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LadySpira (16.08.2013), Pengin (09.03.2013), PrestonStormerFilm (27.03.2013), simssweety (16.03.2013) |
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2. Kapitel
"Was macht ein Typ wie du eigentlich in so 'ner Stadt? Ist ja nicht so, als wäre das hier der Nabel der Welt.", Madeleine schmunzelte. "Immerhin wurde ich hier geboren, aber ehrlich gesagt, ich war schon überall. New York, Paris, Rom, Madrid.. hier ist echt nichts los." "Naja, wenigstens bist du schon aus diesem Nest rausgekommen, ich wohn' hier doch tatsächlich schon mein ganzes Leben und war noch nie irgendwo anders - abgesehen vom Nachbarort zum Shoppen, versteht sich. Wie kommt's eigentlich, dass man sich noch nie gesehen hat? So einer wie du würde mir doch auffallen" "Vermutlich verbringst du zu viel Zeit vor'm Spiegel." Er zuckte mit den Schultern. "Ich mein ja nur, gibt schließlich noch anderes.." Ben hörte nicht mehr zu, als sie irgendeine abschätzige Bewertung über sein Äußeres machte. Ihm war bewusst, dass er vermutlich gerade seine Chance verspielt hatte, jemals bei diesem Mädchen zu landen. Aber was machte es schon aus? Ein Mädchen, dass sich nur für sein Aussehen interessierte, konnte er nicht gebrauchen. Natürlich war sie hübsch gewesen, aber wozu taugte sie schon sonst? Höchstens für eine Nacht oder zwei, dachte er sich und kehrte ihr den Rücken zu. ################################################## # "Hey, sag mal, kennst du den neuen Typen? Der ist doch bestimmt Sportler, oder?" "Welchen Neuen? Meinst du Ben? Der war doch sogar mit uns im Kindergarten." "Jetzt echt? Wieso erinnere ich mich nicht an den?" "Keine Ahnung" "Aber hey, jetzt sag doch mal - kennst du den?" "Ja, klar. Ich hab doch schon gesagt, wir waren zusammen im Kindergarten. Außerdem-" "Komm zum Punkt." "Außerdem ist er auch im Surf Team." "Mehr Infos! Hat er 'ne Freundin?-" "Als hätte dir das irgendwann was ausgemacht.. Wieso fragst du ihn eigentlich nicht selbst? Sonst brauchst du mich schließlich für sowas auch nicht.. Wie wärs, wenn du einfach später zum Training kommst?" Das ließ sich Madeleine nicht zweimal sagen. Natürlich würde sie da sein. Dem würde sie es zeigen! Er wird schon noch sehen, dass sich Zeit vor dem Spiegel auszahlt. ################################################## # Es war ein relativ warmer Sommertag, eigentlich ideal zum Surfen. Ein wenig Wind, aber auch nicht zu viel. Auch das Wasser war von der Hitzewelle aufgewärmt. Dennoch trugen alle ihre Surfanzüge, die an ihren Körpern klebten. Jordan wischte sich einige Schweißperlen von der Stirn. Der Coach schickte die Jungs zum Aufwärmen ins Wasser - alle rannten sie nacheinander ins Meer. Wie so oft auch, schlossen sie Wetten darüber ab, wer wohl am schnellsten sein würde. Jordan war das heute egal, auch wenn er mit Sicherheit einer der besten Schwimmer und Surfer des Teams war. Er konnte nicht aufhören daran zu denken, dass Madeleine schon wieder einen anderen Typen gefunden hatte. Ständig gab es irgendwelche anderen. Wieso interessierte sie sich nie für ihn? Immer war er da gewesen, egal weswegen. War sie einfach nur blind? Es war schon so offensichtlich, dass sein Vater ihm geraten hatte, sie einfach zum Essen einzuladen. Jeder schien es zu bemerken, außer ihr. Und da war sie auch schon wieder.. so hübsch wie immer. Auch wenn es ihm egal war, was sie trug, so konnte er nicht leugnen, dass sie ein Talent dafür hatte, sich auffällig zu kleiden. Alles nur darauf bedacht, Ben aufzufallen. Er ballte seine Hände zu Fäusten zusammen und rannte den anderen nach. ################################################## # "Was