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Hallo Stev84,
hm, Cousinchen ist ja ganz schön extrovertiert, das genaue Gegenteil von Klaudia. Ich persönlich wüsste ja nicht, ob ich mit ihr dauerhaft auskommen würde. Irgendwann gehen solche Personen einem auf die Nerven, die sich permanent in den Mittelpunkt stellen wollen. Gut, Klaudia scheint damit umgehen zu können und lässt Magda einfach gewähren. Aber vielleicht hat es auch einen positiven Aspekt. Klaudia kommt durch Magda ein wenig unter die Leute und igelt sich nicht in den eigenen vier Wänden ein. Aha, verheiratete Männer stellen für Magda also kein Hindernis dar. Tja, Pech gehabt, dass dieser Eric nicht angebissen hat. Es gibt eben auch Männer, die ihren Ehefrauen treu sind, Magdalein. Hahaha und Noah steht wahrscheinlich mehr auf Männer. Na ja, wenigstens scheinen die Drinks gut gewesen zu sein. Was hatte sie denn vor? Irgendeinen Typ abschleppen und dann? Hätte Klaudia dann in ihren eigenen vier Wänden auf der Couch schlafen dürfen? Das erinnert mich an eine Geschichte, die einer ehemaligen Kollegin von mir, vor Jahren einmal in ihrer damaligen Firma passiert ist. Zwei bis drei Buchhalter aus jeder größeren Stadt Deutschlands mussten zum Jahresabschluss immer nach Berlin fahren, da dort die Hauptbuchhaltung ansässig war. Übernachtet hatten sie in einem dortigen Hotel. Das Zimmer hatte sie sich mit einer Kollegin geteilt, mit der sie auch privat sehr gut befreundet gewesen war. Na ja, die waren wieder mal in Berlin und eines Abends waren sie gemeinsam mit anderen Kollegen in einer Disco. Als meine Kollegin spätabends dann auf ihr Zimmer wollte, war es von innen verschlossen. Sie hatte sich noch darüber gewundert, bis ein Kollege, der auf dem gleichen Stock sein Zimmer hatte, ihr mitteilte, dass ihre Freundin nicht alleine im Zimmer wäre. Zumindest ist die Freundin an die Tür gekommen, um meiner Kollegin mitzuteilen, dass sie im Moment nicht rein könne. Sie hatte ihr dann allen Ernstes den Vorschlag gemacht, doch bei einem anderen Kollegen zu übernachten. Anscheinend waren da ein oder zwei männliche Singles dabei, keine Ahnung. Man muss anmerken, dass die Freundin verheiratet und Mutter eines damals dreijährigen Jungen war. Lange Rede, kurzer Sinn. Das hatte meine Kollegin natürlich nicht getan, sie war glücklich verheiratet, und konnte zumindest nach Mitternacht endlich ins Zimmer, hatte aber dann dort auf der Couch übernachtet. Sie hat nie mehr mit ihr ein Zimmer genommen und die Ehe der Freundin ist dann irgendwann auch in die Brüche gegangen. Meine Kollegin und ihr Mann hatten auch den Ehemann der Freundin sehr gut gekannt. Irgendwann ist er dahinter gekommen und hatte meine Kollegin gefragt, ob sie Bescheid gewusst hätte. Das war eine blöde Situation, da es nicht das erste Mal war, dass diese ihren Ehemann betrogen hatte. Zu allem Übel stellte sich am Ende auch noch heraus, dass er nicht der Vater des Kindes war. Letztendlich ist nicht nur die Freundschaft der beiden Freundinnen und Kolleginnen zerbrochen, auch der gehörnte Ehemann hatte jeglichen Kontakt zu meiner Kollegin und deren Mann abgebrochen. Sorry, aber so eine Kollegin und Freundin wäre für mich auch gestorben. Also, ich hoffe, dass Klaudia es sich nicht zur Gewohnheit macht, Alkohol zu trinken, um evtl. so gelöster zu sein, um jemanden ansprechen zu können. Das ist der gänzlich falsche Weg. Schüchternheit lässt sich auch anders bekämpfen. Aber ich denke, sie ist schon ein sehr bodenständiger Typ mit festen Prinzipien. Tja und