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@Cheli
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cheli24 (27.07.2014) |
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Kapitel 28: Geburtstag mit Überraschung
Mit dem Herbst rückte auch mein Geburtstag näher. Ich fand, dass Geburtstage etwas Tolles waren und gefeiert werden mussten. Also lud ich zu meinem 25. Geburtstag meine Familie und gute Bekannte wie meine Galeristin Melinda oder Jennifer Ramirez ein, die Frau, die mich erst auf die Idee gebracht hatte, Malerin zu werden. Als ich die Kerzen auf der Geburtstagstorte ausblies, hatte ich nur einen Wunsch: Ich wollte endlich vergessen, wie sehr Gernot mich mit seinem Betrug verletzt hatte. Und ich glaubte, auf einem guten Weg zu sein. Ich dachte nur noch selten an ihn und an diesem besonderen Tag war für solch trübe Gedanken kein Platz. Heute sollte gefeierte werden. Daher gönnte ich mir auch ein großes Stück Torte und ignorierte die vorwurfsvollen Blicke von Magda, die mir zu verstehen geben sollten, dass diese Kalorienbombe aus Fett und Zucker meinen Bemühungen abzunehmen ganz sicher nicht zuträglich war. Damit auch alle Gäste im Haus Platz hatten, hatten wir die Musikinstrumente in Jamies Zimmer gestellt und die Gartenmöbel ins Wohnzimmer geholt. Ich hatte viel Spaß und meine Gäste offensichtlich auch. Und es war besonders schön zu sehen, dass wie gut sich mein Mitbewohner Jamie mit meinen Eltern verstand. Papa und er blödelten den ganzen Abend miteinander herum und Mama konnte sich bei dem Anblick das Lachen kaum verkneifen. Und ich nahm die Gelegenheit wahr, mich mit Sky zu unterhalten. Mein jüngerer Bruder und ich sahen uns einfach viel zu selten, obwohl meine Eltern nur wenige Kilometer entfernt wohnten. Ich versuchte gerade aus ihm herauszukitzeln, ob er denn schon eine Freundin hätte, als Jamie mir auf die Schulter tippte. „Klaudia, vor dem Haus steht eine Frau, die gerne mit dir sprechen möchte. Ich hab sie herein gebeten, doch sie besteht darauf, dass du zu ihr hinauskommst.“ „Hat sie ihren Namen genannt?“, fragte ich verwundert, doch Jamie schüttelte nur mit dem Kopf. Nun denn, dann musste ich wohl nachschauen, war da auf mich wartete. Kurz kam mir der Gedanke, dass sich Jamie einen Scherz mit mir erlaubte. Doch als ich in die frostige Nacht hinaustrat, stand dort tatsächlich eine Frau. Sie war dunkel gekleidet und eindeutig nicht mehr warm genug für dieses kalte Wetter. Ihre Haare waren kurz geschnitten und sie hatte offenbar eine Vorliebe für ein sehr starkes Makeup. Das konnte ich selbst in dem fahlen Licht der Gartenlaternen erkennen. Irgendwie erinnerte sie mich damit an… „Kinga!“ Konnte das sein, konnte das wirklich meine ältere Schwester sein? Ich lief auf sie zu und schloss sie fest in meine Arme. Und diese Frau erwiderte meine Umarmung ohne zu zögern. Ja, jetzt gab es keinen Zweifel mehr. Das war meine ältere Schwester Kinga. „Alles Gute zum Geburtstag, kleine Schwester“, begrüßte sie mich und strich mir sanft über das Haar. „Ich habe dich vermisst.“ Wir umarmten uns eine halbe Ewigkeit. Es war nun 13 Jahre her, dass ich meine Schwester das letzte Mal gesehen hatte. Und jetzt stand sie plötzlich vor mir. Damals, vor 13 Jahren, steckte sie in ernsten Schwierigkeiten. Kinga hatte erfahren, dass unser Vater, Dominik, gar nicht ihr leiblicher Vater war. Und das hat sie so wütend gemacht, dass sie fortan alle in ihrer Umgebung terrorisiert, insbesondere unsere Mutter. Aber auch an mir hatte sie oft genug ihren Frust ausgelassen. Als wäre das nicht schlimm genug, schloss sie auch noch Bekanntschaft mit den falschen Leuten und begann Drogen zu nehmen. Meine Eltern sahen keinen anderen Ausweg mehr, als Kinga in die Obhut meiner Tante Joanna zu geben. Meine Tante half ihr, doch war jeder Kontakt zwischen meiner Schwester und dem Rest unserer Familie abgebrochen. Kinga wollte nichts mehr mit uns zu tun haben…bis zu diesem Augenblick. Langsam lösten wir uns aus der Umarmung und ich sah meine Schwester freudestrahlend an. Tausend Fragen lagen mir auf der Zunge. Wo war Kinga die ganze Zeit gewesen? Was hat sie getan? Doch das konnte warten. Erst einmal mussten unsere Eltern wissen, dass Kinga wieder da war. „Mama und Papa sind im Haus. Du musst unbedingt mit hinein kommen. Sie werden sich so freuen, dich zu sehen!“, sprudelte es aus mir heraus. Doch Kinga blockte ab. „Halt, Klaudia, nein. Ich bin nicht hier, um Mutter oder Dominik zu sehen. Ich bin nur wegen dir hier.