macht die denn hier? War die eigentlich schon immer so.. aufdringlich?" "Wieso fragen eigentlich immer alle mich, statt einfach die Person zu fragen?" "Hast du deine Periode?" Ben grinste. Was für ein Idiot.. "Hey Jungs!" "Och, nee.. seid ihr zusammen oder was?" "Na das wär aber ne seehr offene Beziehung." "Wer ist in 'ner Beziehung?" Madeleine stand nun hinter den beiden. Die Jungs sahen sich an und schmunzelten. "Niemand", meinte Ben. "Wie lang geht denn euer Training noch? Wollt ihr noch was trinken gehen oder so?" "Der Coach will noch den Plan für nächste Woche machen, dann sind wir wohl fertig. Eigentlich wollten wir danach noch ein bisschen schwimmen, aber du kannst ja mitkommen, oder Ben?" "Wenn sie schwimmen kann und ihr dabei das Make Up nicht wegfließt.." Wieso stand sie bloß auf einen Typen, der sie so schlecht behandelte? Sie musste doch verrückt sein, dass sie ihm hinterherlief.. "Du würdest dich wundern, wie gut ich schwimmen kann." Natürlich konnte sie das. Schließlich waren die beiden im Sommer jeden Tag schwimmen gewesen. Aber das wusste er nicht. Wieso sollte er auch? Sie streifte sich das Strandkleid ab und lief ins Meer. "Naja, schlecht sieht sie ja nun wirklich nicht aus" Wenn er wüsste, wie viel mehr in ihr steckte. Aber er würde es wohl nicht verstehen. Nachdem die beiden den neuen Trainingsplan von dem Coach erhalten hatten, verabschiedete sich Jordan von Ben. "Ich geh dann wohl jetzt, hab noch was zu tun." "Ehrlich? Dachte du wolltest noch schwimmen gehen." "Ach was, ich muss noch Hausaufgaben machen. Kann ja nicht jeder so faul sein wie du." "Oh, der hat gesessen. Naja, machs gut. Ich werd dann wohl noch mein Glück bei deiner Freundin versuchen, hm?" Er hätte ihm am liebsten ins Gesicht geschlagen. Aber natürlich tat er das nicht, dazu war er viel zu feige gewesen. ################################################## # |
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LadySpira (16.08.2013), Pengin (24.03.2013), PrestonStormerFilm (27.03.2013), simssweety (16.03.2013) |
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Hey, hier kommt das 3. Kapitel
Viel Spaß! ############3. Kapitel############ "Was haben Sie über die beiden herausgefunden? Sie verfolgen sie doch noch, oder? Bei Gott, ich kann mein Geld auch besser anlegen!" "Natürlich. Nun denn.. sie sind normale Mädchen. Dennoch warum wollen Sie mich nicht über Ihr Interesse an den beiden aufklär-" "Das gehört nicht zum Geschäft. Ich bezahle Sie dafür, damit sie die beiden beschatten. Ich habe ein persönliches Interesse, mehr müssen Sie nicht wissen. Wenn Sie damit ein Problem haben, dann muss ich mir jemand anderen für diesen Job suchen." "Diese Mädchen tun nichts anderes außer in die Schule gehen, Partys zu feiern, sich mit Jungen am Strand zu treffen oder ab und zu ein Buch zu lesen... ich denke nicht, dass sie irgendetwas anstellen." "Darum geht es mir nicht. Mit welchen Jungen? Haben Sie Fotos gemacht?" "Die konnte ich nicht machen, ohne meine Deckung zu verlassen. Ganz normale Jungen, im gleichen Alter wie das Mädchen. Das Problem ist, ich kann die beiden nicht auseinanderhalten, sie sehen einfach gleich aus-" "Sie verstehen nicht besonders viel von Ihrem Beruf, oder? Sie nützen mir nichts. Ich werde jemand anderen suchen." "Beim besten Willen, ein anderer Privatdetektiv wird nicht mehr für Sie herausfinden, als ich. Wieso beobachten Sie die Mädchen nicht selbst? Sie sind doch keine besonders auffällige Person." ################################################## # "dancing with myself ohoh dancing with myself" "Ich stör ja nur