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  #151 (permalink)  
Alt 30.12.2012, 14:38
Simlisches Orakel
 

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Okay. Und Townsend. Er will also Verantwortung übernehmen? Ein bisschen spät, mein Lieber! Hättest du aber früher dran denken können! Kleiner Tipp: Verhütung. Oder noch besser: Gar nicht erst ZULASSEN, dass das passiert. Denn tatsächlich gebe ich daran NICHT Dominique die Schuld: Immerhin hat Townsend ihr erst diese Persönlichkeit erlaubt. Sie hat anfangs ja nicht mal was bemerkt.
Es ist also ganz allein Townsends Schuld, dass DJ schwanger ist? Seh ich anders. Sehr anders.
Klar hat er sich strafbar gemacht damit. Na und? Dass das von DJ ausgegangen ist, ist ziemlich egal, wa? Sie hat doch angefangen und ihn geküsst, oder nicht? Sollte da nicht SIE vielleicht mal auf die Idee kommen "Hoppla, das ist ein Lehrer, was mach ich da eigentlich?" Scheint ihr ja auch reichlich plötzlich zu kommen, die Erkenntnis, dass sie Townsend ja so sehr liebt.
Tut mir leid, aber sowas regt mich einfach auf.
Nix gegen DJ, ehrlich, Kitten, ich find, sie macht deine Story echt toll und alles... aber das regt mich einfach auf, dass Townsend als Erwachsener jetzt die ganze Schuld in die Schuhe geschoben bekommt.
Es braucht immer zwei dazu. Also das jetzt ALLES von DJ abzuwälzen - NEIN. Definitiv nicht.

Und ich denk nicht, dass das jetzt schon in dem Herbst passiert. Immerhin sieht im Prolog DJ ja doch schon recht erwachsen aus im Vergleich zu jetzt - find ich zumindest.
Trotzdem... ich finds nicht okay von ihrem Vater, Townsend so abzuschmettern. Vielleicht würde er ja gern erklären? Vielleicht hat DJ auch einfach überreagiert mit dem Rauspieken von der "Verpflichtung", die sie ja angeblich nur sein sollte. Im Ernst? Sie bildet sich also ein Urteil von den Brocken, die sie gehört hat, aber die eigentliche andere Seite - nämlich Townsend - kann/darf sie nicht anhören?
Gerechtigkeit, juche!
Moah, ihr Vater ist mir so derbst unsympathisch grad...

Tut mir leid, dass der Kommentar so aggressiv ausfällt... weiß auch nicht... ich geh mich mal abregen oder so...^^ Nicht persönlich nehmen, ich hab euch alle lieb xD
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Glasmädchen (30.12.2012), Hamsterbacke (30.12.2012), KittenUpATree (31.12.2012)
  #152 (permalink)  
Alt 30.12.2012, 15:39
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Zitat von Minuial Beitrag anzeigen
Es ist also ganz allein Townsends Schuld, dass DJ schwanger ist? Seh ich anders. Sehr anders.
Klar hat er sich strafbar gemacht damit. Na und? Dass das von DJ ausgegangen ist, ist ziemlich egal, wa? Sie hat doch angefangen und ihn geküsst, oder nicht? Sollte da nicht SIE vielleicht mal auf die Idee kommen "Hoppla, das ist ein Lehrer, was mach ich da eigentlich?" Scheint ihr ja auch reichlich plötzlich zu kommen, die Erkenntnis, dass sie Townsend ja so sehr liebt.
Klar ist das auch Dominiques schuld. Nur eben WEIL sie ein Kind ist, seh ich das so, dass Townsend eine gewisse Verantwortung ihr gegenüber hat. Klar ist das mehr als naiv von Dominique, aber genau wie sie auf die Idee kommen soll "Hoppla, das ist ein Lehrer, was mach ich da eigentlich?" hätte Townsend doch auf die Idee kommen können "Hoppla, das ist eine Schülerin, was mach ich da eigentlich?" Das hat er dann ja letztendlich auch gemerkt - nur leider zu spät. Also, so gesehen sind eindeutig beide schuld. Aber ich finde, es liegt dann doch in der Verantwortung eines Lehrers, so etwas nicht zuzulassen. Falls ihr versteht.
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KittenUpATree (31.12.2012)
  #153 (permalink)  
Alt 30.12.2012, 15:53
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Zitat von Hamsterbacke
Klar ist das auch Dominiques schuld. Nur eben WEIL sie ein Kind ist, seh ich das so, dass Townsend eine gewisse Verantwortung ihr gegenüber hat. Klar ist das mehr als naiv von Dominique, aber genau wie sie auf die Idee kommen soll "Hoppla, das ist ein Lehrer, was mach ich da eigentlich?" hätte Townsend doch auf die Idee kommen können "Hoppla, das ist eine Schülerin, was mach ich da eigentlich?" Das hat er dann ja letztendlich auch gemerkt - nur leider zu spät. Also, so gesehen sind eindeutig beide schuld. Aber ich finde, es liegt dann doch in der Verantwortung eines Lehrers, so etwas nicht zuzulassen. Falls ihr versteht.
Yeah, stimmt schon... in dem Fall wäre es wohl tatsächlich angebrachter gewesen, hätte Townsend gleich von Anfang an gesagt "Stopp, so geht das nicht".... naw, ich weiß nicht, ich hab ein Faible für Charas, die von allen schlechtgeredet werden xD
Muss ihn in Schutz nehmen... *patpat*
Klar ist DJ (merkt mans, dass ich Dominique nie schreiben kann?^^) noch ein Kind und deshalb recht... öhm... "ahnungslos", wenn du verstehst, was ich meine. Aber weiß nicht. Wenn sie so auf erwachsen macht mit ihren 16 Jahren, dann sollte sie sowas auch bedenken.
Aber ich will jetzt hier auch nicht in Kittens Story rumspammen damit.
Lieber wart ich auf ein neues Kapitel x3
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KittenUpATree (31.12.2012)
  #154 (permalink)  
Alt 31.12.2012, 11:35
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Hui, Diskussion x3
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Hm... ich trau mich grad gar nich, auf jedes Kommentar einzeln einzugehn xD Am Ende verrat ich unbewusst noch irgendwas und dann kommt ihr mir auf die Schliche, noinoinoin, gefällt mir nicht xD