“ Die Art wie sie Mama „Mutter“ nannte und Papa kalt als „Dominik“ bezeichnete, ließ keinen Zweifel daran, dass sie sich nicht würde umstimmen lassen. Selbst nach 13 Jahren brodelte noch die Wut in ihr. „Klaudia, was auch immer zwischen mir, Mutter und Dominik vorgefallen ist, war eine Sache zwischen uns dreien. Es tut mir daher leid, wie ich dich damals behandelt habe. Du bist meine kleine Schwester. Ich hab lange gebraucht um das zu begreifen, aber ich liebe dich.“ „Und deshalb möchte ich dich gerne besser kennenlernen. Wir haben so viele Jahre verpasst. Du warst noch ein halbes Kind, als ich euch verließ. Ich habe ein Ferienwohnung in der Stadt gemietet, in der Marine Parade 14. Es wäre schön, wenn du mich dort besuchen könntest. Dann können wir in Ruhe reden, schließlich will ich dich nicht von deinen Gästen fernhalten. Aber ich bitte dich, sag niemanden, dass ich hier bin, ganz besonders nicht Mutter und Dominik. Versprichst du es mir?“ Ich tat es. Ich war zwar davon überzeugt, dass es ein Fehler war, dass sich Kinga weiterhin vor unseren Eltern versteckte, aber wenn es ihr Wunsch war, dann würde ich ihn akzeptieren. Vorerst. Kinga verabschiedete sich. Ich beobachtete, wie sie die Straße überquerte und dann die Treppe zur U-Bahn hinunterstieg. Dann ging auch ich wieder ins Haus. Erst jetzt bemerkte ich, wie sehr ich doch ohne Jacke gefroren hatte. Zitternd stand ich ihm Wohnzimmer. Mama bemerkte sofort, dass etwas mit mir nicht stimmte. Wie gerne hätte ich ihr alles gesagt. Doch ich hatte Kinga ein Versprechen gegeben und so beteuerte ich, dass alles in Ordnung sei. Meine Mutter war zwar nicht überzeugt, aber sie hakte nicht weiter nach und wir feierten vergnügt weiter. Geändert von Stev84 (08.11.2014 um 14:48 Uhr). |
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Hallo Stev,
sorry, dass ich mich zwei Kapitel lang nicht gemeldet habe. Dann werde ich das mal rasch nachholen. Kapitel 27 Oh, jetzt war ich aber doch etwas überrascht über das Auftauchen Magdas Mutter. Ich glaube, das Telefonat mit ihrer Schwester wird ihr keine Ruhe gelassen haben und so wollte sie sich selbst überzeugen. Autsch, eine immerhin erwachsene Tochter zu ohrfeigen… okay, sie hatte es nicht besser verdient und dass sie großen Mist gebaut hat, das hat sie mittlerweile ja eingesehen. Irgendwie schien sie damit gerechnet zu haben, auch wenn es für sie letztendlich unvorbereitet kam. Immerhin ist Magda nicht nachtragend und hat ihrer Mutter sogar bereitwillig von ihrer Arbeit erzählt. Hm, vielleicht hat sie sich ja wirklich gebessert oder ist auf den Weg dahin. Okay, Klaudia und joggen, das passt noch nicht so recht zusammen. Aber sie ist ja erst am Anfang und ich finde es sehr schön von Magda, ihre Cousine beim Abnehmen zu unterstützen. Alleine macht das alles dann doch wenig Spaß, zumal ich schon glaube, dass Klaudia jemanden benötigt, der sie anspornt. Es ist nicht immer einfach, seinen inneren Schweinehund zu besiegen. Kapitel 28 Aha, Klaudia hat Geburtstag und alle sind gekommen, die ihr wichtig sind. Ich denke, das tut ihr sehr gut, die Familie und ihre Freunde hinter sich zu wissen. Ich finde es auch toll, dass sie die beiden Frauen eingeladen hat, die maßgeblich an ihrem Erfolg beteiligt sind. Oh und auch Jamie scheint sich sehr gut mit Klaudias Vater zu verstehen. Und an ihrem Ehrentag sollte sie keine trüben Gedanken haben. Sicher, Gernots Betrug tut ihr immer noch weh und so schnell wird sie das auch nicht vergessen, aber sie ist auf einem guten Wege. Oh, das ist aber schön, dass Kinga erschienen ist. Ich kann verstehen, wenn sie ihre Eltern nicht sehen möchte, auch nach 13 Jahren nicht. Manches vergisst man eben nicht, auch wenn die Zeit Wunden heilt, sagt man zumindest. Es war wahrscheinlich für alle Beteiligten nicht einfach. Aber seinem Kind zu verschweigen, wer der wahre Vater ist, das ist bitter. Dass sie dann auch noch auf die schiefe Bahn geraten ist, hat die Sache nicht einfacher gemacht. Aber sie hat von sich aus den Kontakt zu ihrer jüngeren Schwester gesucht und das ist doch auf den ersten Blick schon einmal positiv zu bewerten. Ich finde es toll, dass Kinga Klaudia zu sich eingeladen hat, um sie besser kennenzulernen. Ich würde es den beiden wünschen, dass sich ihr Verhältnis normalisiert und sie sich nicht künftig wie Fremde begegnen müssen. Es wird zwar nicht einfach werden, aber ich denke, die beiden werden es schaffen. das waren wieder zwei schöne Kapitel, klasse geschrieben, sowohl Text als auch Dialog und auch die Bilder waren wieder toll. Ich bin gespannt, wie es weitergeht und freue mich schon auf das nächste Kapitel. LG cheli24 |