was Cousinchen betrifft: Dumm, wenn man ständig auf der Jagd ist und keine Beute findet. So wird das nichts, Magda. Entweder nehmen die Männer vorher schon Reißaus bzw. sie beißen erst gar nicht an oder sie gerät an Männer, die sich auch nehmen, was sie so kriegen können. Hm, bleibt die Frage, was ist ihr lieber? Shit, wo ist die Mahnung? Aber egal, wenn Klaudia sie jetzt noch finden sollte, es ist ja eh zu spät. Man, jetzt hat sie schon kaum Möbel und dann bekommt sie den Sessel auch noch unter ihrem A… weg gepfändet. ^^ Haha, wenn bei meinen Sims der Gerichtsvollzieher auftaucht, wird das Gepfändete sofort ersetzt, sofern ich mitbekomme, um was es sich handelt. Jaja, cheaten ist eine dumme Angewohnheit von mir. Aber wegen der FS geht es manchmal nicht anders. Nee, nee, das ist nur eine faule Ausrede. Ich cheate einfach zu gerne, ist irgendwie praktischer. Oha, ein neues Haus wird gebaut? Wer da wohl einziehen mag?^^ Nun ja, falls es ein gutaussehender Single-Mann sein sollte, dann hoffe ich mal, dass Cousinchen ihn sich nicht gleich unter den Nagel reißt. Das war wieder ein sehr schönes Kapitel, toll geschrieben und super Bilder. Weiter so. Ich bin gespannt, wie es weitergeht und freue mich schon auf die nächste Folge. LG cheli24 |
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Zitat:
Das ist doch gar kein Problem. Bei mir dauert es mit den KoKos ja auch immer etwas länger. Ich habe mich in jedem Fall sehr gefreut. Zitat:
Auf dem ersten Blick muss das so wirken. Aber Klaudias Mutter ist nicht über ihre Tochter enttäuscht, sondern sie resigniert vor dem Schicksal. Sie musste in ihrem Leben einiges durchmachen. Für ihre Kinder hatte sie sich ein glücklicheres Leben erhofft. Und diese Hoffnung hat sich bei ihrer älteren Tochter nicht erfüllt und nun scheint das Schiksal auch Klaudia böse mitzuspielen. Leider kann Klaudia nicht in das innere ihrer Mutter blicken und deshalb muss sie ihre Reaktion als reine Enttäuschung über ihr Versagen auffassen. Zitat:
Das stimmt natürlich. Aber dennoch ist es wohl so, dass ein Studium einen die besten Möglichkeiten für ein erfolgreiches Berufsleben bietet. Und da Oxana, wie jede Mutter, nur das Beste für ihre Kinder will, hätte sie sich ein erfolgreiches Studium für Klaudia gewünscht. Ich finde es gut, dass sie nicht wieder zuhause eingezogen ist, sondern auf eigenen Füßen stehen will. Zitat:
Tja,bei Magda weiß man noch nicht so genau, ob sie so etwas sagt, weil sie einfach nicht über ihre Worte nachdenkt, oder ob sie es bewusst tut, um Klaudia zu verletzen. Beides wäre nicht sehr schmeichelhaft für Magda, denn entweder ist sie dumm oder gemein. Zitat:
Wenn es darauf ankommt, kann Klaudia durchaus mutig sein und ihre Schüchternheit überwinden. Zitat:
Das klingt jetzt ein wenig ironisch Aber für Magda ist das ein ernstes Problem. Sie definiert sich selbst über ihre Wirkung auf Männer und schöpft daraus Selbstvertrauen. Wenn es keine Männer gibt, bei denen sie ihre Wirkung entfalten kann, schlägt das bei ihr auf die Stimmung. Zitat:
Ich bin erstaunt über die Resonanz, die diese kleine Szene hatte. Ein ähnliche Sorge wie du haben auch mehrere andere Leser in unterschiedlichen Foren geäußert. Aber ich kann euch beruhigen, es wird eine ausnahme bleiben. Ihr dürft also aufatmen. Zitat:
Das wird noch nicht verraten @Cheli Die Antwort zu deinem Beitrag folgt so schnell wie möglich. |
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Akeelah (21.02.2014) |
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Hallo Stev84!