Aber ich muss mich doch mal son bisschen auf Minus Seite schlagen: Da gehören immer zwei dazu. Natürlich trägt Townsend - rechtlich gesehen - die Hauptschuld. DJ ist minderjährig, das haut sie aus der Sache ganz gut raus. Außerdem hätte er als ihr Lerer wirklich klüger sein müssen. Aber die, die öfter mal von mir lesen wissen vielleicht, dass ich Menschen grundsätzlich nicht nach ihrem Stand und ihrem Alter handeln und auftreten lasse
Gehn wir bei DJ und Townsend also nicht von Lehrer und Schüler, sondern einfach nur von Mann und Frau aus, dann ist eigentlich nichts dabei, dass sie miteinander geschlafen haben. Is ja im gegenseitigen Einverständnis geschehen.
Erstaunlich find ich auch, dass ihr größtenteils davon auszugehen scheint, dass Townsend gelogen hat, als er DJ seine Gefühle gestanden hat
Der Grund, warum er sie von sich weißt, sind sein Stand und die Gesamtsituation. Von seinen Gefühlen spricht er gar nicht mehr. Vielleicht, weil sie nicht das sind, wofür DJ sie gehalten hat, vielleicht aber auch, weil er glaubt, kein Recht auf diese Gefühle zu haben, weil er eben älter ist als sie und noch dazu ihr Lehrer.
Wenn sie nicht Lehrer und Schüler wären, dann würde ihnen also gar nichts im Weg stehen. Das Kind wäre natürlich trotzdem ungewollt, aber vielleicht würden sie sich trotzdem darauf freuen, einfach weil sie einander hätten und nicht allein da stehen würden

Ein Gesichtspunkt, den ich einfach mal so noch dazu werfen wollte xD
Wie es wirklich is weiß bisher ja nur ich
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Bin nicht da, bin mich suchen gegangen.
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  #155 (permalink)  
Alt 31.12.2012, 11:51
Simlisches Orakel
 