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Kapitel 29: Zeit heilt alle Wunden
Ich verbrachte eine unruhige Nacht. Ständig musste ich an meine Schwester denken und so war ich froh, als endlich die Sonne aufging und ich mich zu der Adresse begeben konnte, die sie mir genannt hat. Aber als ich dann vor dem Haus stand, konnte ich mich doch nicht so recht überwinden, anzuklopfen. Mir waren in der Nacht all die schlimmen Dinge wieder eingefallen, die meine Schwester mir und unserer Mama angetan hatte. Wie viele Nächte hatte ich zu Tode erschrocken und weinend eingeschlossen in meinem Zimmer verbracht, während sie im Nebenzimmer mit ihren Freunden Drogen nahm und sich anschließend sexuell mit ihnen vergnügte. Wollte ich sie wirklich wieder in mein Leben lassen? Doch diese Entscheidung nach Kinga mir ab, als sie selbst auf die Veranda hinaustrat. Und auf ihrem Arm hielt sie einen kleinen Jungen. „Wir haben dich schon eine Weile durch das Fenster beobachtet, Klaudia“, sagte sie zur Begrüßung. „Ich bin froh, dass du meiner Einladung gefolgt bist. Ich war mir nicht sicher, ob du wirklich kommen würdest. Aber es gibt so viele Dinge, die ich dir erzählen möchte.“ „Und das Wichtigste siehst du hier auf meinem Arm.“ Langsam stieg ich die Stufen der Veranda hoch, fasziniert von dem kleinen Jungen, den meine Schwester hielt. „Das ist mein Sohn David“, stellte Kinga ihn mir vor, als ich vor ihr stand und küsste ihren Sohn auf den Kopf. „Und das ist deine Tante Klaudia“, flüsterte sie dem kleinen Jungen zu, der mich verschüchtert aus großen, dunklen Augen musterte. Ich war sprachlos. Meine Schwester hatte also bereits ein Kind und ich war ohne es zu wissen Tante. „Willst du auf den Arm deiner Tante?“, fragte Kinga ihren Sohn und drückte ihn mir umgehend in die Arme, als dieser nicht protestierte. Er war so klein und süß. Ich war sofort verliebt. Und offenbar gefiel es auch dem kleinen David von mir auf dem Arm gehalten zu werden, denn er lachte vergnügt. Dann führte Kinga mich in das Innere des Hauses und auch dort wartete schon die nächste Überraschung auf mich. Ein Mann im roten T-Shirt stand im Wohnzimmer und reichte mir die Hand. „Und das ist mein Mann, Olek“, stellte meine Schwester mir den Unbekannten vor und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Ich war überwältigt. Kinga hatte sich also in all den Jahren eine richtige Familie aufgebaut. Sie war verheiratet und hatte einen Sohn. Ich hatte in den vergangenen 13 Jahren oft an Kinga gedacht und mich gefragt, wie ihr Leben wohl aussehen mochte, aber ein Mann und Kinder kamen darin nie vor. Und das überraschendste war, dass meine Schwester mit ihrer kleinen Familie richtig glücklich wirkte. Mein Schwager Olek nahm uns David ab, damit Kinga und ich uns in Ruhe unterhalten konnten. Wir setzten uns auf das Sofa und meine Schwester begann das Gespräch mit einer Entschuldigung. „Es tut mir so leid, wie ich dich vor meinem Weggang behandelt habe. Ich war blind vor Wut…und die Drogen haben die Sache auch nicht besser gemacht. Du bist meine kleine Schwester und ich hätte dich beschützen müssen, statt dich zu verängstigen und dich zu terrorisieren. Kannst du mir verzeihen, Klaudia?“ Natürlich konnte ich das. Alle Zweifel, die mich heute Morgen noch geplagt hatten, waren mit einem Mal wie weggeblasen. Kinga war meine Schwester und ich erkannte mit einem Blick, dass sie sich geändert hatte. Meine Schwester war sehr erleichtert über meine Antwort. Und ich war neugierig geworden. Ich wollte wissen, wie es ihr in den letzten 13 Jahren ergangen war. „Die ersten Wochen und Monate, nachdem ich von Zuhause fort musste, waren wirklich hart. Der Entzug…und erst die Zeit danach.“ Der Blick meiner Schwester schweifte für einen Moment in weite Ferne, doch sie fing sich schnell wieder. „Du kannst dir nicht vorstellen, wie oft ich Mutter verflucht habe, dass sie mich in die Obhut von Tante Joanna gegeben hat. Aber im Rückblick kann ich sagen, dass es die richtige Entscheidung war. Ich habe selbst Angst davor mir vorzustellen was aus mir geworden wäre, wenn keiner eingegriffen hätte. Und vermutlich hätte ich dann auch Olek nie kennengelernt. Er hat in der Einrichtung gearbeitet, in die ich gebracht wurde. Und je näher ich ihn kennenlernte, desto mehr verliebte ich mich in ihn.“ Bei den letzten Worten blickte sie verliebt zu ihren Mann, der mit David auf dem Boden spielte. Dann erhob sie sich vom Sofa und holte ein Fotoalbum aus dem Bücherregal. „Vor drei Jahren haben wir geheiratet.