Ja, ich lese noch mit - selbstverständlich, aber das hast du sicher an meinen Danke-Klicks gesehen. Leider war/ist es mir momentan zeitlich nicht möglich einen ausführlichen Kommentar zu schreiben, aber ich möchte dir wenigstens einen kleinen Kommi da lassen - Mit ihren Bildern hatte Klaudia ja mal echtes Glück! Wenn sie da noch die richtigen Leute kennen lernen könnte und den Durchbruch schaffen würde, wäre sie sicher bald reich! - Zum Glück ist das mulmige Gefühl in ihrer Magengegend auch beseitigt, nachdem sie sich mit ihrer Familie getroffen und ausgesprochen hat; das freut mich für sie Nur etwas öde fand ich die Reaktion ihrer Mutter - Na diese Cousine, Magda, die hat´s ja faustdick hinter den Ohren! Würd wohl am liebsten nichts anbrennen lassen, nur die Herrschaften spielen da in Rodaklippa nicht so ganz mit, wie sie es sich wünschen würde - Eine Gerichtsvollzieherin! Und das schon nach der kurzen Zeit, in der Klaudia in diesem Häuschen lebt... Na Donnerwetter! Und die nimmt ihr auch noch den Sessel, wo sie doch eh noch so wenige Möbelstücke besitzt! - Ah, eine Baustelle... Jetzt bin ich genauso gespannt wie Klaudia Und ich bin gespannt wie es in der Geschichte weiter geht! LG Simsi
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@Cheli
So, jetzt habe ich auch Zeit, deinen sehr ausführlichen Kommentar gebührend zu würdigen. Zitat:
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@Simsi Wenn das schon ein kurzer Kommentar sein soll, dann bin ich aber sehr auf deine ausführlichen Kommentare gespannt Zitat:
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Zu den neuen Nachbar kann ich noch nichts verraten Vielen Dank noch einmal |
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Hallo Stev84,
arme Magda, dass Ron nicht gekommen ist, hatte sie nicht verdient. Dann wurde sie auch noch vom Feuer eingeschlossen, auch wenn sie selber Schuld war, da sie den Kamin nicht gelöscht hatte, aber zum Glück war ja Klaudia zur Stelle und hat das Feuer gelöscht. Eine Feier war bestimmt auch schön für Klaudia und Bilder hat sie auch noch verkauft. Das wird schon und irgendwann kann sie davon leben. Da hat Magda ja etwas Pech, dass ihre Mutter vor der Tür steht. Hoffentlich bekommt sie keinen allzu großen Ärger und kann bei Klaudia wohnen bzw. zu Besuch bleiben. Viele Grüße Akeelah
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Auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kannst du etwas Schönes bauen. Erich Kästner |
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Stev84 (23.02.2014) |
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Hallo Stev84,
oh jeh, irgendwie hat mir Magda schon ein bisschen Leidgetan. Da trifft sie endlich einen Typ nach ihrem Geschmack und lädt ihn auf eine Party ein und dann kommt dieser Ron nicht. Aber ich muss schon sagen, sie ist ganz schön dreist und bestimmt einfach so über den Kopf Klaudias hinweg. Klaudia ist zu gutmütig und lässt sich stets von Magda überreden. Eine Einweihungs-Party ist an für sich eine gute Sache, aber so richtig war Klaudia von dieser Idee nicht begeistert. Tja, aber leider kennt Magda die Schwächen ihrer Cousine nur zu genau und weiß, wie sie vorgehen muss. Okay, aber von alleine wäre Klaudia wahrscheinlich nie auf die Idee einer Einweihungs-Party gekommen. Allerdings, wenn man so eine Party machen will, sollte man schon an Getränke und Essen denken.