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Zitat von KittenUpATree Beitrag anzeigen
Erstaunlich find ich auch, dass ihr größtenteils davon auszugehen scheint, dass Townsend gelogen hat, als er DJ seine Gefühle gestanden hat
Der Grund, warum er sie von sich weißt, sind sein Stand und die Gesamtsituation. Von seinen Gefühlen spricht er gar nicht mehr. Vielleicht, weil sie nicht das sind, wofür DJ sie gehalten hat, vielleicht aber auch, weil er glaubt, kein Recht auf diese Gefühle zu haben, weil er eben älter ist als sie und noch dazu ihr Lehrer.
*meld*
Ich bin davon ausgegangen, dass er was für DJ empfindet. Ich trau ihm ja durchaus so viel Grips zu, dass er sich nicht nur des Vergnügens wegen um DJ gekümmert hat. Welcher Lehrer hätte sich sonst so für sie eingesetzt, dass er sogar ihre Eltern anlügt?
Ich glaub, er ist nicht "Der Böse" hier. Da sind die Fronten für mich ganz klar anders verteilt. Ich denk einfach, dass er eben, wie dus ja gesagt hast, sich von diesen Gefühlen schlicht distanzieren möchte, weil er sie - gesellschaftlich gesehen - nicht haben darf. Nicht, weil er DJ nur als billigen One-Night-Stand gesehen hat und deshalb nix mehr mit ihr zu tun haben will, wo sie jetzt abgehauen ist.
Nargh, jetzt hab ichn Ohrwurm von One Night von Ed Sheeran... xD
Ähm... ähm... ich wollt noch was sinnvolles anführen hier. Nur mir isses grad entfallen... egal.
Ich glaub, Townsend ist der gute.
Achjaaaa.
Am Prolog, da sitzt DJ ja im Gerichtssaal. Und da sitzt links ein Mann. Is das Townsend oder nicht? Ich bin mir nicht sicher... aber die Frisur würde ja stimmen... naw... ich muss das im Hinterkopf behalten, ich komm dir schon noch auf die Schliche, was du planst.
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Hamsterbacke (31.12.2012), KittenUpATree (31.12.2012)
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Alt 31.12.2012, 11:56
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Am Prolog, da sitzt DJ ja im Gerichtssaal. Und da sitzt links ein Mann. Is das Townsend oder nicht? Ich bin mir nicht sicher... aber die Frisur würde ja stimmen... naw... ich muss das im Hinterkopf behalten, ich komm dir schon noch auf die Schliche, was du planst.
Jaaa, das ist er xDDDDD
Wuhuu, schon zwei, die ihn entdeckt haben
Eigentlich war es eher Zufall, dass er exakt dort sitzt xD Ich wollte einfach nur ein paar Menschen im Gerichtssaal haben. Wer, war mir egal... aber eigentlich passt er da absolut perfekt
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  #157 (permalink)  
Alt 01.01.2013, 23:46
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Standard Kapitel 15

Dass Townsend noch öfter versuchte, mit mir zu sprechen, bekam ich überhaupt nicht mit und weder mein Vater, noch meine Mutter erzählten mir davon. Irgendwann erfuhr ich, dass er die Stadt ein für allemal verlassen hatte. Wohin er gegangen war sagte man mir nicht und ich fragte auch nicht danach. Für mich sah es so aus, als ob er sich von meinem Vater hatte abwimmeln lassen und sich jetzt gar nicht mehr für mich interessierte. Ich wusste nicht einmal, ob er Alimente zahlte oder nicht. All das regelte mein Vater und zumindest anfangs war ich ihm sehr dankbar dafür. Es wäre einfach zu viel für mich gewesen.

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Die Unterstützung meiner Eltern kam mir wie ein rettender Anker vor. Die einzigen Menschen auf der Welt, die es noch gut mit mir meinten. Ohne sie wäre ich ins Meer hinaus getrieben. Davor wollten mich meine Eltern schützen. Sie dachten, das wäre schlecht. Und ich übernahm ihre Gedanken und Ansichten. Es auch ohne sie schaffen zu können erschien mir unmöglich. Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn sie mir nicht zur Seite gestanden wären. Aber ich bin mir nicht mehr sicher, ob es wirklich so schlimm gewesen wäre, wie sie mich glauben ließen.