“ Sie öffnete die Seite mit den Hochzeitsfotos. „Es war nur eine kleine Feier, bei uns im Garten. Olek und ich sind schon seit 11 Jahren ein Paar. Und in Twinbrook haben mir uns ein richtiges Heim aufgebaut. Wir leben nicht im Luxus und Twinbrook ist ein verschlafenes, sumpfiges Nest, aber ich bin glücklich dort. Wir sind dort hingezogen, als Olek einen Job bei der Lama-GmbH angeboten bekommen hat. Dafür musste ich zwar meinen Job als Flugbegleiterin aufgeben…schau nicht so überrascht, Klaudia, ich hatte Tante Joanna als Vorbild, als hab ich ihr nachgeeifert…aber in Twinbrook habe ich dann bei der Feuerwehr angefangen.“ Jetzt machte ich noch größere Augen, als bei der Verkündung, dass meine rebellische Schwester eine freundlich lächelnde Stewardess geworden war. „Der neue Job erfüllt mich. Ich kann mich körperlich austoben und habe das Gefühl, gebraucht zu werden. Als Olek mir an unserem Jahrestag vor zwei Jahren einen Antrag machte, musste ich nicht lange überlegen ob ich seien Frau werden wollte.“ Kinga strahle, während sie mir die Geschichte erzählte. „Und bald darauf wurde David geboren. Er war nicht geplant. Wie du dir vielleicht vorstellen kannst, wollte ich nie Mutter werden. Ich wusste, dass ich eine furchtbare Mutter werden würde. Und nach all den schlechten Erfahrungen mit unserer eigenen Mutter, wollte ich das einem kleinen, unschuldigen Kind nicht antun. Und ich wollte in meinem Beruf voran kommen. Ein Kind passte nicht in meine Lebensplanung. Als ich merkte, dass ich schwanger war, musste ich lange überlegen, ob ich das Kind behalten wollte. Olek hätte mich bei jeder Entscheidung unterstützt. Und die Zweifel blieben, bis…bis ich Davids ersten Tritt spürte. Und als ich ihn in den Armen hielt, wollte ich mich nie wieder von ihm trennen. David ist mein ein und alles.“ „Seine Geburt hat mir deutlich gemacht, wie viel einem die Familie bedeuten kann. Ich hab meine verloren. Aber ich möchte nicht, dass es meinem Sohn auch so ergeht. Deshalb bin ich jetzt zu dir gekommen. Olek hat keine Familie mehr. Seine Eltern sind beide schon vor langer Zeit gestorben und er hatte keine Geschwister. Aber ich habe eine Schwester. Dich. Und mein Sohn soll eine Tante haben.“ „David könnte aber auch noch einen Onkel und zwei liebende Großeltern haben“, warf ich vorsichtig ein. Ich war immer noch der Meinung, dass Kinga auch zu unseren Eltern gehen sollte. Es gab sogar noch viele weiter Onkel und Tanten für David, wenn Kinga auf ihre vier Halbgeschwister Miranda, Hans, Desdemona und Elvira zugehen würde. Doch diesen Gedanken behielt ich erst einmal für mich. Ich biss schon mit dem ersten Vorschlag auf Granit. „Nein Klaudia. Dazu bin ich nicht bereit. Dein Bruder Sky ist nicht mein Bruder. Er ist ein Fremder für mich und ich bin eine Fremde für ihn. Und Dominik…er ist einfach nicht mein Vater. Er hat mich aufgezogen und dennoch. Ich fühle nichts für ihn. Es tut mir sehr leid, dir das sagen zu müssen aber es ist so.“ Dieses Geständnis meiner Schwester machte mich sehr traurig, insbesondere wenn ich daran zurückdachte, wie sie Papa als Kind vergöttert hatte. „Und Mutter? Nun, man sagt, die Zeit würde alle Wunden heilen, aber das stimmt nicht. Manche Wunden heilen einfach nicht. Sie hat mir den einen Vater genommen und mir den anderen vorenthalten. Ich kann ihr nicht verzeihen. Ich kann es einfach nicht. Ich bin inzwischen so weit, dass ich sie nicht mehr verabscheu. Und manchmal denke ich sogar an die schönen Momente zurück, die wir gemeinsam hatten, so selten diese Momente auch waren. Mutter war einfach immer kalt mir gegenüber. Ich verstehe heute besser, wieso sie so war, aber verzeihen kann ich ihr dennoch nicht. Und daran wirst du auch nichts ändern können, kleine Schwester.“ Ich sah ein, dass ich meine Schwester nicht umstimmen würde können…zumindest jetzt noch nicht. Vielleicht war Zeit doch in der Lage, alle Wunden zu heilen. Und wenn Kinga und ich wieder ein gutes Verhältnis zueinander aufbauen würden, dann würde vielleicht auch in ihr der Wunsch aufkeimen, sich unseren Eltern wieder zu nähern. In der Zwischenzeit genoss ich die gemeinsame Zeit mit meine Schwester und meinem Neffen David. Kinga und Olek würden noch heute Abend nach Twinbrook zurückkehren. Aber wir schworen uns, den Kontakt nicht mehr abbrechen zu lassen. Geändert von Stev84 (08.11.2014 um 14:49 Uhr). |
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@Cheli
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cheli24 (11.08.2014) |
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Kapitel 30: An die Pfunde, fertig, los!
