer Fähigkeit zu öffnen, war ganz witzig! Als er dann jedoch anfing weiter zu sprechen und ihr erzählte dass sie, wenn der Mann sie so unter Kontrolle hatte, ihn bestimmt trotzdem befreien würde, bekam die Vampirin tatsächlich sogar ein bisschen Mitleid mit ihr. "Das wäre ja noch trauriger!" meinte sie realisierend, aber nicht weniger amüsiert. Sie hasste den Mann, aber wenn sie recht hatte und die Schwarzhaarige auch so unter dem Mann leidete, war ihr leichter Anflug von Mitleid vielleicht sogar berechtigt.
Aber da legte der Mann auch schon wieder seine Hand auf ihren Kopf, um erneut durch das kurze, teilweise blau leuchtende Haar zu wuscheln. Das hatte er seitdem sie sich wiedergesehen hatten, bereits auffällig oft getan.
Sie nahm die Hand des Mannes, die auf ihrem Kopf ruhte in beide Hände und drehte sich einmal, den leicht aufkommenden Schmerz ignorierend, unter seinem Arm hindurch, so dass sie daraufhin zu ihm gewandt stand und mit ihn blau glühenden Augen beobachtete.
"Und du scheinst in der Zeit meine Haare ja ganz schön vermisst zu haben." witzelte sie genauso lachend und ließ seine Hand wieder los, um ihre Haare erneut zu richten, dabei kam sie nicht umhin, genau diese Momente mit ihm vermisst zu haben.

__________________

Nachdem er Sharon bestätigt hatte, dass sie nicht schwach war, schien sie wieder etwas bessere Laune bekommen zu haben, zumindest sprachen die nachdenkliche Miene und das kurze Lächeln sehr dafür. Kurz darauf lachte sie sogar wieder. Offenbar fand sie die Aussagen über den Status der Menschen für ihn sehr witzig, wobei Katan selbst es durchaus Ernst meinte. Manchmal hatte es jedoch auch seine negativen Seiten, dass Menschen nur so kurz lebten, vor allem wenn er ein ganz besonders interessantes Exemplar darunter entdeckte.
Wenige Augenblicke lang musterte er Sharon nachdenklich, bis er zu dem Schluss kam, dass er durchaus Gefallen an dem Gedanken fand, dass sie kein Mensch mehr war und wohl noch ein sehr langes Leben vor sich hatte.
Seine Aussage bezüglich der Hoffnung schien wohl irgendeinen wunden Punkt in Sharon getroffen zu haben, da sie aber scheinbar nicht vorhatte darüber zu reden, ging er auch nicht weiter darauf ein sondern grinste sie nur kurz schmal an.
Zu ihrem Anfall von Mitgefühl sagte er hingegen nichts und zeigte auch keine deutliche Reaktion darauf. Bemerken tat er es allerdings. Woher ihr Mitgefühl für diese Frau wohl kam? Vielleicht hatte sie ähnliche Erfahrungen gemacht. Eventuell würde er sie irgendwann mal danach fragen, im Augenblick allerdings wollte er zurück zum Internat und den Rest der Nacht ausklingen lassen.
Da hatte Sharon sich ihm auch schon wieder zugewandt, seine Hand in ihren Händen. Ihre Worte ließen ihn schief grinsen und kurz dachte er tatsächlich über deren Bedeutung nach. Er hatte sie tatsächlich ein wenig vermisst. Also nicht ihre Haare aber Sharon selbst. Und jetzt wo er diese veränderte, reifere Sharon vor sich hatte, kam er nicht umhin festzustellen, dass er sie noch interessanter als damals fand. Es würde unter Garantie interessant werden mehr von ihr zu erfahren. Diese Gedanken sprach er allerdings nicht aus, sondern schnipste ihr nur kurz gegen die Nasenspitze und erwiderte amüsiert:
"Lass uns zurück in dein Zimmer gehen, du brauchst etwas Erholung."
Und damit machte er sich auch schon mit ihr zusammen auf den Weg zum Internat.

