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Kapitel 69 Verdrängen und Vergessen -Teil 3 -
Bitte den Post davor beachten! so, weiter geht's.. Sie wandte sich ab, so dass er ihre aufsteigenden Tränen nicht sehen konnte. Verdammt, warum tat es nur so weh, dachte sie? Schließlich stand sie auf und sagte: „Kyle, ich bringe Katies Klamotten zur Reinigung und bringe sie Dir dann vorbei. Ich rufe Dich aber vorher an, so dass Du auch zuhause bist.“ „Ja, ich würde mich freuen. Und mach’ Dir wegen Katies Kleider keine Sorgen. Sie hat noch mehr Klamotten in meinem Schrank hängen. Also auf die paar mehr oder weniger kommt es nicht drauf an.“ Er kam auf sie zu und umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen, während sie ihre Arme um seine Taille legt und ihm zulächelte. „Auf Wiedersehen, Monique.“ „Ja, auf Wiedersehen, Kyle.“ Er sah nicht mehr die Tränen, die Monique die Wange hinunterliefen. Verdammt, ich werde mich doch nicht in ihn verliebt haben, dachte sie entsetzt und traurig zugleich? Das hatte sie am allerwenigsten gewollt. Kapitel 70 folgt
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Meine Fotostory: Schatten der Vergangenheit (aktuell) [SIGPIC][/SIGPIC] Meine Kurzgeschichten: Where ist Leslie? (abgeschlossen), The Miracle of Love (aktuell) |
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Hallo Marga!
Sorry vielmals, dass ich das letzte mal vergaß zu kommentieren. ...weil ich es mir nicht notiert hatte, ich Dödel Aber jetzt hole ich beide Kapitel nach... Verlobte und zukünftige Ehefrau... Ich kann mir vorstellen, wie weh diese Worte Kyle getan haben mussten Und wie schlimm dies für Trish gewesen sein musste! Boah, ich kann Anjelica irgendwie immer weniger leiden! Wie sie Trish scheinheilig fragt: „Was hast Du denn, mein Schatz? Ist Dir nicht gut, Trish?“ Wie behämmert ist die eigentlich?! Sorry... Trish macht das alles ja schließlich nicht freiwillig! Oh, und Kyle trifft draußen auf Monique. Er hatte doch schon einmal einen One-Night-Stand mit ihr, wenn ich mich recht entsinne... Und auch sie warnt Kyle vor Charlene... Und ich bin mir sicher, nicht umsonst, da sie sie ja auch recht gut kennt. Oh, wird Kyle wohl auf Monique´s Angebot eingehen und sich mit ihr in der Disco treffen? Kyle´s Mutter sieht so aufgebrezelt wirklich toll und höchst attraktiv aus! Donnerwetter! Aber auch sein Vater kann sich wirklich sehen lassen! Und fährt Kyle alleine durch die Nacht. Die Skyline Bridgeports und der Sternenhimmel wären so schön, aber Kyle wird dem ganzen nach diesem Abend sicher nichts abgewinnen können. Verständlich Oh oooh, da ist Henry doch glatt ins zweifeln gekommen, aber Caro´s Worte („Du bist der Mann, den ich mir bis zu meinem Lebensende an meiner Seite wünsche. Wir sind seit mehr als 30 Jahren verheiratet und ich liebe Dich immer noch wie am ersten Tag.“) sagen doch wirklich alles Nächstes Kapitel: Aha, Kyle hat sich nun doch mit Monique getroffen; ich hatte es mir schon beinahe gedacht, dass es so kommen wird. Aber ich kann ihn gut verstehen, nach diesem Abend und nach dem, was er erfahren hat! Und da er normalerweise nicht so ist, dass er jede "mitnimmt", läßt sich daraus schließen, dass er an diesem Abend nicht alleine sein will und kann. Uuuuuuuh, ganz schön heiß zwischen den beiden (wie sie tanzen, trinken und sich küssen... Donnerwetter!)! ...würde ich unter normalen Umständen sagen, aber bei Kyle ist das im Moment mehr so eine Art Hilfe-Schrei!!! Oh, aber dass Kyle so weit gehen und Monique fragen würde „Kommst Du mit zur mir? Ich will heute Nacht nicht alleine sein.“ das hätte ich jetzt nicht gedacht, aber ok, auch da kann ich ihn verstehen. Manche igeln sich ein, schotten sich ab und andere suchen körperliche Befriedigung oder sowas in der Art... Bei Kyle zu Hause haben die beiden aber gleich die Sachlage geklärt, als Kyle sprach „Monique, ich hab‘ Dich wirklich sehr gern, aber mehr als…“ Aber sie sieht es auch nicht anders, zum Glück, denn sie vervollständigte seinen Satz ja gleich, als ist es für sie auch okay so. Oh ooooh, die beiden waren ja diesbezüglich richtig ausgehungert Aber ich schätze, dass es auch dieses mal wieder bei den beiden bei einem One-Night-Stand bleiben wird. Das hat Kyle - und auch Monique - jetzt einfach gebraucht! Also, ich komme immer mehr zu der Erkenntnis, dass meine Abneigung gegen Anjelica immer größer wird. Und trotz, dass ich normalerweise von Carlo absolut nichts halte, finde ich es trotzdem bemerkenswert, wie fürsorglich er mit Trish umgeht und wie er ihr in dem Wortwechsel zwischen Anjelica und Trish gleich zu Hilfe kommt. Arme Trish... Sie tut mir echt leid. Und wenn sie wüsste, dass Kyle diese Nacht nicht alleine verbringt... Ich glaube, das würde ihr Herz noch mehr zerreissen! Trish, nun offiziell mit Carlo verlobt... Oh man... Monique macht sich noch Gedanken, nach der Nacht mit Kyle, über so manches; speziell aber über Charlene, von der sie glaubt, dass sie ihre Finger im Spiel hat. Hm, sie weiß ja sicher nichts von Anjelica.... Und ooooh, hatte sich Monique womöglich nun doch in Kyle verliebt Ooh oooooh, das könnte unter Umständen noch zu Problemen führen! Ich frage mich ehrlich gesagt auch, warum Monique noch keinen "festen" Partner und statt dessen ständlig wechselnde One-Night-Stands hat, wie auch Kyle, der es nicht verstehen kann und sich mit recht fragt, ob sie das denn so will... Aber Salat zum Frühstück würde ich jetzt nicht wollen Oh, und Monique trichtert Kyle nun ein, dass Trish Carlo nicht heiratet, weil sie ihn iebt und er - Kyle - solle um Trish kämpfen. Aber ob das noch etwas bringen würde? Die beiden haben ja ein richtiges langes tiefgründiges Gespräch geführt, wow! Kyle über Monte Vista und Monique über ihre Vergangenheit... Das ist ja schrecklich! Monique´s zukünftiger Ehemann starb 3 Tage vor der Hochzeit?! Oh no, jetzt hat sie´s selbst auch gemerkt. Hat sie sich tatsächlich in Kyle verliebt? Oh man, ich bin echt sowas von gespannt wie es weiter geht und freu mich schon jetzt auf den nächsten Teil! Das war ein tolles langes Kapitel mit vielen gefühlsmäßigen Höhen und Tiefen und mit vielen wundervollen Bildern! Vielen Dank dafür, liebe Marga! Liebe Grüße Astrid
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cheli24 (24.08.2015) |
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Oh das war aber ein tolles, langes Kapitel!