Kinga bat mich unseren Eltern zumindest so lange nichts über ihr Auftauchen zu erzählen, bis Olek und sie wieder zurück in Twinbrook wären. Zum Glück bat sie mich nicht darum, den beiden dauerhaft verschweigen zu müssen, dass ihre Tochter sich bei mir gemeldet hatte. Einen Tag nach Kingas Abreise besuchte ich Mama. Ich hätte mir gewünscht, dass auch Papa da wäre, aber er musste arbeitet und ich konnte das Geheimnis nicht länger für mich behalten. Wir setzten uns an den Esstisch im Wohnzimmer und ich erzählte ihr geradeheraus, was vorgefallen war. „Kinga war bei mir, hier in Rodaklippa“, verkündete ich. „Sie hat mich besucht. Und sie war nicht allein. Sie hat geheiratet, Mama, und sie hat einen kleinen Sohn.“ Der Gesichtsausdruck meiner Mutter wechselte von belustigtem Erstaunen, über Verständnislosigkeit zu einer Mine der Verzweiflung. „Kinga hat dich besuch? Sie war hier in der Stadt? Und sie ist Mutter geworden“, fragte sie immer und immer wieder. „Wo ist sie jetzt? Warum hast du uns denn nichts gesagt, Spätzchen? Mein Mädchen war hier. Nach 13 Jahren war ich ihr so nah wie nie zuvor. Du hättest uns Bescheid geben müssen!“ „Das wollte ich doch, Mama“, versicherte ich ihr und versuchte das schlechte Gewissen zu unterdrücken, welches sich beim Klang der vorwurfsvollen Stimme meiner Mutter in mir ausbreitete. „Aber Kinga…sie wollte euch nicht sehen. Ich hab versucht sie zu überzeugen, aber sie ließ sich einfach nicht umstimmen.“ Die Hände meiner Mutter auf dem Tisch begannen bei diesen Worten zu zittern und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Hastig stand sie auf und versuchte die Tränen vor mir zu verbergen. Aber dafür war es zu spät. Ich folgte Mama, die schluchzend mit dem Rücken zu mir in der Mitte des Wohnzimmers stehen geblieben war. „Sie war so ein süßes Baby“, sprach sie mehr zu sich selbst, als zu mir. „Als ich sie das erste Mal in den Armen hielt, war sie so wunderschön. Selbst die Krankenschwestern meinten, sie hätten noch nie so ein perfektes Baby gesehen. Doch ich, ich hielt sie in den Händen, sah sie an und…ich empfand gar nichts. Ich hätte sie lieben müssen, sie war doch mein kleines hübsches Mädchen. Aber ich konnte es nicht. Ich konnte deine Schwester einfach nicht so lieben, wie sie es verdient hatte. Ich blickte sie an und sah in ihr den Fehler, den ich begangen hatte.“ Damit sprach Mama auf ihre Affäre mit einem verheirateten Mann an, aus der Kinga hervorgegangen war. „Ja, ich verdiene es, dass sie nichts mehr mit mir zu tun haben will. Aber es tut dennoch so weh, Klaudia. Und ich habe ein Enkelkind, das ich vermutlich nie kennenlernen werde. Das tut so weh, Spätzchen, so unheimlich weh.“ Ich ging auf meine Mutter zu und schlang meine Arme kräftig um sie. „Du wirst David ganz sicher kennenlernen. Dafür werde ich sorgen, ich verspreche es dir, Mama. Und es stimmt nicht, dass du Kinga nie geliebt hast. Keine Mutter, die ihr Kind nicht liebt, würde sich solche Vorwürfe machen. Und sie würde nicht so trauern, wie du es tust. Kinga hat mir versichert, dass es die richtige Entscheidung war, sie in die Obhut von Tante Joanna zu geben. Sie macht dir deswegen keine Vorwürfe. Und ich hab in ihren Augen gesehen, dass sie dir verzeihen möchte, dass du sie wegen ihres Vaters belogen hast. Sie bemüht sich, aber sie braucht noch Zeit. Aber dass sie überhaupt nach Rodaklippa gekommen ist, ist ein erster Schritt. Glaub mir, Mama, es wird sich alles zum Guten wenden. Versprochen.