(-->mit Sharon Gemeinschaftsraum Elementar)

__________________

(Elementar mit Katan) =>

"Etwas Größeres? Jetzt legst du meine Erwartungen aber ganz schön hoch." meinte sie weiterhin spaßend. Sie wusste ja nicht, dass Katan ihren Vorschlag wirklich in Erwägung zog. Zwar würde sie Katans Bemühungen immer noch zu schätzen finden, aber so wirklich wissen, was sie mit den 10 Jungfrauen anfangen sollte, wusste sie nicht. Bis auf trinken natürlich, aber da hätte Katan ihr auch einfach sein eigenes Handgelenk anbieten können und sie hätte sich mehr gefreut.
Seine Aussage ließ sie kurz schmunzeln. Auf einen Kampf hatte sie gerade auch nicht so wirklich Lust, fragte sich jedoch weiterhin, was das für ein Geschenk sein sollte, dass so viel Zeit in Anspruch nahm. Es schien ja wirklich was Besonderes zu sein.
Außerdem war es schon süß wie eifrig er ihr sein Geschenk überreichen wollte. Dabei hatte sie nicht mal mit einem Geschenk gerechnet. Sie wäre auch zufrieden gewesen, wenn er und sie einfach einen gemütlichen Abend in ihrem Zimmer verbracht hätten.
Wobei es auch wirklich etwas hatte mit Katan einfach durch den tiefen Schnee zu stapfen und die angenehme Kühle und die frische Luft zu genießen. Zudem sah es wirklich schön aus, wie die Tannen von dem Schnee behangen waren und im Mondschein glitzerten. Spielerisch ließ sie ihre Hände an den Ästen entlanggleiten, um den Schnee niederrieseln zu lassen.
Sie waren wirklich eine ganze Weile unterwegs, was nicht gerade Sharons Neugierde besinnte.

__________________

Auf Sharons Antwort hin betrachtete Katan sie einen Augenblick abwägend und nachdenklich. Ob ihr das Geschenk gefallen würde? Ihm gefiel es aber das musste nicht heißen, dass Sharon das genauso sah. Sie war schließlich trotz allem eine Sterbliche und manchmal hatte sie komische Gedanken und Verhaltensweisen. So wie alle Sterblichen.
Aber im Endeffekt würde das Geschenk so gut werden wie sie es werden ließ, bzw. wie sie es werden ließen. Noch ein bisschen nachdenklich musterte er Sharon während sie durch den Schnee stapften und löste seinen Arm aus ihrem Griff um ihn ihr schließlich um die Schultern zu schlingen und sie an seinen Körper zu drücken beim laufen.
"Ich finde es gut."
Murmelte er nur nachdenklich und schlenderte weiter mit ihr an seiner Seite unter dem Blätterdach hindurch. Sie waren schon fast da und Katan war mittlerweile tief in seinen Überlegungen und Planungen versunken. Mittlerweile waren sie auch bereits an den fest im Boden verankerten Steinen mit den hinein geritzten Runen vorbei gekommen. Jetzt würden sie definitiv keinen Monstern mehr begegnen, die Zeichen in den Steinen stellten eine Art Schutzkreis dar der nicht von Monstern überquert werden konnte. Der Wald wirkte hier auch deutlich friedlicher und lichtete sich ein wenig, so dass das Licht des Mondes stärker durch das verschneite Blätterdach hindurch schien. Nach einigen weiteren Schritten erreichten sie nun auch endlich eine Lichtung am unteren Ende eines Schluchtartigen Berghangs. Und genau dort befand sich eine alte, steinerne Ruine eines kleines Häuschens das selbst in diesem alten, von Pflanzen überwucherten Zustand noch etwas von seinem Glanz bewahrt hatte. Es war gut zu erkennen, dass es sich wohl mal um ein sehr hübsches, gemütliches Haus gehandelt hatte. Vielleicht das einer Hexe, vielleicht auch das eines anderen magischen Wesens. Es hatte sogar eine Art Anbau der vielleicht mal sowas wie ein Kräuter- oder Wintergarten gewesen sein könnte.
Sein Blick fiel auf Sharon und er guckte sie mit einem erwartungsvollen, neugierigen Blick an. Noch sagte er nichts sondern beobachtete einfach nur ob sie verstand was er ihr schenken wollte und was er mit diesem Geschenk sagen wollte.

