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Und jetzt kommt recht schnell meine zweite Kurzgeschichte. Diesmal hab ich jedenfalls nicht so ne Angst. xD Nochmal danke an Minu und diesmal auch an Blasi!
So, und jetzt wünsch ich euch viel Spaß!


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Ich sitze auf einem Stuhl am Fenster und schaue gedankenverloren nach draußen.
Ich sehe bloß eine Straße, einen Parkplatz mit vielen Autos, die hier rund um die Uhr stehen, und sonst nichts außer tristes grau und nur grau. Ab und an kommen Leute vorbei, geschäftige Leute, alle in Anzügen oder anderer formeller Bekleidung, die eiligen Schrittes wieder aus meinem Blickfeld verschwinden. Arme Leute sind das, denn für sie heißt es stets: Zeit ist Geld.
Aber für mich ist Zeit Leben.
Ich komme mir so furchtbar alt vor. Ich bin alt. Hier alt geworden, glücklich, in meiner Heimat. Und trotzdem kann ich mich an all das noch so genau erinnern. Wie ich als junges Mädchen mit meinen Freundinnen draußen spielte, ob Sommer oder Winter. Das erste mal Verliebtsein in diesen Jungen aus meiner Klasse, an dessen Namen ich mich nicht einmal mehr erinnern kann und die schwere Zeit des Erwachsenwerdens, raus aus der unbeschwerten Jugend und rein in die Verantwortung. Als ich ihn kennen und lieben lernte, meinen Mann, den ich heute noch liebe wie damals. Meine erste Schwangerschaft, die Geburt unserer Tochter und bald die des Sohnes, und die Begleitung ihrer Lebensabschnitte. Das erdrückende Gefühl, loslassen zu müssen, als auch sie erwachsen wurden, und die Bestürzung darüber, bereits Großmutter zu werden, und gleichzeitig die Freude über die geliebten Enkelkinder. Natürlich habe ich auch noch all die schlechten Erinnerungen. Verluste der Lieben, Trennungen, selbst der Matheunterricht in der Schule zählt dazu. Und ich erinnere mich an all die schönen und schweren Momente zwischendurch, die kleinen, die einem doch so viel Glück oder Trauer bereiten können, wie als ich das erste mal von jemandem gesagt bekam, ich habe wunderschöne blaue Augen und den ganzen Tag an nichts anderes mehr denken konnte.
Ein Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus, als ich daran denke.
Ja, ich bin tatsächlich alt. Aber es ist nicht schlimm, ich bedauere es nicht – denn ich weiß, ich habe gelebt. Vielleicht nicht länger als andere, aber mehr. Denn ich habe jeden Moment geliebt oder im Nachhinein lieben gelernt. Erst vor Kurzem ist mir bewusst geworden, dass es bald Zeit ist, Zeit zu gehen, doch ich habe keine Angst, ich bin nicht traurig, denn ich weiß, ich habe mein Leben ausgekostet.
Und mit diesen Gedanken vor Augen und einen Lächeln auf den Lippen greife ich nach der Hand meines Mannes.

Man Hämschter, ich finde deinen Schreibstil echt toll, warum ist das erst deine zweite Geschichte, die du hier hochlädst? Es sollten aufjedenfall bald mehr sein!
Was ich besonders toll an der Geschichte finde ist, dass die Frau weiß, wie es ist zu lieben und was es heißt zu lieben. Und dass sie die Zeit schätzt und über ihr Leben glücklich ist, egal welche schlechten Zeiten sie durchmachen musste. Das ist irgendwie schon beinahe philosophisch finde ich.

Ich finde es ja auch ganz klasse, dass du aus der Perspektive einer alten Frau schreibst, auf die Idee wäre ich gar nicht gekommen.

Das Bild ist auch sehr passend gewählt, wie ich finde. :3
Den Satz finde ich übrigens ganz besonders schön, weil der erinnert mich ein wenig an meine Uroma, denn die hat auch gesagt, dass sie jetzt gelebt hat und alles erlebt hat, was sie erleben wollte. Und das sie stolz auf ihre Kinder, Enkelkinder und Urenkelkinder ist und sie uns alle liebt.

Mehr von solchen Geschichten, bitte!

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Sehr gut beschrieben.

Du hast einen sensiblen Schreibstil,damit meine ich,
das Du sehr gut im Detail,besondere Situationen beschreiben kannst.

Diese Geschichte ist daher sehr gut nachzuempfinden.

Es würde mich freuen,wenn Du noch mehr von Deinen Gedanken schreiben würdest

aww T.T
Die Geschichte is schön...
Und es zeigt auf, wie sinnlos ein Leben ist, wenn man es nicht genießt (verbildlicht durch die Geschäftsmänner, für die Zeit Geld ist)
Es ist schön, wenn jemand aus vollem Herzen sagen kann: Ich habe gelebt, es war schön und es ist nicht schlimm, wenn es vorbei ist.
Ich hab das bisher erst bei einer Person miterlebt und für mich war es lange Zeit nicht nachvollziehbar, zumal mir die Person wahnsinnig viel bedeutet hat. Wenn ich jetzt an sie denke, muss ich immer noch weinen, aber es macht mich auch glücklich und stolz, sie gekannt zu haben, weil sie mit allem, was sie gemacht hat immer zufrieden war, selbst wenn es nichts großartiges war. Ich glaube, so ein Leben, in dem man einfach nur glücklich ist, ist mehr als erstrebenswert

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Du hast das nicht nur gefühlvoll, sondern auch so verdammt.. Real beschrieben, dass ich beim Lesen eine Gänsehaut hatte.

Ja, man sollte jede Minute auskosten.. Und du solltest weiterhin mehr hier hochladen! Klasse!