Einige Monate waren vergangen. Es war schon wieder wärmer geworden und meinen Bauch konnte ich schon lange nicht mehr verstecken. Ich hatte mich schon fast an ihn gewöhnt und konnte mir kaum noch vorstellen, wie es war, ihn nicht zu haben. Aber der Gedanke, dass darin ein Kind heran wuchs erschien mir immer noch fremd. Zwar spürte ich es seit ein paar Wochen sehr deutlich, wenn es sich bewegte oder um sich trat, aber auch das fühlte sich eher nach Bauchschmerzen oder einer Krankheit an, als nach einem Baby, das ich zur Welt bringen sollte.
Inzwischen verließ ich das Haus so gut wie gar nicht mehr. Ich hasste es, wenn die Leute auf der Straße die Köpfe zusammen steckten, mit den Fingern auf mich deuteten und tuschelten. Wenn das Ganze doch nur endlich vorbei wäre.
Es war noch früh am Morgen, aber die Sonne strahlte schon am Himmel und verkündigte einen weiteren, angenehm warmen Junitag. An den kalten Tagen fiel es mir nicht schwer, mich vor der Welt zu verstecken, aber an Tagen wie diesem reizte es mich doch zu sehr, als dass ich nur im Haus versauern könnte.
„Mama, ich hol die Post.“
Es waren nur ein paar Schritte von der Haustür bis zum Briefkasten und wieder zurück. Aber ich genoss sie. Ich trug keine Schuhe und spürte die von der Sonne angewärmten Pflastersteine unter meinen Füßen.

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Ein schönes Gefühl. Es erinnerte mich daran, dass ich noch am Leben war. Leise summend griff ich nach der Post und sah die wenigen Briefe durch. Werbung und Rechnungen, wie immer halt. Nichts Weltbewegendes, aber das hatte ich ja auch nicht erwartet. Ich wollte mich gerade wieder umdrehen, als ich ihr Gelächter hörte.
„Das ist sie! Die Tusse, die sich von nem Lehrer hat schwängern lassen! Sie hat schon voll den fetten Bauch!“
Ein paar Jungs aus der Nachbarschaft. Sie waren jünger als ich und ich kannte sie kaum. Umgekehrt genauso wenig. Und trotzdem urteilten sie über mich, genau wie alle, die von der Sache gehört hatten sich ihr Urteil erlaubten. Ich spürte, wie mir die Tränen in die Augen stiegen und die Briefe in meinen Händen zitterten leicht. Ich beschleunigte meine Schritte, bis ich schließlich zurück zur Haustür rannte. Aber ich stolperte über meine nackten Füße und fiel. Die Briefe entglitten meinen Händen und verteilten sich auf dem Boden. Das Gelächter der Jungen wurde nur noch lauter. Schluchzend versucht ich die Briefe wieder einzusammeln, aber vor lauter Tränen konnte ich kaum noch etwas sehen. Es war so unfair. Warum quälten sie mich so? War das, was ich getan hatte denn wirklich so schlimm? Ok, es war sicher nicht meine klügste Entscheidung gewesen, mich auf einen Lehrer einzulassen. Aber ich hatte doch geglaubt, er würde mich lieben. Ich war dumm gewesen, aber ich hatte niemals eine böse Absicht verfolgt. Durfte man mich dafür derart bestrafen?
„Was wollt ihr hier? Verschwindet! Lasst sie in Ruhe!“
Meine Mutter rannte aus dem Haus und auf die Jungen zu, die sofort das Weite suchten.
„Meine Güte, was für ein respektloses Verhalten. Sie sind schrecklich.“
Sie bückte sich zu mir hinunter und wollte mir auf helfen, aber als ich nach ihrer Hand griff, und auf blickte, wurde mir schwindlig.
„Mama...“
Weiter kam ich nicht. Der Schmerz übermannte mich einfach. Ich hatte schon vorher Wehen gehabt, aber diese war anders.

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Die Ärzte haben Recht wenn sie sagen, dass auch eine unerfahrene Schwangere es als einfach spürt, wenn es los geht.