__________________

Sanft lehnte sie ihre Schläfe an Katans Schulter als er seinen Arm um ihre Schulter legte und sie dichter an sich drückte. Einen Augenblick lang schoss sie sogar entspannt die Augen und ließ sich von ihm durch den Wald führen. Seine plötzlich nachdenklichen Worte ließen sie jedoch wieder aufmerksam in sein Gesicht blicken. Worüber dachte er nach? Hatte er Bedenken ihr würde das Geschenk nicht gefallen? Sie sagte zwar nichts, ließ Katan aber nicht ausm Blick. Ein bisschen nervös machte seine Nachdenklichkeit sie schon. Nicht nur ein bisschen.. es schien ihm ja wirklich ein wichtiges Geschenk zu sein. Was wenn es ihr wirklich nicht gefiel? Sie konnte Katan nichts vormachen. Er würde es sofort durchschauen. Tatsächlich ließ der Gedanke sowas wie Panik in sie aufflammen. Sie wollte ihn nicht enttäuschen, aber sollte es wirklich der Fall sein, würde sie ihn nicht anlügen können. Verzweifelt suchte sie nach passenden Worten und nach einer passenden Reaktion, während sie schweigsam und nun genauso nachdenklich neben Katan nebenher lief. Nein. Es würde schon ein gutes Geschenk werden, da war sie sich sicher! Sanft umfasste sie den Anhänger der Kette, die er ihr vor mittlerweile einiger Zeit mal geschenkt hatte und ein schwaches Lächeln zeigte sich in ihrem Gesicht.
Kurz darauf bemerkte sie auch schon die Felsbrocken und die Runen, die sich auf ihnen befanden. Einige dieser Runen hatte Sharon auf jeden Fall schon aus dem Unterricht kennengelernt und konnte zumindest aus ihnen herauslesen dass sie als Art Schutz dienten. Dann waren sie wohl dem Geschenk ziemlich nahe.. Noch eine kurze Welle an Nervosität durchströmte ihren Körper, aber sie versuchte so ruhig wie möglich zu wirken, auch wenn Katan ihre Anspannung vermutlich trotzdem bemerkte.
Da erkannte sie auch schon zwischen den Bäumen ein altes Häuschen am Rande eines Hanges. Neugierig betrachtete sie das Haus, wurde aber im ersten Moment nicht wirklich schlau daraus, was das alles zu bedeuten hatte. Als sie dann stehen blieben, sah sie nachdenklich in Katans Gesicht als er ihren Blick Erwartungsvoll erwiderte. Warum sagte er denn nichts?
Ihre Irritation hielt nicht lange an denn im nächsten Moment stieß es ihr direkt vor den Kopf und man sah ihr ihre Überraschung an. Man konnte in ihrem Gesicht ablesen, dass sie nun verstand was es war, was Katan ihr schenken wollte und als sie den Gedanken verarbeitet hatte, kam ihr breites, erstauntes Grinsen in ihrem Gesicht explosionsartig hervor.
"Schenkst du mir das Haus?" aufgeregt sah sie zwischen dem Haus und Katan hin und her und griff nach der Hand die um ihre Schulter lag. "Deshalb ein großes Geschenk. Ist das.. Ist das Haus für mich? Oder... IST DAS UNSER HAUS!" Plötzlich verstummte sie jedoch wieder. Was wenn das Haus doch nicht das Geschenk war? "Katan... sag doch was." was quälte er sie denn so mit seiner Schweigsamkeit? Nein, doch, natürlich war das Haus das Geschenk. Und es war für sie beide. Sonst hätte er nicht so nachdenklich gewirkt und erzählt, dass es ihm gefällt. Das Herz schien ihr fast aus der Brust zu klopfen vor Aufregung und man konnte ihr deutlich ansehen, dass sie noch dabei war den Gedanken überhaupt zu verarbeiten.