ungern-" "Oh", Madeleine lächelte leicht verlegen. "Ist Lilian da?" "Äh, ja, Ethan. Sie ist in unserm Zimmer." "Danke. Bis später. Ach, sag mal, geht Lilian auf den Ball?" "Haha, ihr seid doch zusammen, geht ihr etwa nicht?" "Keine Ahnung, sie hat's nicht so mit Tanzen oder Singen wie du.", er verzog den Mundwinkel zu einem Schmunzeln. "Wie wärs, wenn du sie fragst? Sie wird dich schon nicht abblitzen lassen." "Hm, ja, werd ich machen. Und hast du schon Pläne?" "Naja, ich denk' dieses Jahr verzichte ich drauf. Hab' eh noch kein Kleid." "Vielleicht fragst du ja mal Jordan." Schon wieder lächelte er. Er war er immer so unbeholfen, aber irgendwie auch sympathisch. Ein netter Kerl, also eigentlich genau der Richtige für meine Schwester, wenn man auf blonde Witzbolde steht. "Wieso sollte ich Jordan fragen? Wir sind die besten Freunde überhaupt. Als ob ich jemals mit ihm eng umschlungen zu irgendwelchen Liebesliedern tanzen würde - nee, er ist ja auch irgendwie so gar nicht mein Typ. Außerdem, er ist wie ein Bruder für mich. Mehr ist da gar nicht drin, von ihm aus auch nicht." "Klar, als Freunde.. meinte ich doch. Ich geh dann jetzt mal zu Lil." "Viel Glück. Man sieht sich." Ethan tapste durch das nicht allzu große Haus. Die Tür war einen Spalt offen, dennoch klopfte er leicht zaghaft. "Lily? Bist du da?", er fragte natürlich nur aus Höflichkeit. "Oh hey, Ethan." Sie saß an ihrem Computer und tippte etwas. "Was machst du?", fragte er neugierig. "Ich schreib' nur 'nen Aufsatz für die Schule. Entwicklung der Menschheit im Laufe der Zeit. Aber ist nicht so wichtig, der muss erst nächste Woche fertig sein.", sie klappte den Laptop zu. "Gibt's einen bestimmten Anlass, warum du herkommst?" "Braucht ein Junge einen besonderen Anlass, um seine Freundin zu besuchen?", Ethan grinste. "Ich wollte dich nur fragen, ob du zum Ball gehen möchtest. Also mit mir, versteht sich." "Hmm, nee. Ehrlich gesagt hab' ich keine Lust auf so 'ne Schulveranstaltung. Mads und ich wollten dieses Jahr zu Hause bleiben. Ich möchte ja nicht, dass sie nachher alleine hier sitzt." "Schon gut, hast ja Recht. Ist wirklich 'ne ziemlich lahme Veranstaltung. Naja egal, ich muss dann eigentlich auch wieder los. Hab noch 'n paar Sachen zu erledigen." ######################################## "Hey, Lil. Wie wär's eigentlich, wenn wir doch zum Ball gingen? Ich meine, es gibt schließlich einen Ruf zu verteidigen. Außerdem, glaub mir, Ethan will ehrlich mit dir hingehen. Was würden die anderen denken, wenn wir nicht gingen?" "Und mit wem würdest du hingehen? Etwa mit diesem Typ.. wie hieß er noch gleich?" "Ben. Keine Ahnung. Jedenfalls weiß ich, dass die Sportteams zu allen Schulveranstaltungen müssen, daher wird er wohl da sein. Aber ich frage sicherlich nicht nach. Ich denke, ich gehe einfach alleine." "Was ist denn jetzt eigentlich zwischen euch gelaufen? Sag schon!" "Ach nichts. Wir haben nur geredet." Lilian lachte. "Als würdest du mit einem Jungen nur reden. Außer mit Jordan natürlich. Der ist ja dein Schoßhündchen." "Apropos Jordan, ich hab ihn gefragt, ob wir uns nach der Schule in der Mall treffen und Klamotten kaufen. Willst du mitkommen?" "Hmm, nee. Ich hab noch ein Kleid im Schrank. #################################### "Welches Kleid soll ich denn jetzt nehmen, Jay?" "Keine Ahnung.. sehen alle gut aus. Vielleicht ziehst du sie einfach nochmal an und dann gucken wir nochmal." Sie verschwand mit einigen Kleidern in der Umkleidekabine und kam nach einigen Minuten wieder umgezogen aus dieser heraus. "Wie findest du das?" "Steht dir echt gut!" "Meinst du nicht, dass es ein wenig gewagt ist? Ich meine, für so 'nen