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Andere Stories: 1. Just a Fool | 2. Frankie geht aufs Ganze | 3. Zuckerkuss | 4. Run to you

Vielen, vielen Dank für die lieben Kommentare, ich hab mich tierisch gefreut!

Weil... ich nicht viel schreibe? Okay, die Ausrede war lahm. Ich hab einfach nicht das Selbstbewusstsein. Und ich kann meine eigenen "Werke" so gar nicht bewerten. Auch in Arbeiten nie. Außer Mathe. Da schwanke ich eh immer nur zwischen drei bis fünf. xD Aber egal - du weißt ja, ich hab noch zwei auf Lager.

Dass sie gelebt hat... Das ist richtig schön gesagt.

Das freut mich echt zu hören. Mir fällt es dafür umso schwerer, längere Sachen zu schreiben.

Schon wieder so schön gesagt. Ich mag eure Sätze x3
Und das mit der Person, über die du geschrieben hast, find ich auch klasse. Klar, man versteht's nicht und will es auch gar nicht, aber wichtig ist doch, dass man im Leben glücklich war.

:O Danke für das dicke Lob!

Also... vielen Dank an alle für die tollen Kommentare nochmal! Ich weiß, ich wiederhole mich, aber ich freu mich einfach so.

Also du weißt ja, dass ich die Geschichte supertoll finde, das hab ich dir ja schon gesagt.
Aber ich muss jetzt, wo ich sie heute nochmal gelesen hab, einfach noch nen Senf dazu abgeben. Das brennt mir unter den Nägeln, wie man so schön sagt.

Erstmal find ichs ja sprachlich schon verdammt gut gelungen. Du kannst mit so... "simplen" Sätzen so eine Hammer Atmosphäre erschaffen. Und simpel meine ich jetzt durch und durch positiv, ich bewundere jeden, der das kann, weil meine Sätze immer so elendig lang und verschachtelt sind, dass ich am Ende selbst nicht mehr weiß, was ich eigentlich sagen wollte.
Und du hast so schöne Details dabei. Das rundet alles nochmal so schön ab, ich weiß grad nicht, wie ich sagen soll... Aber ich lese echt verdammt viel und eigentlich alles quer durch die Bank... bin aber von manchen, die sich Autor nennen dürfen, echt enttäuscht, weil die solche schmucklosen Sätze rausklatschen. Das schränkt die Phantasie so verdammt ein. Bei dir ist das irgendwie anders, du nimmst einem nicht die Phantasie, sich etwas vorzustellen, du eröffnest einem so viele Möglichkeiten, gibst einem dezente Stupser in die richtige Richtung. Verstehst du, was ich meine?

Und zum Inhalt... großen Respekt, dass du dich so verdammt gut in eine doch recht betagtere Person hineinversetzen kannst. Ich kann nur von mir reden, aber ich kann das überhaupt nicht. Deshalb find ich die Leistung noch einmal brillianter, weil ich das so oft versucht hab und immer gescheitert bin und du schaffst es so locker flockig!
Ich find vor allem das so genial, dass sie das so... leicht... das passt nicht, aber mir fällt grad kein anders Wort dafür ein... nimmt, dass ihre Zeit quasi abläuft. Dass sie jeden Atemzug auskostet, weil sie nicht weiß, wie viele davon ihr noch bleiben.

Ich... kann grad nicht denken. Ich wollt noch was schreiben, aber ich habs vergessen... verdammt.
Auf jeden Fall: Ich freu mich drauf, wenn du dich entschließt, noch mehr deiner Kurzgeschichten mit uns zu teilen! (:

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Die Geschichte ist wirklich sehr schön.

Ich kann es immer noch nicht nachvollziehen Hampi, wieso du uns dein Talent zum Schreiben, solange vorenthalten hast.

Es lässt sich super toll lesen.

Ich hoffe du denkst auch mal über eine Fotostory nach, den Schreiben kannst du wie man sieht

Ach, sagt man das so? Irgendwie klingt das ekelhaft. xD

Sind die Sätze echt simpel? Ich merk nur ständig, dass ich selber auch oft so übermäßig lange Sätze mit 987654321 Kommas schreibe. Aber ich mag lange Sätze irgendwie. xD

Ich verstehe was du meinst, und das freut mich echt zu hören... Ähh, lesen.

Ich hab einfach geschrieben, was ich glaube, wie eine ältere Person die glücklich gelebt hat denken könnte. Wobei ich tatsächlich am Anfang gedacht hab, dass das vielleicht ein bisschen unreal rüberkommen könnte - scheint ja nicht der Fall gewesen zu sein.

Oha. Schon wieder so ein schöner Satz *_*

Danke für deinen tollen Kommi, Minu!

Klare Antwort: Nein. Da muss ich dich leider enttäuschen. Ich habe tatsächlich schon des öfteren mit dem Gedanken gespielt, etwas längeres zu schreiben, aber ich hab jedes verdammte mal die Erfahrung gemacht, dass ich irgendwann einfach so die Lust verliere, und zwar immer ungefähr nach dem Schreiben von Szenen, auf die ich mich besonders gefreut hab. Danach hatte ich einfach keine Motivation mehr. Außerdem fällt's mir unheimlich schwer, mir lange Geschichten auszudenken. Ich hab tatsächlich schon bei so kurzen Schwierigkeiten. Also sorry, aber ne FS werd ich höchstwahrscheinlich niemals machen.
Aber danke für dein Lob!

Wow das ist echt schön geschrieben Ich bin noch ein wenig sprachlos, der Text regt zum nachdenken kann, das gefällt mir
Ich bin auf den nächsten Teil gespannt - das war's doch noch nicht oder??

Lg Erdbeer'chen

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