__________________

Natürlich schmeckte Katan die Panik die plötzlich von Sharons Seele ausging, während sie sich an ihn kuschelte. So wirklich erklären konnte er sich das allerdings nicht. Was hatte sie denn plötzlich? Seit wann hatte sie Angst vor dem Finsterholzwald? Sie wäre selbst alleine problemlos in der Lage dazu sich zu verteidigen und im Augenblick hatte sie sogar ihn noch dabei! Es gab wirklich kaum Dinge die ihnen hier hätten gefährlich werden können, schon gar nicht solange sie zu zweit waren. Außerdem kamen sie doch jetzt sogar in den geschützten Bereich. Hatte sie etwa Angst, dass der Schutzkreis nicht halten würde? Innerlich schüttelte er ungläubig über Sharons Panik den Kopf und musterte sie mit einem fragenden, verwirrten Blick.
Sie schien sich jedoch wieder einigermaßen zu fangen während sie ihren Anhänger in die Hand schloss, vielleicht erinnerte er sie daran, dass sie in der Lage dazu war sich selbst zu beschützen oder daran, dass sie ja auch ihn dabei hatte und sie zusammen so stark waren, dass es wenige Gefahren für sie gab! Nachdem sie im Schutzkreis waren schien sie zwar seltsamerweise wieder nervös zu werden aber es war zumindest nicht so schlimm wie vorher. Sehr mysteriös. Sterbliche konnten schon manchmal merkwürdig sein.
Mittlerweile waren sie auch endlich angekommen und er guckte Sharon eine kurze Zeit erwartungsvoll an, bis sie endlich von selbst darauf kam was das Geschenk war. Es war schon ein bisschen lustig wie sich die Gefühle ihrer Seele Stück für Stück veränderten während sie ihn über das Geschenk befragte und ihre Gedanken immer weiter spannte. Er grinste amüsiert, antwortete aber nicht sofort sondern machte sich erstmal einen Spaß daraus ihren Gefühlscocktail zu beobachten und auf der Zunge zu schmecken. Erst als sie ihn anbettelte etwas zu sagen, erwiderte er schmunzelnd:
„Das hast du richtig verstanden! Das Haus ist für uns! Hier haben wir genug Platz und können machen was wir wollen! Und da es so tief im Finsterholzwald ist, ist es auch sehr unwahrscheinlich, dass sich jemals jemand hier hin verirrt.“
Nachdenklich aber auch eindeutig zufrieden mit sich und stolz so ein tolles Geschenk gefunden zu haben, blickte er vom Haus zu Sharon und wieder zum Haus. Es gab noch einiges zu tun daran, schließlich war es alt und eine Ruine aber er hatte sich gedacht, dass es Sharon sicher besser gefiel es gemeinsam wieder herzurichten, als wenn er das alleine getan hätte! Und genau das sprach er jetzt auch, den Blick wieder zufrieden auf Sharon gerichtet, aus:
„Du siehst ja, dass das Haus noch mehr eine Ruine als ein Ort zum Leben ist. Aber ich dachte es würde dir gefallen wenn wir es gemeinsam wieder herrichten um darin wohnen zu können! Dann kannst du aktiv daran mitwirken und mitbestimmen wie es am Ende aussehen und ausgebaut werden soll! Und ich dachte mir so ein gemeinsames Projekt würde dir bestimmt auch gefallen!“
Erwartungsvoll blickte er sie an und beobachtete genau was sie von der Idee hielt. Ihm gefiel der Gedanke, das Haus zusammen mit ihr aufzubauen und herzurichten und einzurichten. Er schwieg kurz und grinste sie dann wieder freudig an als er fortfuhr:
„Wenn wir fertig mit dem herrichten sind, können wir auch entweder gemeinsam Möbel dafür herstellen oder welche kaufen! Geld hab ich genug dafür, du kannst dir also alles aussuchen was du willst. Ob Material oder Möbel oder sonstiges!“