Meine Mutter brachte mich sofort ins Krankenhaus, schrie Schwestern an, besorgte mir schnellstmöglich ein Zimmer, einen Arzt und tat sicher noch sehr viel mehr, von dem ich gar nichts mit bekam. Sicher hätte das Krankenhauspersonal mich nicht einfach liegen lassen und sich auch um mich gekümmert, wenn ich allein gekommen wäre, aber dass meine Mutter und wenig später auch mein Vater, den sie natürlich sofort angerufen hatte, ihnen so richtig schön auf die Füße trat, war schon ein gutes Gefühl, wenn auch dezent peinlich.
Es ging alles ziemlich schnell, die Wehen kamen in kurzen Abständen und es wurde eine – wie der Arzt sagte – unkomplizierte Geburt. Ein Segen, wenn man bedachte, dass alles davor ganz und gar nicht unkompliziert gewesen war. Und trotzdem finde ich bis heute nichts, womit ich diese Schmerzen vergleichen könnte. Es ist mir rätselhaft, wie manche Frauen sich das öfter als nur einmal antun können. Allein schon wieder diese grässliche Pose, bei der du so nackt und bloß ausgeliefert bist, der Arzt, der irgendwo zwischen deinen Beinen sitzt und nach dem Baby angelt, die Hebamme, die dich anfeuert wie ein Cheerleader bei einem Footballspiel und dir sagt, wie du atmen und pressen sollst, und mittendrin du, die vor Schmerzen sowieso kaum noch denken kann. Keine Ahnung, ob ich alles richtig gemacht hab, aber es muss wohl gepasst haben, denn irgendwann war es vorbei. Vor meinen Augen tanzten schwarze Punkte und alles was ich noch wahr nahm war der Schweiß, der mir übers Gesicht lief. Nie wieder, schwor ich mir, nie wieder würde ich ein Kind bekommen.
„Es ist ein Mädchen.“, hörte ich die Stimme des Arztes. Aber er legte mir die Kleine nicht in die Arme, wie man das wohl sonst nach einer Entbindung tun würde. Er wusste ja, dass ich darüber nachdachte, es zur Adoption frei zu geben. Für viele Mütter war das wohl leichter, wenn sie nicht gezwungen waren, dieses kleine Bündel, das sie monatelang mit sich herum getragen hatten, im Arm zu halten. Ich war ohnehin nicht sonderlich scharf drauf. Wie frisch geborene Babys aussahen wusste ich aus vielen Filmen und schön waren sie ja nicht unbedingt. Knittrig und krebsrot. Gar nicht niedlich. Aber mein Vater sah das offensichtlich anders. Er und meine Mutter hatten darauf bestanden dabei zu sein.
Mein Vater hielt dieses kleine Wesen, seine Enkeltochter, mein Kind auf den Armen und lächelte, wie nur der glücklichste Mensch der Welt lächeln konnte.

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„Sieh sie dir an. So winzig. Wie unsre Dominique. Ist das nicht das schönste Baby, dass du je gesehen hast?“
Er redete mit meiner Mutter und sie stimmte ihm sofort vor Freude strahlend zu. Sie waren glücklich. Sie liebten dieses Baby. Und mir wurde klar, dass meine Pläne, das Kind zur Adoption frei zu geben gestorben waren. Vielleicht hatten meine Eltern es sowieso nie wirklich in Erwägung gezogen, hatten es nur gesagt, um mir die Angst zu nehmen. Ja, ich war mir sicher. Ihnen war von Anfang an klar gewesen, dass sie dieses Kind behalten und lieben würden. Als wäre es ihr Kind und nicht das Meine. Der Ersatz für mich, die ich sie so enttäuscht hatte.




Wieder vergingen einige Monate. Ich musste viel lernen fürs Abitur, aber das Baby verlangte meine volle Aufmerksamkeit, immer dann, wenn es nicht gerade mit Schlafen beschäftigt war. Es war nicht leicht sich zu konzentrieren, wenn man ständig nur darauf wartete, dass es mal wieder schrie. Und Alina schrie oft. Als ob sie spüren würde, dass ich weder Zeit noch Lust hatte, mich ständig um sie zu kümmern. Ich stillte sie nicht, aber meine Mutter verlangte, dass ich ihr zumindest immer selbst zu Trinken gab, damit sie eine Bindung zu mir aufbauen konnte. Also saß ich in etwa alle zwei Stunden mit dem Kind auf dem Arm und der Flasche in der Hand an der Bettkante, während der Berg mit dem Unterrichtsstoff, den ich noch lernen musste auf meinem Schreibtisch wuchs und wuchs. Und natürlich unterschied Alina in den ersten Monaten ihres Lebens noch nicht zwischen Tag und Nacht. Wenn man so wenig Schlaf bekam, wie ich in dieser Zeit, war es schwer, sich noch irgendwelchen anderen Dingen zu widmen. Und so kam es, wie es kommen musste. Ich versemmelte die Prüfungen. Und wie. Schon als ich meinen Bogen abgab wusste ich es. Und als gut eine Woche später die Ergebnisse in der Post waren, hatte ich Gewissheit. Nicht bestanden. Ich legte das Schreiben mit der Vorderseite nach unten auf den Tisch und vergrub mein Gesicht in den Händen.