Schulball? Hält mich ja sowieso schon jeder für ein Flittchen." "Ich finde du kannst es tragen. Und du bist kein Flittchen." Madeleine probierte das nächste Kleid an. "Zu viel Glitzer oder? Was hälst du von den Schuhen?" Er sah Madeleine fragend an. "Hättest du nicht mit deiner Schwester gehen können? Ich hab doch echt keine Ahn-" "Na gut, dann probier ich halt das nächste!" Dieses Mal kam sie in einem grünen, kurzen Kleid aus der Kabine. "Hey, wie findest du das?" ##################### "Wieso bist du neulich eigentlich einfach weg? Du wolltest doch schwimmen gehen." "Ach, ich war irgendwie doch ein bisschen müde. Außerdem wollte ich nicht stören. Du weißt schon." "Warum denken eigentlich alle, dass ich mit jedem Typen was anfange? Wir haben uns nur ein wenig unterhalten." "Du bist mir echt keine Rechenschaft schuldig, weißt du? Du kannst machen was du willst. Aber egal, wie wärs, wenn wir noch ein bisschen Fußball im Park spielen? Um der alten Zeiten willen." Die beiden stiegen in die Bahn und fuhren zum Park. In den letzten Tagen war es schon deutlich kühler geworden, auch die meisten Blätter waren schon orange gefärbt. Das Rascheln der Blätter war weit und breit das einzige Geräusch, was in der Umgebung herrschte. Die meisten Menschen schliefen schon, doch die beiden trieben sich manchmal ganz gerne nach der Sperrstunde draußen herum. Die Polizei fuhr schon lange nicht mehr durch die Gegend, um zu kontrollieren, ob die Jugendlichen zu Hause waren. Dafür war schon zu lange nichts mehr in der Gegend passiert. Natürlich sollte sich das noch ändern, aber das wusste zu diesem Zeitpunkt weder einer der beiden Teenager, noch die Polizei. "Ist dir nicht kalt?" "Ich bin doch keine Memme! Hast du eigentlich Pläne für morgen? Also, mit wem gehst du zum Ball?" "Am liebsten würde ich gar nicht gehen. Aber naja, was solls. Ich muss ja hin, also werd ich wohl alleine gehen." "Ach was, du gehst nicht alleine! Komm doch morgen so um acht zu mir, ok?" Jordan zuckte die Schultern. "Okay.", sagte er betont lässig, obwohl er in Gedanken schon einen Freudenstanz veranstaltete. Also würde dieser Ball nach allem doch etwas Gutes bedeuten. Vielleicht hatte sie ja bemerkt, dass er mehr als nur freundschaftlich an ihr interessiert war? Eigentlich war es Jordan in diesem Moment auch egal, wie Madeleine dazu kam, ihn einzuladen. Alles was zählte, war die Gelegenheit, die sich dadurch bot. Er schwor sich, ihr zu erzählen, was er für sie empfand. Gleich morgen vor dem Ball. ################################# Jordan machte sich auf den Weg zum Haus der Redfords, die am anderen Ende der Kleinstadt wohnten. Er war schon ziemlich aufgeregt, schließlich hatte er geplant, Madeleine seine Liebe zu gestehen. Er hatte sich ziemlich dumm gefühlt, als er in Gedanken schon dutzende Male durchgegangen war, was er zu ihr sagen wollte. Natürlich wusste er, dass es die perfekten Worte nicht gab. Und selbst wenn es sie gegeben hätte, er hätte sie mit Sicherheit nicht finden können. Nun stand er also da, vor der Haustür der Redfords und klingelte. In seiner Hand ein Blumenstrauß, den er für Madeleine beim Floristen gekauft hatte. Was würde Madeleine wohl sagen? Würde sie überrascht sein, vielleicht sogar entsetzt? Aber schließlich hatte sie ihn eingeladen, irgendwas musste da ja sein. Madeleine kam zur Tür, sie war noch nicht umgezogen. Sie sah ihn nicht einmal wirklich an und drehte sich schon wieder um, als er reinkam. "Ich hab eine Überraschung für dich!", rief sie dabei. "Na, freust du dich?", fragte sie als sie mit einem anderen Mädchen aus ihrem Zimmer wiederkam. "Das ist Lucy! Sie ist dein Date für heute Abend." Jordan kam sich so idiotisch vor, wie er da stand, mit den Blumen in seiner Hand. Er war sich nicht sicher, ob eine der beiden die Blumen überhaupt bemerkt hatte. Er kratzte sich am Ohr. "Hi.", sagte er schließlich. Die Blumen landeten im Mülleimer. |