__________________

Von Katans Überlegungen, weshalb sie denn plötzlich Panik hatte, bemerkte Sharon nichts.. und das war vermutlich auch besser so, sonst hätte sie ganz sicher das Bedürfnis dazu verspürt sich zu rechtfertigen! Immerhin sollte Katan nicht von ihr denken dass sie ein Weichei war. So allerdings sagte sie nichts weiter zu ihrer Gefühlslage sondern ließ sich weiter von Katan zu ihrem Geschenk führen, wobei sie weiterhin in ihren gedanken versunken war.
Irritiert sah die Vampirin den Mann an, als er sie einfach nur angrinste. Er sollte endlich mit der Sprache rausrücken! Gott sei dank tat er das auch einen Moment später schon, nachdem sie ihn angebettelt hatte. Seine Antwort ließ ihr ein Stein vom Herzen fallen, dass sie es richtig erraten hatte. Wäre ja auch sehr peinlich geworden, wenn sie sich über das falsche Geschenk so gefreut hätte und dann wäre es doch etwas anderes geworden. Aber es fiel ihr nicht nur ein Stein vom Herzen, nein, das Geschenk von Katan zeigte ja eindeutig, dass er gerne mit ihr zusammenwohnte und nicht nur, weil er es musste. Ein Gedanke der ihr Verlegenheit aber auch große Freude ins Gesicht trieb. So wirklich hörte sie seinen letzten Erklärungen gar nicht mehr zu, sondern fiel ihm stattdessen freudestrahlend lachend um den Hals und klammerte ihre Beine um seine Hüften.
In gewissem Maße war es ihr sogar egal, wo sie mit Katan wohnte, solange er bei ihr war. Und die wahre Freude war ja, dass er sich darum Gedanken gemacht hatte, wie ihre gemeinsame Zukunft aussehen könnte. Und wenn das nicht mal ein Liebesbeweis war, dann wusste Sharon auch nicht!
"Danke.." antwortete sie ihm noch immer verlegen und löste sich wieder von ihm nachdem sie ihm kurz mit der Nase über die Wange gerieben hatte.
Er selbst wirkte ja auch wirklich zufrieden und sie ließ ihn jetzt wieder zuende erklären.
Dass es sich eher um eine Ruine als um einen Bewohnbares Haus handelte, war ihr noch gar nicht wirklich aufgefallen, aber so gesehen waren Sharons Ansprüche an einen Ort zum leben auch nicht sonderlich hoch.
"Ich finde es wirklich schön, Katan." gab sie ihn zu verstehen und hatte sich immer noch nicht wirklich beruhigt, ihr Herz pochte immer noch wie verrückt und es war gar nicht so einfach ruhig zu atmen. Dennoch gab sie ihr Bestes zumindest äußerlich so ruhig wie möglich zu wirken und ihm nicht schon wieder ihre Arme um den Körper zu schlingen. Ihr breites Grinsen konnte sie dennoch nicht aus ihrem Gesicht verbannen.
Katan hatte scheinbar schon einige Ideen, die Sharon auch wirklich gut gefielen. Auch die Idee es gemeinsam wieder aufzubauen gefiel ihr, aber jetzt wollte sie sich das Haus erstmal angucken. Um sich über irgendwelche Ideen zu unterhalten, war sie gerade viel zu aufgeregt.
"Katan, lass uns das Haus genauer ansehen, ja? Ich will wissen, wie es von innen aussieht!" Damit zog sie ihn auch schon am Nacken zu sich runter, um ihn ein sehr überschwänglichen aber kurzen Kuss auf den Mund zu drücken, sich dann von ihm wieder zu lösen und auf die Haustür… oder was davon übrig war.. zuzustürmen.