^^ Na klasse, jetzt entfacht Cousinchen auch noch ein Feuer. Tja, denken will schon gelernt sein. Was passiert als nächstes? Arme Klaudia, erst wird ihr Sessel gepfändet und jetzt ist die Tür auch noch halb verbrannt. Aber sie kann ja froh sein, dass nicht mehr passiert ist. Das ganze Haus hätte abfackeln können und bei Klaudias Glück ist das Haus wahrscheinlich nicht einmal versichert. Vielleicht war das Magda eine Lehre. Tja, jeder ist dieser Einladung gefolgt, nur Magdas Schwarm nicht. Was da wohl passiert sein mag? Vielleicht ist er ja auch schon in festen Händen, wer weiß. In freudiger Erwartung läuft Cousinchen nun an die Tür und glaubt, ihren Ron davor stehen zu sehen. Hm, warum sollte der am frühen Morgen bei ihr auftauchen? Da hätte er doch bestimmt angerufen oder eine SMS geschrieben. Na und wer steht jetzt vor der Tür? Richtig, die Frau Mama. Sch… Magda, Lügen haben eben kurze Beine. Uuuiii, erfreut hat die Mama nicht gerade geguckt. Aber schön, dass Magda doch noch so etwas wie ein Gewissen hat. Allerdings glaube ich eher, dass das Geld, das sie Klaudia gegeben hat, von Tante Joanna stammt.^^ Toll und endlich kann Klaudia auch ein wenig von ihren Bildern leben. Ais ihr wird bestimmt noch eine große Künstlerin und dann wird sie über ihr erstes eigenes Zuhause lachen, wenn sie mal in einem größeren und schönerem wohnt. Aber vielleicht lässt sie es ja auch umbauen. Das war wieder ein schönes Kapitel, toll geschrieben und schöne Bilder. Ich bin gespannt, wie es weitergeht und freue mich schon auf das nächste Kapitel. LG cheli24 |
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Stev84 (25.02.2014) |
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Was bisher geschah: (Zusammenfassung der bisherigen Kapitel) Vor einigen Wochen kaufte ich mir ein baufälliges Haus in Rodaklippa, der Stadt in der meine Eltern lebten und in der ich meine Teenagerjahre verlebt hatte. Ich hatte meine Eltern nicht über den Umzug informiert, denn das bedeutete ihnen eingestehen zu müssen, dass ich mein Studium abgebrochen hatte. Ich hatte versagt. Schlussendlich konnte ich das Geheimnis aber doch nicht für mich bewahren und meine Eltern versprachen mir, mich zu unterstützen, wie auch immer ich mein zukünftiges Leben gestalten wollte. Ich hatte schon immer sehr gerne gemalt und so versuchte ich, mein Hobby zum Beruf zu machen und mich als freischaffende Malerin zu versuchen. Eines Tages stand meine Cousine Magda vor meiner Haustür und bat mich, ein paar Tage bei mir übernachten zu können. Leider war meine Cousine eine recht oberflächliche und egozentrische Person, die mich bei jeder Gelegenheit spüren ließ, dass ich mit ihrer Schönheit nicht mithalten konnte. Und aus den Tagen, die sie bei mir bleiben wollte wurden Wochen. Langsam aber sicher gewöhnten wir uns an das gemeinsame Zusammenleben, bis eines Tages jemand an unsere Tür klingelte. Und als Magda die Tür öffnet, stand dort eine Frau im weißen Hosenanzug, die sie finster anblickte: Ihre Mutter. Kapitel 8: Wolf und Lämmchen Magda verschlug es die Sprache. Was jetzt? Sollte sie losschreien, davonlaufen, ihre Mutter anbrüllen? Alles war besser, als einfach nur wie zur Salzsäule erstarrt vor ihr zu stehen. Langsam wurde ihre Mutter ungeduldig. „Willst du mich gar nicht hereinbitten?“, fragte sie. „Habe ich dich etwa so schlecht erzogen?“ Langsam erwachte Magda aus ihrer Schockstarre. „Nein, nein“, stammelte sie, immer noch überrumpelt vom plötzlichen Auftauchen ihrer Mutter. „Komm nur herein.