“ ***** Ich wollte gerne zwischen meinen Eltern und Kinga vermitteln, aber ich hatte Angst, King zu sehr unter Druck zu setzen und sie so wieder ganz zu verschrecken. Daher unternahm ich vorerst keine Versuche, die drei zusammenzuführen. Dafür trieb mich in den nächsten Wochen Magda immer wieder dazu an, Sport zu treiben. Und ich musste zugeben, dass es durchaus seinen Reiz hatte, durch die herbstliche Landschaft zu joggen. Obwohl ich seit meinem sechzehnten Lebensjahr im Norden der SimNation lebte, faszinierte mich der Wechsel der Jahreszeiten immer noch, den ich aus meiner Wüstenheimat, der Sierra Simlone, nicht kannte. Das Joggen bereitete mir inzwischen zum Glück keine Schwierigkeiten mehr. Was nicht heißen sollte, dass es mir plötzlich Spaß gemacht hätte. Es war nur nicht mehr ganz so anstrengend wie zu Beginn. Zum Glück hatte Magda aber auch die Idee zu der ein oder anderen sportlichen Aktivität, die wirklich Spaß machte. Trampolinspringen zum Beispiel. Aber Magda wäre nicht Magda, wenn sie einem sogar das madig gemacht hätte. „Ich habe gesagt, du sollst elegant springen, Claude! Elegant! Nicht wie ein Elefant!“ Wäre es ein Verbrechen, wenn ich jetzt einfach auf sie drauf spräng und sie unter mir begrübe? Irgendwann meinte Magda dann, dass wir mit ein wenig durch die Gegend laufen und Rumgehoppse bei mir nicht mehr weiter kämen. Da müssten härtere Mittel ran. Als verbrachten wir von nun an unsere freien Stunden im Fitnessstudio. Alleine hätte ich mich in so eine Muckibude vermutlich nie hineingewagt. Und im Inneren stellte ich dann fest, dass es gar nicht sooo schlimm war. Zum Glück trainierten hier nicht nur muskelbepackte Adonisse, sondern ganz normale Menschen, die wie ich ein paar Kilos zu viel auf den Rippen hatten. Auch wenn Magda nach wie vor mit Seitenhieben bezüglich meines Aussehens und Auftretens nicht hinterm Berg hielt, so unterstützte sie mich doch tatkräftig bei meinem Versuch abzunehmen, indem sie wirklich immer mitmachte. Nun gut, fast immer. „Höher die Beine schwingen, Claude“, kommandierte sie mich herum, als ich auf dem Trainingsgerät saß und etwas für meine Beinmuskulatur tat. „Leicht wie ein Vögelchen, Claude, leicht wie ein Vögelchen.“ Ich würde ihr gleich Vögelchen geben! Ich schaffte es ja kaum gleichzeitig meine Beine zu heben und dabei nicht das Atmen zu vergessen. Und was war mit Madame? Die wurde doch tatsächlich von den anderen Fitnessstudio-Besuchern dafür bewundert, was für eine großartige Trainerin sie war. Und mich beachtete keiner. Die Welt konnte echt unfair sein! Als dann der Winter Einzug hielt, hoffte ich, dass Magda es nun etwas ruhiger angehen lassen würde. Im tiefen Schnee konnte man beim besten Willen nicht mehr joggen und der Weg zum Fitnessstudio war uns bei dieser Wetterlage ebenfalls zu gefährlich. Doch ausruhen durfte ich mich dennoch nicht. Magda bestand darauf, dass wir regelmäßig Übungen auf der Terrasse hinter dem Haus machten. Das Freischaufeln war schon mal ein gutes Aufwärmtraining. Und auch die Kälte war für sie kein Argument, denn beim Sport wurde einem so richtig warm und man konnte sich ja zusätzlich dick einpacken. ------------------ Tut mir leid, dass das Update erst jetzt kommt. Ich hatte (wieder einmal) Probleme mit meinem Hoster. Die haben sie zum Glück wieder erledigt, aber für den Notfall habe ich mir schon einen Ersatzhoster gesucht. Als kleine Entschädigung gibt es dafür das nächste Kapitel schon an diesem Wochenende Geändert von Stev84 (08.11.2014 um 14:49 Uhr). |
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Kurz zur Info: Dein neues Kapitel muss ich noch lesen. Wenn ich dann soweit bin, folgt dann auch der Kommentar dazu.