__________________

Sharon schien nahezu sofort nachdem er ihr seine Zustimmung gab von Erleichterung überschwemmt zu werden. Deshalb hatte sie Panik gehabt? Wegen dem Geschenk? Oder war sie erleichtert weil er sie nicht alleine in dieses Haus abschieben wollte? Warum hätte er das denn auch tun sollen? Zugegeben, er mochte es nicht anderen Sterblichen nahe zu sein aber Sharon war ja nun schon eine ganze Weile zu einer einer ausgesprochen großen Ausnahme geworden. Andere Sterbliche würde er nicht so lange in seiner Nähe ertragen und er würde schon gleich dreimal nicht so sehr genießen wie es bei Sharon der Fall war. Schein ein bisschen merkwürdig wenn er so darüber nachdachte. Nachdenklich betrachtete er die junge Vampirin und dachte darüber nach was an ihr so anders war als an allen anderen. Er fand nicht wirklich eine Antwort darauf, sie war eben einfach sie.
Als sie sich wie ein Äffchen an ihn klammerte, legte er seine Arme um ihren Körper und vergrub sein Gesicht für einen Moment in ihren Haaren. Lange hielt die Klammerattacke allerdings nicht fest und nachdem sie sich bedankt hatte grinste Katan sie wieder schief an. Sie schien ja wirklich Feuer und Flamme für die Idee zu sein. Der Gedanke weckte durchaus positive Gefühle in Katan.
"Dann war es ja ein guter Fund!"
Erwiderte er amüsiert auf ihre Worte und ließ seinen Blick danach eine Weile über das Häuschen schweifen. Es hatte sogar teilweise eine sehr alte zerfallene Steinmauer die den "Garten" einzäunte. Der Zerfall tat der Mauer jedoch erstaunlich gut, es gab ihr einen gewissen ästhetischen Flair. Bei dem Gedanken musste er schmunzeln, beobachtete dann allerdings wieder Sharon die sich sichtlich freute. Sie zog ihn sogar zu sich herab um ihm einen kurzen Kuss zu geben. Für einen längeren war sie scheinbar zu aufgeregt, denn im nächsten Moment stürmte sie auch schon auf das Haus zu. Kopfschüttelnd folgte er ihr und erwiderte belustigt:
"Nur zu, es ist zwar recht verfallen von außen und innen auch großflächig von Pflanzen überwuchert aber es ist trotzdem erstaunlich warm und mehr oder weniger gut erhalten."
Gesagt getan, folgte er der Jüngeren nach drinnen und wie bereits angemerkt war es deutlich wärmer im Haus als außerhalb. Was nicht hieß, dass es zu warm war, es war eher angenehm. Ein bisschen als würde man in eine andere Welt eintreten. Die Pflanzen wirkten auch alle frisch, gesund und grün, als wäre gerade nicht tiefster Winter. Es war auch überall grün, es hing als Schlingpflanzen von den Decken, schlängelte sich über Boden und Wände und gab dem ganzen das Gefühl als wäre das Haus aus Stein und Pflanzen einfach "gewachsen". Es gab dicke Holzbalken an der Decke und die Wände waren aus groben Steinen zusammen gesetzt. Er hatte sich zwar schon ein wenig hier umgesehen, ließ aber Sharon vorangehen und das Haus erkunden.