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Alles umsonst. Das ganze Lernen, die viele Arbeit, für die Katz.
„Mach dir nichts draus. Ist doch nicht so schlimm.“, versuchte meine Mutter mich zu trösten.
„Ein Studium käme doch sowieso nicht in Frage, so lang Alina noch so klein ist.“
So sah sie es. Sie war der Ansicht, dass ich mich auf mein Kind konzentrieren musste, nicht auf meine Karriere. Aber diese Denkweise fiel mir schwer. Ich hatte mir selbst Mut zugesprochen, von wegen 'Viele Mädchen schaffen das Studium auch mit Kind.' und 'Ich bin ehrgeizig und intelligent. Es wäre ein Verschwendung nicht zu studieren.'. Von meinen Eltern bekam ich so etwas schon lang nicht mehr zu hören. Sie halfen mir bei allem, was mit Alina zu tun hatte und dafür war ich ihnen dankbar. Aber mich hatten sie abgehakt. Als stünde mir keine Zukunft mehr zu. Als hätte ich nur noch für mein Kind zu leben.
„Ball.“
Und wie so oft bekam das kleine Mädchen gar nicht mit, dass es seiner Mutter schlecht ging. Inzwischen konnte Alina schon ein wenig laufen und auch ein paar Worte sprechen. Ihr Lieblingswort war 'Ball'. So nannte sie aber nicht nur richtige Bälle, sondern absolut alles, womit sie spielen wollte. Und jetzt angelte sie nach meinem Zeugnis.
„Finger weg, Alina.“
Ich griff nach dem Stück Papier und schob es aus ihrer Reichweite. Eigentlich war es ja fast egal. Der Wisch war wertlos. Ich hätte ihn auch verbrennen können. Und trotzdem erschien er mir in dem Moment wertvoll genug, um ihn vor den Sabberfingern meines Kindes zu schützen. Mit ihren großen, fragenden, blauen Augen sah sie zu mir auf.
„Ball.“
Es waren die Augen ihres Vaters. Aber ihr Haar war rotblond, wie das meine. Überhaupt fand ich, dass sie eher mir ähnlich sah. Nur die Augen. Die hatte sie von ihm.
„Nein, Alina. Damit kannst du nicht spielen.“
Natürlich war sie noch zu klein, um die Worte zu verstehen. Aber sie begriff dennoch, dass ich ihr das Zeugnis nicht geben würde. Und das war für sie Grund genug, um in Tränen auszubrechen. Und das wiederum war für meinen Vater Anlass, das ach so arme Ding sofort auf seine Arme zu heben.

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„Aww, will die Mama dich nicht spielen lassen? Komm mein Prinzesschen, du kriegst ein neues Kuscheltier. Oder ein Pony, was immer du willst.“
Anfangs hatte ich noch protestiert, dass er sie so verwöhnte, aber es brachte ja doch nichts. Er liebte sie einfach und ließ keine Gelegenheit aus, ihr das zu zeigen. Es machte mich wahnsinnig. Natürlich war es lächerlich, eifersüchtig auf ein kleines Kind zu sein. Und es war ja nicht so, dass ich Alina nicht lieben würde. Sie war mein Kind, gehörte mir ganz allein, auch wenn meine Eltern so taten, als wäre sie die Ihre. Aber sie war meine Tochter. Meine kleine Alina. Ich war ihre Mama. Man konnte es nicht leugnen. Sie war mir so wahnsinnig ähnlich. Gott ja, was habe ich dieses Kind geliebt, ganz egal, wie sehr mich ihre bloße Existenz einschränkte. Sie war mein über alles geliebtes Kind.
Ich verschränkte die Arme und starrte auf das am Tisch liegende Zeugnis. Natürlich konnte ich die Noten nicht lesen, es lag ja umgedreht dort. Aber ich wusste was dort stand und das war mehr als genug, um meinen Kopf arbeiten zu lassen.
„Ich kann wiederholen. Dieses Mal streng ich mich mehr an und...“
„Das halte ich für keine gute Idee.“
Mein Vater hatte Alina zu ihren Spielsachen gesetzt. Als er sich wieder aufrichtete sah er mich streng an.
„Du hast doch gesehen, dass es nicht geht. Die Doppelbelastung ist zu viel für dich.“
Er schüttelte entschieden den Kopf.
„Besser, du machst eine Ausbildung und arbeitest erst mal ne Weile. Das ist zwar auch anstrengend, aber du musst dich nicht so sehr rein knien, wie fürs Abitur.“
„Aber Papa...“
„Kein Aber. Du musst auch an Alina denken. Du bist nicht mehr nur für dich verantwortlich.“
Am liebsten hätte ich geheult. Nach und nach zerbröselten all meine Träume. Ich versuchte ja Auswege und Alternativen aus der Krise zu finden, aber es ging einfach nicht. Als wäre ich einfach nicht dafür bestimmt, glücklich zu werden.
„Warum bewirbst du dich nicht bei Dr. Eccleston? Er sucht eine Zahnartzhelferin.“, schlug meine Mutter vor.
„Dein Vater kann bestimmt ein gutes Wort für dich einlegen.“
Er nickte zustimmend. So sah meine Zukunft also aus. Ein Kind, für das ich noch viel zu jung war und ein Job, zu dem man mich zwang. Nichts war mehr so, wie ich es mir gewünscht hatte.