Hallo Stev, so jetzt komme ich auch mal hier wieder zum Kommentieren. Sorry, hatte das Kapitel zwar gelesen, aber irgendwie nicht mehr dran gedacht. Tja, was soll man dazu sagen? Ich finde es natürlich sehr schade, dass die beiden Schwestern lange Zeit keinen Kontakt mehr hatten und Klaudia somit nicht einmal wusste, dass sie Tante geworden ist, geschweige denn die Eltern, Oma und Opa. Okay, bei Letzterem dann Stief-Opa. Aber Kinga scheint ihr Leben mittlerweile im Griff zu haben. Sie hat einen netten Mann kennengelernt, den sie auch geheiratet hat und kurz darauf kam David zur Welt. Zudem arbeitet sie als Feuerwehrfrau, alle Achtung und ihrer Tante hatte sie auch eine Zeitlang nachgeeifert. Wer hätte das gedacht? Ja, so im Abstand von einigen Jahren sieht Kinga das mittlerweile aus einem ganz anderen Blickwinkel. Sie weiß, dass sie Fehler gemacht hat. Mag sein, dass sie als Kind und Jugendliche nicht einfach war und dieses Rebellische ihre Familie hat spüren lassen. Nun ja, es sollte schon so sein, dass die kleinere Schwester in ihrer größeren so etwas wie ein Vorbild sieht. Doch das war in diesem Fall leider nicht so. Es ist schade, dass Kinga noch immer nicht auf ihre Eltern zugehen kann. Ob dies irgendwann einmal der Fall sein wird? Ihre Eltern leben nicht ewig und irgendwann ist es zu spät, sich zu entschuldigen. Aber vielleicht braucht sie doch noch etwas Zeit, ich würde es ihr wünschen. Allerdings ist es Klaudia nun auch ein wenig unfair, denn sie kennt als Einzige die Wahrheit, die sie aber niemandem sagen darf. Weder ihren Eltern, noch ihrem Bruder. Ich weiß nicht, wie ihre Familie reagieren wird, wenn sie irgendwann einmal die Wahrheit erfährt. Es muss nicht einmal Klaudia diejenige sein, von der sie es erfahren. Oftmals gibt es solche dummen Zufälle, in der man gerade zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort ist. Ich finde es aber positiv, dass sie zumindest mit Klaudia in Kontakt bleiben will. Es wäre wirklich schade, wenn Kinga ihrem Sohn die Möglichkeit nehmen würde, dessen Tante kennenzulernen. Der Kleine hatte auch keine Berührungsängste gezeigt, als seine Tante ihn auf den Arm genommen hatte. Als hätte er gespürt, dass Klaudia jemand ist, der ihm nahe steht. Schade allerdings, dass Kinga ihm die Chance raubt, seine Großeltern kennenzulernen. Das war wieder sehr schön geschrieben, toller Text, Dialoge und auch die Bilder. Ich bin gespannt, wie es weitergeht. LG cheli24 |
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Kapitel 31: Verwandlung
Dank Magdas unermüdlichem Ansporn schmolzen meine Pfunde weiter dahin. Doch leider wurde ich in den kommenden Tagen nicht nur mein Gewicht los, sondern auch einige meiner Wertsachen. Eines Abends kam ich nach Hause und wunderte mich darüber, dass Licht im Wohnzimmer brannte. Denn Magda sollte bei der Arbeit sein und Jamie war mit Freunden unterwegs. Als ich dann verdächtige Geräusche hörte, wurde mir klar, dass ich einen Einbrecher auf frischer Tat ertappte. Vielleicht hätte ich mich dem Dieb entgegenstellen sollen. Der Figur nach zu urteilen war es eine Frau und ich hätte sie vielleicht verjagen können. Aber ich hätte zu viel Angst. Stattdessen rief ich die Polizei. Diese rückte auch sofort an, aber die Diebin hätte mein Telefongespräch wohl mitgehört und hatte sich schleunigst mit ihrer Beute davongemacht. Der nette Polizist könnte nur noch die Spuren sicher. Das Schloss der Terrassentür war aufgebrochen und die Schubladen in unseren Zimmern waren durchwühlt. Zum Glück wurde nur etwas Bargeld, Jamies iPod und ein paar von Magdas Schmuckstücken geklaut. Und leider sahen wir von unserem Geld und den Wertsachen nie wieder etwas. Um uns in Zukunft vor weiteren Einbrüchen zu schützen, immerhin war es schon der zweite in diesem Haus, tauschte Jamie unsere Schlosser gegen solche aus, die sich nicht ganz so leicht knacken ließen und installierte auch noch eine Alarmanlage, die direkt mit der Polizei verbunden war. Hoffentlich würde der nächste Dieb dann nicht wieder einfach entkommen können. Zum Glück gab es aber auch Freudiges zu berichten. Zu Beginn des Neuen Jahres erhielt ich einen Brief von der Stadtverwaltung, in dem ich dazu aufgefordert wurde, zum Rathaus zu kommen. In der Vorweihnachtszeit hatten sich meine Bilder sehr gut verkauft. Offenbare waren echte Gemälde dieses Jahr ein beliebtes Weihnachtsgeschenk. Und einer meiner besten Kunden arbeitete zufällig für die Stadt. Insgesamt hatte er vier Bilder von mir gekauft und eines davon hing sogar in seinem Büro, wie ich mich persönlich überzeugen konnte. Da ich den Ruf Rodaklippas mit meinen Bildern auch über die Grenzen dieser schönen Stadt hinaustrüge, wurde mir die „Gemalte Schärpe für Künstler“ verliehen. Ich war wirklich stolz auf diesen Preis, auch wenn ich dafür auf den Fahrrad durch das Schneegestöber zum Rathaus und wieder zurück fahren musste. Die Auszeichnung fand anschließend einen schönen Platz an der Wand über meiner Kommode. ***** Die Monate vergingen und die dicke Schneedecke, die Rodaklippa über Wochen bedeckt hatte, verschwand. Der Frühling hielt Einzug und das erste zarte Grün war an den Bäumen zu erkennen. Nach unserem morgendlichen Joggingritual nahm mich Magda zur Seite. „Claude, es ist so weit. Deine Figur ist perfekt. Du bist jetzt fast so schlank wie ich…aber nur fast. Jetzt wird es Zeit, diese Raupe endgültig in einen Schmetterling zu verwandeln.