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LadySpira (16.08.2013), PrestonStormerFilm (27.03.2013) |
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Lang, lang ist's her! Ich hoffe ihr seid mir nicht allzu böse, dass ich erst jetzt wieder was schreibe
Viel Spaß mit dem 4. Kapitel! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Jordan fühlte sich wie ferngesteuert, ja fast als befände er sich im Delirium. Irgendwie war er nicht mehr Herr seiner Sinne. Wieso hatte sie ihm nicht gesagt, dass sie ein Date für ihn organisiert hatte? Wenn er mit einem anderen Mädchen hätte hingehen wollen, hätte er schon selbst gefragt. Für wie erbärmlich musste sie ihn halten? Er war doch kein kleines Kind mehr! An ihr war das anscheinend vorüber gegangen. Ja, sie sah wieder einmal fabelhaft aus. Aber es interessierte ihn nicht. Wieso konnte er nicht mit diesem Ben tauschen? Sie gab sich so eine Mühe für solche Typen, aber was war mit ihm? Ich bin der letzte Vollidiot auf dieser Erde. Bin ich ein Fußabtreter, oder warum behandelt man mich so? Aber Jordan war einfach zu gutmütig - und war es auch schon immer gewesen. Sie weiß es schließlich nicht. Ich bin feige. Entweder ich sage es ihr, oder ich habe Pech gehabt. Wie soll sie mir eine Chance geben, wenn sie nicht einmal weiß, dass sie mir eine Chance geben sollte? Er bemühte sich um einen neutralen Gesichtsausdruck und ging mit den beiden Mädchen zu seinem Auto. Normalerweise hätte er Madeleine die Tür vom Auto aufgehalten, heute tat er es nicht. Stattdessen setzte er sich einfach ans Steuer, völlig unbeeindruckt von seinen Beifahrerinnen. Madeleine setzte sich nach vorne. Natürlich tat sie das. Sie saß immer vorne. Nachdem Lucy eingestiegen war, herrschte eine unangenehme Stille im Auto. "Also, fahren wir dann los?", fragte Madeleine mit einem leicht aufgebrachten Unterton in ihrer Stimme. "Ich weiß nicht, fahren wir?", erwiderte Jordan in einem nicht weniger aufgebrachten Tonfall. "Du bist schließlich der Fahrer." Er fuhr schlecht, hupte jeden an, der es auch nur wagte, etwas langsamer zu fahren. Auch wenn die anderen allen Grund dazu hatten. Draußen herrschte dichter Nebel und zudem war es eine stockfinstere Nacht. "Sag mal, was ist dir denn über die Leber gelaufen?", fragte Lucy von der Rückbank aus. "Nichts." Er parkte neben der Schule - im absoluten Halteverbot. "Du weißt schon, dass man hier nicht parken darf, oder?" "Ja, Madeleine, das weiß ich. Geht ihr doch schon schon mal vor. Ich parke woanders." Die beiden sahen sich etwas verwirrt an, stimmten aber schließlich zu und stiegen aus dem Auto aus. Natürlich parkte er nirgendwo anders. Er ließ sich schließlich nicht immer alles sagen. Wahrscheinlich wollte er in diesem Moment einfach nur besonders rebellisch wirken. Ja, am liebsten wäre er einfach nach Hause gegangen. Der Coach wäre ausgerastet. Aber warum eigentlich nicht? Was hielt ihn hier? Die gute Musik, die nette Gesellschaft, die lockere Atmosphäre? Wohl kaum. Er ging trotzdem hinein. Der Raum war ziemlich voll, obwohl nicht alle Schüler der North Valley High erschienen waren. Die Musik war laut, die Jugendlichen tanzten, manche saßen an der Bar. "Sag mal, gibts hier auch 'n bisschen was richtiges zum Trinken?" Ben war plötzlich neben ihm aufgetaucht und klopfte ihm auf die Schulter. Er hatte eigentlich erwartet, dass Ben