2. Kapitel

Nachdem ich meine Sachen ausgepackt hatte, klopfte ich bei Sophie.
„Hey, ich hab mir gedacht, wir kochen heute abend was Schönes für uns alle. Quasi zu unserem Einstand. Was hälst Du davon?“
„Gute Idee.“
Sophie schob ihren Koffer unters Bett und pustete sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Geschafft. Puh, ständig brauch ich sowas auch nicht. Stressig, so ein Umzug.“
Ich nickte. „Ja, ich bin auch heilfroh, dass ich das hinter mir hab. Komm, lass uns mal sehen, ob wir sowas wie ´nen Supermarkt finden.“
„Du hast ein Auto, oder?“, fragte Sophie, als wir die Treppe runter liefen.
„Ja, zwar nur ein altes Schätzchen, aber egal, es fährt.“
„Ach, egal. Ich beneide Dich. Ich hätte so gern ein Auto, aber das konnte ich mir bisher nie leisten.“



Ich schloss meinen Wagen auf. „Naja, ich hab dafür auch immer jobben müssen. Wo kommst Du denn eigentlich her?“
„Aus Twinbrook. Und Du?“
„Aus Riverview.“
„Ah, also ist Sunset Valley für Dich auch noch ganz neu?“
„Ja, ich war noch nie hier.“
Ich fuhr langsam die Strasse entlang. „Hm ..... ich meine, auf dem Hinweg sowas wie ´nen Supermarkt gesehen zu haben .....“
„Da vorne!“ Sophie zeigte aufgeregt auf einen Laden.
Ich bog rechts ab auf den Parkplatz. Wir schlenderten um das Gebäude herum und sahen uns um. Gegenüber war ein grosser Park, neben dem Supermarkt war das örtliche Kino und Theater. Rund um den Park herum waren etliche öffentliche Gebäude.
„Sieht gar nicht so übel hier aus.“, meinte Sophie.
Ich nickte zustimmend. „Na komm, lass uns mal sehen, was der Supermarkt so anbietet.“

Etwas später kamen wir mit vollen Einkaufstaschen nach Hause. Oliver und Ryan spielten Tischfussball.
„Hey, was schleppt Ihr denn alles an?“
„Wir wollen was Kochen, zu unserm Einstand. Und der Kühlschrank gab ja so gar nichts mehr her.“



Grinsend begann ich, die Einkäufe auszupacken. Da wir nicht wussten, was die Jungs gerne aßen und ob vielleicht ein Vegetarier darunter war, hatten wir beschlossen, Spaghetti mit Tomatensoße zu machen und einen grossen Salat. Sophie und ich arbeiteten Hand in Hand. Während ich die Nudeln kochte und die Soße zubereitete, schnitt sie alles für den Salat klein und zauberte ein leckeres Dressing.
„Wo ist denn Fabrice?“, fragte ich in Richtung der Jungs.
„Unser Professor?“ Oliver grinste. „Wo soll der schon sein? Der sitzt am Schreibtisch und lernt.“
Ryan zwinkerte ihm vielsagend zu. „Ich geh ihn mal holen.“
Kurz darauf sassen wir um den Eßtisch herum und machten uns über die Spaghetti her. Die Jungs langten ordentlich zu.
„Hm, die Soße ist genial.“ Oliver holte sich noch einen Nachschlag.
„Was meint Ihr, Ryan, Fabrice, sollen wir den beiden den gleichen Deal vorschlagen wie Ihren Vorgängerinnen?“
Beide nickten mit vollem Mund. Sophie sah mich fragend an. Ich erinnerte mich an das, was Ryan mir gesagt hatte; somit hatte ich eine leise Vorahnung.
Die drei überschlugen sich fast dabei, den Tisch abzuräumen; dann setzten sie sich wieder zu uns.



„Also ..... wir hatten eine Absprache mit den beiden Mädels, die vorher hier gewohnt haben. Wir drei sind alle hoffnungslose Fälle in der Küche. Uns kochen zu lassen ist wirklich lebensgefährlich. Wir bieten Euch also an, dass Ihr beide für´s Essen sorgt. Frühstück und Abendessen. Und wir kaufen dafür
zweimal pro Woche alles ein, was Ihr aufschreibt. Dann braucht Ihr die schweren Einkäufe nicht zu schleppen. Ausserdem putzen wir Wohnzimmer, Flur und Treppe, darum braucht Ihr Euch nicht kümmern.“
Sophie und ich nickten uns zu. „Das klingt fair.“
Wir besprachen noch einige Einzelheiten wie Küchendienst, Haushaltsgeld und dergleichen.
„Die Winters ist echt prima, die lässt uns hier in Ruhe. Und ihr Sohn ist auch ganz okay. Solange hier alles in Ordnung gehalten wird und sich die Nachbarn nicht wegen ständiger Ruhestörung beschweren, sehen wir die beiden höchst selten.“
„Und was ist mit dem Pool nebenan?“, fragte Sophie.
„Der gehört zu allen drei Häusern. Den können wir also mit nutzen.“