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Geändert von KittenUpATree (01.01.2013 um 23:52 Uhr).
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Alt 02.01.2013, 00:09
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...armes DJ. Jaa, ich hab Mitleid mit ihr. <.<
Trotzdem... wenn Townsend da wäre, wärs sicher einfacher, er wär ein lieber Vater und Mann.
Dass ihre Eltern sie einfach so "aufgeben" find ich aber auch nicht fair. Immerhin haben sie Aline sicher jetzt so lieb, wie DJ früher und sie so einfach links liegen zu lassen ist ja nicht gerecht.
Immerhin hat sie den Ehrgeiz und wollts sogar nochmal probieren...
Andererseits ists bedenklich, dass sie studieren will, wenn sie nicht mal das Abitur so schafft. Weil jede einzelne Prüfung dann wird so schwer, wie das Abitur <.< Da würde sie dann auch nicht weit kommen...
Und Zahnarzthelferin ist jetzt bei weitem kein Todesurteil xDD
Schön geschrieben :3 Ich mag dieses DJ-typische, wie mans genau bei der Geburts da liest, so ein bisschen sarkastisch und total objektiv-trocken xDD
Alina is voll süß :3 Ich mag sie... udn ICH HABS DOCH GESAGT, dass sie SEINE Augen bekommt xD Hah! Das wusste ich, das machst du IMMER! xD
Hm... ganz furchtbar geht ihr ja jetzt nicht... noch nicht...
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KittenUpATree (02.01.2013)
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Alt 02.01.2013, 12:09
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Oh Gott, Dominique (ich liebe diesen Namen so, dass ich das immer ausschreiben muss xDD) tut mir voll leid. ._.
Das muss hart sein. Die Stelle mit dem Nachbarskindern... Gott, solchen Kindern würde ich am liebsten einmal... in die Fresse schlagen xD Ich meine, in solchen Fällen muss man vielleicht nicht nur auf die äußeren Tatsachen sondern auch auf die Person dahinter gucken! Gott ey.
Und Dominiques Eltern... Na ja, es ist ja schön und gut, wie sie sich um Dominique selber gekümmert haben. Aber es kam jetzt so rüber als hätten sie einfach die Entscheidung übernommen dass das Kind nicht weggegeben werden soll, was ich schon mal nicht okay finde. Und dann geben sie ihre eigene Tochter einfach so auf, als läge in Alina jetzt alle Hoffnung.
Hach ja. Townsend ist weg. Das find ich traurig. Aber er taucht doch bestimmt nochmal auf. Oder? Oder, Kitten?
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KittenUpATree (02.01.2013)
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Alt 02.01.2013, 17:05
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Trotzdem... wenn Townsend da wäre, wärs sicher einfacher, er wär ein lieber Vater und Mann.
Ich dachte, er wär blöd und doof und fies und bescheuert

Zitat:
Zitat von Versus
Schön geschrieben :3 Ich mag dieses DJ-typische, wie mans genau bei der Geburts da liest, so ein bisschen sarkastisch und total objektiv-trocken xDD
sarkastisch und objektiv-trocken... danke xD So wie DJ denk ich in vielen Situationen auch xD

Zitat:
Zitat von Hamsterbacke
Hach ja. Townsend ist weg. Das find ich traurig. Aber er taucht doch bestimmt nochmal auf. Oder? Oder, Kitten?
Na muss er doch Er ist im Prolog ^^
__________________


Bin nicht da, bin mich suchen gegangen.
Falls ich wieder da bin, bevor ich zurück komme, sagt mir, dass ich auf mich warten soll

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