Ich mag Monique! So muss eine Freundin sein. Wenn sie sich jetzt wirklich in Kyle verliebt hat, wäre das echt traurig, aber vielleicht war es ja nur ein Überschwall an Gefühlen. Es wäre toll, wenn sie noch aufs Konservatorium gehen könnte!! Vielen Dank für das tolle Kapitel |
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cheli24 (30.08.2015) |
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Kommentarbeantwortung
Hallo zusammen,
bevor es mit einem neuen Kapitel weitergeht, möchte ich mich vielmals für die Kommentare bedanken sowie die Dankeklicks. Ich habe mich wieder sehr darüber gefreut. Ein Dankeschön auch an die Stillen Leser, sofern es welche gibt. Hallo Astrid! Zitat:
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Astrid, vielen lieben Dank für diesem Mega-Kommentar, über den ich mich riesig gefreut habe. Danke auch für Deine lieben Worte, das Lob und auch die Gedanken, die Du Dir gemacht hast, liebe Astrid. Es freut mich immer sehr, wenn ich so etwas lese. Hallo Anni! Zitat:
Vielleicht macht sie es ja wirklich. Kyle übt schon einen gewissen Einfluß auf sie aus. Vielen Dank für Deinen Kommentar, die netten Worte und die Gedanken, die Du Dir gemacht hast, liebe Anni. Ich habe mich wieder sehr darüber gefreut. So und gleich im Anschluß geht es mit einem neuen Kapitel weiter. LG cheli24 (Marga)
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Simsi68 (07.09.2015) |
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Kapitel 70 Polizei-Alltag und heimliche Treffen - Teil 1 -
Die Kommentarbeantwortung befindet sich einen Post davor! Hallo zusammen, noch kurz etwas zu diesem Kapitel. Ich habe lange überlegt, ob ich das Kapitel in dieser Form so schreiben kann. Täglich geschehen Verbrechen, wir werden mit ihnen auf unterschiedlicher Weise konfrontiert, sei es in den Medien, den SocialNetworks, TV, Radio oder sonstiges. Wir sehen es, hören davon, nehmen mehr oder weniger davon Notiz, das Eine mehr, das andere weniger. Aber früher oder später haben wir es schon wieder vergessen und eine neue Schlagzeile nimmt uns gefangen. Letztendlich ist es Polizeialltag. Vielleicht sehe ich aber auch zu viel "Criminal Mind" etc., keine Ahnung. Aber kein Tier kann grausamer töten als die Bestie Mensch. In einem frühreren Kapitel hatte ich die Akte schon einmal erwähnt, ohne jedoch näher darauf einzugehen. Jetzt erfahrt Ihr, was es mit dieser "Tyrell"-Akte auf sich hat. Die Idee dazu habe ich aus einem Buch, das ich vor Jahren einmal gelesen hatte. Ich habe es allerdings stark verändert, da auch der Handlungsablauf ein ganz anderer war. Viele Kapitel später komme ich noch einmal darauf zurück. Vielleicht kommt aber der Eine oder andere schon viel früher auf einen möglichen Zusammenhang oder was es damit auf sich hat. Ich hoffe allerdings, es ist nicht zu verstörend geschrieben. So und nun wünsche ich Euch viel Spaß beim Lesen und hoffe, Euch gefällt das Kapitel. LG cheli24 (Marga) ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 70 Polizei-Alltag und heimliche Treffen - Teil 1 - Kyle rieb sich mit der Hand seinen schmerzenden Nacken. Seit heute Morgen um 7 Uhr saß er nun schon in seinem Büro. Dadurch, dass er sich nach der gemeinsamen Nacht mit Monique einen freien Tag gegönnt hatte, war doch einiges an Arbeit angefallen. Seit seiner Rückkehr aus Monte Vista hatte er seine Akten wieder weitgehend auf dem Laufenden. Aber einige Fälle bereiteten eine Menge Arbeit, wie beispielsweise der „Tyrell“-Fall, der ihm persönlich immer noch sehr nahe ging. Das brutale Verbrechen an einem jungen Mädchen, das sich vor einem halben Jahr am Ufer der Steilklippen zugetragen hatte. Die 16-jährige Jane Tyrell war nach einem Disco-Besuch nicht nach Hause gekommen. Trotz zügig eingeleiteter Großfahndung durch die Polizei und einem Spezialeinsatzteam, sowie Helikopter, die mit Wärmebild-Kameras ausgestattet sind, blieb sie wochenlang verschollen. Erst zwei Monate nach ihrem Verschwinden entdeckten Fischer ihre sterblichen Überreste an einer unwegsamen Stelle der Steilklippen. Ihr Mörder hatte sie an einen Wellenbrecher gekettet. Da zum Zeitpunkt ihres Todes die Flut bereits eingesetzt hatte, war sie chancenlos gewesen. Das hatten ausführliche Recherchen des Gezeitenkalenders und der Obduktionsbericht ergeben. Der Tod war laut Gerichtsmediziner demnach durch Ertrinken eingetreten. Die Tatsache, dass das Mädchen zum Zeitpunkt des Todes noch gelebt haben musste, machte die Tat so grausam. In seiner Funktion als Captain hatte Kyle den Eltern die schreckliche Nachricht mitteilen müssen. Danach hatte er sich entsetzlich gefühlt und an seine eigene Tochter gedacht. Zu den damaligen Tatverdächtigten zählten anfangs der Ex-Freund der Schülerin sowie ein junger Mann, den sie in der Tatnacht in der Disco kennengelernt hatte. Aber alle beide hatten ein stichfestes Alibi vorweisen können. Demnach waren sie schon nach Hause gegangen, als Jane noch in der Disco gewesen war, die sie wohl gegen Mitternacht verlassen haben musste. Das hatte der DJ ausgesagt, der an diesem Abend aufgelegt hatte. Jane habe noch ein wenig bleiben wollen, doch ihr Freund, so dieser bei der Vernehmung, habe früher gehen müssen, da er als Bäckerlehrling schon wieder um 3 Uhr hatte aufstehen müssen. Auf dem Nachhauseweg musste sie dann wohl auf ihren Mörder gestoßen sein. Da sich rund um die Disco einige Hafenkneipen und Spelunken befanden, hatte man auch hier ermittelt, doch bislang ohne Erfolg. Kyle lag der Fall besonders am Herzen, da er den Eltern versprochen hatte, den Mörder ihrer Tochter zu finden. Noch einmal ging er akribisch alle Zeugenaussagen durch, als er durch ein Blinken seines Telefons abgelenkt wurde. Verdammt, dachte er und schaute mürrisch aufs Display… Charlene. Seit seinem plötzlichen Abgang bei der Wohltätigkeitsveranstaltung hatte er sich nicht mehr bei ihr gemeldet. Etwas mürrisch nahm er das Gespräch an: „Hallo Charly, ich bin mitten in einem Fall. Also, fasse Dich bitte kurz.“ „Guten Morgen, Kyle. Ich hatte gehofft, Du würdest mich mal anrufen. Aber wahrscheinlich hast Du viel Arbeit. Okay, ich will auch gar nicht, groß drum herum reden. Hast Du Lust, nach Dienstschluss zum Essen zu kommen? Ich mache eine chinesische Reispfanne, die isst Du doch so gerne.“ Kyle atmete tief durch, ehe er bedauernd meinte: „Charly, ich bin seit 7 Uhr auf den Beinen und todmüde. Vielleicht ein anderes Mal, aber heute nicht.“ Schnell warf Charlene ein: „Ich kann auch zu Dir kommen. Entweder ich koche bei Dir oder ich bereite sie zuhause vor und wir wärmen sie bei Dir auf. Wir könnten ja noch eine DVD gucken. Hast Du da einen besonderen Wunsch?“ Doch Kyle schüttelte den Kopf. „Charly, ich habe mich doch deutlich ausgedrückt. Ich bin müde und werde früh zu Bett gehen. Es tut mir Leid. Ich melde mich bei Dir, okay?