“ Tante Joanna folgte ihrer Aufforderung umgehend, ohne abzuwarten, bis ihre Tochter sich wieder gesammelt hatte. Magda brauchte einige Sekunden um sich wieder zu fangen. Zitternd lehnte sie sich an die Hauswand und füllte ihr Herz in ihrem Brustkorb rasen. Langsam begann ihr Gehirn wieder seine Arbeit aufzunehmen und ihr wurde bewusst, dass sie lediglich einen Pyjama trug. So konnte sie ihrer Mutter einfach nicht entgegentreten. In diesem Aufzug fühlte sie sich ihr zu schutzlos ausgeliefert. Also lief sie schnell ins Schlafzimmer und zog ihren blauen Einteiler an. Selbstbewusst war ihre Mutter ins Haus getreten und sah sich darin um. Und offenbar gefiel ihr nicht wirklich, was sie hier vorfand. Aber ich konnte es ihr nicht einmal verübeln. Das Haus glich immer noch mehr einer Baracke, als einem gemütlichen Zuhause. Ich würde mich demnächst dringend um die Innenausstattung kümmern müssen. Fertig umgezogen, folgte Magda ihrer Mutter ins Wohnzimmer. „Was…was erwartest du jetzt von mir, Mutter?“, fragte sie vorsichtig, nachdem Tante Joanna die Begutachtung des Raumes abgeschlossen hatte. „Soll ich meine Sachen packen und mit dir nach SimCity zurück kehren?“ Es war eigentlich mehr eine Feststellung als eine Frage und sie ließ ihre Schultern bereits mutlos hängen. Magda war überzeugt davon, dass mit dem Besuch ihrer Mutter ihre kleine Flucht hier und jetzt ein Ende gefunden hatte. Und sie sah den mühseligen und langweiligen Studienalltag wieder auf sich zukommen. Sie war daher schon auf halben Weg zum Schlafzimmer, um ihren Koffer zu holen, als ihre Mutter sie mit ihrer Erwiderung überraschte. „Ich erwarte von dir, dass du nicht einfach so davonläufst und dich aus Angst vor den Konsequenzen versteckst. Ich habe dich nicht zu einem Feigling erzogen.“ Magda drehte sich langsam zu ihrer Mutter um und begegnete ihrem eindringlichen Blick. Ein kalter Schauer durchlief dabei ihren ganzen Körper. „Wenn du dein Studium abbrechen willst“, setzte Tante Joanna fort, „dann stehe auch zu deiner Entscheidung! Ich hätte von dir erwartet, dass du den Mut aufgebracht hättest zu deinem Vater und mir zu kommen und für deine Entscheidung einzutreten.“ Magda war sichtlich verwirrt. „Heißt das, ich muss nicht zurück an die Uni?“, fragte sie in der festen Überzeugung, ihre Mutter falsch verstanden zu haben. „Du bist erwachsen, Magda“, erwiderte diese. „Du kannst machen, was immer du für richtig hältst. Dein Vater und ich können dich zu nichts mehr zwingen. Aber dir muss auch klar sein, dass jede Entscheidung Folgen nach sich zieht.“ Da war also der Hacken, auf den Magda gewartet hatte. Es wäre sonst auch zu schön gewesen, um wahr zu sein, wenn ihre Mutter ihr so ohne jegliche Bedingung gestattet hätte, in Rodaklippa zu bleiben. Aber Magda hatte keine Lust ihr ödes Studium wieder aufzunehmen. Wie schlimm konnte im Vergleich dazu die Alternative, die ihre Mutter ihr anbot, schon sein? „Was für Konsequenzen wären das denn?“, fragte sie, darum bemüht möglichst gleichgültig zu klingen. Es war ja nicht nötig ihrer Mutter direkt auf die Nase zu binden, dass sie sich schon längst entschlossen hatte. Doch ihr Grinsen verriet nur zu deutlich, was in ihrem Kopf vor sich ging. „Nun, die Konsequenz ist ganz einfach die, dass du in Zukunft für deinen eigenen Unterhalt wirst aufkommen müssen“, erwiderte ihre Mutter und Magda entging die tiefe Befriedigung in ihrer Stimme nicht. „Du kannst nicht erwarten, dass dein Vater und ich weiter dafür aufkommen, dass du deine Tage mit Feiern und Partys verbringst.“ Sie wollten ihr den Geldhahn abdrehen? Magda wäre fast wie ein Häufchen Elend in sich zusammen gesunken und schlug die Hände vorm Gesicht zusammen. Was nutze es ihr, wenn sie zwar den langweiligen Vorlesungen entronnen war, dafür nun aber kein Geld mehr zur Verfügung hatte. Das war so unfair! Ihre Eltern waren doch steinreich, da konnten sie ihrer eigenen Tochter doch wohl etwas von diesem Reichtum abgeben. „Bekomme ich etwa gar nichts mehr?“, startete Magda einen letzten verzweifelten Versuch. „Nicht mal ein bisschen?