etwas hineinschmuggeln würde. "Du hast nichts dabei?", fragte er schließlich überrascht. Ben zog eine Augenbraue hoch und grinste. "Und ob ich was dabei hab, musste ja mal antesten, ob du vertrauenswürdig bist." In diesem Moment wunderte sich Jordan, warum er nicht schon vorher bemerkt hatte, wie stark Ben nach Alkohol roch. "Ah, da ist sie ja - Margaret? Egal. Ein bisschen zu viel Kleidung, meinst du nicht?" "Sicher.", murmelte er. "Hälst du die für mich, Kumpel?" Ben zückte eine Flasche, die er aus seinem Jackett gezogen hatte. Jordan sah ihn etwas skeptisch an. "Kannst auch den einen oder anderen Schluck nehmen. Ich glaube du hast es nötiger als ich.", er lachte hämisch. Jordan zuckte die Schultern und nahm die Flasche entgegen. Er sah noch, wie Ben zu "Margaret" ging, um sie zum Tanzen aufzufordern. Dann kehrte er der Veranstaltung den Rücken zu. #################### Als Lilian nach Hause kam, war es bereits dunkel im Haus. Sie knipste ein Licht an und entdeckte einen Zettel auf dem Couchtisch. Ich bin noch ausgegangen. Ich hoffe ihr hattet einen schönen Abend - falls ihr noch Hunger habt, Essen ist im Kühlschrank. Ob Madeleine wohl schon zu Hause war? Sie war zu müde, um sich darüber den Kopf zu zerbrechen und ging stattdessen ins Badezimmer. Im Spiegel sah sie ein erschöpftes Mädchen, dessen Wimperntusche verschmiert war. Sie presste ihre Hand gegen den Spiegel, als wollte sie das Mädchen berühren. Sie erkannte sich beinahe selbst nicht mehr. Eine Träne floss über ihre Wange. -- Madeleine war bereits im Schlafanzug, als sie zur Tür ging. Vermutlich ist Lilian etwas betrunken und findet das Schlüsselloch nicht. Sie kniff ihre Augen zusammen, um sehen zu können, wer vor der Tür stand. Allerdings war es so dunkel, dass man nichts erkennen konnte. Sie wollte das Licht vor der Tür anschalten, allerdings funktionierte es nicht. Mist. Sie zögerte einen Moment, ob sie die Tür öffnen sollte, entschied dann aber schließlich, dass sie wissen wollte, wer vor der Tür stand, damit sie beruhigt schlafen konnte. Sie öffnete die Tür einen Spalt und lugte hinaus. Nun hörte sie ein gellendes Lachen, welches von draußen zu kommen schien. "Wer ist da?" Jemand prustete. "Hallo? Lilian?" "Hahaha, erkennst du mich nicht?", Jordan tauchte vor der Tür auf und erschreckte Madeleine zu Tode. Er sah ziemlich blass aus und hielt eine Flasche in seiner Hand. "Oh mein Gott, Jordan! Du hast mich verdammt nochmal erschreckt.. Moment mal, bist du betrunken? Und bist du etwa gefahren?!", sie schielte zu dem Auto, welches einige Meter entfernt stand. "Und wenn schon! Die Nacht ist ... jung! Ich lasse mir nicht sagen.." "Was?" "Was?" "Vielleicht solltest du nach Hause gehen." "Ich dachte ich soll nicht fahren - ja, ja. Stets besorgt um mic-" "Ich würd' dich ja reinbitten, aber es passt, nun, ja gerade nicht so wirklich." "Wann passt es dir denn überhaupt? Weißt du..", dabei streckte er seine Hand aus und legte sie auf die Tür. "Ich muss es jetzt sagen." "Was denn? Kann das nicht bis morgen warten?" "Nein! Hör mir zu!" "Okay, okay." "Wir sind... beste.." "Ja?" "Freunde..." "Und? Das weiß ich doch." "Ich wünschte-" Er kam näher und strich mit der Hand über ihre Wange. Sie sah ihn verdutzt an. "Ähm?" Hinter Madeleine stand nun jemand. Es war Ben. Er legte den Arm um Madeleines Schulter. "Hey, hey Kumpel. Was veranstaltest du denn hier für 'nen Aufruhr?" Sie flüsterte ihm etwas ins Ohr. "Ja, ja. In Ordnung, ja, Kumpel. Ich bringe dich nach Hause. Ich glaube, du hattest genug für heute." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ |
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