“ Bemüht, ihren ansteigenden Zorn zu unterdrücken, stieß sie resigniert hervor: „Ja, ja, das sagst Du immer, Kyle und dann meldest Du Dich doch nicht. Na ja, dann noch einen schönen Tag.“ „Ja, das wünsche ich Dir auch“, meinte Kyle. „Ich werde Dich in ein paar Tagen anrufen. Charly?“, rief er verwundert. Doch da hatte sie bereits aufgelegt. Natürlich hatte er ihr die Enttäuschung angemerkt. Aber er hatte keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen und beendete mit einem Wisch über das Display das Gespräch, während er nachdenklich vor sich hin starrte. Mittlerweile hatte es auch in der City leicht angefangen zu schneien. Die Fenster waren aufgrund der warmen Heizungsluft bereits etwas angelaufen. Kyle seufzte und ging zur Küchenzeile, um sich einen heißen und starken Kaffee zuzubereiten. Da das Revier nicht sehr groß war, gab es keine Teeküche, so dass sie in einem abgegrenzten Bereich eine kleine Theke mit einer Spüle stehen hatten. Während die Tasse sich langsam mit dem dunkelbraunen Koffeingetränk füllte, dachte er an das soeben geführte Telefonat. Er hatte kein Bedürfnis verspürt, sich bei Charlene zu melden, da er wusste, dass sie früher oder später ja doch bei ihm antanzen würde. Es war nicht einmal gelogen, denn er wollte wirklich früh zu Bett gehen. Bereits um 5 Uhr war er aufgestanden, hatte fast eine Stunde gejoggt und war nach dem Duschen und einem heißen Kaffee gleich zum Revier gefahren. Gegen 9 Uhr hatte Monique angerufen und ihm mitgeteilt, dass sie sich heute beim Konservatorium wegen der Aufnahmebedingungen erkundigen wollte. Kyle hatte dies sehr gefreut und er hatte sie ermutigt, dran zu bleiben und nicht aufzugeben. Sie wiederum hatte ihn noch einmal bestärkt, das Gespräch mit Trish zu suchen. Anschließend hatte er noch lange über Monique nachgedacht und dabei war ihm mit einem Male bewusst geworden, welch herzensguter Mensch sie war. Sie war eine sehr gute Zuhörerin, ihre Anteilnahme war echt und nicht gespielt und es erfreute ihn, dass er mit ihr über Dinge reden konnte, die ihm bei Charlene nie über die Lippen gekommen wären. Mit Monique konnte er einfach über alles sprechen. In gewisser Weise erinnerte sie ihn an Katie. Vielleicht lag es aber auch daran, dass die beiden miteinander befreundet waren. Warum kann Charly nicht so sein? Zum ersten Male, seit er sie kannte, stellte er sich diese Frage. Er streckte sich und widmete seine Gedanken wieder dem Mordfall. Was hatten sie nur übersehen? Nachdenklich nahm er die Tasse und setzte sich auf den Barhocker, der an der Wand stand. Langsam trank er den heißen Kaffee, der ihn innerlich wärmte und ihm langsam seine Lebensgeister wieder zurück brachte. Bevor er wieder in sein Büro zurückging, spülte er seine Tasse und schaltete die Kaffeemaschine aus. Wenig später saß er wieder in seinem Bürostuhl und besah sich die Akte, die vor ihm lag. Es würde nichts bringen, sie jetzt noch einmal von vorne durchzugehen. Er würde sie mit nach Hause nehmen und dort daran weiter arbeiten. Irgendwie hatte er das Gefühl, ein wichtiges Detail übersehen zu haben. Während er die Akte in seine Tasche steckte, holte er seinen Laptop, um nochmals den Polizeibericht aufzurufen. Es war ihm gerade etwas Wichtiges eingefallen, dass er unbedingt noch in diesen Bericht einfügen wollte. Mit flinken Händen tippte er einige Zeilen, las sie nochmals durch, um sie am Ende abzuspeichern. Danach verfasste er eine Mail an das Gerichtsmedizinische Institut mit der Bitte einer Kopie der DNA-Analyse. Sowie er Zeit hatte, wollte er sich mit Marlena‘ s Kollegen Mike Daltrey treffen, da er einige Fragen hatte, die ihm nur ein Arzt würde beantworten können. Nachdem er seinen Laptop heruntergefahren und den Schreibtisch verschlossen hatte, zog er die Rollladen herunter und schaltete die Heizkörper ab. Noch ein letzter Kontrollblick, ehe er zur Tür ging. Er löschte alle Lichter, schaute nochmals in allen Räumen nach, ob die Fenster geschlossen und die Rollladen auch alle unten waren und begab sich schließlich zum Ausgang. Dabei sah er auf das Bild, das an der Wand hing. Das Bild hatte seine Kollegin Vicky Chambers hier aufgehängt. Es war ein Projekt ihres damaligen Fotokurses gewesen, mit dem sie den 1. Platz in einem Fotowettbewerb ihrer Schule gewonnen hatte. Sie war überglücklich gewesen, als Kyle ihr die Genehmigung erteilt hatte, das Foto hier aufhängen zu dürfen, nachdem sie ihn gefragt hatte. Da keiner mehr außer ihm auf dem Revier war, schaltete er die Alarmanlage scharf, ehe er nach draußen trat und die Sicherheitstür schloss. Die Nachschicht wurde heute von einem Revier in einem anderen Bezirk Bridgeports übernommen, mit der sich Kyle‘ s Dienststelle regelmäßig abwechselte. Einige Zeit später Nachdem er etwas gegessen und sich in legere Kleidung geworfen hatte, arbeitete er an der mitgebrachten Akte weiter. Er sah sich den Fundort noch einmal genauer an, machte hier und da einige Notizen, ohne jedoch auf einen entscheidenden Hinweis zu stoßen. Nach wie vor war ungeklärt, ob das Mädchen gleich nach dem Verschwinden ermordet worden war. Auch fehlten bis heute ihre persönlichen Gegenstände, die sie zuletzt bei sich getragen hatte. Weder ihr Handy, die Geldbörse, noch ihre Handtasche waren gefunden worden. Ebenso fehlte die Jeansjacke, die sie getragen hatte. War sie irgendwo gefangen gehalten worden, ehe man sie ermordet hatte? Fremde DNA hatte man nicht sicherstellen können. Auch ob sie vergewaltigt worden war, waren letztendlich nur Mutmaßungen. Der Verwesungsprozess war schon weit fortgeschritten gewesen, als man sie gefunden hatte. Die Innenseiten ihrer Oberschenkel waren von Hämatomen übersäht und massive Verletzungen im Unterleib hatten sexuellen Missbrauch jedoch nicht ausschließen lassen. Müde schloss Kyle seine Augen. Der Fall nahm ihn immer mehr mit und auch schon nachts verfolgte ihn die Ermordete in seinen Träumen. Schließlich schaltete er seinen Laptop aus und nahm die Akte mit nach unten. Er legte sie auf den Esstisch und ging immer noch leicht aufgewühlt hinaus auf seine Dachterrasse. Lange starrte er auf die kleine Bucht, hinter der sich die Steilklippen befanden. Diese waren von hier aus zwar nicht zu sehen, aber in ihre Richtung gewandt, sagte Kyle mit entschlossener Stimme: „Jane, wir werden Deinen Mörder finden, das habe ich Deinen Eltern versprochen. Das sind wir Dir und Deiner Familie schuldig. Wir können Dich zwar nicht mehr zurückholen, aber wir werden alles tun, dass dieser Kerl niemals mehr einem Anderen so etwas antun kann.“ Zu dem Zeitpunkt hatte Kyle nicht wissen können, dass dieser Fall mit einer späteren Tat sehr eng in Einklang stehen würde. Eine Tat, die ihm alles abverlangt hatte, beinahe seine Karriere gekostet und sein großes Glück … Marlena‘ s Vermächtnis, zerstört hätte. gleich geht es weiter...