“ Zusammen machen wir uns auf den Weg zu einem Stylisten in der Innenstadt. „Meine Cousine hier braucht eine komplette Umgestalltung“, erklärte Magda der Stylistin. „Neue Klammotten, Haare, Make-Up, das volle Programm.“ Bei diesen Worten wurde mir doch etwas mulmig zumute. Andererseits, wenn ich mich so im Spiegel anschaute, dann könnten neue Klamotten wirklich nicht schaden. Seitdem ich abgenommen hatte, hingen alle meine alten Sachen nur noch schlaff an mir herunter. Selbst ein Kartoffelsack hätte mir da besser gepasst. Ich wurde in einen Nebenraum geführt, wo die Stylistin und Magda eine neue Garderobe für mich aussuchen. Durch das Fenster konnte ich sehen, wie der Himmel sich rot färbt und die Straßen sich langsam in Dunkelheit hüllten. Nachdem die beiden sich auf ein Outfit geeinigt hatten, waren meine Haare und das Make-up an der Reihe. Ich hatte bei all diesen Entscheidungen nichts mitzureden und bekam das Resultat vorerst auch nicht zu sehen. Und als ich schließlich nicht mehr daran glaubte, erklärte die Stylistin, dass das Werk vollbracht sei. Magda forderte mich auf, die Augen zu schließen und führte mich zu dem großen Spiegle im Hauptraum des Salons. „Und jetzt darfst du deine Augen öffnen“, flüstert sie und klang dabei genauso aufgeregt, wie ich mich selbst fühlte. Natürlich war ich neugierig. Aber gleichzeitig hatte ich furchtbare Angst. Was, wenn es mir nicht gefiele, was ich im Spiegel sah? Aber es gab nur eine Möglichkeit das herauszufinden. Langsam öffnete ich meine Augen und blickte eine unbekannte Frau im Spiegle an. War…war das wirklich ich? „Und, was sagst du, Claude?“, fragte Magda und blickte mich erwartungsvoll an. Ich konnte weiterhin nur staunen. Durch die eng anliegende Hose und ein ebensolches Oberteil konnte ich zum ersten Mal richtig erkennen, wie schlank ich jetzt war. Aber das unglaublichste war mein Gesicht. Ich sah eine wunderschöne Frau im Spiegel. Das Make-up war so dezent, dass ich es erst kaum bemerkte. Aber die Wirkung war unbeschreiblich. Und erst die Haare! Magda hatte mich schon seit Monaten dazu angehalten, sie nicht mehr zu schneiden. Doch ich hatte mir angewöhnt, sie unter einer Mütze zu verstecken, weil sie mir ständig im Gesicht herumhingen. Doch so, wie sie jetzt hergerichtet waren, sahen meine Haare nur wunderschön aus. Überglücklich klatschte ich in die Hände. „Ich liebe es, Magda“, antworte ich meiner Cousine. Vor Glück schwankend stieg ich vom Podest herunter und drückte meine Cousine fest an mich, die im ersten Moment sichtlich überrascht wirkte. „Danke Magda“, hauchte ich. „Ohne dich hätte ich mich nie dazu entschlossen, abzunehmen. Und ich hätte mich nie getraut, mich so zu verändern.“ „Das war das Mindeste, was ich für dich tun konnte“, antwortete Magda und eine Träne lief ihre Wange hinunter. Geändert von Stev84 (08.11.2014 um 14:50 Uhr). |
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@Cheli
Zitat:
Es ist in der Vergangenheit sehr viel vorgefallen und Kinga ist (noch?) nicht bereit, das zu verzeihen, geschweige denn, das Vorgefallene zu vergessen. Aber man muss dazu auch sagen, dass Kinga an der Eskalation der damaligen Probleme zu einem nicht unwesentlichen Teil damals selbst mit beigetragen hat. Zitat:
Sie ist auf alle Fälle seit Jahren clean und der Hass zuerfrisst sie nicht mehr. Zitat:
Nun, Olek hat sie schon mit 19 kennengelernt, als sie damals von ihrer Tante in das Umerziehungscamp gesteckt wurde. Er war dort einer ihrer Aufseher. Und die beiden waren sich damals schnell näher gekommen. David ist dann erst Jahre später zu Welt gekommen. Zitat:
Ihrer Tante eifert Kinga auch weiterhin nach, denn sie arbeit weiterhin für die kriminelle Organisatin “Justice”, die ihre Tante anführt. Klaudia hat davon natürlich keinen Ahnung. Und der Job als Feuerwehrfrau ist nur Kingas Tarnung, so wie der Job ihrer Tante für eine Luftfahrt-Catering Unternehmen. Zitat:
Nun, das ist zum Glück ja noch nicht akut. Das ein oder adere Jahrzehnt sollte Dominik und Oxana noch bleiben Zitat:
Vielleicht hast du ja schon weiter gelesen, dann weißt du ja bereits, dass Kinga nicht verlangt hat, dass Klaudia ihren Eltern nichts von Kingas Besuch hat. Ansonsten wäre es wirklich sehr unfair Klaudia gegenüber gewesen. Und da Kinga ahnt, dass Klaudia solch ein Geheimnis nicht lange für sich behalten könnte, hat sie ihr auch nicht ihre neue Adresse gegeben. Sicher ist halt sicher Danke für deinen Kommentar, Cheli! |
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cheli24 (27.08.2014) |
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