Das Gespräch wurde nun ein wenig persönlicher. Schliesslich wollten wir uns etwas kennenlernen.
Fabrice Deveroux studierte Medizin. Er war sehr fleissig und ehrgeizig, daher wurde er von den anderen beiden „Professor“ genannt. Aber der Spitzname klang eher liebevoll, keineswegs gehässig. Ich hatte sowieso den Eindruck, dass die drei Jungs sich ausgesprochen gut verstanden.
Oliver Jennings studierte Architektur und trat damit in die Fußstapfen seines Vaters.
Ryan studierte Wirtschaftswissenschaften. Sein markanter Rotschopf konnte seine irischen Vorfahren ebenso wenig verleugnen wie sein Nachname, McKay.
Sophie grinste. „In welchem Semester bist Du, Ryan?“
„Im dritten.“
„Prima, dann weiss ich ja, wer mir beim Büffeln hilft.“
Ich wusste bereits von unserem Ausflug zum Supermarkt, dass sie ebenfalls Wirtschaftswissenschaften belegt hatte.
„Und Du, Paige? Was ist Dein Hauptfach?“
„Kunstgeschichte.“



„Oha, dann hast Du ja das Vergnügen mit unserem lieben Josh auch an der Uni.“
„Josh?“
„Ja, der Sohn von der Winters. Er ist Professor für Kunstgeschichte an der Uni. Er leitet Deinen Fachbereich.“
Ich zuckte die Schultern. „Naja, das soll mir egal sein. Ihr habt doch gesagt, der sei ganz okay, oder? Dass er zufällig auch der Sohn meiner Vermieterin ist, das spielt doch eigentlich keine Rolle, oder?“
Oliver verdrehte die Augen.
Ryan lachte und meinte dann: „Lass Dich nicht verunsichern. Oliver ist nicht gut auf ihn zu sprechen. Er hat im vorigen Semester versucht, an eine Studentin ranzukommen. Aber sie ist halt mehr auf Josh abgefahren; da hatte der gute Oliver keine Chance. Das hat er ihm bis heute nicht verziehen - obwohl unseres Wissen zwischen den beiden überhaupt nichts gelaufen ist.“
Fabrice grinste. „Stimmt. Wir vermuten sogar, dass der gute Professor bis heute keine Ahnung davon hat, dass er so angehimmelt wurde.“
Sophie stiess mich an und verdrehte lächelnd die Augen. „Ich glaub, da haben wir uns ´nen ganz schön verrückten Haufen ans Bein gebunden, oder?“

__________________

Ich möchte nicht grade einer von den drei Jungs sein, schon weil ich dann 2x pro Woche 2 Einkaufstüten mit 10 Kilo Essen und 50Kg Schmuck schleppen müsste!

Ach, wie goldig. Die Story ist bis jetzt echt sehr schön
Hast du schon ne Benachrichtigungsliste?
Darf ich noch ein bisschen Klugscheißen?
Culpa, culpae, feminin, lateinisch: die Schuld
Hat die deutsche Bedeutung was mit der Geschichte zu tun?

__________________
Life sucks? Get a new one - made by Jesus!

Da kommen Erinnerungen an die Studienzeit auf...Und scheint noch alles ganz harmonisch zu sein. Obwohl bei den unterschiedlichen Charakteren die Konflikte schon vorprogrammiert sind.
Auf den Sohn der Vermieterin bin ich mittlerweile echt neugierig.

__________________

na, das sieht doch soweit nach einer netten runde aus
die grundsätzlichen sachen sind geklärt, jetzt muss das nur noch klappen.
mal schauen, wie paige sich so im studiumsalltag zurechtfindet, besonders mit dem ominösen josh.

__________________

Oh wie süß
Das ist doch mal ne typische WG! Nur bezweifle ich eher, dass das so bleibt...
Wer weiß, vielleicht hat es dieser Josh faustdick hinter den Ohren oder spioniert seine Schülerin aus... xD
Okay, viiiiel zu früh um solch vermutungen aufzustellen!^^
Freu mich wie immer auf mehr Lesestoff von dir, Citty!

__________________

Das ist ja schön
Sie müssen sich erst noch alle kennenlernen - irgendwie total toll

Ich habe auch schon ein paar Vermutungen, wie sich das innerhalb der WG entwickeln könnte. Aber die behalte ich noch für mich. Vielleicht willst du uns auch einfach hinters Licht führen

__________________

Jetzt hab ich eine, und Du bist die Erste, die draufsteht.

Nun ja, ich fände es ziemlich absurd, einen Titel zu wählen, der so gar nichts mit dem Inhalt der Story zu tun hat.

Würde ICH so etwas tun?????

__________________

oh man...Gänsehaut ohne Ende.
Toll !!!

Hi =) ich bin ja sonst eher stille mitleserin deiner geschichten

Aber wirklich toll kanns gar nich abwarten wie es weitergeht =)

würde auch gerne auf deine Benachrichtigungsliste *lieb kuck*

Wirklich deine geschichten sind die besten