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Meine Fotostory: Schatten der Vergangenheit (aktuell) [SIGPIC][/SIGPIC] Meine Kurzgeschichten: Where ist Leslie? (abgeschlossen), The Miracle of Love (aktuell) Geändert von cheli24 (07.09.2015 um 07:10 Uhr). |
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Kapitel 70 Polizei-Alltag und heimliche Treffen - Teil 2 -
Bitte den Post davor beachten! so, weiter geht's... Nachdenklich ging er ins warme Wohnzimmer zurück und schloss die Terrassentüren. Der Wetterdienst hatte für heute Nacht starken Schneefall bis in die Niederungen angekündigt. Vor zwei Wochen hatte er seine Sommer- auf Winterreifen wechseln lassen. Oben bei seinen Eltern lag schon seit gestern Schnee und es schneite unaufhörlich weiter. Er setzte sich an den Esstisch, wo erneut eine Tasse Kaffee auf ihn wartete und schaute nochmals auf die Akte vor sich. Lange sah er sich das Bild einer der damaligen Verdächtigten an. War er Janes Mörder oder hatten sie sich die ganze Zeit auf einer falschen Fährte befunden? Vielleicht war es doch einer der Matrosen, die am gleichen Tag an Land gegangen waren und abends die Nachtclubs und Bordelle aufgesucht hatten. Es half alles nichts, sie mussten nochmals einen Raster-Abgleich machen, zudem hatte Kyle noch einige Fragen zur DNA-Analyse. Nach Marlena‘ s Tod hatten sich Kyle und ihr ehemaliger Kollege Mike Daltrey nur noch selten getroffen. Aber er wusste, dass er auf ihn zählen konnte und er hatte ihm schon manches Mal bei seiner Arbeit unterstützt. Herzhaft gähnte Kyle vor sich hin, für heute reichte es ihm. Er ging zum Bücherregal, zog das Buch heraus, das er kürzlich zu Lesen angefangen hatte und nahm auf dem Barhocker Platz. Aber mehr als zwei Seiten schaffte er nicht und klappte es wieder zu. Es fiel ihm schwer, sich zu konzentrieren und auf den Inhalt des Buches einzulassen. Seine Gedanken wanderten zurück an den Wohltätigkeitsabend. Noch immer konnte er nicht verstehen, dass Carlo und Trish am übernächsten Wochenende heiraten würden. Was hatte sie dazu bewogen, diesen Schritt zu gehen? Das alles ergab doch keinen Sinn. Sie liebte ihn nicht. Warum wollte sie es dann tun? Hing es vielleicht doch mit Anjelica zusammen? Ja, es musste wohl so sein. Tausend Fragen, auf die es keine Antworten gab, waren ihm seitdem durch den Kopf gegangen. Aber Monique hatte ihn bekräftigt, um Trish zu kämpfen und das würde er auch tun. Energisch stand Kyle auf und blickte nach draußen auf das tosende Meer. Er würde Trish nicht in ihr Unglück laufen lassen. Gleich Morgen Vormittag würde er Anjelica aufsuchen, vielleicht konnte er durch sie etwas in Erfahrung bringen. Aber er musste irgendwie an Trish herankommen. Er konnte nicht einfach in Carlos Haus hinein spazieren und nach ihr fragen. Das würde dieser zu verhindern wissen. Nach wie vor wusste Kyle nicht, wer in Monte Vista wirklich auf Anjelica Hudson geschossen hatte und wer dahinter steckte. Aber er ahnte, nein er wusste, dass diejenigen, die jetzt hinter Gitter saßen, nicht die Täter gewesen sein konnten. Auch war Craig Colville immer noch wie vom Erdboden verschluckt. Keiner hatte etwas über ihn gehört oder ihn gesehen. Sophia DeMarco, so hatte Kyle von seiner Schwester gehört, würde sich derzeit in Paris aufhalten, ebenso wie ihr Vater. Wollte dieser Anjelica umbringen lassen? Aber warum, was verband die Beiden oder war es nur dessen Hass auf Carlo? Und was genau war zwischen ihm und Anjelica gewesen? Irgendetwas schien die beiden zu verbinden, doch er kam nicht dahinter, was es sein könnte. Kyle hatte noch keinen Plan, wie er vorgehen wollte, Trish aus Carlos Fängen zu befreien. Einfach würde es mit Sicherheit nicht werden. Aber er war wild entschlossen, sie da raus zu holen. An jenem verhängnisvollen Abend im Astoria Tower war ihm mit einem Schlag bewusst geworden, dass er ohne Trish nicht mehr sein wollte, nicht mehr sein konnte. Die Aktion Carlos hatte ihm die Augen geöffnet. Nur mit äußerster Mühe hatte er sich beherrschen können, Carlo nicht eine rein zu hauen, als er die Verlobung verkündet und Trish‘ s Wange geküsst hatte. Ein neues Gefühl hatte er verspürt, dass er zuvor nicht gekannt hatte… Eifersucht. Er war wahnsinnig eifersüchtig auf Carlo gewesen und hätte Trish am liebsten vom Tisch weg gezogen. Nachdem er die Küche aufgeräumt hatte, ging Kyle nach oben und lag nur eine halbe Stunde später tief schlafend unter seiner warmen Bettdecke. Einige Stunden zuvor Carlo war gerade nach Hause gekommen, als er das rote Blinklicht auf seinem Telefon wahrnahm. Neugierig hörte er die Nachricht ab, die sich auf seinem Anrufbeantworter befand: Eine weibliche Stimme, prägnant und bestimmend die Aufforderung: „Ich bin' s. Wir müssen uns unbedingt sehen, es ist wichtig. Ich erwarte Dich um 20 Uhr.“ Hm, keine Begrüßung, kein Abschiedsgruß? Nachdenklich beendete er die Nachricht und ahnte, was auf ihn zukommen würde. Er ließ sich ansonsten von niemanden beeinflussen. Aber es gab Ausnahmen und diese hier war eine. Schnell sah er auf die Uhr, es würde gerade noch für eine Tasse Kaffee reichen. Danach würde er runter zum Flussufer fahren… ihrem alten Treffpunkt. Pünktlich fand er sich zum vereinbarten Zeitpunkt ein. Es war schon recht dunkel und die Bäume zauberten eine gespenstische Atmosphäre in dieser leicht frostigen Nacht. Der Schnee würde nicht mehr lange auf sich warten lassen. Um diese Zeit war kein Mensch mehr unterwegs, die Fischer schon längst zuhause in ihren warmen Stuben. Mit schnellen Schritten näherte sich Carlo der kleinen Baumgruppe. Schon von weitem sah er eine Gestalt wartend auf der Bank sitzen. Er wusste, dass sie nichts mehr hasste als Unpünktlichkeit und… Lügen. Er seufzte, denn er wusste, was sie von ihm wollte. Dazu kannten sie sich lange genug. Das Laternenlicht spiegelte sich in ihrem Gesicht wider, das ungewohnt ernst war, aber immer noch sehr schön, als sie zu ihm aufsah. Er trat an sie heran und sagte: „Guten Abend. Schön, Dich zu sehen, meine Liebe. Du wolltest mich sprechen?“ Er küsste sie auf die Wange, ehe er sich neben sie setzte. Die angesprochene Frau mittleren Alters wandte sich der Stimme zu und sagte: „Ich wollte, ich könnte das gleiche behaupten. Warum tust Du das, Carlo? Was versprichst Du Dir davon? Er kann doch nichts dafür, was vor Jahren passiert ist.“ Carlo sah sie an und sprach: „Es hat nichts mit Dir zu tun, das musst Du mir glauben. Ich habe Dir damals ein Versprechen gegeben und ich werde es nicht brechen, was immer Du nun auch von mir denken magst.“ Ein kurzes Schweigen trat ein, während er nach den passenden Worten suchte. Schließlich fuhr er seufzend fort: „Ich habe nie nachgeforscht, ich habe Dir vertraut. Und sollte es doch anders sein, dann ist es dafür zu spät. Ich kann es nicht mehr rückgängig machen und die Zeit zurückdrehen.