“ Tante Joanna grinste zufrieden. „Die Überweisung deines ‚Taschengeldes‘ wurde bereits gestoppt und deine Kreditkarten sind gesperrt.“ „Auch die Goldene?“, schrie Magda entsetzt. Ihre Augen glänzten feucht, kurz davor, in Tränen auszubrechen. Ihre Mutter stemmte eine Hand in die Hüfte und begann sich mit der anderen ihren Nacken zu massieren. „Magda, Liebes, es liegt ganz bei dir, ob wir dich weiter unterstützen“, flötete sie. „Sobald du wieder an der Uni bist und gute Prüfungsresultate ablieferst, werden dein Vater und ich uns wieder großzügig zeigen. Wir sind doch keine Unmenschen.“ Magda stand vor einem großen Dilemma. Was sollte sie bloß tun? Sie hasste die Uni. All das Lernen und die Prüfungen waren nur langweilig und anstrengend. Und die Männer an ihrem Campus waren auch zu nichts zu gebrauchen. Alles nur Streber und Langeweiler. Sie wollte ihr Leben genieße, solange sie noch jung war. Aber wie sollte das ohne Geld möglich sein? Ihre Mutter wusste genau, wie sie sie erpressen konnte. Erst in diesem Augenblick wurde Magda klar, dass genau das ihr Plan war. Sie wollte sie kleinkriegen. Sie wollte Magda in dem Glauben lassen, sie könne sich frei entscheiden. Aber in Wahrheit wollte sie sie nur dazu bringen, ihr Studium wieder aufzunehmen. Und diese Erkenntnis weckte den Trotz in Magda. „Gut, dann werde ich die Konsequenzen eben tragen“, erklärte sie bestimmt. „Ich werde hier bei Klaudia bleiben. Es gefällt mir hier. Und du wirst sehen, dass ich auch gut ohne euer Geld zu Recht kommen werde.“ Der Mut ihrer Tochter überraschte meine Tante und sie sog eine Augenbraue in die Höhe. Einige Sekunden lang starrte sie Magda durchdringend an. Magda spürte den Druck dieses Blickes, der wie ein Gewicht immer schwerer auf sie niederdrückte. Doch sie hielt dem Druck stand. „Gut“, sagte Tante Joanna schließlich, „ich wünsche dir, dass sich diese Entscheidung als die richtige für dich entpuppt. Ansonsten kennst du die Bedingungen, unter denen du auf unsere Hilfe zählen kannst.“ Auch diese Hilfe konnte Magda gut verzichten…vorerst. Daher verkniff sie sich ihre bissige Bemerkung und ließe es bei dem Kompromiss bewenden, den sie mit ihrer Mutter ausgehandelt hatte. Wie schwer konnte es schon sein, sich den Lebensunterhalt selbst zu verdienen? Inzwischen war auch ich aufgewacht und hatte mich angezogen. Durch die Schlafzimmertür hatte ich Tante Joannas Stimme bereits erkannt und ich freute mich darauf, sie begrüßen zu können. Auf Tante Joannas Gesicht erschien ein warmes Lachen, als sie mich sah. Magda fiel es schwer, einen Wutschrei zu unterdrücken. Wie könnte ihre Mutter sich bloß in einer Sekunde vom zähnefletschenden Wolf in ein sanftes Lämmchen verwandeln? Und warum passierte das ihrer Mutter nicht beim Anblick der eigenen Tochter, sondern bei dem der Nichte? „Ich würde dir ja einen Kaffee anbieten, Tante Joanna“, sagte ich nach abgeschlossener Begrüßung, „aber ich habe leider keine Kaffeemaschine und unsere einzige Sitzgelegenheit wurde letztens gepfändet.“ Betroffen blickte ich zu Boden. „Das macht doch gar nicht“, entgegnete Tante Joanna. Dann wand sie sich an Magda: „Magda, Schatz, dir macht es doch nichts aus eben in die Stadt zu fahren und uns allen einen Cappuccino mitzubringen?“ Magda sah ihre Mutter finster an, doch dann drehte sie sich ohne ein weiteres Wort um und verließ das Haus. Das laute knallen der Tür war ein deutlicher Hinweis, dass sie nicht gut gelaunt war. Tante Joanna und ich gingen derweil hinaus in den Garten. „Ist es in Ordnung für dich, wenn Magda etwas länger bei dir wohnen bleibt?