__________________

"Ja, das war es!" Gab Sharon dem Mann zu verstehen. Er schien sich auch darüber zu freuen dass das Geschenk ihr so gefiel. Sharon kam nicht umhin das süß zu finden.
"Da bin ich ja mal gespannt!" Antwortete sie auf seine Aussage und öffnete daraufhin auch schon die Tür zu dem kleinen Häuschen. Neugierig sah sie sich im Inneren um. Das erste was ihr auffiel waren die ganzen Pflanzen die überall umherrankten und trotz der jahreszeit grün und satt waren. Direkt als sie eintrat befand sie sich in einem L- förmigen Raum der wohl früher mal als Wohn und Essbereich gedacht war. Es stand sogar noch ein kleiner dunkel hölzerner Esstisch mit einem Stuhl und eine grüne alte Couch in der Ecke neben einem kleinen Holzofen.
Die Couch sah so aus als hätte sie einmal einer Oma gehört. Sie war mit Blumen und Rankenmustern bestickt und zudem sehr durchgesessen und hatte einiges an Farbe verloren. Auf dem Ofen stand ein kleiner Kochtopf mit dem wohl früher mal auf dem Feuer gekocht wurde. In dem anderen Bereich konnte man unter den Pflanzen eine alte Küchenzeile mit Waschbecken und einigen Schränken erkennen. Alles mögliche an Krimskrams guckte unter den Ranken und Blättern hervor wie Löffel, Gläser und alte Gewürzdosen. Grundsätzlich wirkte alles sehr mit Krimskrams zugestellt und auch die Wände waren mit Regalen und Bildern behangen, über die die Pflanzen nur zu gut ranken konnten. Auf dem Boden konnte sie dunkles Holz erkennen und einige alte bestickte Teppiche. Man konnte sich wirklich vorstellen dass dies einst mal ein gemütliches Haus gewesen war.
Interessiert ging Sharon auf das Waschbecken der Küche zu um den alten verrosteten Hahn aufzudrehen. Leider kam kein Wasser raus. Hätte sie aber auch gewundert, das Haus sah so aus, als hätte es mindestens 10 Jahre niemand mehr bewohnt.
"Ich frage mich, wie derjenige, der hier gewohnt hat, Wasser hatte.." fragte sie Katan neugierig. "Ist hier irgendwo ein See oder ein Fluss in der Nähe? Vielleicht könnten wir es dann ja wieder in Gang kriegen!" Gab sie erfreut von sich. Nicht dass Katan und Sharon darauf angewiesen waren, immerhin brauchten sie Wasser nur um sich zu Waschen und das konnte man auch direkt irgendwo an einem See oder Teich, aber es war doch schon angenehm es direkt im eigenen Haus zu können. Die Küchenzeile würden sie aber wohl eher nicht brauchen, vielleicht konnten sie sie als Werkbank umrüsten. Zumindest solange, wie sie dabei waren, das Haus wieder aufzubauen.
Damit öffnete sie auch schon die Tür zu dem Raum der sich in die Form des L Raumes legte. Es schien sowas wie ein Vorratsraum zu sein, denn auch hier waren überall Regale mit Gewürzen und alten staubigen Gläsern an der Wand. Es war kein sonderlich großer Raum, aber für ein Vorratslager definitiv groß genug. Nachdem sie dort nun reingeguckt hatte, ging sie wieder in den Wohnraum und somit durch die Tür zu dem Anbau des Hauses. Das war wohl mit Abstand der beeindruckendste und größte Raum den sie bisher in diesem Haus gesehen hatte. Überall waren Pflanzentöpfe mit den unvorstellbarsten Pflanzen und die Luft schien durch irgendwelchen pollenartigen Staub gold zu glitzern. In der einen Ecke des Raumes befanden sich hohe Regale mit dicken, schweren Büchern und vor ihnen hing ein großer Kessel über einer Feuerstelle. "Oh Katan, wie cool, hier sind noch überall Bücher!" Sie ging auf die Regale zu und nahm sich das erstbeste Buch heraus. "Scheinbar hat hier ja wirklich eine Hexe gewohnt." Gab sich nachdenklich von sich, als sie in dem schweren Buch mit vielen Illustrationen blätterte. "Vielleicht finden wir ja auch noch irgendetwas persönliches von ihr!"
Neugierig schaute sie sich um. "Da fällt mir auf, hast du eigentlich irgendwo das Schlafzimmer gesehen?"