“ Erneut hielt er inne, ehe er leise weiter sprach: „Glaub mir, er würde es nie akzeptieren. Es ist gut, so wie es ist und so soll es auch bleiben. Ich habe mich mit Deiner Entscheidung abgefunden, wenn ich sie auch nie gut geheißen habe. Du weißt, dass Du mir immer noch sehr wichtig bist. Wer weiß, unter anderen Umständen wären wir vielleicht zusammengekommen.“ Doch sie unterbrach ihn sogleich. „Nein, das wären wir nicht und Du kennst auch den Grund.“ Carlo schaute sie nachdenklich an. „Ach, ich weiß nicht… Das alles ist so viele Jahre her. Wir sind beide älter geworden, haben den Großteil unseres Lebens gelebt. Warum lassen wir die Vergangenheit nicht endlich ruhen?“ „Die Vergangenheit ruhen lassen?“, wiederholte sie entgeistert seine Worte, so als könne sie es nicht glauben. „Wenn Du es wirklich ehrlich meinen würdest, dann würdest Du ihm das nicht antun. Es bricht mir das Herz, wenn ich sehe, wie verzweifelt er darüber ist, sie für immer zu verlieren. Er liebt sie, nimm sie ihm nicht auch noch. Ein zweites Mal wird er das nicht verkraften. Was bist Du nur für ein Mensch geworden, der Freude daran empfindet, andere zu quälen und in den Ruin zu treiben, Carlo?“ Ihre Stimme war immer lauter geworden. Wild mit den Händen gestikulierend antwortete er: „Du weißt, dass das damals ein Unglücksfall war. Sie war zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort. Es war so nicht geplant gewesen, das musst Du mir glauben.“ Ungläubig starrte sie ihn an: „Ich Dir glauben? Allein der Gedanke, dass Du Deine Finger im Spiel haben könntest, widert mich an. Wie dem auch sei. Wenn Du noch einen Funken Anstand hast und ich Dir immer noch etwas bedeuten sollte, dann denk' über meine Worte nach. Ich weiß nicht, was Du vorhast und will auch nicht wissen, warum Anjelica plötzlich wieder aufgetaucht ist. Aber sie zieht das Unglück magisch an. Carlo, Du bist ihr verfallen und das wird immer so bleiben. Ihr seid Euch ähnlicher als Ihr denkt. Du wirst nie von ihr loskommen, Carlo.“ „Du irrst Dich, zwischen uns ist nichts mehr“, warf er hektisch ein. „Das glaubst Du doch selbst nicht, Carlo und…“ Sie zögerte kurz, ehe sie ihn fragend ansah: „Findest Du nicht, dass es endlich an der Zeit wäre, Dein Schweigen zu brechen? Wie kannst Du… wie könnt Ihr nur… Ich verstehe Euch nicht… Was antwortest Du, wenn Fragen kommen? Und sie werden kommen, früher oder später, verlass‘ Dich drauf.“ „Du wirst doch nicht…“ Der Schrecken stand ihm ins Gesicht geschrieben. Doch sie winkte ab: „Nein, werde ich nicht, auch wenn ich mich dafür hasse und es irgendwann bitter bereuen werde.“ Eine gespenstische Stille war eingetreten, ehe sie fragte: „Bist Du wirklich so eiskalt geworden, Carlo? Du hast Dich sehr verändert, das Geld und die Macht haben aus Dir einen kompromiss- und rücksichtlosen Menschen gemacht. Kannst Du denn morgens noch in den Spiel schauen? Mag sein, dass mich das alles nichts angeht. Aber wie stehst Du so etwas durch? Ich könnte das nicht und… außerdem…“ Carlo unterbrach ihre Worte: „Bitte, ich kann Dir meine Beweggründe nicht nennen, noch nicht. Aber es hat nichts mit Dir oder irgendeinem anderen Deiner Familie zu tun.“ Aufgewühlt fuhr sie dazwischen. „Nichts mit meiner Familie zu tun? Mein Sohn gehört dazu. Schon vergessen?“ Sie hielt kurz inne, ehe sie verächtlich hervor stieß: „Dann ist es also wegen ihr? Ist sie in Schwierigkeiten? Hat man deshalb auf sie geschossen? Willst Du deshalb Trish heiraten, um sie zu schützen?“ Hastig warf er ein: „Es tut mir Leid, aber ich kann es Dir nicht sagen. Je weniger Du weißt, umso besser für Dich. Bitte, vertraue mir.“ „Dir vertrauen? Du bist gerade dabei, das große Glück meines Sohnes zu zerstören und ich weiß nicht, ob ich Dir das je verzeihen kann. Es hatte eine Zeit gegeben, da war er Dir wichtig. Erinnerst Du Dich?“ Fragend sah sie ihn an, während Carlo die Augen schloss. „Wie könnte ich das vergessen?“ Fröstelnd erhob sie sich und sah ihn eindringlich an: „Letztendlich ist es Eure Entscheidung und geht es mich auch nichts an. Aber bitte, tu‘ nichts, was Du irgendwann einmal bitter bereuen wirst. Es ist spät. Ich muss gehen, Gute Nacht.“ Ohne Abschiedskuss und ohne sich noch einmal nach ihm umzuschauen, begab sie sich auf den Heimweg und ließ Carlo nachdenklich zurück. Im Grunde genommen hatte sie mit dem, was sie gesagt hatte, Recht. Es gab keine Entschuldigung dafür, dass eine unschuldige Frau ums Leben gekommen war. Was hat sie gesagt? Was ich antworten werde, wenn Fragen kommen?…Denkt sie wirklich, mir fällt das leicht? Ich wüsste nicht einmal, wie und wo ich damit anfangen sollte? Was soll ich denn sagen? Ist es dafür nicht längst zu spät? Nein, dachte er energisch, ich kann das nicht alleine entscheiden. Carlo fröstelte und stellte den Kragen seiner Jacke noch höher. Mittlerweile fielen schon erste Schneeflocken vom Himmel herab. Wie schnell doch die Zeit vergangen war. Waren es schon drei Monate her, seit sie von Monte Vista zurückgekehrt waren? So viel hatte sich seitdem verändert. Am übernächsten Wochenende würde er Trish heiraten und Jelica für immer aus seinem Leben verschwinden. Auch wenn er es sich nur schwer eingestand, er mochte gar nicht daran denken. Nein, er hatte sie nie vergessen können, egal was zwischen ihnen vorgefallen war. Caroline hatte Recht, Jelica war sein persönliches Trauma, von dem er nie loskommen würde. Warum bist Du damals nicht auf mein Angebot eingegangen? Warum bist Du zu ihm zurückgekehrt? Vielleicht wären wir heute eine glückliche Familie, die sich bald über Enkelkinder freuen könnte. Warum Jelica? Ich würde es rückgängig machen, wenn ich es nur könnte. Warum ist uns beiden ein spätes Glück nicht gegönnt? Mia cara, ich habe niemals mehr eine Frau so sehr geliebt wie Dich. Aber ich kann nicht mehr zurück, ich kann es nicht, ohne Gefahr zu laufen… Nein. Carlo spürte, wie Tränen seine Augen füllten und schämte sich ihrer nicht. Verdammt, warum? Seine Fingerkuppen bohrten sich tief in die Handflächen, als er zornig ausstieß: „Ich werde Dich zur Strecke bringen und wenn es das letzte ist, das ich tun werde, das schwöre ich Dir.“ Energisch stand er auf und begab sich im Laufschritt zu seinem Wagen. Sein Entschluss stand fest, unwiderruflich. Er würde es beenden, ein für alle Mal. Die Zeit war endlich gekommen… die Zeit der Abrechnung. Kapitel 71 folgt
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Meine Fotostory: Schatten der Vergangenheit (aktuell) [SIGPIC][/SIGPIC] Meine Kurzgeschichten: Where ist Leslie? (abgeschlossen), The Miracle of Love (aktuell) Geändert von cheli24 (07.09.2015 um 07:25 Uhr). |
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Hallo Marga!