“, fragte sie mich. Diese Frage hatte ich mir schon selbst gestellt, weil ich seit längerem vermutete, dass Magda nicht so schnell wieder verschwinden würde. Und auch wenn meine Cousine mich manchmal wirklich, wirklich ärgerte, so war es doch schön, nicht ganz alleine in diesem Haus zu sein. „Magda kann gerne so lange bleiben, wie sie will“, antwortete ich daher wahrheitsgemäß ohne langes Zögern. Erneut zeigte mir Tante Joanna ihr warmes Lächeln. „Aber lass dich von meiner Tochter bloß nicht ausnutzen“, ermahnte sie mich. „Sie ist sehr geschickt darin, andere ihre Arbeit machen zu lassen. Wenn sie dich im Haushalt nicht unterstütz und dir keine Miete bezahlt, dann lass es mich wissen.“ Bei diesen Worten begann ich mich unbehaglich zu winden. „Ok, ich sehe schon, sie hat bislang keinen Finger gerührt“, schloss meine Tante aus meinem Verhalten. „Ich denke aber, dass sich das nach meinem heutigen Gespräch mit ihr ändern wird.“ Ich lächelte unsicher. So ganz wollte ich ihren Worten noch nicht glauben. Aber wer weiß, vielleicht würde Magda mich ja doch noch überraschen? -------------------- Bedingt durch das Karnevalswochende und anschließende Serverprobleme meines Hosters, konnte ich das Update nicht früher online stellen. Aber jetzt ist es ja da @Akeelah und Cheli Ich habe eure Kommentare nicht vergessen und werde sie beizeiten auch noch beantworten. Geändert von Stev84 (08.11.2014 um 14:54 Uhr). |
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Hallo Stev84,
tja, Magda sieht diesen Vorschlag ihrer Mutter als klassische Erpressung, ihre Mutter hingegen wohl eher als Diplomatie. Eines muss sich Magda allerdings im Klaren sein. Sie will nicht mehr weiterstudieren und unabhängig sein, dann sollte sie auch die Konsequenzen tragen und ihren Eltern nicht länger auf der Tasche liegen. Sie kann nicht von ihnen verlangen, dass sie ihr ihren kostspieligen Lebensunterhalt finanzieren, nur weil das Töchterchen keine Lust hat, weder arbeiten zu gehen, noch weiter zu studieren oder etwas anderes zu machen. Das ist egoistisch, ihren Eltern ist der Reichtum garantiert auch nicht in den Schoß gefallen. Ohne Fleiß, kein Preis, sagt schon ein altes Sprichwort. Deshalb ist der Vorschlag ihrer Mutter auch okay. Ich würde ihr auch den Geldhahn zu drehen. Sie muss endlich einsehen, dass sie nicht immer nur die Hand aufhalten kann, so wie sie es gerade baucht. Sie ist doch kein kleines Kind mehr. Mag sein, dass Magda sich nun erpresst sieht, aber ich würde so etwas auch nicht durchgehen lassen. Sie will alt genug sein, ihr Leben allein meistern zu wollen, dann muss sie auch dazu stehen und Eigenverantwortung übernehmen. So kann sie es jedenfalls nicht bringen. Joanna kennt ihre Tochter nur zu gut und deshalb ahnt sie auch, dass Magda Klaudia ausnützen könnte. Ich bin aber auch gespannt, ob Klaudia ihre Cousine „verpetzen“ würde. Das denke ich eher nicht. Aber wer weiß, vielleicht überrascht uns Magda ja doch noch. Das war wieder ein sehr schönes Kapitel, toll geschrieben, super Bilder. Danke auch für die kurze Zusammenfassung. Jetzt bin ich aber gespannt, wie es weitergeht und freue mich schon auf das nächste Kapitel. LG cheli24 |
Folgender Benutzer sagt Danke zu cheli24 für den nützlichen Beitrag: | ||
Stev84 (09.03.2014) |
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So, dann mache ich mich mal daran, die ausstehenden Kommentare zu beantworten.
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Und weiter geht es mit Cheli: Zitat:
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Vielen Dank für deine sehr ausführlichen Kommentare, Cheli! Ich habe mich sehr gefreut. |
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