__________________

Auf Sharons Worte erwiderte Katan nichts weiter sondern folgte ihr nur schmunzelnd ins Haus. Beim Betreten fiel ihm sofort wieder auf was für eine angenehmes Atmosphäre hier herrschte, er mochte das Haus. Als Katan das Sofa wieder sah, musste er schief grinsen, sagte aber nichts weiter dazu. Kurz hatte er das Bedürfnis Sharon zu ärgern, ließ es dann aber doch bleiben und folgte ihr stattdessen zur Küche und der Vorratskammer.
Während Sharon also vor sich hin erkundete, dachte Katan darüber nach was man von den ganzen Sachen wohl noch so gebrauchen konnte und was davon vielleicht auch umfunktioniert werden könnte. Das ein oder andere sicher. Vielleicht war auch einiges dabei um Rituale durchzuführen oder sowas wie Kräuterkunde oder Zaubertränke zu brauen oder so. Dafür war so ein altes Hexenhäuschen ja wie geschaffen.
Während Katan so in seinen Gedanken und Überlegungen schwelgte, testete Sharon den Wasserhahn und sprach Katan dann plötzlich an. Dieser warf ihr natürlich sogleich auch schon einen aufmerksamen Blick zu und dachte kurz über ihre Worte nach, bevor er beiläufig erwähnte:
"Ich glaube es gibt einen Wasserfall in der Nähe der in einen Fluss mündet. Da wird sich sicher was machen lassen, vor allem mit Magie."
Und davon gab es in ihrer Welt ja mehr als genug. Sicher würden sie auch in der Stadt das ein oder andere Hilfsmittel finden um den Wasserfluss im Haus wieder zu aktivieren. Irgendeine Lösung würde sich auf jeden Fall finden. Nachem Sharon auch die Vorratskammer hinreichend untersucht hatte, folgte Katan ihr in den Anbau und auch er war sehr angetan von dem Raum. Man könnte sogar sagen, dass es der war, der ihm am besten gefiel.
"Wir könnten den 'Kräutergarten' erhalten und gleichzeitig noch eine Kunst Atelier Ecke für uns einrichten. Vielleicht auch eine kleine Leseecke zum Bücher lesen."
Der Gedanke gefiel ihm, er mochte Bücher. Und dass er der Kunst sehr angetan war, war ja auch kein Geheimnis. Da Sharon diese Leidenschaft mit ihm teilte, konnte er sich gut vorstellen, dass ihr der Vorschlag auch gefallen könnte. Wie dem auch sei, auch Katan fand die noch vorhanden Bücher ziemlich cool und er konnte sich vorstellen, dass das ein oder andere richtig seltene Buch dabei war. Vielleicht auch Bücher die sonst nirgends mehr zu finden waren und die Geheimnisse verbargen. Unwahrscheinlich war das nicht. Er schmunzelte bei dem Gedanken und erwiderte auf Sharons Frage:
"Vielleicht ja. Das Haus sieht zumindest nicht so aus als wäre sie ausgezogen und hätte all ihre persönlichen Dinge mitgenommen."
Da stellte sich dann allerdings die Frage... was war mit der vorherigen Besitzerin passiert? Vielleicht würden sie es im Laufe der Zeit ja herausfinden. Das Haus würde sie aber mit Sicherheit nicht wieder zurückverlangen, es war spürbar, dass die vorherige Besitzerin damit 'abgeschlossen' hatte. Vielleicht war sie auch tot, wer wusste das schon so genau. Kurz überlegte er, ob sie wohl irgendwann ihre Überreste finden würden, sprach diesen Gedanken aber lieber nicht laut aus. Ihn persönlich würde es wenig bewegen aber er wusste dass Sterbliche bei sowas wohl empfindlich waren. Deshalb konnte er nicht so recht beurteilen wie Sharon wohl darauf reagieren würde.
Auf ihre nächste Frage hin warf er einen kurzen Blick zur Decke und deutete auf eine Falltür in der Nähe der Haustür. Soweit er das erspüren konnte, gab es auch eine Art Keller oder so, allerdings würden sie die Falltür hinunter erst suchen müssen. Vermutlich war sie unter einem Teppich oder so. Vielleicht auch in der Vorratskammer, schwer zu sagen. Er konnte auch nicht so wirklich einschätzen wie klein oder groß er war, da die Magie des Häuschens seine Wahrnehmung etwas einschränkte. Eine Tatsache die ihn einerseits beunruhigte, auf der anderen Seite aber auch die gegenteilige Wirkung hatte. Denn was er nicht spüren konnte, konnten Andere auch nicht spüren.
Den Keller sprach er jedoch nicht an sondern schlenderte stattdessen zur Deckenfalltür und öffnete sie mit einem erstaunlich leisen Geräusch, gefolgt von einer kleinen Staubwolke als er die Leiter herunter zog. Er stellte sich daneben und machte eine einladende Geste in Sharons Richtung, mit den amüsiert gesprochenen Worten:
"Ladies first~"

__________________