Ich hab nicht vergessen zu kommentieren. Hatte nur die letzen Tage (bzw. ganze Woche) wenig Zeit. Kommentiere morgen hier! Versprochen! Muss jetzt nur leider weg! Wollte nur, dass du das weißt Gruß Astrid
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Folgender Benutzer sagt Danke zu Simsi68 für den nützlichen Beitrag: | ||
cheli24 (12.09.2015) |
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Kapitel 71 Was ist Wahrheit, was ist Lüge? - Teil 1 -
@Astrid: vielen Dank für Deine Nachricht, ich freue mich schon auf Deinen Kommentar. Ich hatte mir gedacht, dass Du keine Zeit hast. So, weiter geht es mit einem neuen Kapitel. Viel Spaß beim Lesen! LG cheli24 (Marga) ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~ Kapitel 71 Was ist Wahrheit, was ist Lüge? - Teil 1 - Kyle überlegte hin und her, wie er an Anjelica herankommen konnte, ohne dass Carlo davon Wind bekommen würde. Nach einer relativ kurzen Nacht und schlechtem Schlaf war er schon frühmorgens losgefahren, um einigermaßen früh vor der Villa zu erscheinen. Er hatte seinen Wagen etwas abseits geparkt und war die rund 10 Minuten zum Haus zu Fuß gelaufen. Von außen konnte er nicht erkennen, ob sich Carlo noch im Hause befand. Er bezog an einer Stelle Position, von wo aus er einen guten Blick auf die Einfahrt hatte. Kein Wagen würde das Grundstück verlassen oder passieren, ohne dass es von Kyle unbeobachtet bleiben würde. Die Frage war nur, wie lange er wohl Position beziehen musste. Es war ja auch durchaus möglich, dass Carlo heute gar nicht wegfahren würde. Knapp zwei Stunden waren vergangen und zwischendurch hatte es auch noch angefangen zu schneien. Es war fast aussichtslos, heute noch etwas zu erreichen. Kyle seufzte tief und stellte den Kragen seiner Outdoorjacke etwas höher. Zum Glück hatte er seine neuen Stiefel mit den warmen Lammfellsohlen und seine Fleecehandschuhe angezogen. Dennoch bekam er langsam kalte Finger und begann seine Handflächen gegeneinander zu reiben. Zum Glück hielt das Wetter, obwohl es kurzzeitig ausgesehen hatte, als wäre ein Blizzard in Anmarsch. Das hätte ihm gerade noch gefehlt. Erst gestern Nacht war ein Blizzard über weite Teile der Ostküste hinweg gezogen und hatte in einigen Landteilen sowie in den Städten erhebliche Schäden angerichtet. In Boston, wo seine Großeltern lebten, war es kurzzeitig zu Stromausfällen gekommen. Viele Ortschaften waren von der Außenwelt abgeschnitten. Bridgeport war wie von einem Wunder verschont geblieben. Im Hause Vincenti hatte sich immer noch nichts getan. Weder war jemand hineingegangen, noch herausgekommen, nicht einmal der Postbote war erschienen. Kyle schaute auf seine Uhr. Mittlerweile war es 12 und somit beschloss er, dieses Vorhaben aufzugeben und seinen Eltern noch einen kurzen Besuch abzustatten, ehe er in die Stadt zurückfahren würde. Enttäuschung machte sich in ihm breit und zum ersten Male stellte er sich die Frage, warum er sich das überhaupt antat. Wenn Trish gewollt hätte, dann hätte sie sich doch auch bei ihm melden können. Er konnte sich kaum vorstellen, dass Carlo ihr verbieten würde, ihr Handy zu benutzen. Und falls das doch der Fall sein sollte, sie würde sich das doch nie gefallen lassen. Nicht die Trish, die er kannte. Die selbstbewusste junge Frau, die sich immer wieder unnötig in Gefahr brachte, wenn sie etwas erreichen wollte. Das alles passte doch gar nicht zu ihr und entsprach nicht ihrer Art. Musste er sich wirklich mit dem Gedanken vertraut machen, sie für immer verloren zu haben? Entschlossen schüttelte er den Kopf. Nein, das würde er nicht zulassen und dennoch nagten Zweifel an ihm, ob sein Vorhaben nicht doch von vornherein zum Scheitern verurteilt war. Ach Trish, seufzte er im Stillen. Er vermisste sie mehr denn je. Kyle wollte sich gerade abwenden und zu seinem Wagen zurücklaufen, als ein Geräusch ihn aufhorchen ließ. Schnell lief er auf die andere Seite, um hinter einem Baum Schutz zu suchen. Die Sicht war von hier aus zwar nicht optimal, aber zumindest konnte er davon ausgehen, von niemandem gesehen zu werden. Er wusste, würde Carlo ihn entdecken, dann war es mit dem Vorhaben, Trish zu sprechen, vorbei. Carlo würde sofort sein Haus von seinen zahlreichen Gorillas überwachen lassen. Vorsichtig schielte er zum Eingang, der ins Innere des Hauses führte und sah einen Schatten, der auf die Glastür zukam. Sein Atem stockte. Die Haustür öffnete sich und eine Frau kam heraus. Er ging etwas näher zur Hecke und dann sah er sie: Trish. Wehmut überkam ihn, als sie aus der Tür trat. Am liebsten wäre er auf sie zugelaufen, um sie in seine Arme zu nehmen. Aber er wusste, dass das nicht ging. Trish trug einen roten knielangen Mantel und um ihr Gesicht legten sich einzelne Strähnen ihrer Haare, wie er bei näherem Hinsehen erkennen konnte. Kyle musste bei ihrem Anblick schlucken, nie hatte sie bezaubernder ausgesehen, als in diesem Moment. Sie blickte aufmerksam zur linken und rechten Seite und begab sich dann in den großzügig angelegten Garten, der das Anwesen umrahmte. Das war Kyles Chance. Er folgte ihr in angemessenen Abstand, um nicht vorzeitig entdeckt zu werden. Er wartete, bis sie die hintere Baumgruppe erreicht hatte, von wo aus man von den Fenstern des Hauses keine Sicht mehr hatte. Dann lief er los, um die Abkürzung zu nehmen. Er rannte bis zum Ende der Hecke und hechtete diese dann hinüber. Nun zahlten sich das tägliche Training an den Fitnessgeräten sowie seine morgendlichen Joggingrunden aus. Nur noch einen kleinen Abhang hinunter, dann hatte er es geschafft. Trish befand sich keine 2 Meter davor. Noch bevor sie aufschreien konnte, war er auch schon bei ihr, packte sie und hielt ihr seine Hand vor den Mund. Mit großen Augen drehte sie sich zu ihm um blickte ihn ängstlich aber auch ärgerlich an, so dass er sie sofort losließ, als sie sich heftig wehrte. Keuchend stieß sie hervor: „Kyle! Du hast mich zu Tode erschreckt.“ Ängstlich, wie es schien, blickte sie sich um und fragte: „Was willst Du hier? Wenn Carlo Dich sieht, dann…“ „Was dann?“, unterbrach er sie barsch und starrte sie verständnislos an, um schließlich fortzufahren: „Weiß Du, wie egal mir das ist. Will er mich dann umbringen lassen oder was? Ich habe keine Angst vor ihm, aber Du anscheinend.“ Trish schüttelte den Kopf. „Nein, habe ich nicht. Bitte geh‘ jetzt und komm‘ nicht mehr hierher“, bat sie ihn eindringlich. Aber Kyle wehrte ihre Bitte verächtlich mit seiner Hand ab. „Ich denk‘ ja gar nicht dran. Ich gehe nicht eher, bis Du mir sagst, was hier eigentlich gespielt wird.“ „Das kann ich nicht.“ Kyle‘ s Augen funkelten zornig, als er sie schroff anfuhr: „Kannst Du oder willst Du nicht? Hast Du es genossen, mich wie einen Idioten dastehen zu lassen?“ „I- i- ich weiß nicht, was Du meinst“, stotterte sie, um ihn erneut anzuflehen: „Bitte Kyle geh‘ jetzt.“ Als er nicht reagierte und weiterhin regungslos stehen blieb, fauchte sie ihn an: „Verschwinde endlich, Kyle und lass‘ mich in Ruhe. Lebe Dein Leben und vergiss‘ mich.“ Sie schluckte, ehe sie leise hinzufügte: „Es ist besser so, glaube mir.“ „Das meinst Du doch nicht ernst, Trish. Was war ich denn für Dich, nur ein billiger Zeitvertreib?“ Seine Worte hatten bitterer geklungen, als von ihm gewollt. Verständnislos hob er seine Arme, als er ihren zornigen Gesichtsausdruck wahrnahm. Mit brüchiger Stimme fragte er sie schließlich: „Warum Trish? Warum willst Du Carlo heiraten? Ist es wegen Anjelica, erpresst er Dich damit? Bitte erkläre es mir, damit ich es verstehen kann. Du kannst doch nicht vergessen haben, wie glücklich wir in Monte Vista waren.“ Trish wandte ihren Kopf zur Seite, während sie sich auf die Lippe biss und nach den passen Worten suchte. Sie konnte ihm unmöglich die Wahrheit sagen. Fast schon hatte sie sich an diese Lüge gewöhnt und für einen Außenstehenden hätte ihre Erklärung auch durchaus plausibel geklungen. Kyle jedoch konnte sie nichts vormachen. Ihre Worte mussten sorgfältig ewählt sein. Schließlich wandte sie sich ihm zu: „Kyle, das ist so lange her. Seitdem ist viel passiert. Carlo und ich, wir haben…“ Aufgebracht unterbrach er sie: „Was, Carlo und Du? Willst Du mir jetzt etwa sagen, dass da etwas zwischen Euch ist? Trish, er könnte Dein Vater sein. Nein, das glaube ich nicht.“ „Aber so etwas kann passieren“, verteidigte sie sich. „Er hat mir die ganze Zeit über zur Seite gestanden, hat sich aufopfernd um meine Mum und mich gekümmert. Ich mag ihn, Kyle. Ohne ihn hätte ich das nicht durchgestanden.“ Fast tonlos fragte Kyle: „Hast Du Dich deshalb nicht gemeldet, weil Du ach so verliebt in ihn warst?“ Die letzten Worte waren fast keuchend über seine Lippen gekommen. „Es tut mir Leid, aber so ist es nun einmal, Kyle", blieb Trish bei ihrer Behauptung. Entsetzt packte Kyle sie am Arm, um sie jedoch gleich wieder loszulassen, als sie gequält das Gesicht verzog. Schroff unterbrach er ihre Worte: „Hör auf, Trish. Ich will das nicht hören. Glaubst Du wirklich selbst, was Du mir hier zu erklären versuchst? Ich nehme Dir nicht ab, dass da etwas zwischen Dir und ihm ist. Niemals. Dein Kuss letztens war so verlangend und leidenschaftlich, dass ich Dir das nicht glauben kann. Trish, vielleicht bin ich auch selbst Schuld und hätte Dir längst sagen sollen, dass ich Dich liebe.“ Sie starrte ihn mit großen Augen fassungslos an, während er ihre Hand nahm und sie eindringlich ansah. Leise sagte er, ihre Hand immer noch fest in seiner haltend. „Trish, ich liebe Dich. Du bist die Frau, mit der ich mein restliches Leben teilen möchte. An Deiner Seite will ich abends einschlafen und morgens aufwachen. Ich hätte nie gedacht, dass ich noch einmal so viel für eine Frau empfinden könnte.“ Sie hielt ihre Augen gesenkt, um ihn nicht ansehen zu müssen. Mit dem Geständnis seiner Liebe zu ihr hatte sie nicht gerechnet. Er zog sie sehnsuchtsvoll in seine Arme und fuhr fort: „Bitte, Liebling wirf‘ das nicht einfach weg, gib uns doch eine Chance. Du darfst Carlo nicht heiraten.“ Trish rang um Fassung und schmiegte sich an ihn. Noch ein letztes Mal wollte sie dieses Gefühl erleben, bevor sich ihre Wege für immer trennen würden. Verzweifelt kämpfte sie gegen die Tränen an, denn dass er sie liebte, war zu viel für ihr dünnes Nervenkostüm gewesen. Doch sie musste sich jetzt zusammenreißen, wollte sie glaubwürdig klingen. Sie löste sich aus seiner Umarmung und atmete tief die kalte Schneeluft ein. Schließlich erwiderte sie: „Kann sein, dass da etwas zwischen uns in Monte Vista war. Aber das liegt schon so viele Wochen zurück und seitdem hat sich viel getan, Kyle. Carlo hat mir in dieser schweren Zeit beigestanden, war an meiner Seite, als Mum noch einmal operiert werden musste. Er hat mich getröstet, als es ihr so schlecht ging. Ich hatte solche Angst, sie für immer zu verlieren. Gefühle können sich ändern. Kyle, es tut mir Leid, Dir das sagen zu müssen, aber ich empfinde nicht mehr das gleiche wie Du. Wir hatten eine schöne Zeit und die will ich auch nicht missen. Aber es ist vorbei. Mein Entschluss steht fest, ich werde Carlo heiraten und davon wirst Du mich nicht abbringen können.“ Kyle blickte ihr sichtlich aufgewühlt und zutiefst verletzt in die Augen. Er konnte nicht fassen, was sie ihm gerade mitgeteilt hatte. Resigniert schüttelte er den Kopf, während sie sich von ihm abwandte, um ins Haus zurück zu gehen. Sie war noch keine zwei Schritte weit, als er ihr laut hinterher rief: „Du lügst, Trish. Ich glaube Dir das nicht. Da war mehr zwischen uns als nur Vergnügen und Sex. Ich will, dass Du mir in die Augen siehst und mir sagst, dass ich Dir nichts mehr bedeute.“ Oh bitte Kyle, akzeptiere doch einfach meinen Entschluss und vergiss‘ mich. Ich bin es nicht Wert, dass Du hinter mir herläufst. Krampfhaft schluckte sie den Kloß herunter, der ihr schier die Kehle zuschnürte. Nur mühsam konnte sie die Tränen zurückhalten, als sie sich entschlossen umdrehte, bereit diesem Szenario endlich ein Ende zu bereiten. Mit langsamen Schritten kam sie auf Kyle zu. Entschlossen sah sie ihm in die Augen, als sie vor ihm stand und sagte mit fester Stimme: „Du bedeutest mir nichts mehr, Kyle. Es war nie mehr als eine kurzweilige Affäre. Das mit uns hätte nie funktioniert. Es tut mir Leid, wenn Du es anders gesehen hast. Wir können gerne Freunde bleiben, aber ich denke, das wirst Du nicht wollen. Und nun geh‘ bitte. Mir ist kalt, ich gehe ins Haus zurück.“ Mittlerweile hatte es heftig zu schneien begonnen. Auf Trishs Nasenspitze hatten sich einige Schneeflocken gesammelt, die nun als Wassertropfen auf ihren zitternden Lippen landeten. Kyle sah sie nur stumm an und dann war es mit seiner Selbstbeherrschung endgültig vorbei. Er konnte nicht anders. Verlangend schlang er seine Arme um sie und zog sie an sich. Sanft strich er ihr mit seiner Zungenspitze die Schneeflocken von der Nase, ehe sich seine Lippen auf ihren Mund legten. Sein Kuss war zärtlich, fast sanft, als habe er Angst, sie könne vor ihm davon laufen. gleich geht es weiter...
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Meine Fotostory: Schatten der Vergangenheit (aktuell) [SIGPIC][/SIGPIC] Meine Kurzgeschichten: Where ist Leslie? (abgeschlossen), The Miracle of Love (aktuell) Geändert von cheli24 (13.09.2015 um 06:48 Uhr). |
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Kapitel 71 Was ist Wahrheit, was ist Lüge? - Teil 2 -
Bitte den Post davor beachten! so, weiter geht's... Dann jedoch wurde sein Kuss intensiver und nach anfänglicher Gegenwehr, ließ Trish diesen Kuss schließlich zu. Sie drängte sich an Kyle, schmiegte sich in seine Arme und küsste ihn nun mit der gleichen Leidenschaft wie er sie. Nach schier endlosen Minuten ließen sie voneinander ab und Kyle sah Trish schwer atmend an: „Du willst mich genauso sehr, wie ich Dich, Trish und wenn Du es noch tausendmal leugnest.“ Zärtlich strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Noch einmal küsste er sie, ehe sie sich aus seiner Umarmung löste, um zum Haus zurück zu laufen. „Wir werden einen Weg finden, Trish. Ich werde nicht tatenlos zusehen, wie Du in Dein Unglück läufst“, rief er ihr entschlossen hinterher. Immer schneller wurden ihre Schritte, während sie Kyles Blick in ihrem Rücken spürte. Aber sie würde sich nicht mehr zu ihm umdrehen. Ihre Tränen, die ihr nun unaufhaltsam über die Wangen strömten, sah er nicht mehr. Auch hörte er die Worte nicht, die sie leise flüsterte: „Du irrst Dich, Kyle. Es gibt für uns keinen gemeinsamen Weg.“ Ihr Entschluss stand unwiderruflich fest. Trish lief schnurstracks in ihr Zimmer und dort fiel die ganze Anspannung von ihr ab. Voller Verzweiflung schlug sie ihre Hände vors Gesicht und weinte einige Minuten lang hemmungslos. Wie hatte sie Kyle nur so anlügen, ihm das antun können? Sie wollte gerade die Tür zu ihrem Zimmer abschließen, als Anjelica dieses nach einem kurzen Anklopfen betrat. Missmutig hatte sie vom Balkon aus gesehen, wie Trish diesen Cop geküsste hatte. Ihr gefiel diese Entwicklung ganz und gar nicht, da er ihren Plan gefährdete. Es war an der Zeit, Trish dies noch einmal deutlich zu machen. Wenn sie in Sicherheit war, dann konnte sie ihn meinetwegen so oft treffen wie sie wollte. Sie hatte schon ihre Worte auf den Lippen, als sie Trish mit gesenkten Kopf schluchzend stehen sah. Augenblicklich hielt sie inne. Ach Trish, wenn es doch nur eine andere Möglichkeit gäbe. Sie straffte ihre Schultern und ging auf sie zu, während sie die Ahnungslose mimte: „Wo warst Du denn mein Schatz? Carlo wollte Dich schon suchen lassen. Du kannst doch…“ Abrupt brach sie ab, als sich Trish umdrehte und sie ihr verheultes Gesicht sah. „Was ist denn los, Trish? Hast Du Dich etwa mit Carlo gestritten?“ Als Trish auch weiterhin nichts sagte, hakte sie nach. „Du hast Dich aber nicht mit Kyle getroffen, oder?“ Statt ihr zu antworten, senkte Trish nur schuldbewusst den Kopf. Anjelica atmete tief ein, ihre Worte gut überlegend. „Trish, das war keine gute Idee. Nicht auszudenken, hätte Euch Carlo gesehen. Was wollte Kyle eigentlich von Dir?“ Argwöhnisch beobachtete sie ihre Tochter, um schließlich fast flehend auf sie einzureden. „Trish, ich muss mich auf Dich verlassen können. Wenn Du der Ansicht bist, dieser Aufgabe nicht gewachsen zu sein, dann sage mir das bitte. Aber ich hatte gedacht, wir wären uns einig. Bitte Trish, zumindest bis ich außer Landes bin. Danach kannst Du Dich meinetwegen wieder von Carlo trennen. Aber erst wenn ich in Sicherheit bin.“ Durchdringend sah Anjelica ihre Tochter an, die jedoch mit fester Stimme erwiderte: „Ich habe Dir mein Wort gegeben. Du kannst Dich auf mich verlassen. Ich werde Carlo heiraten und habe nicht vor, mich danach wieder von ihm zu trennen.“ Erleichtert zog Anjelica Trish in die Arme, während sie ihr sanft über das Haar strich. Das war gerade nochmal gut gegangen. Sie war gerade auf den Balkon hinausgetreten, als sie Kyle plötzlich an der Hecke hatte stehen sehen. Sie hatte nur noch eins und eins zusammenzählen müssen, als sie Trish zum Garten hatte gehen sehen. Nein, sie würde es zu verhindern wissen, dass er Trish irgendwelche Flausen in den Kopf setzen und ihren gut durchdachten Plan im letzten Moment noch durchkreuzen würde. Gleich nach der Eheschließung würde Carlo sie zum Flughafen bringen lassen und Dank gefälschter Papiere, die er besorgt hatte, konnte sie somit unbehelligt nach Europa fliegen. Carlo hatte jedoch zur Bedingung gemacht, dass sie sich aus allen Geschäften, die ihn betrafen, heraushalten müsse. Für den Fall, dass sie sich nicht an die Abmachung halten würde, hatte er eine Klausel in dem Vertrag festgesetzt. Zwar hatte Carlo Fabio bereits als seinen rechtmäßigen Erben eingesetzt, der auch weitgehend in die Geschäfte eingeweiht war. Aber sollte Anjelica ihn hintergehen, dann würde er seine Ehe mit Trish mit eigenen Nachwuchs krönen wollen, so hatte er es vertraglich niederschreiben lassen. Doch Anjelica wollte sich nicht von ihm erpressen lassen. Gleich nach ihrer Rückkehr wollte sie wieder voll ins Geschäft einsteigen. Von alledem ahnte Trish jedoch nichts, auch wusste sie nichts von dieser Klausel. Anjelica strich über Trishs Wange und sagte leise: „Ich bin so froh, dass Du mir hilfst, Trish. Wenn ich erst weg bin, kannst Du machen, was Du willst. Aber bis es soweit ist, muss ich mich auf Dich verlassen können.“ „Das kannst Du, Anjelica. Die Hochzeit wird wie geplant nächste Woche stattfinden. Ich werde Kyle nicht mehr treffen. Ich habe mich vorhin von ihm verabschiedet.“ Tapfer blickte sie auf ihre Mum, während immer noch Tränenspuren ihre Wangen zierten. „Ach, ich bin so erleichtert, Schatz. Du wirst mit Carlo bestimmt glücklich werden. Er wird Dich auf Händen tragen und falls nicht, wird er mich kennenlernen.“ Nachdem sie Trish wieder alleine gelassen hatte, begab sich Anjelica zu Carlo ins Wohnzimmer.„Trish war nur ein wenig im Garten spazieren. Du brauchst Dir also keine Sorgen zu machen. Mit ihr ist alles in Ordnung. Sie ist nur ein wenig nervös, wie jede andere Frau auch, die in Kürze den Bund der Ehe eingehen wird.“ Noch ehe sie gehen konnte, kam Carlo auf sie und erwiderte: „In Sunlit Tides wird sie sicherlich auf andere Gedanken kommen. Ihr wird es bestimmt in meinem Haus gefallen. Es hat einen Privatstrand und wird durch Kameras bewacht. Ungebetene Gäste haben da keinen Zutritt. Ich will keine Zuschauer, wenn ich mit meiner Frau am Strand liege und wir uns lieben…“ Angewidert wurde er durch Anjelica unterbrochen: „Oh bitte Carlo. Erspare mir die Einzelheiten. Ich will nicht wissen, was Du mit ihr treibst.“ „Es interessiert Dich wirklich nicht, wenn ich Nacht für Nacht ihren traumhaften Körper erkunde, um mit ihr zu schlafen? Meine Lippen über ihre vollen Brüste und ihren Bauch gleiten lasse, während ….“ „Hör auf Carlo. Was soll das? Das ist ja widerlich.“ Angeekelt von seiner Äußerung hob sie ihre Hände, während sie nur mühsam ihre Wut auf ihn unterdrücken konnte. Provozierend schaute er sie schräg von der Seite an und säuselte: „Ach ja, seit wann denn? Es gab mal eine Zeit, meine Liebe, da hast Du das ganz und gar nicht widerlich gefunden. Seit wann bist Du denn so prüde, Jelica?“ Sie versuchte die Haltung zu wahren, als sie sich gleichgültig gab. „Das ist schon sehr lange her, damals war ich naiv. Wenn ich geahnt hätte, dass Du… Aber lassen wir das, ich will keine alten Geschichten aufwärmen.“ Doch Carlo ließ nicht locker. „Warum gibst Du nicht zu, dass es Dir keinesfalls gleichgültig ist, wenn ich mit Trish ins Bett gehe? Jelica, ich kenne Dich zu gut, Du kannst mir nichts vormachen.“ Betroffen und angewidert von seinen Worten, blickte sie gequält zur Seite. Niemals würde sie vor ihm zugeben, wie Recht er mit seiner Äußerung hatte. Sie atmete tief durch und rang sich zu einem Lächeln ab, das keineswegs echt war. „Wie dem auch sei, Carlo. Denk‘ bitte daran, dass Du morgen Nachmittag nicht in Trish‘ s Zimmer kommst. Wir haben Anprobe und es bringt Unglück, wenn der Bräutigam die Braut schon vorher im Hochzeitskleid sieht.“ „Oh, ich bin nicht abergläubsich, das sind doch nur Ammenmärchen. Was ist Jelica, trinkst Du noch ein Glas Sekt mit mir? Wir könnten auf die schönen Zeiten anstoßen und die, die noch kommen werden.“ Lächelnd zeigte er dabei auf den Setkühler. Anjelica sah ihn mit eiskalten Augen an, ehe sie erwiderte: „Nein, danke. Ich gehe aufs Zimmer. Lieber gar keine Gesellschaft als Deine, Carlo.“ Schnell entfernte sie sich aus dem Wohnzimmer und verschwand in ihrem Schlafzimmer. Anjelica wollte nichts mit Carlo trinken und schon gar nicht mit ihm über die Vergangenheit sprechen, die so vieles verändert hatte… die sie verändert hatte. Das Klingeln an der Haustür ließ Audrey zusammen schrecken. Sie wollte gerade die Treppen hinunter gehen, als sie Carlo schon an der Haustür stehen sah. Er saß immer noch gut aus und besaß diesen unverwechselbaren Charme, dem sie damals verfallen war. Oftmals hatte sie sich die Frage gestellt, weshalb er sich überhaupt für sie interessiert hatte. Immerhin war er 10 Jahre älter als sie selbst gewesen. Obwohl sie gewusst hatte, dass es falsch war und ihre Eltern erneut belogen hatte, war sie zu seiner Geburtstagsparty gegangen. Was wäre passiert, wäre sie in der Pension geblieben? Wie wäre ihr Leben dann verlaufen? Wahrscheinlich langweilig und bieder und sie wäre in Appaloosa Plains versauert. Trish war ihr in so vielem ähnlich. Sie hatte nicht wirklich viel von ihrem Vater. Beim Gedanken an Trish zog es Anjelica das Herz zusammen. Warum sollte sie die Rechnung für ihre eigenen Fehler tragen? Wieso ließ sie so etwas zu? Wie konnte sie so etwas nur tun? Wenn nur nicht die Geburtstags-Party gewesen wäre. Es hätte ihr so vieles erspart… Kapitel 72 folgt
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Meine Fotostory: Schatten der Vergangenheit (aktuell) [SIGPIC][/SIGPIC] Meine Kurzgeschichten: Where ist Leslie? (abgeschlossen), The Miracle of Love (aktuell) |
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